Fangbegrenzung Ostsee Dorsch für Angler 2022

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Nun wird es für mich seltsam - ist der Dorsch nun Existenz-bedroht oder "nur" überfischt?

Was war mit dem sogn. Kipp-Punkt?

Gerade wird es kurios - eine Verschwörung gegen Angler , um die Schleppnetzer zu belohnen ?

Echt?

Verschwörungstheorie - oder Faktum - oder vielleicht "nur" falsche Annahmen wg. fehlerhaften Zahlen?

Wenn die "Gegenseite" falsche Annahmen macht - dann hat die "gute Anglerseite" die Richtigen Zahlen.

Wo kommen denn die Annahmen her - gibt es da Untersuchungen zu - Zählungen, inspektionen von Einfahrenden Angelbooten ?

Wurde tausenden Anglern in die Fischkisten geschaut?

R.S.coffeegirl

P.S: Ich finde auch die Aussage von dem Guidingunternehmen zumindest merkwürdig.

Wenn man von "Angler"n spricht und selber Geld mit den Ausfahrten verdient - dann ist man doch Berufsfischer?!

Gibt es da Zahlen zu , wieviele Ausfahrten ( je mehr desto besser vllt. jeden Tag? )mit wievielen Gästen wieviel Kilo "Edelfisch" in die Truhen der Gäste brachten?

Das sind doch keine vergleibaren "Angler", das ist ein Fischerei-Unternehmen!?

Will Niemanden angreifen- aber das ist doch kein "Angeln" im Sinne von ich fahre paar mal mit dem Bötchen und fange meine 5 Dorsche ?
 

Windfinder

Well-Known Member
Hallo,

Klingt für mich nicht paradox, eher nach Tatsache.

Die von Bodden-Angeln entnommenen Fische dürfte in der Gesamtmenge kaum eine Rolle spielen.

Es geht halt eher um die Einstellung an sich.

Mit dem Argument: "Die anderen sind ja noch viel schlimmer" , macht man sich es ziemlich leicht.

Wenn keiner den Anfang macht, bewegt sich nichts.

Bodden-Angeln würde ich aber keine Vorwürfe machen. Die handeln ganz legal und befriedigen nur die Nachfrage der Gäste.
Wenn diese sich nicht freiwillig mäßigen, warum sollte Bodden-Angeln dann auf die Einnahmen verzichten und zuschauen, wie BF und der Rest munter weiter den Bestand dezimiert?

Als weißer Ritter darf man sich dann allerdings auch nicht fühlen.


Wobei der Anteil der Mitschuld je nach Individuum schon extrem unterschiedlich ist.

Ich vermute mal, dass die Mehrzahl der deutschen Angler nur extrem selten oder überhaupt nicht auf Ostseedorsche angelt.

Aber mittelbar hat natürlich jeder Einwohner über die Umwelteinflüsse nen gewissen Anteil.

Die Hauptschuld würde ich allerdings der Politik zuweisen, die eben nicht rechtzeitig effektive Maßnahmen ergriffen hat.
Bei uns in Kühlungsborn musste teilweise ne Stunde anstehen um sein Boot slippen zu können.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Bei uns in Kühlungsborn musste teilweise ne Stunde anstehen um sein Boot slippen zu können.
Da kann aber Bodden-Angeln nun nichts für, oder?

Die Fänge einzelner Angelboote fallen m.E. nicht ins Gewicht, die Gesamtmenge aller Freizeitfischer schon.

Natürlich könnte man man auf die Vernunft und den freiwilligen Verzicht der Freizeitfischer hoffen.

Das ist aber schon im Binnenland oft vergeblich. Ohne Regeln und Kontrollen geht da eben nichts.

Und wenn in der Ostsee die BF weiterhin massiv mehr entnehmen dürfen als die FF, wird es auch schwer, Angler zum freiwilligen Verzicht zu bewegen.

Da hat m.E. die Politik eben falsch und zu spät reagiert.
 

degl

Well-Known Member
..........."die Politik eben falsch und zu spät reagiert".........

