Entnahmepflicht-Auswirkungen?

rheinfischer70

Well-Known Member
Hat jemand von euch Erfahrungen gemacht, wie sich eine Entnahmepflicht und Aufhebung des Mindestmaßes auswirken?
Habe bei uns das Gefühl, dass sich dadurch nichts ändert. Einige Babys landen in der Räuchertonne, aber ebenso oft wird trotzdem zurück gesetzt.

Der Wallerbestand scheint stabil zu bleiben.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

An den von mir befischten Gewässern in BW, einem 130ha Baggersee und der Bruhrainstrecke (Rhein), gibt es nun schon bestimmt seit 10 Jahren diese Entnahmepflicht.
Der Bestand ist aber nach wie vor ansteigend!
Wobei man in Betracht ziehen sollte, dass ein Ende da noch lange nicht in Sicht ist, da die Fische nun mal 80 Jahre, manche behaupten gar 100 Jahre alt werden.
Wir also nicht mal "Halbzeit" haben!
Ich halte es für eine Wunschvorstellung, dass Angler mit der Rute eine effektive Einflussmöglichkeit darauf haben.
Den schlechten Einfluss den sie hatten, war die Tatsache, diesen Spitzenprädator in fast jedes Gewässer Deutschlands zu besetzen, welches unumkehrbar ist!

Jürgen
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Sehe ich auch so, das man Ihn mit der Angel so wie beim Hecht nicht wieder raus bekommt, wenn Ihm der Lebensraum zusagt.
Witzig dabei bei uns waren es oft die welche Ihn eher heimlich ansiedelten und dann als Jungwelse auftauchten nach Entnahmepflicht riefen und Plagen und Weltuntergang kommen sahen.

Wir hatten sie nicht und trotz vieler Jungwelse, blieben die Fänge stabiel und die Plage blieb aus.
Das ist jetzt so um 30 Jahre her, also lange genug um eine Aussage zu treffen.
Eigentlich das was man unter erfolgreichen Fischbesatz versteht eine echte Ansiedlung zur nachhaltigen Nutzung, für wenig Geld weil einmalig und günstig.
Die Mengen an W1 spielten da später keine Rolle, aber ich kann mir gut vorstellen das Überbesatz mit Fangreifen Welsen echte Probleme macht.
Da kenne ich einige Idioten die da nun Probleme haben, weil sie P&T mit Raubfischen machten und doofen Welse einfach nicht verhungern oder gefangen wie wie Zander, Hecht.
Aber da ist das Problem Überbesatz, denn wenn man einen kleinen Baggersee, mit dem 30 fachen an Raubfischen besetzt die dort vorher aufwuchsen, kann das nicht gut gehen.
(Einer dieser Idioten ist nun bei der Nabu, weil er nun zu wissen meint was Angler für Mist bauen.
Nicht Alle, aber Er und Andere)

Zum Witz zurück, das sind dann die Typen die gar nichts verstehen aber rücksichtslos handeln.
Meine letzte Tat war auf Einhaltung des gesetzlichen Mindestmaßes zu pochen, denn es sind Lebewesen und gute Speisefische die man nicht wie Müll behandeln sollte.


Vorschlag: Regelt die Kormorane und verschafft einheimischen Raubfischen wie dem Hecht bessere Lebensbedingungen und fischt sie nicht völlig ab.
Wenn dort freie Lebensräume sind, werden sie halt von nachts und versteckter lebenden jungen Welsen aufgefüllt.
Ob die dann aber wirklich alle groß werden steht auf einem ganz anderen Blatt.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Ich meine das die "Natur" die Bestandsfrage eigentlich zuverlässig selbst reguliert, da sich ein Räuber-Beute Verhältnis immer einfindet, darauf ist Verlass.
Wobei sich das Aufkommen von Räubern immer nach der vorhandenen Nahrung richtet!
Welche anderen Fischarten dabei auf der Strecke bleiben, bleibt dann ab zu warten?
Bei uns (Baggersee) sind dies bisher definitiv, die Schleie und große Rotfedern.
Von den früher zahlreichen 2/3 Pfünder Rotfedern ist fast nicht mehr zu finden, inzwischen gibt es nur noch handlange Fische!
Auf den Hechtbestand, ehemals der Leitfisch in diesem perfekten Hecht-Schleiensee, gab es bisher seltsamerweise keine spürbaren Auswirkungen.
Aber das kann ja noch kommen?

