Kann mir jemand erläutern, wie bei manchen Mitchell-Rollen 6stellige Nummer neben der Rolle stehen, Ist etwa jede Mitchell-Rolle mit einer durchlaufenden Nummer versehen worden?
Und um nochmal auf Sportex-Rollen zurück zu kommen, weiß jemand ob der Name Karmann nur für Sportex-Rollen gebraucht wurde oder ob unter Karmann auch Rollen vertrieben wurden, die nicht im Sportex-Katalog standen. River wird z.B. als River-Rolle oder als River-Sportex-Rolle angeboten, bei Karmann ist es genau so.
Soweit mir bekannt numerierte Mitchell einige ihrer Rollenmodelle fortlaufend, allerdings auch nicht durchgängig bis zu deren Einstellung.
Es sind auch nicht alle Modelle betroffen, sondern nur ein kleiner Teil der Mainstream-Modelle, und dann soweit mir bekannt, auch nur etwa bis Anfang 70er oder Mitte 70er Jahre.
Mit Sportex ist so ne Sache. Die dt. Sportex hat eigentlich nix mit Sportex (England) ansich zu tun gehabt, dort wurden/werden lediglich Ruten produziert.
Die Rollen die ebenfalls mit vertrieben wurden sind eher ne Art von Baukastenrollen, die sich einige Anbieter damals in Japan zusammenzimmern haben lassen.
Die bekannten Turbo-Modelle im skirted spool-Design wurden in den Staaten zb durch Herters vertrieben (DAM z.T. auch), in anderen europ. Ländern hatten sie lediglich einen anderen Namen wie zb Hurricane (Spanien, Frankreich, evtl. auch Italien).
Das gleiche Prinzip, nur im weitaus größeren Stil, findet man auch bei etlichen Modellen die hierzulande von Shakespeare vertrieben wurden. Gerade bei den Shakespeare-Modellen findest du quasi von jedem Modell auch nen baugleiches Equivalent mit andrem Label.
Das liegt halt daran das diese Rollen vorrangig von Ohmori in Japan gebaut wurden. Im Mutterland Japan gab es jene allseits bekannten Modelle halt direkt von Ohmori (sehr gesucht und teuer), die wurden im Prinzip nur umgelabelt oder leicht modifiziert für andere Märkte/Vertriebler.
In den frühen 70er hatte zwar Shakespeare per Vertrag erwirkt, das Ohmori nur noch für sie allein produzieren durfte, das hat aber nicht lange gehalten und der Schuss ging eher nach hinten los. Shakespeare's Ziel war eigentlich, den direkten Konkurrenten Fury Ltd. vom amerik. Markt zu schubsen. Immerhin hatte Fury Ltd. deutlich mehr Marktpräsenz, nachdem quasi alle nur noch in Japan bauen ließen.
In der westl. Welt hat nur niemand auf dem Schirm gehabt, das die wenigen japan. Firmen damals sehr eng miteinander verknüpft waren und somit die irrwitzige Produktion zu der Zeit sich quasi teilte.
Anders wäre es auch kaum möglich gewesen, schließlich kaufte nahezu jeder Vertriebler dort ein.
Leider sind die wirklichen Abläufe und Verknüpfungen dieser Hersteller aus jener Zeit für die westl. Welt nicht zugänglich. Daher isses für viele Sammler halt heute so schwierig, gezielt an Informationen zu kommen.
Man kann sich heutzutage nur auf Katalogmaterial stützen, was aber nur bedingt hilfreich ist, denn selten war das komplette Portfolio einer Marke auch komplett im jeweiligen Katalog zu finden.
Daiwa ist da der bekannteste Fall, bis in die 80er Jahre gab es nur den engl. Standort als europäischen, der französische wurde nach nichtmal 2 Jahren wieder eingestampft um ihn 10 Jahre später wieder aufzumachen.
Und UK war halt schon "unique" was dessen Bedarf und Angebot an Tackle anging. Folglich findet man in den engl. Daiwa-Katalogen nicht mehr wie maximal 10% des gesamten Programms, hinzukommt das etliche Produkte daraus auch nur für UK selbst gebaut und auch nur dort vermarktet wurden.
Den dt. Vertrieb hatte damals Balzer inne, viel später dann Cormoran (vorher Coorperation mit Ryobi). Balzer hatte damals viel im Programm, wenngleich auch oftmals erst einige Jahre nach Einführung in UK. Der Zubehör/Ersatzteilservice gehörte ebenfalls dazu und war quasi flächendeckend, zumindest bis etwa Anfang 80er.