Nun, nach meinem Dafür, hätte SIE überhaupt nicht reagieren brauchen.........in der "asosialen Marktwirtschaft" wird eben ausgebeutet wie es geht und daher hätte sich das Thema bald von selbst gelöst........Traurig aber vermtl.Wahr..................:whistling
Bedauerlich ist aus meiner Sicht nur die erkennbare Tatsache, das mit Steuergeldern "Ostseeweit" die Verursacher noch entschädigt werden..........ab152

gruß degl
 

Laichzeit

Well-Known Member
Nun wird es für mich seltsam - ist der Dorsch nun Existenz-bedroht oder "nur" überfischt?

Was war mit dem sogn. Kipp-Punkt?
Der westliche Ostseedorsch gilt "nur" als überfischt. Weiter östlich sind die Bestände zusammengebrochen. Deshalb gab es für den östlichen Dorsch die Empfehlung gar nicht zu fischen, in der westlichen Ostsee seien dafür 695 Tonnen noch möglich. Die gezielte Dorschfischerei der Berufsfischer ist aber trotzdem dahin, da Dorsche als Beifang auf Plattfische so häufig sind, dass leicht mehrere hundert Tonnen zusammenkommen. Es gibt nur noch eine Beifangquote.
Bei nur überfischten Beständen kann man davon ausgehen, dass sie sich schnell wieder erholen, wenn sie geschont werden. Zusammengebrochene Bestände können das nicht oder nur noch sehr langsam. Meistens liegt es dann an den Umweltbedingungen. In der östlichen Ostsee kann sich der Dorsch wegen der Umweltverschmutzung nicht mehr erholen. Andere Dorschbestände haben es schwer, da sich die Ökosysteme an den Dorsch-freien Zustand anpassen und dessen Nische dadurch geschlossen wird.
Ob das beim Dorsch in der westlichen Ostsee ein maßgebliches Problem ist, wird heiß diskutiert. Es gibt Argumente dafür und dagegen. Für die fischereiliche Bewirtschaftung seit dem letzten starken Jahrgang ging man von einer schnellen Erholung aus, die leider nicht eingetreten ist. Ein Teil der Wissenschaft und besonders die für die Quote zuständigen Forscher lehnen den Kipp-Punkt ab. Die schwache Reproduktion der Dorsche trotz angeblich wachsender Bestände war dazu aber im Widerspruch. Für die Quote 2022 mussten die Modelle deshalb stark angepasst und die Bestände nach unten korrigiert werden. Ob das so korrekt ist, können uns nur die Entwicklungen der nächsten Jahre sicher zeigen.
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Laichzeit - leider gibt´s keinen "Doppeldaumen" - daher hier der Zweite thumbsup

Was wären denn Deiner Meinung nach die sinnvollsten Maßnahmen, um das beste herauszuholen ( im Hinblick auf zukünftige nachhaltige Nutzung )?

R.S.coffeegirl
 

Esox 1960

Well-Known Member
Für die Quote 2022 mussten die Modelle deshalb stark angepasst und die Bestände nach unten korrigiert werden. Ob das so korrekt ist, können uns nur die Entwicklungen der nächsten Jahre sicher zeigen.

Da haben aber alle die letzten Jahre ,schon tief und fest geschlafen,
also was soll man da noch groß erwarten ?
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Das ist nicht nur zielführend, sondern zwingend erforderlich! Ohne die Ursache zu benennen, kann man auch keine Lösung finden. Das ist doch genau das Problem.

Der Bestand ist nicht im Eimer, es sind noch Millionen von Dorschen in der Ostsee. Wenn man manche Beiträge hier so liest, dann könnte man das Gefühl bekommen, wir retten hier die zwei Dorsche und müssen die auf die Arche Noah bringen. Der Dorsch ist nicht vom Aussterben bedroht, sondern überfischt- und das nicht durch Angler. Warum eigentlich ein Baglimit von 1 Dorsch? Der durchschnittliche Fang beträgt doch nur 0,8 Dorsche/ Angler/Tag. Also kein Problem? Doch, das Ziel dahinter ist nicht den einzelnen Angler zu beschränken, sondern die Zahl der Angler zu reduzieren ("lohnt sich nicht, komme nicht mehr an die Ostsee"). So werden die Fänge der Angler reduziert und am Ende bleibt mittelfristig mehr Quote für die kommerzielle Fischerei. Kutter weg, Bootsvermieter weg bedeutet doch, dass die Anglerfänge dauerhaft reduziert werden und am Ende - in der Ostsee gilt das MSYPrinzip - bleibt mehr für die Schleppnetzfischer.