Jürgen
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Aber Rotfedern, Schlei und Weitere schwinden auch in Gewässern wo es keine Welse gibt.
Dem gegenüber sind sie dort wo Welse vorkommen ja nicht immer auch besonders selten.
Ja und auch Deine Beobachtung mit dem Hecht möchte ich bestätigen, teilweise hält er sich tapfer.

Ich denke es ist heute durch die umherziehenden zahlreichen Kormorane, sehr schwer geworden da klare Zusammenhänge zu sehen zumal mit Rapfen und Zander noch weitere Raubfischarten verbreitet wurden.
Ich weiß nur das gerade Schleien als Besatz teuer geworden sind und die Fischzüchter den Vogel verfluchen, wenn sie kaum noch selbst Schleien großbekommen.
Sie wachsen halt langsam, so das sie Jahrelang Vogelfutter bleiben.
(Mir hat mal einer gesagt, das er Schleien in Norddeutschland nicht mehr großbekommt und seit Jahren aus Mittel und Süddeutschland zukauft.
So ähnlich ist es bei der Äsche ja auch.....
Ohne Netz oder Flinte geht da immer weniger,...wobei das bei euch am Baggersee sicher nicht dauerhaft gemacht wird und es eben fern der Küsten auch nicht ganz so viele Kormorane im Winter gibt.

Seit dem Auftauchen der Kormoran ist der nutzbare Schleien Bestand bei uns trotz Jungfischen auf weit unter 10%, entgegen früherer Jahre gesunken.
Rotfedern sind hier sehr selten geworden oder verschwunden und selbst K2-Besatz im Herbst ist längst Dummheit.
Das einzige was noch recht zahlreich gefangen wird sind Zander und Aal, einzelne Weißfischarten und Grundeln.
Die Einbrüche der Fänge sind Allgemeiner, von über 50% bis fast 100%.
Da haben viele langjährige Angler noch nie eine Schleie, Wandersalmoniden, Quappe, Wels oder Karpfen gesehen.

Aber die Großkarpfen werden nun immer Fetter und Kleinfischarten nehmen auch in Wels-Gewässern zu wenn der Vogel dort Platz frei frisst.
Teilweise wurden selbst tagaktive Fischarten nun zur Nachtschicht gezwungen, klar das Nachtaktive Fische nun zu den Gewinnern zählen.
In Norddeutschland würde man wohl Verbandsfunktionäre für verrückt halten Wenn die behaupten das normale Angler Nachts nicht angeln.
Hier gehen immer weniger Angler am Tage los, erst kurz vor Dunkelheit laufen sie oft auf.
Auch ein Zeichen wie bei der Äsche das es im Süden noch nicht ganz so viele Kormorane gibt.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

