Die Schleie, mal wieder.

Hallo zusammen,
ich bin Neuling in der Friedfischangelei#h. Normalerweise gehöre ich eher zur Raubfischfraktion, aber das wurde mir jetzt (u.a. mangels Erfolg) zu langweilig. Jetzt habe ich mir einen neuen Liebling ausgeguckt, diesmal ohne Zähne und natürlich musste es einer der zickigsten Fische überhaupt sein: die Schleie :k.

Schonmal vorab: Fast alles, was ich über Friedfische zu wissen glaube, stammt entweder aus dem Lehrbuch, Angelzeitschriften oder hier aus dem Board.

Meine ersten Gehversuche auf diesem Gebiet sahen wie folgt aus: Ich habe mir eine Stelle ausgesucht, die für mein empfinden nach Schleie stinkt (Bild sollte dabei sein). Diese habe ich dann mit einer Mischung aus Komposterde, Paniermehl und Dosenmais am Abend vorher angefüttert (Futter- und Angelplatz roter Kreis) und zusätzlich noch ein paar Seerosen entfernt die im Weg waren.. Am nächsten Morgen war ich dann etwa gegen 7 Uhr am Platz:



Meine Montage:
Eine ganz normale Laufposenmontage, übertief eingestellt mit einem zusätzlichen Bleischrot, das auf dem Boden liegt. Köder war eine Kombination aus zwei Würmchen aus dem Komposthaufen und Mais, den Mais hatte ich ein wenig in Honig getunkt.

Mein Gewässer:
Ein mittelgroßer Baggersee (wen's interessiert: Der Untersee in der Ville), mit breitem Seerosengürtel über weite Strecken, momentan sehr klarem Wasser und einem massiven (mMn. Über-) Besatz an Karpfen. Ein Karpfenpuff halt, überall um den See nur grüne Zelte. Der Schleienbestand soll angeblich relativ gut sein, aber neben den Karpfen her vegetieren.

Die Stelle:
Im Seerosengürtel am Ablauf des Sees, an meinem Futterplatz etwa 1,8-2m tief und morgens ab etwa 9 Uhr in der Sonne liegend.

Meine Erfolge:
Hier haperts. An meinem Futterplatz konnte ich überhaupt keine Aktivität von Schleien feststellen. Keine Blasen, nichts. Als dann die Sonne auf die Stelle fiel konnte ich den Grund einigermaßen erkennen und habe dann auch keine Fische dort gesehen (außer kleineren Barschen die sich da gelangweilt haben).

Irgendwann habe ich dann angefangen mit der einen Rute kleine Barsche zu ziehen um überhaupt mal was an der Angel zu spüren. Die andere habe ich dann links neben das Seerosenfeld geworfen (ist auf dem Foto leider nicht drauf, in etwa da wo der rote Pfeil ist). Hier habe ich dann auch einen Biss bekommen, seeehr zaghaft und vermutlich ein Schleienbiss, so steht es jedenfalls im Lehrbuch :). Jedenfalls hab ich den Biss aus eigener Bequemlichkeit/Dummheit verschlagen. Ich hätte mich kloppen können..#q

Meine Vermutung:
Die Schleien mögen (möglicherweise aufgrund des klaren Wassers) die tieferen Gebiete nahe der Seerosen lieber.

Meine Erkenntnisse:
1. Erdspieße taugen 'n Scheiß
2. Die "Es wird schon gehen"- Einstellung ist beim Angeln völlig fehl am Platze.

Was mich tröstet:
Es war mein erster Versuch auf Schleie und ich konnte immerhin einen Biss verzeichnen. Außerdem haben nichtmal die Karpfenangler an dem Tag gefangen und die fangen eigentlich immer. Vielleicht waren die Bedingungen einfach *******.

Meine Fragen:
Das sind viele. Erstmal:
Was haltet ihr von meiner Taktik bis jetzt? Ich erwarte nicht von 0 an direkt riesen Erfolge, aber ich wüsste trotzdem gerne ob ich mit der Taktik eigentlich nur meine Zeit vertu.

