Erfahrungen mit Fischereiaufsehern

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
In NRW schlägt man keine fremden Kinder.
Und wenn, dann ganz sicher nicht ungestraft.. .
In dem Städtchen, in dem ich aufwuchs, gab es einen Polizisten (allerdings vor meiner Zeit), der hat ganz offiziell gefragt, ob die Leute ein Bussgeld zahlen, oder eine Watsch'n haben wollten. Angesichts seiner riesigen Pratzen und auch sonst einer sehr "zierlichen" Gestallt, sollen sich die meisten für ein Bussgeld entschieden haben. ;)
 

Jan_Cux

Well-Known Member
Alter Schwede - ich lese hier mit großem Staunen von körperlicher Züchtigung..:oops:
Meine Mutter, Jahrgang 39, hatte nen Lehrer der seinen Schüler gerne mal einen Schlüsselbund in den Rücken warf - das hat er bei meiner Mutter genau einmal gemacht, <---Snip
Wie bitte?, ich bin Jahrgang 1975 und ich habe selbst noch mehrmals von verschiedenen Lehrkräften das Schlüßelbund an den Kopf geworfen bekommen... Schlüßelbund, voller Karton Schulkreide, mit dem Lineal auf die Finger geschlagen. In der Ecke stehen müssen... das war bis mitte der 80er Jahre normal an unseren Schulen, da hat kein Hahn nach gekräht...

Die Polizei hingegen war damals "cooler" als heute.... mit dem frisierten Moped erwischt, ohne Versicherung ... Was sollen wir nun mit dir machen... ? du schiebst es nach Hause und hier die Mängelkarte, bau das wieder um und komm vorbei... Die haben wirklich zwei Straßen weiter gewartet um zu schauen ob ich die Karre denn wirklich nach Hause schiebe... Hab ich zum Glück...
Heutzutage wäre es Kapitalverbrechen....
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Ich kann mich noch erinnern, wie Kinder, so 10 - 14 Jahre alt, wie ich zu dem Zeitpunkt auch alt war, an einem Aus- oder Einlauf am Detmeroder Teich schwarz mit Schnur, Blei, Haken und Köder Rotaugen und - federn fingen, die nicht gerade waidmännisch bzw. sachgerecht behandelt wurden.... An dem Teich wurde nur am We vom Verein geangelt, noch nicht mal dann waren FA zugegen!

Als ich an diesem Teich mal selbst schwarzgeangelt habe, mit einem blauen, geschliffenen Glasstein als "Blei" und ein Haken an einigen Metern Schnur, ich saß auf einem großen Findling, kamen am Ufer 2 Männer entlang, die mich "erwischten"...

Die packten mich und wollten mich irgendwohin mitnehmen, da rief ich beim Rundweg um Hilfe und dann kamen schon einige Leute auf uns zu.
Ich erzählte denen eine glaubhafte Story von versuchtes Kidnapping und biß einen von denen stark in einen Finger, der mich immer noch festhielt, biß er loslassen musste.

Ein großer, kräftiger Mann kam mir zu Hilfe und verpaßte jedem von den beiden Typen 2 Schläge, das die zu Boden gingen und liegen blieben.

Die Chance nutzte ich, um mich zu verdrücken...
Ob die beiden Typen Fischereiaufseher waren, keine Ahnung.
 

kridkram

Well-Known Member
Also da war das bei uns hier im Osten einfacher! Mein Vater hat schon geangelt, so durfte ich als Kind mit einer 3. Rute auf Friedfisch mitangeln. Mit 9 bin ich dann ebenfalls in den Verein gegangen.
In der Schule war das auch so, es gab Lehrer die hab mit Kreide, Schlüsselbund usw. geschossen oder es gab Kopfnüsse, wurde an den Ohren gezogen, Eckenstehen oder auf dem Gang......
Wehe du hast dich zu Hause beschwert, der Alte hat dann gesagt, Pech gehabt. Meine Eltern sind noch teilweise in der Nazizeit zur Schule, da gab es noch ordentlich mit dem Rohrstock bei Fehlverhalten!
 