@Bernd,
du hast sicher Recht damit, dass der Kormoran auch bei uns eine nicht unerhebliche Auswirkung auf die Bestände einzelner Fischarten hat!
Schließlich haben wir hier in unmittelbarer Nähe eine Brutkolonie mit sicher 30 Paaren und im Winterhalbjahr fallen auch schon mal tageweise 500 Durchzügler auf dem See ein.
Andere Faktoren wie Zander oder Rapfen spielen keine, oder kaum eine Rolle.
Obwohl Zander regelmäßig (zwanghaft!) besetzt werden, ist das einfach kein Zandergewässer.
Seit dem der Kiesabbau gestoppt wurde, vor ca. 15 Jahren, wurde das Wasser immer klarer mit heute bis zu 6-9m Sichttiefe im Sommer.
Die fangfähig besetzten Zander werden eigentlich noch im gleichen Jahr heraus gefangen, bzw. eventuell auch z.T. vom Waller gefressen?
Der Rückgang der großen Rotfedern ist übrigens sehr leicht und zwar nicht nur an Hand der Fänge zu ermitteln, daran allerdings auch.
Früher sah man die Fische regelmäßig an Sommerabenden an der Oberfläche in großen Schwärmen auf Nahrungssuche, heute nix mehr, außer die Schwärme von ihren kleinen Artgenossen!

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Die Entnahmepflicht hat bei uns eigentlich wenige bis gar keine Auswirkungen auf den Fischbestand:!
1. Bei uns wird wenig bis gar nicht mit Wurm geangelt, kleine werden eher selten auf Köderfisch bei uns gefangen.
2. Welse sind einfach seltener aktiv als Hechte und werden dementsprechend seltener gefangen.
3. Welse (bis ca. 60) in ihrem Lebensraum werden einfach seltener Opfer von Kormoranen im Vergleich zu anderen Räubern.
4. Vermehrt sich der Wels recht gut (oder halt schlecht für unsere kleinen Gewässer).

Folgen der Welse im Gewässer:
1. Schleien sind ausgerottet
2. Brachsen werden immer seltener
3. Zander und Hecht werden allerdings nicht merklich beeinflusst! Anscheinend sind Lebensraum und Aktivität (jahreszeitlich und tageszeitlich) unterschiedlich
 

MarkusZ

Well-Known Member
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Die Entnahmepflicht hat bei uns eigentlich wenige bis gar keine Auswirkungen
Ähnlich bei uns.

Welse haben bei uns keine Schonzeit, kein Schonmaß und müssen entnommen werden.

Trotzdem nehmen die Welsfänge stetig zu und in einigen Gewässern wird vom Fanggewicht her schon mehr Wels gefangen als Hecht.

Wobei die Hechtfänge zurückgehen. Inwieweit das Welsaufkommen da mitverantwortlich ist, kann man nur mutmaßen. Gibt auch noch andere Faktoren, die da mitspielen können.

Ebenso bei den Schleienfängen, die über 95% rückläufig sind. Da kommen wohl auch mehrere Faktoren zusammen, u.a. eben auch der Wels.

Mit der Angel kriegt man bei uns den Bestand jedenfalls kaum in den Griff.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Früher sah man die Fische regelmäßig an Sommerabenden an der Oberfläche in großen Schwärmen auf Nahrungssuche, heute nix mehr, außer die Schwärme von ihren kleinen Artgenossen!

Jürgen

Aus welcher Flughöhe mag ein Kormoran sie schon aus der Luft sehen?
Die muss Er nicht erst suchen, die bieten sich offen an gefressen zu werden..

Bei uns gibt es heute noch einzelne Gewässer wo man noch Regelmäßig einige Rotfedern sehen kann.
Das sind alles Gewässer mit hohen Raubfischbestand mit Welsen und Schleien aber in der Nähe von Menschen.
In den Abgelegenen Marsch-Gewässern sind Rotfeder und Schlei teilweise nicht mehr vorhanden oder selten.
Aber auch da sehe ich keinen Zusammenhang mit dem Vorkommen von Welsen.
Wobei zeitgleich auch Wildbestände der B.F und Äsche verschwanden.

Aber so wie es klingt setzt man bei euch ja auch noch zusätzliche und Gebietsfremde Raubfische fangreif in ein für die Art ungeeignetes Gewässer. in den schon Raubfische leben und Futter knapp sein sollte.
Fern der Natur und Tierschutzgedanken selbst wenn das Landes-Fischereirecht es vielleicht hergibt.:q
Müssen es immer Zander sein, wenn Hecht und Wels dort vielleicht besser aufkommen?

