Einsteiger-Ausrüstung & viele Fragen

Moin moin,

für mich fängt 2019 gewissermaßen ein neuer Abschnitt an und ich hatte die Idee, das ganze damit zu verbinden, das Fliegenfischen zu erlernen. Ziel ist es, in den nächsten Jahren mal Touren an Bäche/Flüsse mit Forellen oder gar Äschen zu machen, im Urlaub eine Fliegenrute zur Verfügung zu haben und hier vor Ort ein wenig das Fischen zu üben, indem ich auf Barsch (und Hecht als Beifang) und evt. auf Weißfisch (oder was auch immer dort steigt) zu fischen und so präzise werfen zu lernen.

Wie man sieht, passen die Sachen natürlich nicht alle ganz zusammen und man wird Abstriche in verschiedenen Bereichen machen müssen - sobald ich etwas Erfahrung gesammelt habe und weiß, ob und in welchen Bereichen ich die Fischerei weiter betreiben will, kann ich mir dann aber auch das genauer abgestimmte Gerät kaufen.

Auch wenn ich mich mittlerweile schon etwas eingelesen habe, stehe ich an manchen Stellen etwas auf dem Schlauch und könnte daher etwas Beratung gebrauchen.

Rute:
Ich schwanke zwischen Klasse 5 und 6. Sechs hätte den Vorteil, dass ich flexibler bin, was auch schwereres Gerät im Urlaub angeht, aber ich vermute, dass fünf für meine Bedürfnisse eigentlich besser passt. Gerade Barsch und Weißfisch dürfte ja bei Klasse 5 schon überdimensioniert sein.

Rolle:
Hier stehe ich am meisten auf dem Schlauch. Es heißt immer, dass die Rolle (offenkundig ganz anders als beim Spinnfischen) recht unwichtig ist und man ein günstiges Modell nehmen kann. Klingt etwas mal gut, aber da ich mich nicht wirklich auskenne will ich auch keinen Schrott kaufen sondern ein zuverlässiges Modell wählen. Wenn es mir dann richtig Spaß macht, kann dann ja ein höherklassiges Modell kommen.

Von dem, was ich gelesen habe, ist es so, dass es Kasettenrollen gibt und Rollen, die "nur" Ersatzspulen haben. Wo ist da eigentlich der genaue Unterschied? Ich nehme aber an, dass man für meine Bedürfnisse keine Kasettenrolle braucht.

Backing:
Es gibt spezielles Fliegenbacking, was ja sehr schön aussieht. Warum nimmt man da nicht einfach ne dicke Mono?

Schnur:
Für mich der einfachste Posten. Schwimmende WF sollte für mich das richtige sein, je nach Rute eine 5er oder 6er.


Vorfach:
Das scheint ja etwas ganz besonderes beim Fliegenfischen zu sein, da man ja offenbar verjüngende Vorfächer nimmt bzw. diese aus mehreren Stücken zusammenknüpft (was ich mir für Hänger ganz praktisch vorstelle, weil ich dann nur das Stück anknoten muss). Gibt es dafür sinnvolle Behältnisse, damit das nicht alles vertüddelt? Kann man beim Streamern ganz normal ein feines Stahlvorfach vorschalten?


Fliegen:
Ich habe etwas gestöbert und es gibt ja wirklich wunderschöne Modelle. Da ich mich für Entomologie interessiere, freue ich mich schon da entsprechend am Wasser die Insekten zu beobachten und entsprechend das Imitat rauszukramen. Bei Streamern würde ich Brutfischimitate nutzen.


Übung:
Ich wollte mich einfach mal auf ne Wiese stellen und nen Sprengring mit was gut sichtbaren kombieniert werfen. Wenn man zu stark beschleunigt soll die Fliege ja durchaus mal abreißen und ich will keine Haken in der Landschaft verteilen. Außerdem kann ich mich so nicht versehentlich piercen.

