AW: Erfahrungsberichte: Bivvies, Brollies, Camps
Chub Oval Extra mit Overwrap
Das Chub Oval Extra ist wie der Name schon andeutet ein Schirm mit Seitenteilen, wodurch der komplette hintere Teil und die Seiten mit ein paar Heringen gegen Wind und Regen geschützt werden können. Für mich ist der Oval Extra ein idealer Wetterschutz bei meinen überwiegend praktizierten Overnightern, da schnell und unkompliziert aufgebaut, stabil bei Wind und Wetter, selbst bei Regen mit etwas Vorüberlegung bei der Wahl des Standortes in den meisten Fällen ausreichend.
Zum Lieferumfang gehören der Schirm, eine relativ passgenaue und über Klettpartien fixierbare Bodenplane (Baumarkt-Gewebeplane von der Qualität her), zwei Swivel Storm Caps an den Streben und kurze 26“ Stormpoles von Chub, die dem Schirm eine gewisse Grundstabilität geben und in den Seitenflügeln verlaufen. Mitgeliefert werden noch die richtig guten soliden Chub-Heringe, keine mistigen Drahtbügel, die gleich beim ersten Mal den Geist aufgeben. Das Ganze wird in einer gut verarbeiteten und durchaus brauchbaren Tasche verpackt, die an einer Seite über eine Kordel geöffnet und verschlossen werden kann.
Das Aufstellen des Schirms ist erst etwas ungewohnt, geht dann aber schnell und einfach von der Hand. Es wird nämlich keine Hilfsstange geliefert, mit der man den Schirm aufspannen kann, das muss so klappen. Dazu schraubt man die Arretierung aus dem zentralen Steg, spannt den Schirm auf und schraubt die Arretierung wieder in den Steg ein. Etwas auf die Finger achten, dann klemmt man sich auch nichts.
Das Obermaterial des Schirm besteht aus relativ dickem und festem 6oz-Stoff, mit der Wasserdichtigkeit hatte ich bisher noch absolut keine Probleme, auch nicht dort, wo die Endkappe des Schirms sitzt. Und das, obwohl ich den Schirm zu 95% solo ohne Überwurf nutze. Die Farbe des Obermaterials ist ein sehr angenehmes Grün, nicht zu grell und nicht zu dunkel – der Schirm paßt sich hervorragend der Natur an. Die Rippen und der Aufstellmechanismus sind ebenfalls grün lackiert, trotzdem etwas rostempfindlich. Das stört aber bei etwas Pflege nicht und kann vernachlässigt werden. Die Enden der Rippen sitzen in sehr gut verarbeiteten und verstärkten Taschen, das dürfte sehr lange halten. #6 Das Gewicht des Schirms macht sich aber beim Tragen doch ziemlich bemerkbar, ein Nash Nomad Schirm ist dagegen ein Fliegengewicht... solides Material wiegt halt.
Das Platzangebot ist völlig ausreichend für einen Angler, ´ne Spielhöhle ist natürlich was anderes.
Wie gesagt, wählt man den Aufstellort etwas nach dem Wetter und der Windrichtung aus, haben eine große 6-Bein-Liege, ein Carrall und anderes Kleingepäck, drei Selectfutterale mit Basisteil einen trockenen Platz. Wegen dem innenliegenden Schirmmechanismus ist es von Vorteil, wenn das Bedchair nicht zu hochbeinig ist, ansonsten kommt man beim Liegen bzw. Aufstehen gegen den zentralen Steg mit den Rippen – mit meiner Stealth-Kopie hab ich keine Probleme.
Generell ist es empfehlenswert, zwei zusätzliche Swivel Stormcaps an den mittleren vorderen Rippen anzubringen. Dann kann man den Schirm mit einer oder zwei 48“ Stormpoles nämlich zusätzlich abstützen und den Aufbau richtig stabil gestalten. Selbst bei stärkerem Sturm hatte ich so noch keine Probleme
Wird das Wetter richtig mistig und ist man länger an einem Platz dann kann man das optional erhältliche Overwrap von Chub drüberziehen. Dieses Overwrap ist auch aus dickem 6oz Material, hat aber lediglich eine zentrale Tür. In diese Tür kann man entweder Klarsichtfolie oder Moskitonetz per Klett einzippen, dunkel wird´s, wenn man noch die Zeltplane davor macht. Ansonsten bleibt die hoch geclippt. Das Overwrap wird in einer Tragetasche geliefert, die etwas klein ausfällt. Verarbeitung des Overwraps ohne Makel in dieser Preisklasse. Wird das Overwrap eingesetzt, empfiehlt es sich dringend, zusätzlich die langen (nicht mitgelieferten) Stormpoles an den erwähnten zusätzlichen Storm Caps einzusetzen, der Aufbau gewinnt dadurch sehr an Stabilität. Ansonsten zieht das Overwrap den Schirm doch recht stark nach unten.
Ehrlich gesagt würde ich das nächste Mal einen Schirm mit Infill-Panel wie das Chub Reflex Brolly System bevorzugen. So ein Infill-Panel ist schneller ein- und ausgezippt als ein Overwrap verhältnismäßig passgenau über den Schirm geschmissen und mit Heringen verankert. Besonders spaßig ist das bei windigem Wetter, wenn man keine helfende Person dabei hat. Die Auswirkungen des Overwraps auf die Kondenswasserbildung sind beim Schirm eh recht minimal, da die Außenhaut ja auf dem Schirm aufliegt und keine isolierende Luftschicht bilden kann.
Trotzdem, das Chub Oval Extra bekommt eine klare Empfehlung von mir, auf der Skala von 1 (Mist) bis 10 (Top) gebe ich dem Schirm glatte 9 Punkte.
Preislage des Chub Oval Extra:
Je nach Angebot zwischen 140 und 190 Euro
Preislage des Chub Oval Overwraps:
Je nach Angebot zwischen 100 und 140 Euro.