Diskussionsthread für Angelmethoden, Tips, Tricks, Anregungen und Verbesserungen beim Salmonidenfischen

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
weil dieser Fisch wirklich schwer am Leiden


Tier leiden nicht.
Sie machen einfach weiter bis zum Ende!
"Leiden" gibt es nur in der menschlichen Vorstellungskraft/Jammermentalität.
Kein Grund da einzugreifen - die Natur weiß die passende Antwort.

Davon ab gibt es auch blinde Fische die damit anscheinend gut leben können.
Ich hab mal nen blinden Hecht geangelt, der normal ernährt war und wenn das bei einem Augenräuber geht, funktioniert das sicher auch bei anderen Fischen.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
...oder man zieht einfach mal die Konsequenzen und gibt den Coup de Grace und verwertet den Fisch als Lebensmittel.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Das muss auch manchmal in Forellenbächen sein, das man adulte Fische ganz bewußt entnimmt. Nicht alle Forellenstämme bleiben bei der Anflug- und Larvennahrung. Da gibt es auch welche, die sehr kannibalistisch durch den Bach arbeiten, vor eigenem Nachwuchs nicht die geringsten Skrupel haben. Beim durchschnittlichen Höchstalter einer Bachforelle ist das auch nicht so das Problem, wie bei anderen Arten, die ohne Weiteres die doppelte Lebensspanne aufweisen können, bis man sie als ausgewachsen bezeichnen kann. Man muss es eben etwas abschätzen können, in wie weit man da eingreifen kann und soll. So ein kleiner Forellenbach ist halt ein sensibler, weil kleiner Lebensraum, der auch schnell versaubeutelt ist.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Da gibts nichts mehr zu verwerten, es sei denn du willst ein bissel am Schädel rumlutschen :crazy
Ja gut, solche vollblinden Fische enden dann eben natürlich - als Nahrung für andere Lebensformen. In den Geburtsbächen der pazifischen Lachse ist es sogar zwingend, dass adulte Fische nach der Laichabgabe absterben und das ganze System nähren.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Es entbehrt allerdings nicht einer gewissen, typisch menschlichen, Überheblichkeit, Tieren pauschal jede Empfindung abzusprechen.
Jeder Hundebesitzer weiß, dass Tiere sehr wohl leidensfähig sind und ihnen auch andere Regungen wie Freude, Angst oder Zuneigung nicht fremd sind.
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Es entbehrt allerdings nicht einer gewissen, typisch menschlichen, Überheblichkeit, Tieren pauschal jede Empfindung abzusprechen.


Wer macht sowas?

Und Schmerz ist nicht gleich Leid. Ganz sicher gibt es Tiere die Schmerz empfinden können(wenn das Hirn dafür ausgelegt ist).

"Leid" ist eine Einschätzung eines persönlichen Missstandes. Und sowas machen Tiere nicht.
Sie akzeptieren es als gegeben und leben weiter - "leiden" also nicht nach menschlichem Maßstab.

Deshalb sollte man mit solch menschlichen Begriffen ganz vorsichtig sein.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Na gut, dann ist es meinetwegen eine Frage des philosophisch korrekten Terminus. Leid ist ein diffuser oder nicht näher beschriebener Zustand, in dem es dem Individuum nicht gut geht. Wegen Hunger, Schmert oder weiß der Kuckuck. Mag sein, dass Tiere nicht nach menschlichem Maßstab „leiden“ wenn sie Schmerzen empfinden, das lässt sich halt nicht messen.

Aber das Empfinden von Schmerzen oder wie im Beispiel der Forelle, Hunger und Unterernährung, womöglich als Resultat der Augenverletzung, als „Leid“ zu bezeichnen, halte ich aus ethischer Sicht für mehr als legitim. Auch wenn es das in wissenschaftlich verifizierbarer Form vielleicht nicht gibt.
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
als „Leid“ zu bezeichnen, halte ich aus ethischer Sicht für mehr als legitim.


Ich nicht.
Dieses Verwenden von typisch menschlichen Termini für Tiere führt zu dem was PETrA darstellt und was unter anderen uns Anglern das Leben schwermacht.
Deshalb sollten gerade wir auf diesen Zug nicht aufspringen!
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Jeder Hundebesitzer weiß, dass Tiere sehr wohl leidensfähig sind und ihnen auch andere Regungen wie Freude, Angst oder Zuneigung nicht fremd sind.

Das könnte der Grund sein, warum Tierrechtler mit Bildern Anti-Angler-Stimmung machen, auf denen ein Hund mit Angelhaken im Maul abgebildet ist.

Tierisches Verhalten mit menschlichen Maßstäben zu deuten, ist aber leider durchaus verbreitet.

Was die blinde Forelle fühlt, wird auch kein Wissenschaftler "messen" können, nur mutmaßen.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Was bleibt es dem Menschen anderes über, als es menschlich zu sehen? Er ist nun mal Mensch und kein Fisch, Pferd, oder Amöbe.

Ein Fisch ist eben von Natur aus als sehendes Wesen vorgesehen. Verliert er seine Sehkraft, so empfindet er es mit Sicherheit als Nachteil, so wie wir das auch tun. Das er aber so lange weitermacht, wie es halt geht, ist auch völlig verständlich. Auch ein erblindeter Mensch macht weiter. Das eine Lebewesen kommt mit dieser Einschränkung zu Recht, ein anderes nicht. Unabhängig von seiner Art.

