Hai2
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Freitag 15.08.2008:
Es ist 2:57 Uhr. Ich bin noch hellwach, obwohl ich eigentlich lieber schlafen sollte. Der Grund hierfür ist unser alljährlicher Raubfischurlaub in Bosau am Großen Plöner See. Alle Gedanken drehen sich nur noch um diese 7 Tage. Werden wir gutes Wetter haben? Werden wir dieses Jahr den Meterhecht überlisten? Finden wir die Barschschwärme dieses Jahr? ...
9:00 Uhr ... der Wecker klingelt und ich muss irgendwann dann doch eingeschlafen sein. Also Sachen ab ins Auto. Ich bemerke, dass meine Köderboxen und Rollen in einer großen Tasche mehr wiegen als meine Reisetasche mit den Klamotten. |rolleyes Manchmal frag ich mich dann, ob ich noch ganz normal bin, die Antwort lautet stets nein, aber ich habe Spaß dran etwas von der Norm abzuweichen. Der Autowagen ist startklar und ich düse los nach Glinde. Dort lade ich Kim samt Gepäck ein, bevor die Nahrung für die Woche eingekauft werden soll. Um drei Minuten vor zwölf fahren wir vom Parkplatz und Kim bemerkt, dass ihm noch die 2008er Marke fehlt. In Rekordzeit fliegt der kleine Opel Meriva zum Rathhaus und Kim bekommt mit Glück und viel Charme noch die Marke. Glück gehabt. Um 14.00 Uhr wollten wir uns in Bosau mit Sebastian ( Mule ) und Marvin ( Bob ) treffen. Das Navi gibt uns eine vorraussichtliche Ankunftszeit von 13:47 raus und die halbe Stunde, die ich für Eventualitäten eingeplant hatte, erwies sich als goldrichtig.
Um 13:50 fahren wir die Auffahrt hoch und der erste Blick geht auf die Bäume...kaum Wind. Auf dem Parkplatz steht schon der silberne Toyota. Mule und Bob waren etwas früher da und kamen uns vom See entgegen. Die Ferienwohnung war schnell eingeräumt ( also Sachen alle erstma reinschmeissen, Angeln ist jetzt wichtiger ) und die Ruten wurden in windeseile montiert. Der Plan war fast noch schneller geschaffen und es fehlten nur noch die Erlaubnisscheine. Während die anderen drei die Boote beluden, ging ich zum Haupthaus und betete jemanden dort anzutreffen und Petrus erhörte mich. Mit vier Wochenscheinen starteten wir unsere Schlepptour, die an einem Barschberg im unteren Teil des Sees enden sollte. Das Rudern gestaltete sich einfach und noch bevor wir am Zielpunkt waren kam der erste Biss beim Schleppen. Kim drillte und es kam sein erster Hecht 2008 zum Vorschein. Nach kurzem Drill landete ein 66er Esox im Boot, der auf den Balzer Monsterbarsch gebissen hatte.
Petri Heil! An unserem Barschberg angekommen, wurden die Ruten bzw die Köder gewechselt und raubende Barsche vor uns waren ein gutes Zeichen. Denkste. Viele kleine Barsch kamen ins Boot, ohne das was wirklich Vernünftiges dabei war. Doch das Kreischen von Mules Bremse kündigte einen ordentlichen Fisch an. Nach kurzer Zeit war klar, dass es sich nur um Gevatter Esox handeln konnte und der Drill war, obwohl das Schnabeltier "nur" 61cm hatte sehr schön am
UL - Gerät anzusehen. Der Zocker saß im Maulwinkel und die Ladung lief problemlos.
UL - Gerät anzusehen. Der Zocker saß im Maulwinkel und die Ladung lief problemlos.
Wir hatten über die Jahre verteilt immer mal Hechte auf den Zocker gefangen, von daher war es nicht ungewöhlich, doch was dann passiert, war neu. Ich ließ meinen Jig mit 4cm Twister am Seitenarm durchs Mittelwasser tanzen, als ein heftiger Schlag durch die Rute fährt. Uiuiuiui denk ich mir, nen Hecht auf den Jig. Pustekuchen. Nix Jig. Der Hecht hing am Beifänger, der an nem 8cm Seitenarm Mono montiert war. Wieder erfolgte ein spektakulärer Drill an der UL-Combo, bei dem ich jeden Moment mit einem Abbiss rechnete. Doch dem war nicht so und ich konnte meinen ersten Hecht aus Bosau in diesem Jahr in den Händen halten. Der Twister hatte sich schon bei der Landung verabschiedet und das Vorfach war von nun an in die Kategorie Müll einzuordnen, aber für diesen 69er hatte es sich gelohnt.