Ich denke, das sind vorerst die einzigen Fragen, die ich habe. Ich würde mich auch über Produktempfehlungen freuen, anders als beim Spinnfischen stochere ich hier wirklich völlig im trüben.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo Colophonius,

als Rute würde ich eine 5er empfehlen. Wenn du kleinere bis mittlere Gewässer befischst in der Länge von 8,5 Fuß. überwiegend kleine Gewässer 8 Fuß, überwiegend größere Gewässer 9 Fuß.
Für die Rolle würde ich nicht mehr etwa als 50-70 Euro ausgeben. Wichtig hier ist, dass die Rolle mit der Rute harmoniert und ein ausgewogenes Gerät darstellt. Das heißt, die Rolle muss gewichstmäßig zur Rute passen. Schnur: schwimmende WF passt, wenn Du überwiegend auf kurze Distanzen fischst, könnte auch eine 6er Schnur in Frage kommen (Anfänger tun sich damit etwas leichter).
Geknüpfte Vorfächer hat man heute nicht mehrs so, da gibt es normal verjüngte. Wobei ich verjüngte Vorfächer hauptsächlich nur für das Trockenfliegenfischen hernehme. Ansonsten 2 Meter 030er, einen Pitzenbauerring dran und dann ein Meter 014- 022er, je nach Einsatzgebiet, danach kann auch das Vorfach anders aussehen. Wegen des Stahlvorfachs (Hecht), ich würde nicht mit einer 5er auf Hecht fischen. Nicht dass man damit mit einem normalen Hecht nicht fertig werden würde, es geht um das zu werfende Ködergewicht. Einen normalen Hechtstreamer mit einer 5er Rute zu werfen, das wird nichts, dafür ist die auch nicht ausgelegt.
Zum Backing, wenn sehr wenig benötigt wird, kann man schon Mono nehmen. Bei mehr ist es so, Mono dehnt sich und übt eventuell permanent Druck auf die Spule aus. Ich habe schon Carbonspulen gesehen, die durch Mono gesprengt wurden, also besser normales Backing, kostet ja auch nicht so viel und hält ewig.

Petri Heil

Lajos
 

fischling

Member
Moin Colophonius,

versuche mal, Dir nachstehendes Buch von Max Piper >Fliegenfischen überall< zu besorgen.

https://swisscows.ch/web?query=max piper fliegenfischen überall

Das ist die beste Grundlage für das Fischen mit der Fliegenrute und beantwortet mehr als Deine Fragen.

Ansonsten würde ich empfehlen, es langsam angehen zu lassen, Fliegenfischer zu treffen, Gerät auszuprobieren - sehen was andere damit anstellen und vergleichen. Nicht gleich hochpreisige Sachen kaufen bevor Du weißt, wo Du es einsetzen willst und damit umzugehen gelernt hast.

Viel Spaß dabei.
 

Lars_L

New Member
Moin moin, [...]
... Barsch (und Hecht als Beifang) und evt. auf Weißfisch (oder was auch immer dort steigt) [...]

Wie bei allen anderen Arten des Angelns wird es wohl nicht bei einer Rute bleiben. Ich würde zum Anfang eher mit leichtem Gerät auf Barsche, Rotaugen und andere Fische in dieser "Größenordnung" angeln.
Lajos hat hier ja schon ein Gerät der Klasse #5 empfohlen. Dem würde ich ebenfalls zustimmen, auch was die Rollenpreise angeht. Ich habs woanders schon angemerkt, daß "Maxcatch" auf eBay recht günstige und vernünftige Sachen bietet (AVID-Reihe). Schnur und Rolle zusammen kosten da zusammen etwa 50€.

Wie man sieht, passen die Sachen natürlich nicht alle ganz zusammen und man wird Abstriche in verschiedenen Bereichen machen müssen - sobald ich etwas Erfahrung gesammelt habe und weiß, ob und in welchen Bereichen ich die Fischerei weiter betreiben will, kann ich mir dann aber auch das genauer abgestimmte Gerät kaufen.
Die von Lajos empfohlene 5er deckt von der kleinen Trockenfliege bis zum 5cm Streamer alles ab.

Rute:
Ich schwanke zwischen Klasse 5 und 6. Sechs hätte den Vorteil, dass ich flexibler bin, was auch schwereres Gerät im Urlaub angeht, aber ich vermute, dass fünf für meine Bedürfnisse eigentlich besser passt. Gerade Barsch und Weißfisch dürfte ja bei Klasse 5 schon überdimensioniert sein.
Also mal zum Vergleich: Eine 5er Fliegenrute bereitet ab einem 30er Barsch schon ziemlich viel Spaß, ein normales Rotauge hingegen merkt man jetzt nicht mehr so dolle. Vielleicht ist die 5er mit einer Spinnrute mit 20-30g Wurfgewicht vergleichbar. An einer Rute der Klasse #2 machen Rotaugen bereits richtig Spaß, ohne daß man unterdimensioniert ist, hier wäre der 30er Barsch aber schon fast grenzwertig.