Ist es nicht besser, nachhaltig das Beste aus den Dingen zu machen anstatt alles immer verbessern oder lenken zu wollen?
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Folgen der Welse im Gewässer:
1. Schleien sind ausgerottet
2. Brachsen werden immer seltener
3. Zander und Hecht werden allerdings nicht merklich beeinflusst! Anscheinend sind Lebensraum und Aktivität (jahreszeitlich und tageszeitlich) unterschiedlich

Einspruch das werden Behauptungen sein.
Ist es wirklich so einfach?
Dann bist Du das Genie, was Dinge weiß die nie klar belegt wurden.

Beim Kormoran ist der wahninnige Fraßdruck belegt, aber es interessiert nur wenige.
Aber so kann man mal sehen, wie sehr uns Menschen Wahrheit oder Stammtisch leiten.
 

jkc

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AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

...
Mit der Angel kriegt man bei uns den Bestand jedenfalls kaum in den Griff.

...
Ist es nicht besser, nachhaltig das Beste aus den Dingen zu machen anstatt alles immer verbessern oder lenken zu wollen?

Moin,

sinngemäß habe ich das so 2006-2008 auch schon irgendwo in einer Fischbestandsuntersuchung als Bewirtschaftungsempfehlung gelesen.#6

Bei uns ist es ähnlich wie hier so der Tenor im Thread, Entnahmezwang ist quasi nicht spürbar; es scheint für mich aber als wäre der Bestand aktuell quasi am Limit. Zumindest sind die Zeiten wo Aalangler 5-10 2-3 jährige Waller pro Nacht gefangen haben vorbei, auch wenn es nach wie vor massenhaft Nachwuchs gibt. Ich meine bei der letzten Elektrobefischung, waren der Großteil der gefangenen Fische Welse vom Vorjahr. Bemerkenswert: Schleiennachwuchs gibt es etwa im gleichen Ausmaß auch wenn die Fangmeldungen adulter Fische sich jedes Jahr an einer Hand abzählen lassen. 2-3 jährige Schleien sehe ich aber regelmäßig und zahlreich.
Ich denke hier ist eher das Talent der Angler und der Schleien ausschlaggebend als die Gier der Waller.
Hechtbestand ist nach wie vor hervorragend.

Grüße JK
 
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Laichzeit

Well-Known Member
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Einige Babys landen in der Räuchertonne, aber ebenso oft wird trotzdem zurück gesetzt.

Das ist der springende Punkt. Der größte Teil eines normalen Welsbestands ist eher klein. Man müsste Fische über 1,5 m gezielt befischen und entnehmen, damit überhaupt etwas zu merken ist. Macht aber so gut wie niemand.
Die Kleinen sind viel zu häufig und zu fruchtbar, um ihnen mit der Angel entgegenzukommen.
 

NaabMäx

Well-Known Member
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Werden hier Äpfel mit Birnen verglichen.

Ich bin der Meinung, dass das Vorkommen von Schleien trotz Wels möglich ist, aber nur in Gewässern, die geeigneten Laichbedingungen und Rückzugsbereiche hat.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, das ein Baggersee, der eine gleichmäßige Tiefe hat und somit keine Krautbänke, Schilf - Binsengürtel (Verstecke) Waller ordentlich mit den Schleien und anderen passenden Fischen aufräumen.

Um so schlimmer, wenn dann noch der Kormoran zuschlägt.

Es ist bewiesen, das strukturreiche Gewässer eine höhere Artenvielfalt und eine ausgeglichenere Alterszusammensetzung haben / ermöglichen.
Man kann darüber nachdenken, Flachwasserbereiche mit Seerosen und Unterwasserpflanzen einzurichten, / Todholz, Uferbepflanzung, Flach abfallende Ufer mit Entsprechenden Pflanzen, ......
Da hats dann der Kormoran auch schwerer.