Lajos1

Well-Known Member
Wehe du hast dich zu Hause beschwert, der Alte hat dann gesagt, Pech gehabt. Meine Eltern sind noch teilweise in der Nazizeit zur Schule, da gab es noch ordentlich mit dem Rohrstock bei Fehlverhalten!

Hallo,

da braucht man gar nicht soweit (Nazizeit zurückgehen). In den 1950ern war es gang und gäbe mir dem Rohrstock Schläge zu bekommen. Übrigens bis so Mitte der 1970er Jahre auch noch mit rechtlicher Absicherung. Meinen ersten damit und auch nur einen, bekam ich in der ersten Klasse, weil ich ein "Eselsohr" (umgeknickte Ecke einer Seite) in ein Buch gemacht hatte. Der eine Schlag hatte eine nachhaltige Wirkung: ich passte zeitlebens immer gut auf Bücher auf, auf fremde noch mehr, als auf die eigenen.
In der dritten und vierten Klasse hatte wir einen Lehrer, der hatte beim Schwätzen folgenden "Tarif": das erste Mal am Tag schwätzen eine Verwarnung, das zweite Mal auf jede Hand drei (also sechs) Schläge mit dem Rohrstock. Wir waren gut 40 Schüler und Schülerinnen in der Klasse und obwohl durch diese Maßnahme das Schwätzen stark eingeschränkt war, hatte man doch jeden Tag einige Fälle zur Anschauung und auch bei größter Zurückhaltung war man halt selbst ab und zu auch mal dran.
Der Lehrer war da nicht ungerecht, man kannte die Regel und bei Verstoß bekam man ohne Ansehen der Person seine 6 Schläge ab. Das hätte man daheim auch gar nicht erzählen brauchen, da hätte man seitens der Eltern kein Verständmis erwarten können, dass dies ungerecht wäre. Im Gegenteil, es wäre einem schnell und deutlich klargemacht worden, dass man da zu recht bestraft wurde. Ich muss noch dazu sagen, dass ich meine Eltern, für die damalige Zei,t nicht als streng erachtet habe.
Das Werfen mit Kreide oder (seltener) auch mit dem Schlüsselbund war eine mildere Form, auf nötige Aufmerksamkeit im Unterricht hinzuweisen.

Gruß

Lajos
 
G

Gelöschtes Mitglied 127800

Guest
Wie bitte?, ich bin Jahrgang 1975 und ich habe selbst noch mehrmals von verschiedenen Lehrkräften das Schlüßelbund an den Kopf geworfen bekommen... Schlüßelbund, voller Karton Schulkreide, mit dem Lineal auf die Finger geschlagen. In der Ecke stehen müssen... das war bis mitte der 80er Jahre normal an unseren Schulen, da hat kein Hahn nach gekräht...

Die Polizei hingegen war damals "cooler" als heute.... mit dem frisierten Moped erwischt, ohne Versicherung ... Was sollen wir nun mit dir machen... ? du schiebst es nach Hause und hier die Mängelkarte, bau das wieder um und komm vorbei... Die haben wirklich zwei Straßen weiter gewartet um zu schauen ob ich die Karre denn wirklich nach Hause schiebe... Hab ich zum Glück...
Heutzutage wäre es Kapitalverbrechen....

sers,

das kenn ich als 73er jahrgang von uns am dorf auch.
da liefen kontrollen am mofa meist so ab

führerschein? -fehlanzeige
versicherung? - was..
sieht ja fast alles original aus.- ja fast
wenigstens hast du einen helm auf, schönen tag noch

NdT Holger aka Mori
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

In was für sonderbaren Gegenden seid ihr aufgewachsen

Die Beamtenlaufbahn wäre mit Sicherheit am Ende gewesen..

In der BRD war "körperliche Züchtigung" in der Schule m.W. bis 1973 legal.
In Bayern sogar bis 1979.

Die Lehrkräfte an unserer Grundschule haben bis auf eine Ausnahme dieses Mittel aber nur sehr sparsam eingesetzt.