Ich für meinen Teil kann mit einer 6er Rute gar nichts anfangen, weil sie weder für größere Raubfische (Hecht, etc.) ideal geeignet ist, noch macht sie bei Forelle
oder Äsche wirklich Freude. Da gibts aber unterschiedliche Ansichten.

Rolle:
Hier stehe ich am meisten auf dem Schlauch. Es heißt immer, dass die Rolle (offenkundig ganz anders als beim Spinnfischen) recht unwichtig ist und man ein günstiges Modell nehmen kann. Klingt etwas mal gut, aber da ich mich nicht wirklich auskenne will ich auch keinen Schrott kaufen sondern ein zuverlässiges Modell wählen. Wenn es mir dann richtig Spaß macht, kann dann ja ein höherklassiges Modell kommen.
Du drillst bei kleineren Schnurklassen in aller Regel per Hand, theoretisch kannste Dir die Schnur auch um die Schulter wickeln. Ich habe wie oben erwähnt
einige Rollen von Maxcatch (Modell Avid) in Gebrauch. Die gibts oft bei eBay um 20% günstiger, wenn man noch ein zweites Teil kauft (z.B. Schnur, Backing, etc.). Die 5wt kostet
dort regulär 40€ während der Aktionen 32€ und die ist kein Schrott (gilt nicht für die anderen Modelle!)!

Von dem, was ich gelesen habe, ist es so, dass es Kasettenrollen gibt und Rollen, die "nur" Ersatzspulen haben. Wo ist da eigentlich der genaue Unterschied? Ich nehme aber an, dass man für meine Bedürfnisse keine Kasettenrolle braucht.
Kassettenrollen sind das Pendant zu Stationärrollen mit mehreren Spulen zum schnellen Schnurwechsel.

Backing:
Es gibt spezielles Fliegenbacking, was ja sehr schön aussieht. Warum nimmt man da nicht einfach ne dicke Mono?
Du kannst auch irgendeine geflochtene Schnur oder Paketband nehmen. Es sei denn, Du erwartest Fische, die die ca. 30m reguläre Schnur beim Drill
locker abziehen.

Schnur:
Für mich der einfachste Posten. Schwimmende WF sollte für mich das richtige sein, je nach Rute eine 5er oder 6er.
Ja, hier gehen die Meinungen was den Preis angeht allerdings weit auseinander. Für viele Fliegenfischer ist die Schnur das wichtigste
an der gesamten Ausrüstung. Ich nehme auch hier die von Maxcatch und merke kaum Unterschiede zu 70€-Schnüren.

Vorfach:
Das scheint ja etwas ganz besonderes beim Fliegenfischen zu sein, da man ja offenbar verjüngende Vorfächer nimmt bzw. diese aus mehreren Stücken zusammenknüpft (was ich mir für Hänger ganz praktisch vorstelle, weil ich dann nur das Stück anknoten muss). Gibt es dafür sinnvolle Behältnisse, damit das nicht alles vertüddelt? Kann man beim Streamern ganz normal ein feines Stahlvorfach vorschalten?
Die verjüngten Vorfächer sind beim Trockenfliegenfischen interessant, bei Nymphen oder Streamern reicht normale monofile Schnur.


Übung:
Ich wollte mich einfach mal auf ne Wiese stellen und nen Sprengring mit was gut sichtbaren kombieniert werfen. Wenn man zu stark beschleunigt soll die Fliege ja durchaus mal abreißen und ich will keine Haken in der Landschaft verteilen. Außerdem kann ich mich so nicht versehentlich piercen.
Sprengring? Knote einfach einen kleinen Wollfetzen vorne an. Das Wurfgewicht steckt in der Schnur, nicht im Haken/Sprengring.

Übrigens würde ich für das Üben auf der Wiese erst Recht eine günstige Schnur nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Was die Übung angeht... ich hatte reichlich etwas über 30 Jahre Angelerfahrung auf dem Buckel, als ich meinte, jetzt auch Fliegenfischer zu werden. Also Zeug zusammengekauft und ab an den kleinen See, für den ich eh eine Karte hatte. Und dann brach das Chaos los. Die Schnur war überall, in den Stauden, im Schilf, im Gras hinter mir, oder als Vogelnest vor mir im Wasser, nur nicht da und so, wie sie eigentlich halbwegs sollte.