Darüber hinaus:
Ein Bekannter von mir empfahl mir den Method Feeder auf Schleie. Ich habe zwar eine grobe Vorstellung davon, hab es aber trotzdem mal gegooglet.
Ist für den Selbsthak-Effekt ein Haar zwingen erforderlich? Oder kann ich den Method Feeder auch mit Wurm fischen?
Fischt man das an der Feeder- oder leichten Karpfenrute?

Es heißt, Schleien mögen es süß. Wie kann ich mein Futter versüßen? Ergibt es Sinn, einfach Zucker dazuzugeben? Ich möchte als Neuling nicht unbedingt direkt 20 Euro für 200ml Lockstoff ausgeben, der dann eifnach im Futter verheizt wird. Ich bin ein armer Student :)

Ist es wichtig ob der Platz morgens oder abends in der Sonne/Schatten liegt?

So, sollte erstmal genug sein. Danke an alle, die scih die Mühe gemacht haben den Driss zu lesen :l

Gruß, Moritz
 

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Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Die Schleie, mal wieder.

Hallo Moritz,

mich würde mal die Urzeit interessieren, ab welcher du angefangen hast zu angeln ;)

Die Stelle riecht eig nach Schleie! Besser gehts gar nicht! Wenn du die Chance hast, versuche 2 Ruten (einmal Tauwurm oder Mistwurm) die andere mit süßen Dosenmais!

Viel anfüttern brauchst du gar nicht... denn meist sind Brassen, Güstern, Rotaugen schneller.... dennoch würde ich nicht mit Erde füttern, sondern mit einem groben Futtermix und ein paar Partikeln wie Mais.... das sollte reichen.

Versuche mal richtig früh, oder eben Spät am Wasser zu sein. Spät heisst ab 18-19 Uhr bis 23:00Uhr!

Was die Montage angeht .... zu fein darfst du nicht fischen! Wegen den Seerosen... Schleien sind kräftige Fische und starke Kämpfer.... die legen gute Fluchten hin.... kurz aber sehr knackig!

Meine Montage wäre....ähnlich wie deine --> ne Laufposenmontage mit schlanken Posenmodellen und langer gut sichbarer Antenne. Pose so ausgebleibt, dass das Vorfach rund 20cm auf dem Boden aufliegt. Das mit dem Hebeschrot auf dem Vorfach ist ne Idee - allerdings sollte die Pose nicht hoffnungslos überbleit sein. Eig sollte, sobald die Schleie das Hebeschrot anhebt, die Posenantenne wie ein Spargel wachsen. Von den ganz groben Hebemontagen, wobei die Pose beim Anheben des Hebeschrotes umfällt halte ich nichts.... auch ein Tipp: Lieber 2-3kleiner Schrote in 1cm Schritten aufs Vorfach - als gleich ein fettes SSG Schrot ... ;)

Ansonsten machst du eig alles richtig ;)
 

Welpi

Well-Known Member
AW: Die Schleie, mal wieder.

Hallo zusammen,
ich bin Neuling in der Friedfischangelei#h. Normalerweise gehöre ich eher zur Raubfischfraktion, aber das wurde mir jetzt (u.a. mangels Erfolg) zu langweilig. Jetzt habe ich mir einen neuen Liebling ausgeguckt, diesmal ohne Zähne und natürlich musste es einer der zickigsten Fische überhaupt sein: die Schleie :k.

Schonmal vorab: Fast alles, was ich über Friedfische zu wissen glaube, stammt entweder aus dem Lehrbuch, Angelzeitschriften oder hier aus dem Board.

Meine ersten Gehversuche auf diesem Gebiet sahen wie folgt aus: Ich habe mir eine Stelle ausgesucht, die für mein empfinden nach Schleie stinkt (Bild sollte dabei sein). Diese habe ich dann mit einer Mischung aus Komposterde, Paniermehl und Dosenmais am Abend vorher angefüttert (Futter- und Angelplatz roter Kreis) und zusätzlich noch ein paar Seerosen entfernt die im Weg waren.. Am nächsten Morgen war ich dann etwa gegen 7 Uhr am Platz:



Meine Montage:
Eine ganz normale Laufposenmontage, übertief eingestellt mit einem zusätzlichen Bleischrot, das auf dem Boden liegt. Köder war eine Kombination aus zwei Würmchen aus dem Komposthaufen und Mais, den Mais hatte ich ein wenig in Honig getunkt.