Der Lehrer, der uns u.a. zum "Bomberschnitt" gebracht hat, damit er uns nicht mehr an den Koteletten nach oben ziehen konnte, wurde nach Elternprotesten an eine andere Schule versetzt.
 

Fruehling

Well-Known Member
Hallo,

da braucht man gar nicht soweit (Nazizeit zurückgehen). In den 1950ern war es gang und gäbe mir dem Rohrstock Schläge zu bekommen. Übrigens bis so Mitte der 1970er Jahre auch noch mit rechtlicher Absicherung. Meinen ersten damit und auch nur einen, bekam ich in der ersten Klasse, weil ich ein "Eselsohr" (umgeknickte Ecke einer Seite) in ein Buch gemacht hatte. Der eine Schlag hatte eine nachhaltige Wirkung: ich passte zeitlebens immer gut auf Bücher auf, auf fremde noch mehr, als auf die eigenen.
In der dritten und vierten Klasse hatte wir einen Lehrer, der hatte beim Schwätzen folgenden "Tarif": das erste Mal am Tag schwätzen eine Verwarnung, das zweite Mal auf jede Hand drei (also sechs) Schläge mit dem Rohrstock. Wir waren gut 40 Schüler und Schülerinnen in der Klasse und obwohl durch diese Maßnahme das Schwätzen stark eingeschränkt war, hatte man doch jeden Tag einige Fälle zur Anschauung und auch bei größter Zurückhaltung war man halt selbst ab und zu auch mal dran.
Der Lehrer war da nicht ungerecht, man kannte die Regel und bei Verstoß bekam man ohne Ansehen der Person seine 6 Schläge ab. Das hätte man daheim auch gar nicht erzählen brauchen, da hätte man seitens der Eltern kein Verständmis erwarten können, dass dies ungerecht wäre. Im Gegenteil, es wäre einem schnell und deutlich klargemacht worden, dass man da zu recht bestraft wurde. Ich muss noch dazu sagen, dass ich meine Eltern, für die damalige Zei,t nicht als streng erachtet habe.
Das Werfen mit Kreide oder (seltener) auch mit dem Schlüsselbund war eine mildere Form, auf nötige Aufmerksamkeit im Unterricht hinzuweisen.

Gruß

Lajos


Wie krank!
 

yukonjack

Well-Known Member
In der BRD war "körperliche Züchtigung" in der Schule m.W. bis 1973 legal.
In Bayern sogar bis 1979.

Die Lehrkräfte an unserer Grundschule haben bis auf eine Ausnahme dieses Mittel aber nur sehr sparsam eingesetzt.

Der Lehrer, der uns u.a. zum "Bomberschnitt" gebracht hat, damit er uns nicht mehr an den Koteletten nach oben ziehen konnte, wurde nach Elternprotesten an eine andere Schule versetzt.
[/QUOTE]
Der war gutab85
 

Lajos1

Well-Known Member

Hallo,

wieso krank? Das war damals normal und rechtlich gesehen noch bis etwa Mitte der 1970er auch erlaubt. Wenngleich dies so ab 1965 nur noch selten angewandt wurde.
Da sah auch keiner, weder Schüler noch Eltern etwas Verwerfliches darin. War halt die (vorher schon bekannte) Konsequenz für Fehlverhalten und ohne Grund habe ich da keine Bestrafung erlebt. Man wusste immer warum. Insofern sah man auch keine Ungerechtigkeit darin.
Heute wird da ein großes Bohei daraus gemacht und von Prügelstrafe geredet nur, einen Prügel habe ich da nie gesehen. Ein schmaler Rohrstock ist halt mal kein Prügel.
War halt eine andere Zeit und kann daher auch nicht mit heutigen Maßstäben bewertet werden.

Gruß

Lajos
 

Fruehling

Well-Known Member
...War halt eine andere Zeit und kann daher auch nicht mit heutigen Maßstäben bewertet werden....


Der übliche Persilschein für alles, so es nur lange genug her ist.

Mir persönlich fallen genau 0 Gründe ein, Kindern Gewalt anzutun - was der Gesetzgeber ehemals dazu sagte, ist vor diesem Hintergrund übrigens völlig unerheblich.
 

