Petrusautor
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Es juckte in den Fingern, aber was tun, wenn alle im Urlaub sind und man gerne mal wieder auf die Ostsee möchte?
Ich schloss mich mal wieder den Bremer Hochsee-Sporfischern an, einem Verein, der sich schon 1968 bei uns in Bremen-Nord gegründet hatte. Alles hochseeverrückte Petrijünger, die lieber auf dem Kutter standen, als irgendwo gelangweilt am Teich auf den nächsten Biss zu warten. Sie hatten für Samstag, den 13. August ein Wertungsangeln im Bereich Naturköder-Fischen angesetzt, aber eben wegen der Urlaubszeit noch Plätze frei. Ich überlegte nicht lange und enterte zusammen mit 32 weiteren Anglern und Anglerinnen morgens um 06.30 den Kutter "Seeteufel" in Heiligenhafen.
Windstärken um 6-7 Beaufort ließen den Fehmarnsund vor Heiligenhafen mal wieder kochen, es stand eine Welle von mehr als 1,5 Metern und Kapitän Manfred Much steuerte beherzt seinen Kutter durch die hochgehende See. Leider waren noch nicht alle in die schützende Gummikleidung gestiegen, und so erwischten gleich die ersten Brecher auch einige Angler ungeschützt. Die erfuhren anschließend, wie schwierig es ist, durchnässte Kleidung unter dem Friesen-Nerz wieder trocken zu bekommen. Petrus sei Dank, es ging nicht lange "gegenan", dann kam die von allen erhoffte Kursänderung auf die Fehmarnsund-Brücke, und nun ging es , von achterlicher See geschoben, beinahe ruhig an Bord zu. Durch den Sund erreichte man die Lübecker Bucht und der Skipper steuerte fast südlichen Kurs um sich von den anderen Schiffen abzusetzen.
Der Vormittag verging quälend langsam, vor allen Dingen, weil bei extrem hoher Drift und rauem Seegang von noch immer mehr als einem Meter Wellenhöhe kaum Bisse zu verzeichnen waren. Die Angler mit den Naturködern fischten bereits mit Gewichten von bis zu 1000 Gramm, um ihre Köder am Boden zu halten, die Gäste, die ja nicht der Vereinswertung unterlagen, fischten mit Pilkern bis zu 150 Gramm und Beifängern.
Gegen Mittag, kurz vor der Suppe, hatte man einige kleine Dorsche gefangen. Dann kam ein Hornhecht von gut 70 cm Länge an Bord, der einem Oktopusbeifänger nicht widerstehen konnte.
Skipper Much suchte weiter nach dem Fisch, während die höllisch scharfe Gulaschsuppe den Anglern die Zungen wegätzte. Und dann schrie der erste Angler nach einem Gaff. Ein 70er Dorsch kam an Bord und dann ging es Schlag auf Schlag. Hier ein kleiner Dorsch, da ein Steinbutt von Tellergröße. Ich kämpfte mit einer Dorschdoublette, deren untermaßige Hälfte sich aber an der Oberfläche verabschiedete. Der 42 cm große zweite Teil hing jedoch sicher. Rechts und links wurde weiter nach dem Gaff gerufen, während ich einen 58er Dorsch landete, zog mein Nebenmann unter lautem Ächzen und Stöhnen einen wahren Prachtkerl aus 23 m Wassertiefe nach oben. Einen Meter lang und 8,4 Kilo schwer. Der Dorsch biss auf einen grün-gelben Pilker und wurde später bei Baltic Kölln nochmals gewogen und gemessen und... natürlich fotografiert.
Es dauerte nur eine halbe Stunde, dann ging nichts mehr, Skipper Much hatte noch reichlich Echos auf dem Fishfinder, aber es biss einfach nicht mehr. So zog man später das Fazit:
Von gesamt 33 Anglern fischten 8 als Gäste und damit außer Konkurrenz. Diese 8 fingen 17 maßige Dorsche, einen Steinbutt und den Hornhecht.
Von den 25 unter Wertung stehenden Anglern wurden lediglich 20 maßige Dorsche auf Naturköder (Wattwurm)gefangen. Die Zahl der untermaßigen Dorsche wurde nicht ermittelt, wurde aber auf etwa 10-15 geschätzt.
Nach Angabe der Vereinsangler stagnierte in den letzten Jahren der Erfolg auf Naturköder immer mehr, wirklich gute Fänge vom Kutter aus wurden immer seltener.
Mach schnell, der ist schwer
Mein beinahe "bescheidener" Fang
Einen Meter Dorsch, bitte
Ein ganz toller Tag auf See, endlich mal wieder richtig Fisch an der Rute gespürt und mit vielen Bremer Petrijüngern geschnackt. Das war toll!