Alle müssen Abstriche machen? Du hättest Deinen Platz in der Politik sicher und könntest wirklich eine erfolgreiche Karriere in Berlin oder Brüssel anstreben. Mit Deiner Denkweise hätte ich einen Topvorschlag, wie Du diese Karriere pushen könntest. Wie? CO² ist das Stichwort. Alle müssen zur Zeit Abstriche machen ist ja Dein Motto, ob Verursacher oder nicht. Mit Deinen Vorschlägen zum Dorsch würde die CO² Lösung dann vermutlich auch ein Verbot für Fahrräder beinhalten. Bei der Produktion von Fahrrädern entsteht schließlich CO², ob messbare Auswirkungen oder nicht, spielt in Deinen Lösungsvorschlägen ja keine Rolle. Soll ich Dir einen Kontakt in die Politik vermitteln? Dir steht eine steile Karriere bevor, lass diese Chance nicht einfach liegen!

Dadurch hast Du im Thema Dorsch jetzt welche Kompetenz? Ich war rund 15 x auf Bornholm, sind meine Beiträge also doppelt so gut wie Deine? Frage für einen Freund....
Wow, selten so ein Unsinn gelesen von jemandem, der seine eigenen Verhaltensweisen nicht ändern will und die Schuld
a. nur bei anderen sieht und
b. die Änderungen nur von anderen erwartet

Und der Bestand IST im Eimer, natürlich sind noch Millionen da aber wieviel sollten denn da sein für einen gesunden Bestand?
Das 5-fache oder das 10fache?

Es ist zur Zeit doch völlig irrelevant, es ist so wie ich schon mal schrieb, wir streiten uns zur Zeit darüber ob der Dorschbestand klinisch tot oder doch schon hirntot ist :laugh2
Wenn wir wirklich Pech haben, ist der Bestand so geschädigt, dass er sich selbst durch eine Totalschonung nicht so schnell wieder erholt( wenn überhaupt), so wie es mit dem Kabeljaubestand in Neufundland war, ein Bestand der selbst in mehreren Jahrzehnten nicht mehr auf die Beine kam, nachdem er rücksichtslos über alle Maßen aus geräubert wurde.
Wieviel haben den in den letzten Jahren denn wirklich ständig das erlaubte Bag-Limit erreicht? Leute seid ehrlich! Ich vermute mal die wenigsten.
Die Frage nach dem Verursacher ist zur Zeit doch wirklich obsolet wenn eigentlich KEINER was fängt.
Und falls du es noch nicht mitbekommen hast: Auch die Berufsfischer haben für 2022 keine echte Dorschquote mehr, es ist also völlig egal für wen potentiell mehr Dorsche übrig bleiben.
Weder ist Dorsch für alle da, noch hat irgendjemand die Lizenz sie in wirtschaftlich relevanten Mengen zu fangen, auch die Schleppnetzfischer nicht !
 

steffen78

Well-Known Member
Um was zu retten muss mal paar Jahre ein komplettes dorschverbot her(ohne beifangquote). Und dann müssen große schonbezirke errichtet werden wo keiner fischen darf. Und trotz oder gerade wegen dieser notwendigen Lösung sollte doch mal die wahrheit auf den tisch- die große Netzfischerei hat die Ostsee leer gefischt und nicht die angler!!! Soviel beifänger/haken kannst gar nicht an deine Montage machen das man auf die Anzahl fische kommt die im schleppnetz landen... da hilft auch keine Diplomatie: die große Fischerei hat das verschuldet!!! Und das muss auch so in die Öffentlichkeit getragen werden!
 

