Entjungferung im Kutterangeln

Am 08.05.22 sollte es soweit sein. Der Kutter bei Captain Blue in Ostende war gebucht, das Ferienhaus ebenso.
Mit vier Leuten wollten wir diesen neuen Schritt antreten. Vier Tage zuvor meldete sich einer der Truppe wegen Krankheit ab. Sein Kollege wollte dann auch nicht mehr mit.
Bezahlt war also auf angeln sagten der Freund und ich.
Am 07.05.22 1000 traten wir die Reise an.
Für die 403km waren ca. 4 h veranschlagt. Dank etlicher Staus ab Brüssel wurden dann 5,5h daraus.

Das Ferienhaus war in Luftlinie 200m vom Strand weg, viel wichtiger aber 800m vom Angelladen.
Also haben wir schnell noch bei Hydrafish angehalten um Köder (Wattwürmer und Seeringelwürmer) und fehlendes Material zu kaufen sowie um uns letzte Tipps für die erste Kuttertour einzuholen.

Am nächsten Tag hatten wir um 0530 den Wecker gestellt, 0720 war späteste Einschiffungstermin. Der Kollege hatte alles schon am Tag zuvor ins Navi eingegeben.
Und jetzt beginnt die Katastrophe!
Erste Adresse in Ostende, Meer in Sicht aber weit und breit kein Boot. Uhrzeit 0710 ich so "da hinten (ca 1km) ist der Hafen" . Aufem halben Weg "Mist Köder vergessen"
Wieder im Automal nen groben mir bekannten Standort von Captain Blue auf der Karte markiert, hingefahren, Auto wieder ewig weit weg geparkt,wieder nen km unsere Astral Figuren gehetzt vor Ort kein Angelbot kein blauer Captain Blue Container. Auf Nachfragen hieß es "der steht jetzt auf der anderen Seite. Mittlerweile war es 0734. Also wieder zurück zur Karre, um den ganzen Hafen rum und da wo ich Anfangs der Fahrt noch zu meinem Kollegen gesagt hatte stand der blaue Container und Glücklicher Weise auch noch der Kutter von Captain Blue. Mittlerweile war es 0749. Wir durften nach dem einchecken und Material leihen dann auch noch an Board.
Die Preise zum leihen von Rute und Rolle waren 9€ Bleie, Systeme und Würmer hatten sie auch. Die Ruten waren fast alle eine Penn Wrath Kombo 2,4m, 30-50lb ein Knüppel der für alles geht, nur nicht optimal für die angesagte Flunder und Wittling Angelei war.

Zuerst war der Kutter die Albatros mal zwei Stunden unterwegs. Der Handyempfang wurde zunächst schwächer bevor er gänzlich verschwand. Der Kutter stand press voll mit Anglern. Ca 75% hatten ein Leihgerät vom Kutter. Die Fahrzeit nutzte ich um meine Keulen vorzubereiten. Zum angeln geplant hatte ich eine gelbe Daiwa Megaforce mit 3m und 100-180g WG sowie eine olle Karpfenrute mit 2,15 Lbs. Auf der Daiwa hatte ich eine Penn SSG550 Rolle und auf dem Karpfenstock irgend eine alte Freilaufrolle. Ich meine BALZER Syndicate.
Die Zweitrute hat leider einen Kurbel bruch erlitten da ich einmal draufgefallen bin also kam sie direkt wieder ins Futeral. An meinem gelben Stock hatte ich ein Kinetic Sabiki Buttlöfel in 125gr bei dem ich im Vorhinein die Haken Gr. 1 gegen langschenklige Jenzi Haken Gr.4 getauscht hatte. Katastrophe wie sich später herausstellte.

Nach 2h dann der erste Stop und das Horn erklang. Voller Erwartung feuerte ich die Rute mit dem Butt System so weit raus wie möglich. Es dauerte gefühlt ewig bis keine Schnur mehr von der Spule zog. Man hatte das Gefühl der Buttlöfel treibt nach England. Beim ersten Mal Einholen hing noch nix an der Leine, beim zweiten Mal rauskurbeln hingen zwei Schollen dran.

Der Kutter wechselte meiner Empfindung nach ziemlich oft die Plätze und das auch ziemlich schnell. Uns wurde vorher gesagt Mai sei Zwischensaison in der man Plattfische und Wittlinge fängt. Dementsprechend hatte ich mich gerüstet und auf Ankerfischen gefreut.

Da fast alle anderen auf dem Kutter mit Makrelen Systemen die es auf der Albatros für 3€ zu kaufen gab gefischt haben und ich immer merkte das mein 125g Buttlöfel im Vergleich zum Freund neben mir mit seinem 150gr Birnenblei ewig brauchte bis er unten ankommt wechselte auch ich auf ein System mit "Besenstielen" und Standard Blei.

Egal mit welchem System und bei welchem Angler hing eigentlich immer Fisch am Haken. Des öfteren auch mal ein Full House. An Boot gefangen wurde Kliesche, Scholle, Dorsch, Wittling, eine Makrelen Art und zu 95% Franzosendorsche.

Die Franzosendorsche konnte man leider nicht mehr zurücksetzen da sie im wärmsten Sinne des Wortes an der Oberfläche dicke Augen gemacht haben.

Beim ausnehmen dachte ich noch Omg hoffentlich schmecken sie besser als sie riechen! Einige Köpfe habe ich für unsere Hunde mitgenommen die dauerhaft gebarft werden und Forellenköpfe gerne verspeisen. Bei den Meeresfischen haben sie fragend abgelehnt. Im gesamten hatten wir ausgenommen und ohne Kopf mit zwei Anglern ca 5,8kg Fisch.

Das war zwar nicht viel aber für's erste mal waren wir zufrieden. Für meinen Teil will ich auf jeden Fall noch öfters auf's Meer angeln. Mit welchem Boot und zu welcher Saison weiß ich noch nicht.
 

Inno67

New Member
Mit 2/0 konnte ich nix anfangen. Liege ich da richtig das es größer ist als Gr. 1?
Die Jenzi Haken übrigens die einzigen langschenkligen Ösenhaken bei unserm örtlichen sind öfters abgebrochen und einmal komplett verbogen beim lösen.
Mein Freund meinte Jenzi...., ist schon immer so.
 
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