AW: Einfache Räuchertonne
Hoppala, da hab ich wohl ein paar Jahre vergessen zu antworten
Bin zufällig wieder über den Thread gestolpert und werde jetzt die Antwort hinterlassen. Vielleicht findet ja noch irgendwen zufällig den Thread und ist dann schlauer.
Also erstmal finde ich die Lösung mit dem geschlossenen Boden sehr gut, weil so kein Sauerstoff hineinkommen kann und deswegen das Räuchermehl nur verglimmt und nicht verbrennt. Als unsere erste Tonne nach unzähligen Räuchervorgängen und dem letzten unter Extrembedingungen bei wohl etwas zu hoher Temperatur, das Zeitliche gesegnet hat, kam ein Loch in den Boden, das Räuchermehl hat gebrannt statt zu verglimmen und schon haben die Fische nicht mehr geschmeckt.
Nun zur Vorgehensweise:
1. Tonne auf Pflastersteine stellen und darunter Feuer machen
2. Dann die Fische an den Haken reinhängen, oben noch offen lassen. Die Fische sind davor über Nacht in einer Salzlösung (60g Salz auf 1l Wasser) gelegen.
3. Sobald die Fische getrocknet sind und sich die Haut pergamentartig anfühlt, kanns losgehen.
4. Jetzt den feuchten Leinensack (der muss nicht so nass sein, dass er tropft) bis auf zwei kleine Spalte an den Seiten komplett über die Tonne legen (ca. 90% bedecken) und die Fische 45-60 Minuten (je nach Größe und Hitze) garen lassen. Man hört während der Garphase immer mal wieder Fett aus den Fischen tropfen, wenn dies fast nicht mehr passiert, kann man zum nächsten Schritt gehen (oder es ist nicht warm genug).
5. Jetzt die Fische an den Stangen kurz rausnehmen und unten in die Tonne ungefähr 3-5cm Räucherspäne (wir nehmen Buche) reinlegen und schnell die Fische wieder drauf. Wer zu lange wartet wird mit einer ordentlichen Portion weißem beißenden Rauch bestraft.
Geräuchert werden soll nochmals so 30-45 Minuten, da merkt man selber irgendwann, dass kaum noch Rauch kommt und die Späne verglommen sind. Den Jutesack jetzt etwas offener drauflegen (ca. 50-60% bedecken).
6. Jetzt kann man die Fische frisch geräuchert genießen.
Hoffe ihr kommt damit zurecht. Hab keine genauen Temperaturen und Zeiten, weil viel erinfach nach Erfahrung geht. Richtig in die Hose gings jedoch auch bei extremen Wetterbedingungen (Starkregen, Schnee, etc.) noch nie, also sollte es gut klappen.
Wer will kann noch wenige Walcholderzweige mit zum Räuchermehl legen oder wir haben auch schon nen Grillrost in die Tonne gebaut und dann Pfeffermakrele (einfach die eingelegten Filets noch in eine Mischung aus Pfeffer- und Senfkörnern gedrückt) gemacht. Hier allerdings aufpassen, dass die Filets viel kürzer zum Garen und Räuchern brauchen, sonst werden sie trocken und schmecken zu würzig.
Viel Spaß beim Nachmachen