Anglerdemo

Well-Known Member
Wow, selten so ein Unsinn gelesen von jemandem, der seine eigenen Verhaltensweisen nicht ändern will und die Schuld
a. nur bei anderen sieht und
b. die Änderungen nur von anderen erwartet

Und der Bestand IST im Eimer, natürlich sind noch Millionen da aber wieviel sollten denn da sein für einen gesunden Bestand?
Das 5-fache oder das 10fache?

Es ist zur Zeit doch völlig irrelevant, es ist so wie ich schon mal schrieb, wir streiten uns zur Zeit darüber ob der Dorschbestand klinisch tot oder doch schon hirntot ist :laugh2
Wenn wir wirklich Pech haben, ist der Bestand so geschädigt, dass er sich selbst durch eine Totalschonung nicht so schnell wieder erholt( wenn überhaupt), so wie es mit dem Kabeljaubestand in Neufundland war, ein Bestand der selbst in mehreren Jahrzehnten nicht mehr auf die Beine kam, nachdem er rücksichtslos über alle Maßen aus geräubert wurde.
Wieviel haben den in den letzten Jahren denn wirklich ständig das erlaubte Bag-Limit erreicht? Leute seid ehrlich! Ich vermute mal die wenigsten.
Die Frage nach dem Verursacher ist zur Zeit doch wirklich obsolet wenn eigentlich KEINER was fängt.
Und falls du es noch nicht mitbekommen hast: Auch die Berufsfischer haben für 2022 keine echte Dorschquote mehr, es ist also völlig egal für wen potentiell mehr Dorsche übrig bleiben.
Weder ist Dorsch für alle da, noch hat irgendjemand die Lizenz sie in wirtschaftlich relevanten Mengen zu fangen, auch die Schleppnetzfischer nicht !
Tja, Fakten sind für Dich also Unsinn? Das merkt man an Deinen Beiträgen, die einfach von der IST-Situation und von Fakten befreit sind. Der Dorschbestand ist weder klinisch noch hirntot. Es wird ein wenig dramatisch dargestellt, insbesondere von Prof. Möllmann und seinem Team in Bezug auf den Kipppunkt. Leider haben viele diesen Bericht gelesen und die kritischen Gegenstimmen von renommierten Wissenschaftlern ausgeblendet.

Hast Du Dich mal damit beschäftigt wie diese Wissenschaftler die Fangmengen der Angler berechnen? Ich war zur Podiumsdiskussion im Kieler Landtag und konnte live erleben, wie ein Wissenschaftler sich um Kopf und Kragen redet- und dabei nur Blödsinn von sich gibt. Ein Wissenschaftler rief mich dazu an und sagte dazu "eine Schande für die Wissenschaft".


Aber Du scheints ja auf alles eine Antwort zu haben. Der 2016er Jahrgang hatte 2017 als "einjährige" eine Größe von >80.000 Tonnen (siehe ICES Advice 2018). Wo sind diese Dorsche geblieben? Bin auf Deine Antwort gespannt.

Zu Deiner tollen Aussage zum Erreichen des Baglimits möchte ich noch anmerken/wiederholen, dass der durchschnittliche Fang bei 0,8 Dorschen pro Tag/ Angler liegt. Ich habe Zugriff auf Daten von den Hochseeangelschiffen in Ostholstein und MVP. Die Kapitäne führen Fangbücher und siehe da- 2014 waren die durchschnittlichen Fänge schlechter als 2020 und 2021. Deine Erklärung? Hirntot und dann reanimiert? Ich habe mal von Wissenschaftlern gelernt, dass über die Fänge von Anglern keine Rückschlüsse auf den Bestand gezogen werden können. Du kannst das also? Wir Angler fangen aktuell Jungdorsch wie noch nie zuvor! Interessiert niemanden, gibt ja keinen laut Wissenschaft.

Übrigens hätten wir einem Dorschfangverbot für Angler zugestimmt, wenn es ein Schleppnetzverbot in der Ostsee gegeben hätte. So wird aber der Dorschbestand weiter vernichtet- und sicherlich nicht durch deine tollen Kommentare hier gerettet.