Und ruhig mal beim Naturschutz / Vogelschutz usw. anfragen, ob die sich an den Kosten beteiligen.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Moin,

sinngemäß habe ich das so 2006-2008 auch schon irgendwo in einer Fischbestandsuntersuchung als Bewirtschaftungsempfehlung gelesen.#6


Aber nicht von Mir.
Vor 10 Jahren war ich noch wegen meiner Rechtschreibschwäche Angst erfüllt wenn ich nur einen 2 Zeiler schreiben musste.
Das Auslachen in der Grundschule vergisst man nicht mehr.

Vielleicht macht es anderen Mut, wenn ich schreibe das jeder Text hier, mir auch ein Stück Freiheit und Sicherheit gegeben hat.

Sage mal Dank an Euch
und die Erfinder von P.C, Drucker und Rechtschreibhilfen.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Bei uns veschwinden die Rotaugen und Weißfische.
Es werden nur noch Riesenbrassen und Grundeln gefangen. Selbst kleine Rotaugen sind weg. Bis vor wenigen Jahren gabs noch massenweise Rotaugen im See.

Aale werden trotz regelmäßigen Besatzmaßahmen nur schlecht gefangen. Nur kleine Welse sind trotz Entnahmepflicht regelmäßige Gäste beim Nachtangeln, weswegen diese von vielen released werden. Die sagen sich, wenn die kleinen Welse auch noch verschwinden, bleiben nur noch die Brassen.

Die früher stark vertretenden Zander gibt schon lange nicht mehr, allerdings ist der See vertieft und damit klarer geworden, wodurch mehr Hechte und Hechtbrut aufkommt.

Mittlerweile gibts nur noch Karpfen- und Spinnangler auf Hecht am See, wobei die Hechte fast alle klein sind und die Karpfen alle 10kg aufwärt, wobei im Durchschnitt ein ganzes Wochenende für einen Karpfen geangelt werden muss.

Wir verzweifeln und wissen nicht, obs am Kormoran, am Wels oder am Wasser an sich liegt.
Von Oktober bis März haben wir täglich Kormorane.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Bei uns veschwinden die Rotaugen und Weißfische.
Es werden nur noch Riesenbrassen und Grundeln gefangen. Selbst kleine Rotaugen sind weg. Bis vor wenigen Jahren gabs noch massenweise Rotaugen im See.

Aale werden trotz regelmäßigen Besatzmaßahmen nur schlecht gefangen. Nur kleine Welse sind trotz Entnahmepflicht regelmäßige Gäste beim Nachtangeln, weswegen diese von vielen released werden. Die sagen sich, wenn die kleinen Welse auch noch verschwinden, bleiben nur noch die Brassen.

Die früher stark vertretenden Zander gibt schon lange nicht mehr, allerdings ist der See vertieft und damit klarer geworden, wodurch mehr Hechte und Hechtbrut aufkommt.

Mittlerweile gibts nur noch Karpfen- und Spinnangler auf Hecht am See, wobei die Hechte fast alle klein sind und die Karpfen alle 10kg aufwärt, wobei im Durchschnitt ein ganzes Wochenende für einen Karpfen geangelt werden muss.

Wir verzweifeln und wissen nicht, obs am Kormoran, am Wels oder am Wasser an sich liegt.
Von Oktober bis März haben wir täglich Kormorane.

Wenn es an den vielen großen Welsen liegen würde, die sich ausgehungert auf alles stürzen was nur fressbar erscheint, sollten die ja problemlos zu fangen sein.|supergri
Denn das ist ja wohl die Folge, wenn ein Fischbestand die Grenze seines Nahrungsangebotes erreicht und dann eben dauerhaft immer hungrig also leicht zu fangen umherstreicht.
Hungrige Fische kann man als Angler leicht fangen, satte Fische muss man mit Mitteln der Fischerei abfischen.
Schätze darum sind auch die Zeiträume Frühjahr und Herbst für Angler so interessant, selbst wenn die Fische im produktiven Überschuss-Sommer mehr fressen und viel schneller verdauen.
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Einspruch das werden Behauptungen sein.
Ist es wirklich so einfach?
Dann bist Du das Genie, was Dinge weiß die nie klar belegt wurden.