Dann habe ich mir einen Wurfkurs gegönnt. Samstag und Sonntag. Jeweils einen halben Tag auf der grünen Wiese und an einem sehr guten Bach, wo man auch fing. Danach hab ich mir erst mal alles neu gekauft, denn das Einsteigerset war Grotte! Dann passte das auch.

Lass es dir also, wenigstens die Grundübungen, richtig zeigen - von einem, der es auch wirklich kann. Dann hast du viel Freude an der neuen Methode. Es ist zwar etwas teuer auf den ersten Blick, aber ein Grundkurs mit Leihgerät, dann der Einkauf, schafft Frieden, Freude und Fische.
 
Moin moin,

vielen Dank schon mal für euren ganzen Input! Ich fange mal hinten an.

Was die Übung angeht... ich hatte reichlich etwas über 30 Jahre Angelerfahrung auf dem Buckel, als ich meinte, jetzt auch Fliegenfischer zu werden. Also Zeug zusammengekauft und ab an den kleinen See, für den ich eh eine Karte hatte. Und dann brach das Chaos los. Die Schnur war überall, in den Stauden, im Schilf, im Gras hinter mir, oder als Vogelnest vor mir im Wasser, nur nicht da und so, wie sie eigentlich halbwegs sollte.

Dann habe ich mir einen Wurfkurs gegönnt. Samstag und Sonntag. Jeweils einen halben Tag auf der grünen Wiese und an einem sehr guten Bach, wo man auch fing. Danach hab ich mir erst mal alles neu gekauft, denn das Einsteigerset war Grotte! Dann passte das auch.

Mittlerweile gibt es ja das Internet und vor allem Youtube. Ich hoffe, dass ich da genug Infos bekomme, um es alleine zu üben. Ich kenne hier leider keine Fliegenfischer und es ist hier auch nicht der Ort, wo man das besonders intensiv betreibt. Ich habe in mittlerweile über zehn Jahren Angeln hier reell noch nie einen Fliegenfischer getroffen. Die Idee ist aber auch eher für Ausflüge und Urlaub gedacht. Geübt wird dann, wie erwähnt, trocken auf der Wiese. Wenn das dann katastrophal scheitert, ist ein Kurs sicher keine schlechte Idee. :)


Die von Lajos empfohlene 5er deckt von der kleinen Trockenfliege bis zum 5cm Streamer alles ab.

Dann ist die 5er-Rute sicher ideal für meine Bedürfnisse!

Du kannst auch irgendeine geflochtene Schnur oder Paketband nehmen. Es sei denn, Du erwartest Fische, die die ca. 30m reguläre Schnur beim Drill
locker abziehen.

Also der lokale Süßwasserthunfisch hat mir schon so manche Rolle leer gemacht.... ;) Ich vermute tatsächlich, dass ich für meine Bedürfnisse wohl im Zweifel mit 5m Schnur auf der Rolle (nach Wurf) auskommen würde. Aber man weiß ja nie, was da kommt. Mal schauen, was ich da mache.

Ja, hier gehen die Meinungen was den Preis angeht allerdings weit auseinander. Für viele Fliegenfischer ist die Schnur das wichtigste
an der gesamten Ausrüstung. Ich nehme auch hier die von Maxcatch und merke kaum Unterschiede zu 70€-Schnüren.

Super doofe Frage: Die Fliegenschnur trägt doch sicher ein Vielfaches des Vorfaches, oder? Dann ist zumindest keine Gefahr des Schnurbruches gegeben. Das meine ich im ersten Beitrag mit 'zuverlässig': ich will keinen Fisch mit Haken im Maul verlieren, weil ich am Gerät gespart habe. Wenn er ausschlitzt, weil es nicht passt, seis drum. Ich will aber wirklich nichts verangeln.


Sprengring? Knote einfach einen kleinen Wollfetzen vorne an. Das Wurfgewicht steckt in der Schnur, nicht im Haken/Sprengring.

Die Idee war, dass der kleine Sprengring am ehesten eine Fliege imitiert und vor allem mir klar macht, wann der ganze Kram reißt. Dass das WG in der Schnur steckt, weiß ich. :) Es geht nur um eine möglichst realistische Simulation.

Ansonsten würde ich empfehlen, es langsam angehen zu lassen, Fliegenfischer zu treffen, Gerät auszuprobieren - sehen was andere damit anstellen und vergleichen. Nicht gleich hochpreisige Sachen kaufen bevor Du weißt, wo Du es einsetzen willst und damit umzugehen gelernt hast.

