Die Reise ins Blaue 4.Teil

Hallo Boardies!#h

Eine Geschichte werd ich bestimmt so schnell nicht vergessen.
Unsere beiden Berufsfischer waren schon recht rustikal, wobei Inger bei weitem den Vogel abschoss. Leider konnte er kaum Englisch, ich kaum Norwegisch, sonst hätten wir sicher noch mehr zu Lachen gehabt.
Begrüsst wurden wir zu jeder Tageszeit mit einem lauten:" AAAhhh, Gutttään Mooorgäään". Oder auch mal: "aaahhh Hällgaa oder Olllgaaaa."
Auf seinem anderen Schiff hatte er auch einen Videorekorder... Da konnten wir dann Helga und Olga in Aktion erleben, |supergri Ausserdem noch Ken und Kevin usw....|muahah: |muahah:
Zurück an Bord: Als die ersten von diesen Chimären hochkamen sagte uns Georg, dass man sie nicht essen könne und sie deshalb nicht mitgenommen würden.
Inger liess es sich aber nicht nehmen, uns ab und zu so´n schleimiges ,fädenziehendes Untier mit einem fröhlichen: "Oahh, Hällgaa" in die Kiste zu werfen.
Irgendwann fing er dann an, sich so 4-5 der grössten Exemplare auf die Seite zu legen. Während ich mich noch fragte was das jetzt werden soll begann er die Tierchen ruck-zuck zu filetieren.
Auf meinen fragenden Blick antwortete Georg, dass nur Inger sie essen würde.
Die Filets sahen eigentlich nicht schlecht aus. Sie landeten dann für einige Stunden im Salzwasser. Irgendwann holte Inger sich dann die Pfanne, in der wir vorher das Hähnchen portionsweise aufgewärmt hatten, und briet in dem alten Fett die Hälfte der Filets. Wurden dann mit dem Ausspruch:"Hm, Kyling"(Hähnchen) verspeist.
Dann kam nach Säubern der Pfanne die 2. Hälfte der Filets auf den Herd, wo sie in 1-2 Stunden schön cross gebraten wurden.
Irgendwann stoppte Inger dann die Winde, mit der die Langleine hochgezogen wurde und ging in die Küche. Er nahm sich die Pfanne und ging wieder nach draussen. Ich war der Meinung ,er wolle die eingetrockneten Fischstücke über Bord werfen.
Aber weit gefehlt: Sie landeten in der Kiste in der auch der Heilbutt nach dem Gaffen landete. Ich habs immer noch nicht kapiert.
Kurz später langte Inger dann mit seinen zugesetzten norwegischen Fischerhandschuhen in die Kiste,kratzte die Wand hoch eine Portion Chimäre hervor und steckte diese mit einem fröhlichem: "HmmH; Ohh; Hällgaa" in den Mund.
Bisschen Schleim von Heilbutt oder Chimäre störte ihn dabei überhaupt nicht.
Mir wird jedenfalls beim Schreiben schon fast wieder schlecht.
Mülleimer gabs an Bord auch nur einen. Aber der diente nur als Zwischenlager. Sämtliche Abfälle wanderten über Bord. Haben zwar versucht unseren Müll in einer Tüte zu sammeln, aber die nahm irgendwann den gleichen Weg.
Weiterhin hatten die Jungs immer mal viel Spass damit, einen der Eissturmvögel mit dem grossen Gaff zu fangen. Holt man diese Vögel an Bord, fliegen sie nicht weg, sondern beginnen nach kurzer Zeit zu kotzen. Hat ihnen einen Heidenspass gemacht. Ich fands nicht so lustig.
So nun aber mal wieder weg von der Blakveitefahrt.