Was machst Du aktiv für den Dorschbestand (außer als anonyme Person faktenbefreite Beiträge im Internet zu schreiben) ? Setzt Du Dich zum Beispiel bei der Politik für ein Schleppnetzverbot ein? Oder für ein Zero-catch bei der Fischerei? Ich stehe im ständigen Austausch mit der Wissenschaft und der Politik auf Landes, Bundes- und Europäischer Ebene. Hier kämpfe ich - gemeinsam mit anderen NGOs - für ein Schleppnetzverbot. Denn nur dadurch sehe ich mittelfristig eine Chance auf Erholung der Dorschbestände. So wurde wieder einmal entgegen der wissenschaftlichen Empfehlung eine zu hohe Quote festgelegt, dazu kommen die illegalen Rückwürfe, um die Plattfischquote auszufischen. Das wird den Dorschbestand vernichten, nicht die letzten paar Meeresangler. Zudem werden von der Fischerei nur wirtschaftlich sinnvolle Dorsche entnommen bei der geringen Quote. Ich denke (nach Rücksprache mit Fachleuten) die Fischerei wird in 2022 um die 10.000 Tonnen Dorschbestand vernichten. Wir bösen Angler mit unseren 100 Tonnen. Wir sind echt gemein und zerstören die Natur und die Bestände. Immerhin stellt uns das BfN auf eine Stufe mit der Schleppnetzfischerei. Leider machen das hier auch "Angler".
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
edit by Mod: so bitte nicht

Zu Deiner tollen Aussage zum Erreichen des Baglimits möchte ich noch anmerken/wiederholen, dass der durchschnittliche Fang bei 0,8 Dorschen pro Tag/ Angler liegt. Ich habe Zugriff auf Daten von den Hochseeangelschiffen in Ostholstein und MVP. Die Kapitäne führen Fangbücher und siehe da- 2014 waren die durchschnittlichen Fänge schlechter als 2020 und 2021. Deine Erklärung? Hirntot und dann reanimiert?
Falls Du es noch nicht bemerkt hast, wir schreiben das Jahr 2021 und besprechen das Fangjahr 2022!
Die angeblich so guten Jungfischbestände von 2016 sind offensichtlich weg! Völlig unabhängig davon ob das die Angler oder die Profis als Vernichter waren! Tatsche ist doch, dass von den Kutteranglern doch so gut wie nichts an Dorsch gefangen wird!
Und dass die Angler bei den ach so guten Jungfischbeständen von 2020 und 2021 nun "räubern", also Fischen von 20-40 cm ist doch auch nicht wirklich was Du willst, oder?
Was wir bräuchten wäre zumindest 2-3 erfolgreiche Jahrgänge, die über die Mindestmaßgröße hinauskommen, aber diese Jahrgänge sind weit und breit nicht zu sehen. Das lässt sich nicht weg diskutieren!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Brillendorsch

Teilzeitangler
Der 2016er Jahrgang ist längst ausgefischt, dass wird ja wohl keiner bestreiten.
Die Frage bleibt immer noch unbeantwortet.
Wo kommen die vielen Jungfische her, wenn es doch nur diesen einen Jahrgang gibt?
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Hier kämpfe ich - gemeinsam mit anderen NGOs - für ein Schleppnetzverbot.
Dafür gebührt Dir und den anderen Dank und Respekt, egal ob man nun Dorschangler ist oder nicht.

Übrigens hätten wir einem Dorschfangverbot für Angler zugestimmt, wenn es ein Schleppnetzverbot in der Ostsee gegeben hätte.
Das kann ich menschlich durchaus verstehen.

Das wird den Dorschbestand vernichten,
Also sind die Prognosen der Wissenschaft doch nicht übertrieben, obwohl die Angler Jungdorsch fangen wie nie zuvor?

Ich hoffe trotzdem, dass nicht nur Du dich irrst.

Wäre schade, wenn die Ostseedorsche das gleiche Schicksal ereilen würde wie die Kabeljaubestände vor Neufundland.
 