Beim Kormoran ist der wahninnige Fraßdruck belegt, aber es interessiert nur wenige.
Aber so kann man mal sehen, wie sehr uns Menschen Wahrheit oder Stammtisch leiten.


Ich bin aktiver Gewässerwart und wir werten Jahr für Jahr unsere Fanglisten aus und ich bin selbst oft am Gewässer zum Angeln.
Wenn die Hecht- bzw. Zanderfänge in etwa gleich bleiben, Zander vielleicht noch leicht steigend und in dem Gewässer vor dem Aufkommen von Welsen 200 Schleien in den Fanglisten standen und jetzt 0.0 gar nix mehr seit 6 Jahren.

Und mit den Brachsen. Unser Hegefischen einmal im Jahr war immer dazu dar den Überbestand in Grenzen zu halten, mittlerweile ist man schon froh wenn man wieder eine zu Gesicht bekommt.

Und mit den unterschiedlichen Zeiten der Aktivität in Verbindung mit dem Fraßdruck von Kormoranen hab ich mit "Anscheinend" gekennzeichnet, da ich dafür wirklich nur den Menschenverstand herangezogen habe.

Sind das jetzt genug Belege dafür das ich ne Aussage treffen darf?
Bevor du jemanden des Stammtischschwafelns etc. beschuldigst könntest du auch mal gesittet nachfragen, auch wenn die Diskussion in deine gewünschte Richtung führt!

Ergänzung: Zu den Zeiten, in denen die Schleie verschwand (allerdings ein monotones Gewässer mit wenig Seerosen und Kraut), wurden Kormorane bei uns höchstens mal vereinzelt gesichtet!
 
Zuletzt bearbeitet:

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Natürlich handelt es sich immer um Momentaufnahmen. Der Welsbestand wird sich wie Jkc schon schrieb mittlerweile am Limit einpendeln. Wenn nun der Futterfisch (durch Kormoran, Otter und Raubfische) noch weniger wird, so pendelt sich der Raubfischbestand auch wieder ein!
 

oberfranke

Active Member
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Sorry, nur den Waller als Schuldigen anzuklagen ist etwas zu einfach.
Alle anderen Raubfische fressen auch Fische und an der Stückzahl gemessen viel mehr als der Waller.

Der teils explodierende Bestand an Amikrebsen und Grundeln trägt als Bruträuber und Räuber sicherlich seinen Teil dazu bei.

Da ich weiß wie manche Angler ihre Fanglisten führen, wenn sie überhaupt was reinschreiben, halte ich Fanglisten für nicht sehr aussagekräftig.
Ich kenne einen See mit 20 ha Wasserfläche- da wurde laut Fangliste 2016 ein einziges Rotauge gefangen. Der See hat einen sehr guten Wallerbestand- da werden jedes Jahr hunderte von Rotaugen, Brachsen usw. als Köderfisch verwendet.

Tatsache ist aber unbestritten, dass der Bestand an Schleien, Weißfischen (Brachsen, Rotaugen usw) und Karpfensömmerlingen erschreckend eingebrochen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?

Nur den Wels hat auch keiner behauptet! Aber er füllt halt auch die Nische des Lebensraums und der Nahrung aus die Hecht und Zander offen lassen.
Dazu vermehrt sich der Wels mittlerweile super und die 1. "Welsschwemme" muss erstmal abgepuffert werden. Danach wird sich der Fischbestand natürlich wieder einpendeln! Nur mit den 1. erfolgreichen Vermehrungen und dem Heranwachsen fehlt halt den Welsen und anderen Räubern schlagartig das Futter!
 
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