AW: fetzenköder
Hier scheints mir auch ein kleines "Definitionsproblem" zu geben.
Kopf- oder Schwanzstücke sind für mich eigentlich kein Fetzen.
Fetzen wären für mich in längliche Streifen geschnittene Filetstücke (am dickeren "Einhakende" auch gerne mit Gräten für den besseren Halt).
Fetzen sind in meinen Augen ein idealer Zanderköder, je nach Variation der Grösse/menge und Anbieteweise auch sehr gut für Barsche, Forellen, Döbel, Barben und Waller.
Die folgenden Aussagen bezihen sich auf fliessende Gewässer:
Beim Angeln auf Zander verwende ich grne ca. 5 - 8 cm lange Fetzen (Breite 1 - 2 cm), die an einem grossen Einzelhaken auf Grund angeboten werden. Sind zu viele Krebse da, lohnt es sich auch, den Köder auftreiben zu lassen (Unterwasserpose, Auftriebsperlen).
In ruhigeren Bereichen oder Kehrströmungen ist auch das Anbieten an einer sehr empfindlich austarierten Pose zu empfehlen.
In beiden Fällen ist es sinnvoll, den Köder ab und zu leicht zu bewegen statt nur statisch liegen zu lassen.
Auf jeden Fall sollte man die Fetzen alle 15 - spätestens 30 Minuten wechseln, da der Duft eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.
Beissen die Zander sehr vorsichtig (in Flüssen sehr selten), verwende ich gerne eine Montage mit 2 Einzelhaken, um schnell anschlagen zu können.
Für Barsche kann man (fast) die gleichen Montagen/Taktiken verwenden. Die Fetzen entsprechend kleiner (3 - 5 cm), dafür für die Barsche als "Augenräuber" beim Angeln stärker bewegen, quasi so ne Mischung aus Naturköder und Spinnangeln. In tiefen Hafenbecken ist dabei die Verwendung einer Laufpose vorteilhaft, mit der man die gesmte Wassersäule absuchen kann. Beim Barsch braucht man auch nicht so oft den Fetzen wechseln, da dieser eher mit den Augen raubt. Umso wichtiger ist dafür dass man den Fetzen am freien Ende schön "abschabt", weil er so besser "spielen" kann.
Döbel und Barben nehmen ebenfalls gerne Fischfetzen, für beide am besten mit entpsrechenden Grundmontagen. Wobei gerade Döbel im Sommer sich auch gut an Stromkanten und bei überhängendem Bewuchs am Ufer nahe der Oberfläche mit der Posenmontage fangen lassen.
Eine interessante "Variante" ist es auch, mit der Pickerrute und "Minifetzen" zu angeln. Mini heisst in dem Falle Fetzen/Stücke von 0,5cm - max. 2 cm. Da kann man dann feststellen wie räuberishc manche "Firedfische" sind und staunen was man da an grösseren Rotaugen, Brassen und Schleien fangen kann. Wobei diese Methode eher
unter Die Rubrik "sehen was kommt" als zielgerichtetes Angeln fällt - aber spannend allemal. Auch grössere Räuber wie Barsche, Döbel, Barben und Zander beissen immer wieder auf diese Minifetzen.
Genau das Gegenteil ist das Angeln auf Waller mit Fetzen: Alles eine Nummer grösser.
Meist verwende ich Grundmontagen mit Unterwasserposen. Auf einen 8/0er Haken ziehe ich dan ca. 10 cm lange Fetzen, so dass sie schön im Hakenbogen hängen (passen bei ca. 2 cm Breite so 5 - 10 Fetzen rauf). Normalerweise ziehe ich zwar Tauwurmbündel vor, wenn aber wegen Trockenheit nicht genügend Würmer zur Verfügung stehen, weiche auf die genannte Fetzenmontage aus - mit Erfolg, wenngleich Wurmbündel erfolgreicher sind.