Dünnste Angelschnüre

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Dünnste Angelschnüre

Es hat sich da definitiv was getan in den letzten 3 Jahrzehnten bez. Schnur.

Erinner mich auch noch - 40er Mono war Standard im Fluss spinnen, Grundangeln, Karpfen...

Fürs "feinere" (wäre heute GROBE Match etc.) 30er, bestenfalls mal 25er...

Und die ersten geflochtenen (die erste, die sich richtig durchsetzte, war wohl die Corastrong) war ein grünes Abschleppseil ;-)))

Auch von daher finde ich es spannend, wie dünn heute sowohl geflochtene wie monofile verkauft werden..
 

benecito

Member
AW: Dünnste Angelschnüre

Ich habe am Anfang eine power pro 0,06 mm gefischt, die ist aber etwas stark strukturiert und deswegen bin ich auf die Sunline umgestiegen.
Fische die Sunline mit 4 lbs und 8 lbs und konnte schon hechte mit 70 cm ohne Probleme landen. auch im Salzwasser kam die Schnur schon oft zum einsatz und hat sich bewährt.
Hab mir vor kurzem eine Stella 3000 dazu gegönnt und bin sehr zufrieden.
Hier mal ein kurzes video

https://youtu.be/iMeIhoMnSbg
 

Peter_Piper

Well-Known Member
AW: Dünnste Angelschnüre

Bei den Geflochtenen ist das dünnste, was ich fischte/noch fische 0,08. Früher hatte ich mal ne WFT Plasma - fand ich ziemlich bescheiden. Aktuell habe ich für Barsch und für Coregonen ne Spiderwire Stealth Smooth 8 in 0,08. Und hatte damit bisher null Probleme.
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Dünnste Angelschnüre

"Und wenn es Dich trotzdem interessiert hier die Theorie: Die heute besten und
stärksten Fasern werden im „Gel Spinning“ Verfahren hergestellt. Diese Fasern haben einen Durchmesser von weniger als 0,01mm und erreichen eine lineare Zugfestigkeit von bis zu 450 kg/mm2. Übrigens kann demnach (durch entsprechende Umrechnung - und Berücksichtigung der Faserkrümmung und der Lufteinschlüsse) eine polyfile Schnur bei einem Durchmesser von ca. 0,18 mm auch höchstens nur eine Tragkraft von ca. 7,63 kg erreichen."
EDIT: Rechnung nochmal überprüft und für richtig befunden
Pi*(0,18mm/2)²=0,025mm²
1/0,025mm²=39,29
450kg/39,29=11,45kg

Bei zusammengesetzten Schnüren zählt immer nur der kumulative Durchmesser der einzelnen Fasern. Wieviel Luft dazwischen ist, hängt ja meist vom Anwender und weniger von der Flechtung ab. Die einzig wahre Durchmesserangabe ist daher das Materialgewicht pro Längeneinheit. Das ist die Last, die ich dann effektiv werfen muss. Von daher würde ich beim Kauf einer Stroft schon gerne wissen, wie dick die Schnüre sind. Firmenpolitik ist es aber offenbar mit Informationen ganz gezielt hinterm Berg zu halten (wohl um sich nicht angreifbar zu machen).

Die YGK G-Soul hatte ein Kollege am Wasser und er war garnicht von überzeugt, da sie angeblich recht laut ist.

Ich hatte ja nicht umsonst mal einen "warum auch eine 1kg Schnur reichen kann"-Thread im Nachbarforum aufgemacht.
Davon abgesehen, dass sich darüber lustig gemacht wurde, gab es damals doche einige Stimmen, die der Geschichte folgen konnten und den Mehrwert feinster Schnüre erkannt haben.