Mein Gewässer:
Ein mittelgroßer Baggersee (wen's interessiert: Der Untersee in der Ville), mit breitem Seerosengürtel über weite Strecken, momentan sehr klarem Wasser und einem massiven (mMn. Über-) Besatz an Karpfen. Ein Karpfenpuff halt, überall um den See nur grüne Zelte. Der Schleienbestand soll angeblich relativ gut sein, aber neben den Karpfen her vegetieren.

Die Stelle:
Im Seerosengürtel am Ablauf des Sees, an meinem Futterplatz etwa 1,8-2m tief und morgens ab etwa 9 Uhr in der Sonne liegend.

Meine Erfolge:
Hier haperts. An meinem Futterplatz konnte ich überhaupt keine Aktivität von Schleien feststellen. Keine Blasen, nichts. Als dann die Sonne auf die Stelle fiel konnte ich den Grund einigermaßen erkennen und habe dann auch keine Fische dort gesehen (außer kleineren Barschen die sich da gelangweilt haben).

Irgendwann habe ich dann angefangen mit der einen Rute kleine Barsche zu ziehen um überhaupt mal was an der Angel zu spüren. Die andere habe ich dann links neben das Seerosenfeld geworfen (ist auf dem Foto leider nicht drauf, in etwa da wo der rote Pfeil ist). Hier habe ich dann auch einen Biss bekommen, seeehr zaghaft und vermutlich ein Schleienbiss, so steht es jedenfalls im Lehrbuch :). Jedenfalls hab ich den Biss aus eigener Bequemlichkeit/Dummheit verschlagen. Ich hätte mich kloppen können..#q

Meine Vermutung:
Die Schleien mögen (möglicherweise aufgrund des klaren Wassers) die tieferen Gebiete nahe der Seerosen lieber.

Meine Erkenntnisse:
1. Erdspieße taugen 'n Scheiß
2. Die "Es wird schon gehen"- Einstellung ist beim Angeln völlig fehl am Platze.

Was mich tröstet:
Es war mein erster Versuch auf Schleie und ich konnte immerhin einen Biss verzeichnen. Außerdem haben nichtmal die Karpfenangler an dem Tag gefangen und die fangen eigentlich immer. Vielleicht waren die Bedingungen einfach *******.

Meine Fragen:
Das sind viele. Erstmal:
Was haltet ihr von meiner Taktik bis jetzt? Ich erwarte nicht von 0 an direkt riesen Erfolge, aber ich wüsste trotzdem gerne ob ich mit der Taktik eigentlich nur meine Zeit vertu.

Darüber hinaus:
Ein Bekannter von mir empfahl mir den Method Feeder auf Schleie. Ich habe zwar eine grobe Vorstellung davon, hab es aber trotzdem mal gegooglet.
Ist für den Selbsthak-Effekt ein Haar zwingen erforderlich? Oder kann ich den Method Feeder auch mit Wurm fischen?
Fischt man das an der Feeder- oder leichten Karpfenrute?

Es heißt, Schleien mögen es süß. Wie kann ich mein Futter versüßen? Ergibt es Sinn, einfach Zucker dazuzugeben? Ich möchte als Neuling nicht unbedingt direkt 20 Euro für 200ml Lockstoff ausgeben, der dann eifnach im Futter verheizt wird. Ich bin ein armer Student :)

Ist es wichtig ob der Platz morgens oder abends in der Sonne/Schatten liegt?

