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Hallo werte Mitstreiter und Petri Heil.
Ich nutze dieses Forum mal um meine Erfahrungen auf dem Weg zum Angelschein festzuhalten. Je nachdem wie sich diese Sache entwickelt nehme ich euch auch mit zu meinen ersten Angelausflügen. In schriftlicher Form und mit Bildern untermalt.
Ohne viel um den heißen Brei zu reden würde ich sagen wir fangen an.
Wir schreiben den 16.09.2016. Vor 5 Monaten hatte ich mich endlich zum Vorbereitungskurs auf die Fischereiprüfung angemeldet.
Ein Traum den ich seit geschlagenen 15 Jahren hege. Nun bin ich 30 Jahre alt und wage endlich den Sprung. Wieso ich mich nicht schon früher angemeldet habe? Ich wollte keinem Angelverein beitreten.
Das ist zwar nicht Voraussetzung aber ich wollte, früher zumindest, auch nicht unbedingt alleine losziehen zum Angeln. Mittlerweile ist mir das egal.
Ich mag das Angeln. Früher übte ich dieses Hobby aus aber der geneigte Jurist würde sagen das sei illegal gewesen. Ich hatte jedoch immer Zettel bei mir, die mir die Schonzeiten, Schonmaße und den waidgerechten Umgang mit den Fischen verrieten. Das macht es nicht weniger strafbar aber moralisch weniger fragwürdig. Behaupte ich einfach.
Meine Erlebnisse vom heutigen Tag bis zu meinem ersten Zander (ein Fisch der mich fasziniert und den ich eines Tages fangen will) möchte ich hier festhalten.
Ich schreibe nur meine Erlebnisse auf. Den genauen Kursinhalt kann jeder, der fähig ist Google zu benutzen, in vielen Foren und Blogs lesen. Das ist kalter Kaffee.
Tag 1 - Anmeldung und allgemeine Fischkunde
Wie bereits beschrieben hatte ich mich vor 5 Monaten für den Kurs angemeldet. Dementsprechend hoch ist meine Vorfreude. Es geht endlich los.
Endlich werde ich dahingehend unterwiesen dieses wunderbare Hobby auch legal und ohne Angst vor den Cops ausüben zu dürfen.
Der Kurs findet in einem Hotel in Donaueschingen statt. Pflichtbewusst fahre ich zeitig los um nicht genau um 18 Uhr (Kursbeginn laut Plan), sondern bereits einige Zeit früher dort zu sein.
Ich laufe ins Hotel und erblicke einen Raum, der aussieht wie ein Seminarraum. Ich frage also in die Runde, die sich schon dort versammelt hat, ob ich am vorläufigen Ziel meiner Reise sei.
Ein allgemeines "Ja" ertönt und ich suche mir sogleich einen Sitzplatz. Netterweise mit einem Stuhl Abstand zum nächsten Teilnehmer. Man will ja nicht unbedingt auf Schmusekurs gehen.
Während ich mir Informationsmaterial zum Fisch des Jahres 2016, dem Hecht, durchlese erscheinen immer mehr Kursteilnehmer.
Der Raum füllt sich und die ersten Bestellungen trudeln bei der Kellnerin ein, die uns bewirtet.
Kursbeginn steht für 18 Uhr auf dem Programm. Wie nicht anders zu erwarten beginnt der Kurs um 18:20 Uhr. Pünktlichkeit scheint ein Wort zu sein, dass bei einigen Menschen auf Unverständnis stößt.
Eine Dame, die zu spät kommt, gibt lauthals zu verstehen einen Beruf auszuüben. Der genaue Wortlaut in einem arroganten Ton "Manche Leute arbeiten!". Dass ich aber auch an diesem Tag 9 Stunden gearbeitet hatte und trotzdem die Zeit fand pünktlich zu sein, wie viele andere Kursteilnehmer auch, ist ihr scheinbar schnuppe. Naja Schwamm drüber. Bevor der Kurs jedoch endlich losgeht, hat der Kursleiter ein anderes Problem zu lösen. Einige Teilnehmer geben zu bedenken, dass sie an manchen Tagen gar keine Zeit hätten um die Pflichtstunden abzuleisten. Einer geht so weit den Kursleiter zu bitten bestimmte Termine auf eine andere Uhrzeit zu verlegen da er, und nur er, sonst die Gesamtstundenzahl nicht schaffen würde. Die Antwort des Leiters erstickt sofort sämtliche Bestrebungen des jungen Mannes und der anderen "Terminwechselwilligen" im Keim. Immerhin stand der Stundeplan seit April fest. Eine durchaus lange Zeit also um entsprechende Planungen vorzunehmen.
Der Kursleiter beginnt also endlich mit den üblichen Formalitäten und ehe ich mich versehe werde auch ich zu einem "Terminwechsler".