Ich kann mit einer 0,08er Schnur mit Leichtigkeit einen 50+ Zander drillen. Es bedarf aus drilltechnischer Sicht eigentlich nur einer weich genug gehaltenen Rute. Im Drill wirken bei so einem Fisch (~1,5-2kg) kaum mehr als 500g Last auf die Schnur. Mit einem vorgeschaltetem Wolframleader (0,15mm) und Wobblern geht das alles ganz wunderbar.
Selbst die sommerlich typischen Zweige und kleineren Äste, Seerosen und Seegrasfelder stellen keine Gefahr dar. Das macht die Schnur allemal mit. Wenn ich in der Steinpackung verkante ist es egal, ob eine 0,06/8er oder 0,23er Braid drauf hab - der Wobbler ist weg! Am Ufer das man aber soweit gut kennt und Hängerfrei ist, steht dem Einsatz feinster Schnüre nichts entgegen.

Allerdings habe ich nun auch die Probleme die feinste Schnüre mitsichbringen. Das größte Problem ist der Knoten von Braid zu FC. Unter 0,08mm flutscht es fast immer durch den Albright Knoten, egal wieviele Windungen. Deshalb verwende ich die Schnüre unter 0,08mm auch fast nur für kleine Hardbaits. Da hab ich dann auch generell weniger Grundkontakt. Was mir die feine Schnur bringt ist einerseits Wurfweite, andererseits ein besserer Lauf, was gerade beim Wobblern wichtig ist und umsomehr noch, je feiner das ganze wird.

Eine sehr gute UL-Schnur ist noch die Sufix Nanobraid. Sehr Knotenfreundlich, aber eben auch oberflächlich sehr rauh. Dafür hat sie eine gute Tragkraft. Ich hatte die 0,06er und keine Abrisse die nicht sowieso passiert wären (in den Baum gefeuert, dicke Äste, Pulli im Sandboden).

Aktuell suche ich auch gerade wieder feine dünne Schnüre zum Jiggen an den L/UL-Ruten. Am liebesten wäre mir eine gelbe Schnur in 0,08mm. Mit der Spiderwire Stealth Smooth 8-Braid in 0,10mm war ich bisher recht zufrieden, da könnte man ja mal die 6/8er ordern. Schade dass es die Climax Touch 8+ nicht kleiner als 0,10mm gibt. Für mich ist die Touch 8 die erste Wahl vor allen anderen.

Von Gamakatsu gäbe es noch die G-Power Premium
https://www.ms-angelshop.de/de/Ange...hnuere/gamakatsu-g-power-premium-fluo-yellow/
Die scheint aber noch niemand in den Händen gehabt zu haben. Mit 0,09mm ebenfalls recht interessante Stärke und auch gute Farbe.

Auf Schnüre <0,04mm würde ich aber verzichten. Das ist wohl nur was, für geschlossene Gewässer.
 
Zuletzt bearbeitet:

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Dünnste Angelschnüre

Interessante Stellungnahme!!

Wirst Dir damit nicht nur Freunde machen, da bin ich sicher, da werden einige andere Meinungen kommen.

So fein würd ich selber auch nicht angeln, hab immer gerne Reserve auch wegen Abrieb, kann aber Deine Argumentation nachvollziehen.

DANKE dafür!
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Dünnste Angelschnüre

Ich angle nicht durchgehend mit solchen Schnüren - meist nur in der warmen Jahreszeit.
Im Herbst und Winter und wenn es gezielt auf Zander mit der Jig-Rute geht, setze ich lieber auf 0,10/0,12mm oder noch höher. Mit einer straffen Rute einen kräftigen Anhieb setzten, da können schnell einige Kilogramm zusammenkommen.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Dünnste Angelschnüre

Schon klar.

Dennoch sind solche Praktiker-Berichte IMMER wertvoll - Hinweis Knoten, fast nur Hardbaits etc..

Also:
DANKE!
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Dünnste Angelschnüre

Es hängt natürlich auch vom Knoter ab. Eine 6er J-Braid ist FC-technisch jedenfalls kaum handlebar. Mit Wirbel vor dem Leader hingegen schon. Die Knotung in sich klappt recht gut, nur sobald Kontakt mit FC besteht ist die ganze Geschichte zu glatt und flutscht. Und das sind tatsächlich praktische Erfahrungen.
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Dünnste Angelschnüre

Meinem Kumpel hat es eine 0,10er geflochtene beim Zanderangeln dieses Jahr 3 mal zerlegt als in direkter Ufernähe jeweils ein Hecht voll eingestiegen ist. In den Läden war der kleinste Durchmesser eine 0,08er die ich gefunden hab. Doch selbst zum Zanderangeln ist mir eine 0,17er wohler, gerade weil ich beim Anhieb beim Raubfischangeln ohne Rücksicht auf irgendwas durchziehe. Hab mit meiner 0,17er noch nie Probleme bekommen...
 

