Ronny Kohlmann
Mit Glied
Beobachtungen zur Erholung zurückgesetzter Fische
Hallo Form!
Ich habe heute eine interessante Beobachtung gemacht:
Vorgeschichte (wer nicht will kann sie einfach überlesen)
Wir haben einen Gartenteich (36.000 Liter, bis 2,20m tiefe), in dem wir 13 Kois (+ etwas Nachwuchs) halten. Von Zeit zu Zeit kommen aber andere Fischarten in den Teich, wie zum Beispiel Karauschen und Goldfische. Die Tiere stammen vermutlich aus Gartenteichen der Nachbarschaft und aus Naturgewässern in der Nähe und wurden durch Wasservögel eingeschleppt. Da es unmöglich ist eine fortpflanzungsfährige Population von Kleinfischen aus dem Teich zu bekommen, werden die Fische so bald es geht aus dem Wasser entfernt. Dies ist aber aufgrund der Teichgröße und Struktur nur sehr schwer möglich und ein langwieriges Unterfangen, da es tausende von Versteckmöglichkeiten gibt. Die Fische werden meist erst nach 1 Jahr gesichtet, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben und sich aus der pflanzenreichen "Laichzone" ins Freiwasser wagen. Nach 3-4 Jahren (oder länger) sind sie so groß geworden, dass sie zusammen mit den Kois herumziehen und anfangen größere Nahrung wie Fischpellets zu fressen.
Dann ist der Zeitpunkt gekommen, in dem es möglich ist diese Fische herauszufangen. Nach langem rumprobieren hat sich herausgestellt, dass die beste Möglichkeit das Fangen mit der Angel ist.
Mit Senken, Keschern und Netzen ist es unmöglich einen Fisch zu fangen, da der Grund zu viele Strukturen hat und das Wasser in wenigen Sekunden tiefgrün ist.
Zur Story
Diesen Sommer ist es wieder so weit. Zwei Goldfische sind inzwischen handlang geworden und fressen gierig Futtrsticks von der Oberfläche. Ich versuche die Fische mit 8er Haken an freier 22er Leine und Futtersticks, Brot, Nudeln oder Käse aus dem Schwarm gierig schlürfender Kois herauszupicken. Das ist nicht ganz einfach, da die Kois einfach viel mehr fessen und entsprechend unvorsichtig sind. Es kann hin und wieder vorkommen, dass nicht ein Goldfisch, sondern ein Koi den Köder schnappt. |uhoh:
So auch heute. Im Laufe des Vormittags konnte ich einen Goldfisch herausfangen und den Zweiten 2 mal haken, aber nicht landen. Insgesamt hakte ich 3 Koikarpfen um die 60cm Länge. Die Fische waren natürlich immer vorne im Maul gehakt, da sie den Köder nur knapp erwischten, den ich schnell vor ihrer Nase weggezogen wollte.
Mit der weichen Rute und 22er Schnur dauerte der sanfte Drill wenige Minuten, ich konnte den Fisch dann ins Flachwasser ziehen, den Haken mit zwei Fingern und einem leichten Ruck sofort entfernen und der Fisch verschwand langsam auf den Grund des Teiches um zu schmollen.
Nach 5-10 Minuten startete ich einen neuen Angelversuch auf die Goldies und fütterte eine handvoll Schwimmpellets an.
Und jetzt die Beobachtung:
Sämtliche zuvor gehakte Kois schlürften schon wieder das Futter von der Oberfläche. Sie waren zwar etwas vorsichtiger als ihre Kumpels und standen etwas tiefer, aber ohne Ausnahme nahmen sie schon wenige Minuten nach dem Fang wieder Nahrung zu sich. Nach etwa 30 Minuten war kein Verhaltensunterschied zwischen den gefangenen und nicht-gefangenen Fischen erkennbar. #6
Diese Beobachtung machen wir schon seit einigen Jahren, seit wir die Artenfremden Fische mit der Angel aus dem Teich fangen. Als wir es noch mit Keschern und Netzen versuchten, waren die Kois mitunter tagelang verschreckt und nahmen kein Futter mehr an.
Diese Erfahrung deckt sich auch mit einigen Erlebnissen meiner "Angelkarierre", nämlich dann wenn ich einen Fisch aufgrund eines schlecht gebundenen Hakenknoten verlor und den selben Fisch mit Haken wenige Minuten später landen konnte.
Sofern der Fisch keine Verletzungen aufweist, die Landung und Versorgung schnell und sanft geschieht, scheint ein Fang den Fisch also extrem kalt zu lassen. Ich halte den Fang mit der Angel demnach für stressfreier als das Landen mit Netz oder Kescher, zudem beim abködern im Wasser kein Kontakt der Schleimhaut mit dem anderen Dingen stattfindet.
Wie siehts bei euch aus? Schon ähnliche Erlebnisse gehabt oder verzapfe ich hier Blödsinn? #h
edit: Update: der vermutlich letzte Goldfisch wurde soeben gefangen
Hallo Form!