Zum Verständnis: Der Stundenplan war, wie geschrieben, seit April erhältlich. Also legte ich meine gesamte Planung darauf aus. Der letzte Termin um die Pflichtstunden zu erreichen war der 15.10.2016.
Nun kommt eine sehr kurzfristige Änderung am ersten Tag des Lehrgangs. Der letzte Termin sollte nun auf den 22.10.2016 fallen. An diesem Tag werde ich nicht nur 31 Jahre alt sondern heirate auch. Der Schock steht mir ins Gesicht geschrieben.
Glücklicherweise bietet mir der Lehrgangsleiter einen Nachholtermin am 29.10. an. 15 Minuten meines Lebens die sich wie 15 Stunden anfühlen sind nun endlich vorbei. Glück gehabt. Der Kurs kann nun endlich seine volle Pracht entfalten. Die Power Point Präsentation läuft durch und der Kursleiter erzählt uns alles Wissenswerte über Fischmerkmale und Krankheitsverläufe. Jede volle Stunde folgt eine Pause. Nun rauche ich zwar selbst aber ich kann auch mal 4 Stunden auf meinem Hintern sitzen ohne eine qualmen zu müssen. Scheinbar bin ich ein Einzelfall, denn die anderen Angelwilligen stürmen regelmäßig die kleine Terrasse des Hotels, um den Herbsthimmel in eine Rauchwolke zu hüllen. Während wir also durch den Unterricht von den Pausen abgehalten werden fallen mir 2 Kinder ins Auge. Etwa 13 Jahre alt und Jungs. Deren Konzentration geht schon nach den ersten 30 Minuten flöten und andere Teilnehmer nehmen sich 1 Stunde später ein Beispiel an ihnen. Ich denke so bei mir selbst "Könnt ihr Arschgeigen (einige Schimpfwörter die mir einfallen sind nicht so "freundlich") nicht mal für ein paar Stunden die Fresse halten und dem guten Mann da vorne zuhören?" Diese Leute sind freiwillig dort. Sie haben 175 Euro bezahlt um dort sein zu dürfen. Das ist eine Menge Geld, meiner Meinung nach. Also sollte man diese Investition ernst nehmen. Es hilft alles nichts. Der Tonfall des Kursleiters verrät mir, dass er die Schnauze voll hat und nur noch den Lehrstoff runterprügeln will. Leicht entnervt, aber auch einen Schritt näher am Ziel, fahre ich um 22:10 Uhr nach Hause und berichte meiner Zukünftigen ganz aufgeregt von meinem ersten Tag als baldiger Angler.
Ich nutze dieses Forum mal um meine Erfahrungen auf dem Weg zum Angelschein festzuhalten. Je nachdem wie sich diese Sache entwickelt nehme ich euch auch mit zu meinen ersten Angelausflügen. In schriftlicher Form und mit Bildern untermalt.
Ohne viel um den heißen Brei zu reden würde ich sagen wir fangen an.
Wir schreiben den 16.09.2016. Vor 5 Monaten hatte ich mich endlich zum Vorbereitungskurs auf die Fischereiprüfung angemeldet.
Ein Traum den ich seit geschlagenen 15 Jahren hege. Nun bin ich 30 Jahre alt und wage endlich den Sprung. Wieso ich mich nicht schon früher angemeldet habe? Ich wollte keinem Angelverein beitreten.
Das ist zwar nicht Voraussetzung aber ich wollte, früher zumindest, auch nicht unbedingt alleine losziehen zum Angeln. Mittlerweile ist mir das egal.
Ich mag das Angeln. Früher übte ich dieses Hobby aus aber der geneigte Jurist würde sagen das sei illegal gewesen. Ich hatte jedoch immer Zettel bei mir, die mir die Schonzeiten, Schonmaße und den waidgerechten Umgang mit den Fischen verrieten. Das macht es nicht weniger strafbar aber moralisch weniger fragwürdig. Behaupte ich einfach.
Meine Erlebnisse vom heutigen Tag bis zu meinem ersten Zander (ein Fisch der mich fasziniert und den ich eines Tages fangen will) möchte ich hier festhalten.
Ich schreibe nur meine Erlebnisse auf. Den genauen Kursinhalt kann jeder, der fähig ist Google zu benutzen, in vielen Foren und Blogs lesen. Das ist kalter Kaffee.
Tag 1 - Anmeldung und allgemeine Fischkunde
Wie bereits beschrieben hatte ich mich vor 5 Monaten für den Kurs angemeldet. Dementsprechend hoch ist meine Vorfreude. Es geht endlich los.
Endlich werde ich dahingehend unterwiesen dieses wunderbare Hobby auch legal und ohne Angst vor den Cops ausüben zu dürfen.
Der Kurs findet in einem Hotel in Donaueschingen statt. Pflichtbewusst fahre ich zeitig los um nicht genau um 18 Uhr (Kursbeginn laut Plan), sondern bereits einige Zeit früher dort zu sein.