Es tat sich sonst nicht mehr viel und das abendliche Bier rief immer lauter. Dem Ruf folgend machten wir uns auf den Rückweg. Bob und Mule waren fast 20 Minuten früher da, weil Kim und mich eine 86er Hechtdame zu einem kleinen Zwischenstopp überredetet. Drill und Ladung verliefen problemlos und Kim hatte schon am ersten Tag seine PB übertroffen.
Nach einem kurzen Tanz der Freude schipperten wir gemütlich in den Hafen und machten das Boot fest. Zurück in der Ferienwohnung ließ es sich bei einem Bier, Dosenravioli und einem herrlichen Blick über die Terrasse wunderbar aushalten.
Den Weg ins Bett fanden früher oder später alle und es kehrte Ruhe in der FeWo ein.
Samstag 16.08.2008:
Der Wecker klingelt, ich raffe mich langsam auf und ziehe mich an. Kim ist auch aufgewacht und folgt mir ne Etage tiefer zum Essenfassen. Mule und Bob hatten sich zehn Minuten vor uns aufgerafft und waren schon beherzt am reinstopfen. Dann ging es an den See Wind gucken...alles gut. Ruten holen, Boote beladen, Plan machen und raus auf den See.
Weit kamen wir nicht, denn die Schlepprute bog sich und ein 71er Hecht lieferte einen spektakulären Drill.
Wunderbar da steht man doch gerne früh auf. Nach der kurzen Aufregung legten wir die Schlepprute wieder aus. Als ich diese kurz vor unserem angesteuerten Ziel einholen wollte, hatte ein 75er wohl etwas gegen den schnellen Antritt des Wobblers und stoppte diesen unsanft ab. Das Wasser flog uns um die Ohren, aber losschütteln konnte er sich nicht.
Dummerweise sind Hechte ja sehr schleimig und dieser rutschte mir wie so oft aus der Hand...es bleibt ja die Fotoreihe vom Abtauchen .
Im weiteren Verlauf des Vormittags konnten wir keinen Fisch (ausgenommen kleine Barsche) mehr überlisten und wir fuhren zum Mittagessen wieder in zurück. Neu gestärkt setzte ich meinen Kopf durch und wir fuhren zum einem Krautberg zum Angeln vom treibenden Boot. Hier schlug ich gleich zweimal zu und konnte zwei 60er Hechte überlisten.
Auch dieser Tag endete mit einem wunderbaren Sonnenuntergang und einigen Bier und Chips vor dem Fernseher. So kann es weitergehen.
Sonntag 17.08.2008:
Wecker, essen, Wind gucken, Boote, raus. Der Tag startete mit Sonne und wenigen Wolken und auch heute konnten wir wieder zwei Hecht überlisten. Diesmal im Doppeldrill beim stationären Angeln. Mules Hechtdame hatte 83cm und bei mir waren es immerhin 73.
Am Sonntag sollte man ruhen und dies taten die Fische auch. Wir schleppten was das Zeug hielt, jedoch brachte dies keinen Fisch. Mule konnte den ersten vorzeigbaren Barsch landen und ich hielt ihn vor die Kamera, da dies bis dato seltenheitswert hatte.
Auch auf der Rückfahrt tat sich nichts und wir ließen den Abend bei zwei Filmen ausklingen.
Montag 18.08.2008:
Allmorgenliche Prozedur und ab aufn See. Der Wind machte uns schwer zu schaffen und es war nur Schleppen möglich. Der im Zeitlupentempo gegen den Wind geschleppte Wobbler fand trotz allem einen Abnehmer und Kim konnte einen 72er vor die Kamera halten.
Nach dem Essenfassen zeigte sich keine Besserung des Wetters doch wir stachen trotzdem in See, was beim Bob auch belohnt werden sollte, denn sein geschleppter Magnum wurde von einem 68er inhaliert.
Es war der zweite relativ ereignislose Tag in Folge, aber das Bierchen schmeckte nach dem harten Rudern erst so richtig klasse und wir hatten ja auch erst Halbzeit.