Wie oben erwähnt: ich kenne keinen. Aber naja, irgendwer muss ja mal den Anfang machen.

Geknüpfte Vorfächer hat man heute nicht mehrs so, da gibt es normal verjüngte. Wobei ich verjüngte Vorfächer hauptsächlich nur für das Trockenfliegenfischen hernehme. Ansonsten 2 Meter 030er, einen Pitzenbauerring dran und dann ein Meter 014- 022er, je nach Einsatzgebiet, danach kann auch das Vorfach anders aussehen.

Klingt herrlich simpel. Wird so gemacht!

Wegen des Stahlvorfachs (Hecht), ich würde nicht mit einer 5er auf Hecht fischen.

Ich fische bisher alle Kunstköder mit Stahlvorfach bei Hechtvorkommen. Ich will keinen kleinen Hecht verangeln, der sich meinen 3,5cm Gufi o.ä. schnappt, nur weil es einfacher ist und ich ohne Stahl vermeintlich mehr fangen würde. Zumindest bei Streamern, die ja Fischchen imitieren, will ich das beibehalten. Aber ich nehme an, dass das auch funktioniert, oder? Beim Forellenangeln im Fluss mit Trocken- oder Nassfliege ist das natürlich was anderes.


Alles, was nicht zitiert bzw kommentiert wurde, wurde natürlich auch gelesen und gespeichert. Danke dafür!

Viele Grüße,
Colo
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Als Backing kann man auch prima eine dicke Geflochtene aufbrauchen.

Was das Mißverhältnis zwischen der Tragkraft der Fliegenschnur und den teilweise recht feinen Tippets angeht, so hilft da die doch recht weiche Aktion der Fliegenrutenblanks entgegen, wenn man es mal mit den knackigen Spinnruten vergleichen mag. Und der Anhieb kommt trotzdem gut durch und die Fische hängen sauber.
 

Mooskugel

Well-Known Member
In Metelen oder Ochtrup ca. 45 km von Münster bietet jemand Wurfkurse an, bei Interesse kann ich den Kontakt raussuchen.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo Colophonius,

der Gerlinger hat ein gut ausgewogenes Set im Katalog. Ich habe es schon selbst geworfen.
Crosswater outfit von Redington. Rute, Rolle, Schnur mir Backing für 199,50 Euro. Bei den 5er Ruten kannst du zwischen 8,5 und 9 Fuß wählen.
Hauptkatalog 2018 Seite 662 Art.-Nr. FF05637599 oder FF05638099 .

Petri Heil

Lajos
 
Danke für die weiteren Links und Tipps!

Preislich liegt das von Lajos vorgeschlagene Set am äußeren Rand meiner Budget-Vorstellungen. Es scheint sehr dem Orvis-Set von Global-Fishing zu ähneln. Kann mir jemand denUnterschied zum Crosswater-Set erklären?

Ich kenne beide Marken nicht. Wisst ihr ob solche Sets schon aufgespult geliefert werden? Eine Kurbel auf der rechten Seite ist für mich nämlich sehr wichtig.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

die beiden Sets werden sich nicht viel nehmen; bei dem Crosswater-Set hat man die Wahl auch eine 8,5 Fuß Rute zu nehmen. Außerdem geben die eine Marken-Schnur als Füllung an, haben aber kein Vorfach dabei. Die Sets werden normalerweise schon mit gefüllter Spule geliefert. Warum willst Du die Kurbel rechts? Die meisten Fliegenfischer haben sie links. Wenn die Kurbel rechts ist, muss man nach dem Wurf einen Handwechsel machen, Rute in die linke Hand, ausser man ist Linkshänder. Die meisten Rollen lassen sich von links- auf rechtshand umstellen.

Petri Heil

Lajos
 
Ich bin in der Tat Linkshänder und fische seit vielen Jahren mit der Kurbel rechts. Würde mich ungerne fürs Fliegenfischen umgewöhnen, zumal ein steifes Handgelenk und eine entsprechende Koordination für den Wurf ja sehr wichtig sind.

Zur Not lässt sich die Schnur aber ja vermutlich abspulen, die Spule drehen und neu aufspulen. Ich schreibe mal Gerlinger und Global-Fishing an, wenn einer das Ganze als Rechts-Kurbel anbietet, wäre das ja schon nen schöner Bonus für das Set.
 