Ich laufe ins Hotel und erblicke einen Raum, der aussieht wie ein Seminarraum. Ich frage also in die Runde, die sich schon dort versammelt hat, ob ich am vorläufigen Ziel meiner Reise sei.
Ein allgemeines "Ja" ertönt und ich suche mir sogleich einen Sitzplatz. Netterweise mit einem Stuhl Abstand zum nächsten Teilnehmer. Man will ja nicht unbedingt auf Schmusekurs gehen.
Während ich mir Informationsmaterial zum Fisch des Jahres 2016, dem Hecht, durchlese erscheinen immer mehr Kursteilnehmer.
Der Raum füllt sich und die ersten Bestellungen trudeln bei der Kellnerin ein, die uns bewirtet.
Kursbeginn steht für 18 Uhr auf dem Programm. Wie nicht anders zu erwarten beginnt der Kurs um 18:20 Uhr. Pünktlichkeit scheint ein Wort zu sein, dass bei einigen Menschen auf Unverständnis stößt.
Eine Dame, die zu spät kommt, gibt lauthals zu verstehen einen Beruf auszuüben. Der genaue Wortlaut in einem arroganten Ton "Manche Leute arbeiten!". Dass ich aber auch an diesem Tag 9 Stunden gearbeitet hatte und trotzdem die Zeit fand pünktlich zu sein, wie viele andere Kursteilnehmer auch, ist ihr scheinbar schnuppe. Naja Schwamm drüber. Bevor der Kurs jedoch endlich losgeht, hat der Kursleiter ein anderes Problem zu lösen. Einige Teilnehmer geben zu bedenken, dass sie an manchen Tagen gar keine Zeit hätten um die Pflichtstunden abzuleisten. Einer geht so weit den Kursleiter zu bitten bestimmte Termine auf eine andere Uhrzeit zu verlegen da er, und nur er, sonst die Gesamtstundenzahl nicht schaffen würde. Die Antwort des Leiters erstickt sofort sämtliche Bestrebungen des jungen Mannes und der anderen "Terminwechselwilligen" im Keim. Immerhin stand der Stundeplan seit April fest. Eine durchaus lange Zeit also um entsprechende Planungen vorzunehmen.
Der Kursleiter beginnt also endlich mit den üblichen Formalitäten und ehe ich mich versehe werde auch ich zu einem "Terminwechsler".
Zum Verständnis: Der Stundenplan war, wie geschrieben, seit April erhältlich. Also legte ich meine gesamte Planung darauf aus. Der letzte Termin um die Pflichtstunden zu erreichen war der 15.10.2016.
Nun kommt eine sehr kurzfristige Änderung am ersten Tag des Lehrgangs. Der letzte Termin sollte nun auf den 22.10.2016 fallen. An diesem Tag werde ich nicht nur 31 Jahre alt sondern heirate auch. Der Schock steht mir ins Gesicht geschrieben.
Glücklicherweise bietet mir der Lehrgangsleiter einen Nachholtermin am 29.10. an. 15 Minuten meines Lebens die sich wie 15 Stunden anfühlen sind nun endlich vorbei. Glück gehabt. Der Kurs kann nun endlich seine volle Pracht entfalten. Die Power Point Präsentation läuft durch und der Kursleiter erzählt uns alles Wissenswerte über Fischmerkmale und Krankheitsverläufe. Jede volle Stunde folgt eine Pause. Nun rauche ich zwar selbst aber ich kann auch mal 4 Stunden auf meinem Hintern sitzen ohne eine qualmen zu müssen. Scheinbar bin ich ein Einzelfall, denn die anderen Angelwilligen stürmen regelmäßig die kleine Terrasse des Hotels, um den Herbsthimmel in eine Rauchwolke zu hüllen. Während wir also durch den Unterricht von den Pausen abgehalten werden fallen mir 2 Kinder ins Auge. Etwa 13 Jahre alt und Jungs. Deren Konzentration geht schon nach den ersten 30 Minuten flöten und andere Teilnehmer nehmen sich 1 Stunde später ein Beispiel an ihnen. Ich denke so bei mir selbst "Könnt ihr Arschgeigen (einige Schimpfwörter die mir einfallen sind nicht so "freundlich") nicht mal für ein paar Stunden die Fresse halten und dem guten Mann da vorne zuhören?" Diese Leute sind freiwillig dort. Sie haben 175 Euro bezahlt um dort sein zu dürfen. Das ist eine Menge Geld, meiner Meinung nach. Also sollte man diese Investition ernst nehmen. Es hilft alles nichts. Der Tonfall des Kursleiters verrät mir, dass er die Schnauze voll hat und nur noch den Lehrstoff runterprügeln will. Leicht entnervt, aber auch einen Schritt näher am Ziel, fahre ich um 22:10 Uhr nach Hause und berichte meiner Zukünftigen ganz aufgeregt von meinem ersten Tag als baldiger Angler.
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