Der Mensch "erlöst" ein so "leidendes" Geschöpf entweder, oder er lässt der Natur ihren Lauf. Ich werde mich nicht aufschwingen und hier eine Regel formulieren!
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
So sehe ich das auch.

Im letzten Jahr wurde einer unserer Hunde nach langer, chronischer Krankheit eingeschläfert. Blind, taub, abgemagert, die Gelenke im Eimer. Natürlich hat er gelitten und wurde von seinem Leiden erlöst! Nur ein abgestumpfter Barbar sähe das anders und zwar vollkommen unabhängig davon, ob sich der Gemütszustand des Tieres wissenschaftlich belegen lässt oder ob Tierschutzleute oder sonst wer dieselben Termini verwenden.

Wie auch immer, ein Fisch wie der oben gezeigte kann offenbar überleben, je nach Situation und Lebensraum. Piranhas z.B. sind auch oft einäugig oder ganz blind, bei denen geht es halt zu wie bei den Skinheads. Wer weiß, vielleicht war die Forelle auch schon uralt und deshalb so dürr.
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Wie auch immer, ein Fisch wie der oben gezeigte kann offenbar überleben, je nach Situation und Lebensraum.


Ein Fisch ist bei weitem nicht mit Hunden oder anderen höher entwickelten Säugetieren zu vergleichen!

Davon ab endet das Leben sowieso wenn ein Lebewesen nicht mehr lebensfähig ist.

Wie viele Tiere sind wohl schon von "hilfstbereiten" Meschenen(wie zB PETAnern) vor dem Weiterleben "gerettet" worden?

Überhebliche Menschen halten sich für Halbgötter und greifen der Natur in ihren Entscheidungen vor - und liegen dabei auch durchaus falsch!
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Meine Fresse, nun wird hier irgend so eine Schei.. Petra Diskussion geführt :sick.
Entschuldigung das ich das Wort "Leiden" benutzt habe. Mir ist im Zusammenhang mit langsamen Verhungern nichts anderes eingefallen. Übrigens habe ich auch nicht behauptet, daß die Blindheit für den Zustand verantwortlich war. Ich würde eher das Gegenteil vermuten, Pilzerkrankungen oder Infektionen sind hier eher selten.
Konform gehe ich mit der Vorstellung - alter Fisch, krank, geschwächt- deshalb Infektion, Pilz whatever.

Erwartet (oder zum. erhofft) hätte ich das wenigstens einer hier erkennen würde, daß selbst das Muskelgewebe hinterm/seitlich vom Kopf schon verdaut ist. Das ist beim Verhungern das Letzte was dran kommt, danach ist finish, Ende. Vielleicht hätte ich auch noch dazu schreiben sollen das ich auch bei 1m Abstand kein Atmen erkennen konnte und der Fisch völlig reglos auf dem gesamten Bauch lag (auch das gibts eigentlich nie; wo es sehr strömungsarm ist berühren höchstens mal die Bauchflosse oder der untere Teil der Schwanzflosse mal den Grund, nie der ganze Fisch). Für mich war sie tot, also keschern und raus damit, wäre nicht das erste Mal.. Das sie noch schnauft habe ich erst erkannt, als ich den Kescher grad ansetzen wollte.

Vor 6 oder 7 Jahren hab ich in einem andern Forum mal ein Foto einer halb verhungerten Regenbogenforelle hoch geladen. War nicht ganz so schlimm beinander, aber klar für mich das ich sie entnehme und verwerte. Die war bei 49cm schon im Drill ein ziemlicher Schlaffi, stark hervor getretener After, Bauchlappen kaum noch vorhanden, am Rücken war noch ein bissel was...In der Pfanne ist sie dann schon ziemlich zerfallen und nach den ersten Bissen hab ich den Rest weggeworfen weil sie einfach schei..e schmeckte. In besagtem Forum bin ich von so ein paar Pfeiffen zerissen worden warum ich den Fisch nicht zurück gesetzt hätte weil er sich bestimmt erholen würde usw.
btw, waren Berliner oder sowat, voll die Forellenprofis ey ;)
Angler sind schon geil, Hauptsache mal was abgedrückt
 

Bilch

Otto-Normalangler
Ich glaube, dass wir mit Petra hier ein Bisschen zu sehr vom Thema dieses Threads abgewichen sind.

Die Debatte über Augenverletzungen ging für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Richtung, kein Problem, auch blinde Fische können überleben, und auch wenn nicht, so ist es halt in der Natur. Ich als Mensch bzw. als Angler greife in die Natur ein und muss darum mein Hobby verantwortungsvoll und waidgerecht betreiben. Wenn man Fische schon zurücksetzte muss, muss man eben so angeln, dass diese keine unnötige Verletzungen davontragen.
Und meine Meinung ist: wenn in Zweifel, den Fisch lieber entnehmen.

P.S. Noch etwas zu diesem Thread. Ich bin der Meinung, dass hier auch nicht der richtige Platz für eine pro/contra C&R Debatte ist.
 
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