Franz_16

Mitglied
AW: Dünnste Angelschnüre

Hab mit meiner 0,17er noch nie Probleme bekommen...
Das will ich wohl glauben. So eine 0,17er steckt schon ordentlich was weg. Der Dorsch auf meinem Bildchen wurde z.B. mit einer 17er Fireline (ja, schon lange her ;) ) gefangen.

Habe die letzten Jahre durchexperimentiert u.a. auch mit 0,10er.
Es geht damit schon auch. Der Hecht war auf einer 0,10er:

[youtube1]cI8DH7uf1pE[/youtube1]
https://youtu.be/cI8DH7uf1pE

Insgesamt fühl ich mich aber mit einer ca. 0,13 - 0,15er schon wohler. So ganz feine Schnüre mag ich einfach nicht, auch wenns technisch vielleicht geht.
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Dünnste Angelschnüre

Und vor allem sind die Plätze, an denen die Zander stehen, oft nicht die besten für die Haltbarkeit der Schnur. Kanten, Steinfelder und Geäst sind nix für ne 0,10er Geflochtene im Dauereinsatz...
 

Peter_Piper

Well-Known Member
AW: Dünnste Angelschnüre

...gerade noch eine 0,04er gefunden.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
AW: Dünnste Angelschnüre

In einer Fisch und Fang bzw. Blinker Ausgabe dieses Jahres war ein Vergleich 8fach Geflochtener Schnüre in Schnurstärken zwischen 0,14-018. Unter anderem wurden diese auch hinsichtlich ihres Durchmessers elektronisch gemessen. Eines der Ergebnisse war, das sämtliche Schnüre dicker waren als von den Herstellern angebegen, und zwar um 20-90(!) %.
Ich schätze, dies gilt auch in ähnlicherweise für die Suche nach der dünnsten (geflochtenen) Schnur:
Im Extremfall wäre eine 00.4er dann in Wahrheit ca. eine 00.8.
In der Praxis ist dies nicht so wichtig (ausser das es eigentlich ein Skandal ist..), denn das Durchmesserproblem ist ja bekannt, und man kauft eh nach Tragkraft, aber für die Suche nach der dünnstmöglichen Schnur wird der reale Durchmesser sicher zwischen den Produkten stark variieren.
 
K

Kxffxxbxrsch

Guest
AW: Dünnste Angelschnüre

Ich fische bei uns am Kanal mit einer 0.08er PowerPro auf Barsch und Zander ohne Probleme, auch 70er bekomme ich damit problemlos gedrillt und im Drill ist sie mir auch noch nie gerissen. Hindernisse sind eh kaum da und zu 70% angel ich vertikal von der Spundwand.

Zum Faulenzen nehme ich meist eine 0.13er PP, das ist mir dann sicherer, wegen Muscheln etc.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
AW: Dünnste Angelschnüre

Ich fische bei uns am Kanal mit einer 0.08er PowerPro auf Barsch und Zander ohne Probleme, auch 70er bekomme ich damit problemlos gedrillt und im Drill ist sie mir auch noch nie gerissen. Hindernisse sind eh kaum da und zu 70% angel ich vertikal von der Spundwand.

Zum Faulenzen nehme ich meist eine 0.13er PP, das ist mir dann sicherer, wegen Muscheln etc.

ja, absolut richtig, die Tragkräfte sind heute auch bei relativ dünnen Schnüren kaum das Problem- grade im Hinblick darauf, welchen Druck man mi der Rute überhaupt ausüben kann.
Aber unabhängig davon steht das Gedankenspiel im Raum, welche die dünnste Angelschnur ist- und ob sie überhaupt so dünn ist, wie vom Hersteller angegeben.
 

geomujo

Well-Known Member
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