Lajos1

Well-Known Member
Ich bin in der Tat Linkshänder und fische seit vielen Jahren mit der Kurbel rechts. Würde mich ungerne fürs Fliegenfischen umgewöhnen, zumal ein steifes Handgelenk und eine entsprechende Koordination für den Wurf ja sehr wichtig sind.

Zur Not lässt sich die Schnur aber ja vermutlich abspulen, die Spule drehen und neu aufspulen. Ich schreibe mal Gerlinger und Global-Fishing an, wenn einer das Ganze als Rechts-Kurbel anbietet, wäre das ja schon nen schöner Bonus für das Set.

Hallo,

wenn Du Linkshänder bist, ist der Fall klar. Beim Gerlinger kannst Du auch anrufen (Montag geschlossen), verlange den Herrn Tusak. Der ist dort der "Chefverkäufer" und bemüht sich sehr um die Kundschaft.
Drehen und neu aufspulen geht schon, nur muss die Rolle auch umstellbar sein, sonst haut das mit der Bremse nicht hin.
Fliegenrollen, welche generell als "Rechtskurbler" angeboten werden, kenne ich nicht. Spielt aber keine Rolle (im wahrsten Sinne des Wortes:laugh2), da nach dem Neuaufspulen und Umstellung auf rechts kein Unterschied mehr festzustellen ist. Ich denke schon, dass die Rolle umstellbar ist, sie spielt ja in der 70 Euro Kategorie und ist keine ganz billige mehr. Aber nachfragen musst du als Linkshänder auf jeden Fall, damit Du auf Nummer sicher bist.
Wie gesagt, ich habe das Set probehalber mal geworfen und bin damit gut klargekommen, auch war es schön ausgewogen, gut, dass kann man auch bei einem Set erwarten.
Gleich nochmal ein Tipp, wenn Du das Werfen startest: immer mit Vorfach werfen, das ganze "System" ist darauf ausgelegt, dass das Vorfach die Hauptschnur einbremst. Also zwei bis drei Meter nach meiner weiter vorne angegebene Empfehlung dran. Ein teueres gezogenes, verjüngtes Vorfach brauchst Du dazu nicht. Ich verwende die verjüngten Vorfächer nur beim Trockenfliegenfischen oder beim feineren Nymphenfischen.
Zum Fischen an sich noch: "Trocken ist am Schönsten und das mit der Nymphe am ertragreichsten". Für gewöhnlich wenigstens:).

Petri Heil

Lajos
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Hallo,

funktioniert meist nicht !
Du siehst Dich nicht selbst, bekommst keine Korrektur.
Hatte schon viele Schüler, die das so vergebens versucht haben.
Vielleicht gebiert dieser Versuch einen zweiten H. Gebetsroither..... ich glaub zwar nicht ganz daran, aber er wirds schon merken.
 
Danke, Lajos. Ich werde mich dann da mal melden.

funktioniert meist nicht !
Du siehst Dich nicht selbst, bekommst keine Korrektur.
Hatte schon viele Schüler, die das so vergebens versucht haben.

Ich vermute, dass die, bei denen es klappt, auch keinen Kurs buchen und so durch die Vorselektion eine solche Tendenz nur logisch ist. Soll aber natürlich nicht heißen, dass ich glaube mit einem besonderen Talent für das Fliegenwerfen gesegnet zu sein. Bis zur Saison ist es ja noch ein langer Weg und wenns nicht klappt, kann ich ja einen Kurs immer noch buchen. Auf jeden Fall eine Option, die ich auf dem Schirm behalten werde!


@Andal: Ich freue mich immer über Beiträge, die hilfreich sind und Themen voranbringen. Was dein Beitrag jedoch da soll, bleibt - leider nicht zum ersten Male - schleierhaft.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo Colophonius,

der Gebetsroither war der "Fliegenfischerpapst" der Österreicher, er entwickelte, als Autodidakt, einen eigenen Wurfstil. Andal hat halt als Bayer, wie ich als Franke auch, eine etwas andere Art von Humor, manchmal etwas derb vielleicht, aber trotzdem Humor. Für mich ist z.B. klar, dass es außerhalb Frankens (ein kleines thüringisches Gebiet ausgenommen) keine geniessbaren Bratwürste gibt und ein eßbares Brot schon gleich gar nicht:). Übrigens, ich habe Bekannte in Hiltrup, die kamen Anfangs auch nicht so ganz mit der " bayerisch/fränkischen Art" klar:laugh2.
Zu den Vorfächern noch; mit dem Pitzenbauerring kannst Du auch ein verjüngtes Vorfach lange fischen. Bei jedem Anknoten einer Fliege etc. gehen ja ein paar Zentimeter Vorfach verloren. Wenn jetzt so etwa ein Meter verbraucht ist, ganz einfach einen Pitzenbauerring dran und an diesem dann ein Meter monofile Schnur in entsprechender Stärke (schwächer als das jetzige Ende des Vorfachs) mit diesem Trick komme ich die Saison über mit 3-5 gezogenen,verjüngten Votfächern aus.