Laichzeit

Well-Known Member
aus meiner Sicht zumindest dahingehend übertrieben, dass es angeblich nur diesen einen Jahrgang 2016 gebe.
Es gibt Jahrgänge nach 2016, die sind leider viel schwächer als 2016. Die letzten beiden Jahre waren wieder etwas besser, aber nicht gut genug um den Bestand langfristig auf einem guten Niveau zu halten. Um zu den Verhältnissen vor dem Baglimit zurückzukehren, muss deutlich mehr und vor allem regelmäßig Nachwuchs hoch kommen. Der 2016 Jahrgang stellt momentan den größten Anteil an geschlechtsreifen Fischen und braucht dringend eine zumindest ebenbürtige Ablösung.

Laichzeit - leider gibt´s keinen "Doppeldaumen" - daher hier der Zweite thumbsup

Was wären denn Deiner Meinung nach die sinnvollsten Maßnahmen, um das beste herauszuholen ( im Hinblick auf zukünftige nachhaltige Nutzung )?

R.S.coffeegirl
Vielen Dank! thumbsup
Ich finde den Punkt von Anglerdemo sehr gut, die eigenen Einschränkungen mit Forderungen and andere Nutzer zu verknüpfen.
Am Wichtigsten ist dass sich die Fehler der letzten ungefähr fünf Jahre nicht noch ein Mal wiederholen, keine überzogenen Quoten, keine Erhöhung der Fischerei wegen einzelnen guten Jahrgängen, sondern auf eine langfristige und stabile Erholung der Bestände setzen und erst dann die Fischerei reaktivieren.
 

Rheinangler

Well-Known Member
Wow, selten so ein Unsinn gelesen von jemandem, der seine eigenen Verhaltensweisen nicht ändern will und die Schuld
a. nur bei anderen sieht und
b. die Änderungen nur von anderen erwartet

Und der Bestand IST im Eimer, natürlich sind noch Millionen da aber wieviel sollten denn da sein für einen gesunden Bestand?
Das 5-fache oder das 10fache?

Es ist zur Zeit doch völlig irrelevant, es ist so wie ich schon mal schrieb, wir streiten uns zur Zeit darüber ob der Dorschbestand klinisch tot oder doch schon hirntot ist :laugh2
Wenn wir wirklich Pech haben, ist der Bestand so geschädigt, dass er sich selbst durch eine Totalschonung nicht so schnell wieder erholt( wenn überhaupt), so wie es mit dem Kabeljaubestand in Neufundland war, ein Bestand der selbst in mehreren Jahrzehnten nicht mehr auf die Beine kam, nachdem er rücksichtslos über alle Maßen aus geräubert wurde.
Wieviel haben den in den letzten Jahren denn wirklich ständig das erlaubte Bag-Limit erreicht? Leute seid ehrlich! Ich vermute mal die wenigsten.
Die Frage nach dem Verursacher ist zur Zeit doch wirklich obsolet wenn eigentlich KEINER was fängt.
Und falls du es noch nicht mitbekommen hast: Auch die Berufsfischer haben für 2022 keine echte Dorschquote mehr, es ist also völlig egal für wen potentiell mehr Dorsche übrig bleiben.
Weder ist Dorsch für alle da, noch hat irgendjemand die Lizenz sie in wirtschaftlich relevanten Mengen zu fangen, auch die Schleppnetzfischer nicht !
......Ich möchte hier jetzt mal eine Lanze brechen:
Anglerdemo ist mit Abstand derjenige in diesem Thread, der sich am ausführlichsten und mit dem persönlichsten Einsatz für den Erhalt des Dorschbestandes und vor allem auch zugunsten der Anglerrechte eingesetzt hat und einsetzt. Er hat sich Fachwissen erarbeitet und daher auch eine sehr fundierte Meinung, die er gut erklärt auch dokumentieren kann. Die anderen Threadteilnehmer sind größtenteils bestenfalls Zuschauer und interessierte Laien - da nehme ich mich auch nicht aus, allerdings bin ich bereit mich mit den Fakten zu beschäftigen.

Deine Stellungnahme zu seinen sachlichen Ausführungen finde ich deshalb unangemessen und auch nicht fair. Wenn man sich die Statistiken, die er angehängt hatte, mit Sinn und Verstand anschaut, kapiert man eigentlich auch was er sagt und worum es geht.