Am darauffolgenden Tag war pötzlich Schlechtwetter angesagt. Viel Regen und Wind zog in den Fjord. In der Hoffnung, dass das nur ein kurzer Ausrutscher war, beschlossen wir, heute nach Tromsö zu fahren und das Echolot zu holen.
Sind hinzus an der Küste lang zur Nordspitze Senjas gefahren und von dort mit einer Fähre nach Kvaloya übergesetzt. Von dort kommt man über eine Brücke, vom Flughafen her, nach Tromsö. In Tromsö natürlich erstmal schön Kaffee getrunken und natürlich auch gefachsimpelt. Auch die Heringe , die wir mitnehmen durften waren super legger. Viele Grüsse nochmal an dich, Nordmann.
Haben dann dem Polaria in Tromsö noch einen Besuch abgestattet. Ist ein Museum mit Schwerpunkt Eismeer/Svalbard. Haben auch ein schönes Aquarium dabei. Die Steinbeisser dort sind echt beeindruckend. Haben alle 3 Arten da, in Grössen von ca 1m. Wir hatten schon überlegt, ob wir uns nicht über Nacht einschliessen lassen sollten. Aber natürlich hatte mal wieder keiner eine Handleine dabei. #q
Aber eigentlich müsste man sich gar nicht einschliessen lassen, Angeln im Salzwasser ist doch frei, oder?:m
Tromsö hat übrigens noch eine Besonderheit: Die Stadt ist untertunnelt und hat sogar 3 Kreisel in den Tunnels. Das alles für ca 20000 Einwohner.
Am Montag haben wir dann Torbjörn nach seinem anderen Boot gefragt. Er hatte mal erzählt, dass er noch ein Boot mit 25 PS Motor habe. Da das Echolot an dem Schnellboot nur schlecht zu befestigen war wollten wir das ausprobieren. Echolot liess sich zwar einfach mittels Zwinge befestigen, aber das Boot lag mit uns beiden doch recht tief im Wasser. Da es auch noch ein 2-Takter war kam der Sprit nicht wirklich billiger.
Haben dann an diesem Tag noch viel im Fjord versucht um Fisch zu finden, leider nur mit mässigem Erfolg. Einige andere Angler standen nur leicht ausserhalb des Fjordes, was uns aber mit dem kleinen Boot etwas zu riskant erschien.
Am Dienstag dann viel gebastelt um das Echolot an der Badeleiter zu befestigen. Das hielt auch sehr gut wenn man sehr langsam fuhr, aber um Schwärme zu finden während der Fahrt konnten wir es leider nicht nutzen. Mussten also eine Stelle anfahren um dann das Echolot runterzuklappen und zu sehen ob auch Fisch da ist. War halt schon mühsam.
Am frühen Abend sind wir dann wieder mit Inger, Thorbjörn und Georg rausgefahren. Sie wollten eine Langleine auf Heilbuttlegen. Diesmal sollte aber nicht der schwarze Butt unser Ziel sein. Anschliessend wollten sie dann mit uns noch zum Fischen fahren.
Der Aufbau dieser Langleine wahr ähnlich wie im vorigen Teil beschrieben. Es wurden jedoch grosse Kreishaken verwendet, die mit einer 1.5m langen Mundschnur aus Kordel an der Hauptleine befestigt war. Die Haken waren mit je einem ganzen Hering beködert.
Die Mundschnüre sassen auch viel weiter auseinander, so das insgesamt 600 Haken ausgelegt wurden.
Die Jungs hatten auch noch überlegt mit einer Leine auf Lachs zu fischen. War aber nicht neblig genug dazu.|supergri |supergri
Anschliessend haben wir noch einige Stellen mit Inger angefahren aber es war kaum Fisch auf dem Echolot zu finden.
Nur Ralf hatte plötzlich einen heftigen Kontakt. Er hatte 160m Schnur draussen, unter uns waren 180m Wasser. Ralfr brachte mit viel Mühe 20m Schnur auf die Rolle, dann ging wohl nichts mehr. Inger fuhr dann ein bischen entgegen, nochmal 15 m auf die Rolle dann ging nichts mehr. Ralf liess sich dann endlich überzeugen, dass das kein Fisch sein kann und kappte die Schnur mithilfe des Holzgaffes.
Sind dann die Rückfahrt angetreten. Plötzlich war ein grosser Schwarm Fisch in 140m Tiefe 20m über Grund auf dem Echolot zu sehen. Also nichts wie angehalten, Köder runter und Ralf hat auch gleich einen ordentlichen Biss. Nach kurzer Zeit hatte er den ca 15pfündigen Dorsch an Bord.
Danach tat sich nichts mehr. Der Schwarm bestand wohl aus kleinen Schellfischen. Versuch mit Gummimakks, Pilker solo, Überbeisservorfach...
Es war zum Verrücktwerden#q . Man sieht diesen riesigen Schwarm an Fisch und irgendjemand hat ihnen die Mäuler zugenäht|gr: . Aber das ist halt Angeln.

So, Finger tun mal wieder weh vom 2-Fingersuchsystemschreiben.
Reicht für heute

Gruss
Bernd
 

Bolle

Doch...der ist sooo groß ;-)
AW: Die Reise ins Blaue 4.Teil

Fein, fein...jetzt noch die Fingerchen in's Eisfach...damit die Schmerzen erträglich werden...und wenn der Schmerz verflogen ist, gehts weiter...
Super Impressionen bis jetzt...macht Lust auf mehr. #6 #6 #6
 

Debilofant

Well-Known Member
AW: Die Reise ins Blaue 4.Teil

Hallo wieder mal,

Puuh, dachte schon Ihr wärt gar nicht mehr zum Angeln gekommen. So langsam wird er also erkennbar, der ANGELURLAUB ;). Ja, aber was war das denn? Kaum waren da dann doch mal die Angeln im Wasser und schon wird kapituliert und die Schnur um 150m gekappt #d ? Da muss gezogen werden bis der Arzt wegen Sauerstoffmangel fällig wird |krank:!! ;)

Aber naja, die Salami ist ja scheinbar erst angeschnitten, also kommen ja bestimmt noch ein paar Teile, bei denen dann hoffentlich keine Schnüre mehr gekappt werden mussten. Wir sind weiter höchst gespannt #6.

Tschau Debilofant #h
 
N

nordman

Guest
AW: Die Reise ins Blaue 4.Teil

nana, bernd, jetzt mach tromsö mal nicht kleiner, als es ist, da wohnen doch immerhin dreimal so viele leute, wie du geschrieben hast!;)
 
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