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Ich vermute, dass die, bei denen es klappt, auch keinen Kurs buchen und so durch die Vorselektion eine solche Tendenz nur logisch ist.

Um die Fliegenschnur gestreckt auf die Wiese oder aufs Wasser zu legen, brauchen viele keinen Instructor.

Ich hab das vor 40 Jahren auch durch Zusehen und Nachahmen hingekriegt.

Ich hatte keinen Kurs, mir hat auch niemand die Hand geführt oder auf meine Wurffehler hingewiesen.

Anfangs hatte ich auch geglaubt, dass Fliegenwerfen und Fliegenfischen ziemlich kongruent sind.

War aber ein Trugschluss.

Mit den Möglichkeiten, die es heutzutage gibt, würde ich aber lieber einen Kurs machen und das ganze wirklich richtig lernen.

Ich hab zwar in vielen Revieren auf verschiedenen Erdteilen erfolgreich mit der Einhand- und Zweihandrute gefischt und tolle Fische gefangen.

Hab aber mit der Zeit immer mehr gemerkt, dass ich eben doch nicht 100% richtig werfen und präsentieren kann.

Gerade in extremeren Situationen merkt dann seine limtierten Möglichkeiten.

Aber diese Fehler abzutrainieren zu lassen ist mir mittlerweile zu viel Aufwand.

Bin deshalb auch wahrscheinlich immer nur Gelegenheitsfliegenfuchtler geblieben.

Vielleicht wäre mit einem anständigen Kurs bei nem guten Instructor ein echter Fliegenfsicher aus mir geworden.

Da wäre ich bei Thomas wahrscheinlich genau diese Klientel.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Hallo,
auch von mir noch ein bisschen Senf hinsichtlich der Schnur, aber Vorsicht, ich bin selbst relativer Anfänger.
Es kann das Werfen erleichtern, wenn man die Rute um eine Klasse "überlädt", d.h. man wählt die Schnur eine Klasse höher als die Rute.
Die etwas schwerere Schnur zähmt die Rute ein wenig und erleichtert das Werfen.Es hat auch Vorteile bei beengten Verhältnissen (Tieflandflüsschen), da man mit wenig Schnur draussen schon etwas mehr Gewicht hat, plus, es erleichtert den Transport beschwerter Nymphen und kleiner Streamer (Barsch) enorm.
Mir jedenfalls hat das Überladen sehr geholfen, bzw. hilft mir sehr, aber das ist natürlich mein persönliches Empfinden.
Viele Schnüre sind übrigens schon etwas schwerer als ihre Klasse, manchmal eine ganze Klasse oder mehr als angegeben, ebenso variiert
bei WF Schnüren das Taper stark. Vielleicht wäre daher grade bei der Schnurwahl ein Besuch im Fliegenfischerladen zwecks Beratung eine gute
Idee, aber Achtung, man kann viel Geld für eine Flugschnur ausgeben und grade als Anfänger und beim Üben sind sie leicht zu beschädigen.

Ein etwas perfider Tip zum werfen lernen: Wenn man als Anfänger allein auf weiter Flur ist und auch (noch) den Weg zum Wurfkurs scheut, dann
kann man versuchen, einen geeigneten Angelkumpel gleich mit anzufixen, so ist man schonmal zu zweit und kann gemeinsam die ersten Wurfversuche
machen, das erhöht die Motivation und hält den Frust in Grenzen. Und die gegenseitige Beobachtung hilft sehr. Bei mir hats funktioniert
Wir haben dann später aber auch noch einen Wurfkurs gemacht, und haben sehr profitiert, aber bis dahin hats auch viel Spass gemacht, oft landeten die
Fliegen sogar da wo sie sollten, und manchmal hing sogar ein Fischlein dran.
hg
Minimax
 
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