Auch wenn wir alle nicht mehr viel in den letzten Jahren gefangen haben, ist es in keiner Weise zielführend die Anglerschaft noch weiter zu beschneiden.
Und darum geht es Anglerdemo doch vermutlich im Kern. Es ist nicht zielführend, es bringt nichts und es gibt auch keine moralische Verpflichtung, dass wir Angler uns hier selbst beschneiden - weil es einfach überhaupt keinen Einfluss auf das Geschehen und den Erhalt des Dorschbestandes hat.

Ich halte es ebenfalls für sehr wichtig, hierauf immer wieder hinzuweisen. Ich tanze gerne bei Vollmond nachts um zwölf nackt um die Dorfeiche, wenn es den Dorschbestand retten würde - tut es aber nicht und deshalb lasse ich es bleiben.

Bei den Beschränkungen für uns Angler ist es sogar noch schlimmer. Denn die theoretische Menge die man den Anglern weg nimmt, spricht man schlussendlich der Fischereiindustrie zusätzlich zu (bzw. kürzt deren Quote nicht entsprechend mehr).

Ein großes Problem entsteht allerdings auch noch an anderer Stelle durch die Beschränkungen. Denn ob ich als Angler nichts fange oder nichts fangen darf, macht schon einen erheblichen Unterschied für die Arbeitnehmer und Kleinbetriebe an der Ostsee, die auf die Anglerschaft angewiesen sind. Da werden - ohne Sinn und Effekt - Existenzen gefährdet und vernichtet. Denn Angler die nichts fangen kommen trotzdem und kommen auch wieder. Angler die nichts fangen dürfen, kommen aber größtenteils erst garnicht.

Richtige, wirkungsvolle Maßnahmen, die allerdings auch schmerzhafteste Einschnitte für die Berufsfischerei zur Folge hätten, werden seit Jahren politisch auf EU Ebene verhindert und ausgesessen. Schon beim ersten Baglimit für die Angler wurde zu Gunsten der Berufsfischerei solange an den Maßnahmen rumgeschraubt, bis die Schonzeit für den Dorsch für die Fischereischiffe zum Teil wieder vom Tisch war.

Es wäre sehr einfach: Lasst die kommerzielle Befischung des Dorsches in der Schonzeit / in den Laichgebieten ruhen - dann erholt sich der Bestand auch wieder und die Baglimit Geschichte ist innerhalb weniger Jahre wieder vom Tisch. Und hier würde es eben auch völlig ausreichen, wenn man den Hauptverursacher limitiert. Wir Angler brauchen uns nicht solidarisch zeigen, weil wir überhaupt keinen nennenswerten Einfluss auf die Bestandsentwicklung haben. Nur ein geringer Teil der Ostsee Angler kommt überhaupt in die Nähe der Laichgebiete.

Jeder der Threadleser kann sich aber vorstellen, was passiert, wenn zig Fischtrawler Ihre Schleppnetze (offiziell vielleicht auch auf Plattfische) wochenlang "zufällig" durch die Laichgründe der Dorsche ziehen. Das ist Wahnsinn und das muss mit Nachdruck verhindert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Brillendorsch

Teilzeitangler
Es gibt Jahrgänge nach 2016, die sind leider viel schwächer als 2016. Die letzten beiden Jahre waren wieder etwas besser, aber nicht gut genug um den Bestand langfristig auf einem guten Niveau zu halten. Um zu den Verhältnissen vor dem Baglimit zurückzukehren, muss deutlich mehr und vor allem regelmäßig Nachwuchs hoch kommen. Der 2016 Jahrgang stellt momentan den größten Anteil an geschlechtsreifen Fischen und braucht dringend eine zumindest ebenbürtige Ablösung.
Danke Dir, es ist mir schon klar, dass die Jahrgänge nach 2016 nicht besonders gut ausgefallen sind.
Das es sie überhaupt gibt, darum ging es mir, denn allein das macht Hoffnung, denn der 16er allein kann den Bestand nicht mehr retten.
 
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