Ich schloss mich mal wieder den Bremer Hochsee-Sporfischern an, einem Verein, der sich schon 1968 bei uns in Bremen-Nord gegründet hatte. Alles hochseeverrückte Petrijünger, die lieber auf dem Kutter standen, als irgendwo gelangweilt am Teich auf den nächsten Biss zu warten. Sie hatten für Samstag, den 13. August ein Wertungsangeln im Bereich Naturköder-Fischen angesetzt, aber eben wegen der Urlaubszeit noch Plätze frei. Ich überlegte nicht lange und enterte zusammen mit 32 weiteren Anglern und Anglerinnen morgens um 06.30 den Kutter "Seeteufel" in Heiligenhafen.
Windstärken um 6-7 Beaufort ließen den Fehmarnsund vor Heiligenhafen mal wieder kochen, es stand eine Welle von mehr als 1,5 Metern und Kapitän Manfred Much steuerte beherzt seinen Kutter durch die hochgehende See. Leider waren noch nicht alle in die schützende Gummikleidung gestiegen, und so erwischten gleich die ersten Brecher auch einige Angler ungeschützt. Die erfuhren anschließend, wie schwierig es ist, durchnässte Kleidung unter dem Friesen-Nerz wieder trocken zu bekommen. Petrus sei Dank, es ging nicht lange "gegenan", dann kam die von allen erhoffte Kursänderung auf die Fehmarnsund-Brücke, und nun ging es , von achterlicher See geschoben, beinahe ruhig an Bord zu. Durch den Sund erreichte man die Lübecker Bucht und der Skipper steuerte fast südlichen Kurs um sich von den anderen Schiffen abzusetzen.
Der Vormittag verging quälend langsam, vor allen Dingen, weil bei extrem hoher Drift und rauem Seegang von noch immer mehr als einem Meter Wellenhöhe kaum Bisse zu verzeichnen waren. Die Angler mit den Naturködern fischten bereits mit Gewichten von bis zu 1000 Gramm, um ihre Köder am Boden zu halten, die Gäste, die ja nicht der Vereinswertung unterlagen, fischten mit Pilkern bis zu 150 Gramm und Beifängern.
Gegen Mittag, kurz vor der Suppe, hatte man einige kleine Dorsche gefangen. Dann kam ein Hornhecht von gut 70 cm Länge an Bord, der einem Oktopusbeifänger nicht widerstehen konnte.
Skipper Much suchte weiter nach dem Fisch, während die höllisch scharfe Gulaschsuppe den Anglern die Zungen wegätzte. Und dann schrie der erste Angler nach einem Gaff. Ein 70er Dorsch kam an Bord und dann ging es Schlag auf Schlag. Hier ein kleiner Dorsch, da ein Steinbutt von Tellergröße. Ich kämpfte mit einer Dorschdoublette, deren untermaßige Hälfte sich aber an der Oberfläche verabschiedete. Der 42 cm große zweite Teil hing jedoch sicher. Rechts und links wurde weiter nach dem Gaff gerufen, während ich einen 58er Dorsch landete, zog mein Nebenmann unter lautem Ächzen und Stöhnen einen wahren Prachtkerl aus 23 m Wassertiefe nach oben. Einen Meter lang und 8,4 Kilo schwer. Der Dorsch biss auf einen grün-gelben Pilker und wurde später bei Baltic Kölln nochmals gewogen und gemessen und... natürlich fotografiert.
Es dauerte nur eine halbe Stunde, dann ging nichts mehr, Skipper Much hatte noch reichlich Echos auf dem Fishfinder, aber es biss einfach nicht mehr. So zog man später das Fazit:
Von gesamt 33 Anglern fischten 8 als Gäste und damit außer Konkurrenz. Diese 8 fingen 17 maßige Dorsche, einen Steinbutt und den Hornhecht.
Von den 25 unter Wertung stehenden Anglern wurden lediglich 20 maßige Dorsche auf Naturköder (Wattwurm)gefangen. Die Zahl der untermaßigen Dorsche wurde nicht ermittelt, wurde aber auf etwa 10-15 geschätzt.
Nach Angabe der Vereinsangler stagnierte in den letzten Jahren der Erfolg auf Naturköder immer mehr, wirklich gute Fänge vom Kutter aus wurden immer seltener.
Mach schnell, der ist schwer
Mein beinahe "bescheidener" Fang
Einen Meter Dorsch, bitte
Ein ganz toller Tag auf See, endlich mal wieder richtig Fisch an der Rute gespürt und mit vielen Bremer Petrijüngern geschnackt. Das war toll!
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