So, sollte erstmal genug sein. Danke an alle, die scih die Mühe gemacht haben den Driss zu lesen :l

Gruß, Moritz

Hallo Moritz,

ich kann Dir auf die schnelle nur bezüglich des Lockstoffes einen Tipp geben: Gefangen habe ich alle meine Schleien mit Zimtmais (Zimt zum Mais und am besten über Nacht in den Kühlschrank). Bezüglich des Anschlages: Am besten bin ich bis jetzt mit der Liftmethode gefahren, da ist das Erkennen des richtigen Zeitpunktes noch (relativ) eifach: Anhauen wenn der "Spargel wächst" :q. Ansonsten war das auch immer eine elende Kaffeesatzleserei, wenn die Pose nur ein bisschen gezittert hat oder unmotiviert im Zeitlupentempo im Kreis gefahren ist...

LG Alex
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Die Schleie, mal wieder.

Nach einem Fehlversuch solltest du nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und dran bleiben. Die Montage kannst du lassen, ich halte sie für geeigneter, als den MF, da leiser.

Beim Futter spar dir das Paniermehl. Du kannst, wenn du Abends zum Füttern gehst, einen guten Stein an einem Seil einwerfen und somit den Grund etwas aufwühlen, anschließend etwas füttern.

Wenn das die nächsten paar Ansitze nichts bringt, dann kann man über Alternativen nachdenken.

Übrigens. Erdspieße gibt es auch in stabil! ;)
 
AW: Die Schleie, mal wieder.

Hallo zusammen,
danke schonmal für die Antworten. Ich habe etwa gegen 7:15 die erste Rute ins Wasser geworfen (also nicht die Rute, ihr wisst schon).

Von der Zeit her bin ich momentan etwas eingeschränkt. ******* Frühschicht. Heißt, morgens nicht da und abends muss ich früh in die Heia. Trotzdem werde ich es vermutlich morgen gegen Abend nochmal versuchen.

Ich werde beim nächsten mal anständiges Futter verwenden. Mit Beifängen sehe ich es übrigens nicht so eng, ich bin momentan noch in dem Stadium dass ich mich über jeden besseren Fisch freue, das radikale Spezialisieren kommt dann später.

Der Zimtmais ist eine gute Idee, jetzt hast du deinen übergeheimen Masterplan im internet veröffentlicht :)

Und es ging mir nicht um die Stabilität der Dinger, der Schrott lässt sich einfach nicht zuverlässig in den Boden rammen -.-*

Danke für die Antworten :)

LG Moritz
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken

flasha

Active Member
AW: Die Schleie, mal wieder.

Eingelegter Mais in Erdbeerpudding soll auch sehr fängig sein. (Puddingpulver in Wasser) Habe auch gute Erfahrungen mit Vanille gemacht.
 
AW: Die Schleie, mal wieder.

Man hat doch 3 Ruten. Eine an deine Stelle, eine ganz dicht neben die Seerosen und einen nen bisschen weiter weg. Überall nen Futterballen dazu und als Köder nen dicken Wurm. So MUSS es gehen :m
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Die Schleie, mal wieder.

@ Hanni

Aufpassen - nicht überall sind 3 Ruten erlaubt. Meist nur 2!
 

Thairo

SFV-Wolthausen
AW: Die Schleie, mal wieder.

Ganz davon abgesehen das nur weil 3 Ruten erlaubt sind nicht jeder mit 3 Ruten angelt ;) Ich persönlich Angel sogar meistens nur mit einer Rute (Feeder, Match) außer beim Ansitz auf Aal/Quappe Angeln da nutze ich 2 Angeln und das obwohl 3 erlaubt wären.
 

Flatfischer

Hardcore-Fliegenfischer
AW: Die Schleie, mal wieder.

Hallo, an Deinen Methoden und an der Platzwahl ist eigentlich nichts auszusetzen. Ich würde die Angelzeit überdenken. Ich habe selbst einmal ein Gewässer beangelt, bei dem es bei den Schleien beim ersten Sonnenstrahl vorbei war mit der Beißzeit. Also beim ersten Licht sollte die Rute möglichst schon im Wasser sein. Auch das "Reinrammen" von Erdspießen ist für einen Fangerfolg nicht gerade sehr förderlich...

Gruß Flatfischer
 
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