Ich habe heute eine interessante Beobachtung gemacht:
Vorgeschichte (wer nicht will kann sie einfach überlesen)
Wir haben einen Gartenteich (36.000 Liter, bis 2,20m tiefe), in dem wir 13 Kois (+ etwas Nachwuchs) halten. Von Zeit zu Zeit kommen aber andere Fischarten in den Teich, wie zum Beispiel Karauschen und Goldfische. Die Tiere stammen vermutlich aus Gartenteichen der Nachbarschaft und aus Naturgewässern in der Nähe und wurden durch Wasservögel eingeschleppt. Da es unmöglich ist eine fortpflanzungsfährige Population von Kleinfischen aus dem Teich zu bekommen, werden die Fische so bald es geht aus dem Wasser entfernt. Dies ist aber aufgrund der Teichgröße und Struktur nur sehr schwer möglich und ein langwieriges Unterfangen, da es tausende von Versteckmöglichkeiten gibt. Die Fische werden meist erst nach 1 Jahr gesichtet, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben und sich aus der pflanzenreichen "Laichzone" ins Freiwasser wagen. Nach 3-4 Jahren (oder länger) sind sie so groß geworden, dass sie zusammen mit den Kois herumziehen und anfangen größere Nahrung wie Fischpellets zu fressen.
Dann ist der Zeitpunkt gekommen, in dem es möglich ist diese Fische herauszufangen. Nach langem rumprobieren hat sich herausgestellt, dass die beste Möglichkeit das Fangen mit der Angel ist.
Mit Senken, Keschern und Netzen ist es unmöglich einen Fisch zu fangen, da der Grund zu viele Strukturen hat und das Wasser in wenigen Sekunden tiefgrün ist.
Zur Story
Diesen Sommer ist es wieder so weit. Zwei Goldfische sind inzwischen handlang geworden und fressen gierig Futtrsticks von der Oberfläche. Ich versuche die Fische mit 8er Haken an freier 22er Leine und Futtersticks, Brot, Nudeln oder Käse aus dem Schwarm gierig schlürfender Kois herauszupicken. Das ist nicht ganz einfach, da die Kois einfach viel mehr fessen und entsprechend unvorsichtig sind. Es kann hin und wieder vorkommen, dass nicht ein Goldfisch, sondern ein Koi den Köder schnappt. |uhoh:
So auch heute. Im Laufe des Vormittags konnte ich einen Goldfisch herausfangen und den Zweiten 2 mal haken, aber nicht landen. Insgesamt hakte ich 3 Koikarpfen um die 60cm Länge. Die Fische waren natürlich immer vorne im Maul gehakt, da sie den Köder nur knapp erwischten, den ich schnell vor ihrer Nase weggezogen wollte.
Mit der weichen Rute und 22er Schnur dauerte der sanfte Drill wenige Minuten, ich konnte den Fisch dann ins Flachwasser ziehen, den Haken mit zwei Fingern und einem leichten Ruck sofort entfernen und der Fisch verschwand langsam auf den Grund des Teiches um zu schmollen.
Nach 5-10 Minuten startete ich einen neuen Angelversuch auf die Goldies und fütterte eine handvoll Schwimmpellets an.
Und jetzt die Beobachtung:
Sämtliche zuvor gehakte Kois schlürften schon wieder das Futter von der Oberfläche. Sie waren zwar etwas vorsichtiger als ihre Kumpels und standen etwas tiefer, aber ohne Ausnahme nahmen sie schon wenige Minuten nach dem Fang wieder Nahrung zu sich. Nach etwa 30 Minuten war kein Verhaltensunterschied zwischen den gefangenen und nicht-gefangenen Fischen erkennbar. #6
Diese Beobachtung machen wir schon seit einigen Jahren, seit wir die Artenfremden Fische mit der Angel aus dem Teich fangen. Als wir es noch mit Keschern und Netzen versuchten, waren die Kois mitunter tagelang verschreckt und nahmen kein Futter mehr an.
Diese Erfahrung deckt sich auch mit einigen Erlebnissen meiner "Angelkarierre", nämlich dann wenn ich einen Fisch aufgrund eines schlecht gebundenen Hakenknoten verlor und den selben Fisch mit Haken wenige Minuten später landen konnte.
Sofern der Fisch keine Verletzungen aufweist, die Landung und Versorgung schnell und sanft geschieht, scheint ein Fang den Fisch also extrem kalt zu lassen. Ich halte den Fang mit der Angel demnach für stressfreier als das Landen mit Netz oder Kescher, zudem beim abködern im Wasser kein Kontakt der Schleimhaut mit dem anderen Dingen stattfindet.
Wie siehts bei euch aus? Schon ähnliche Erlebnisse gehabt oder verzapfe ich hier Blödsinn? #h
edit: Update: der vermutlich letzte Goldfisch wurde soeben gefangen
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