Fruehling

Well-Known Member
Dann waren sicher auch Sklavenhaltung und ähnliche Auswüchse völlig okay, weil ehemals legitim und gesellschaftlich abgesegnet.

JungeJunge...
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

vor dem hatten alle Respekt

Das waren halt noch andere Zeiten, da galten Lehrer allgemein noch als Respektspersonen. Fischereiaufseher übrigens auch.

Dürfte heutzutage schwer fallen, an einer Grundschule überhaupt noch einen Lehrer zu finden.
Und einen der von Kindern und Eltern auch respektiert wird wahrscheinlich noch schwieriger.

Wir hatten als schwarzangelnde Kinder auch vor Anglern, Aufsehern und Polizisten Respekt und haben Reißaus genommen.
Sprüche wie: "Ihr könnt mir gar nichts, ich bin noch nicht strafmündig." waren damals nicht üblich.

Aber wie gesagt, nicht nur Gesetze ändern sich, sondern auch die gesellschaftliche Entwicklung.

Deshalb muss man schon versuchen, solche Dinge im damaligen Kontext zu sehen.

Ich denke schon, dass Fischereiaufseher heutzutage einen anspruchsvolleren Job haben als damals.
 

kridkram

Well-Known Member
Dann waren sicher auch Sklavenhaltung und ähnliche Auswüchse völlig okay, weil ehemals legitim und gesellschaftlich abgesegnet.

JungeJunge...
Mein Gott, wenn ich dein Gejammer höre ist mir alles klar!
Mir ist zu meiner Schulzeit kein Fall bekannt, wo Schüler von Lehrern " verdroschen" wurden oder das einer der betroffenen Schüler/innen das so gesehen hat. Ich würde behaupten das in meiner Klasse 90% in den "Genuss " gekommen sind. Natürlich gab es Lehrer, vor denen hatte man mehr Respekt und hat sich manche Dinge verkniffen, keine Ahnung was die anders gemacht haben? An der Statur lag es nicht unbedingt.
Aber wir sehen ja wo diese liberale Erziehung hinführt! Kein Respekt mehr vor Amtspersonen, ein Polizist muss sich heute doch erst auf die Schnauze hauen lassen, ehe er was machen darf, lächerlich. Oder wie unlängst hier in Sachsen glaube ich bei einer Demo geschehen, ein Polizist sagt zum Demonstranten sinngemäß " fass mich an und ich verpasse dir ne Kugel ". Da wird der Polizist angezeigt und in den Medien rumgeheult, Skandal, wie kann er nur!
Wieviel Leute aber um die Polizei herum standen und sie sich bedrängt gefühlt haben, da hört man nix!
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
...auch beliebt damals ( späte 70er ) war das Kind ( Grundschule ) bei

"Schwätzen" zu demütigen.

Mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke stehen , vor der Klasse.

GEILE Pädagogik damals - mehr davon :thumbsdown

R.S.coffeegirl
 

Lajos1

Well-Known Member
Der übliche Persilschein für alles, so es nur lange genug her ist.

Mir persönlich fallen genau 0 Gründe ein, Kindern Gewalt anzutun - was der Gesetzgeber ehemals dazu sagte, ist vor diesem Hintergrund übrigens völlig unerheblich.
Hallo,

welche Gründe fallen Dir dann ein, auf Sanitäter, Feuerwehrleute, Lehrer, Polizisten und auch Krankenpflegepersonal loszugehen. Das gabs damals nicht, ausser vielleicht bei den 68ern und Polizisten. Aber das, die 68er, waren ja eh ein bißchen gestört.
Man wusste halt zu meiner Zeit, dass es Grenzen gibt und auch wo diese Grenzen waren und daran fehlt es heute bei vielen.
Üblicher Persilschein ist auch so einen Sache. Man kann manche (manche, nicht alle) Sachen eben nur im zeitlichen Kontext sehen. Zum Beispiel wäre Napoleon I. nach heutiger Definierung eindeutig ein Kriegsverbrecher. Rede mal mit einem Franzosen darüber - viel Spaß.

Gruß

Lajos
 
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