Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigelegt

R

RheinBarbe

Guest
Die Lahn – fast wie früher

Bei Staffel wird ein verschütteter Seitenarm des Flusses freigelegt

npl_renaturierung_lahnarm_2661.jpg

Spatenstich für eine Renaturierung der Lahn in Staffel: Ein alter Seitenarm der Lahn, der verschüttet wurde, wird bis Ende des Jahres freigelegt, um künftig die Hochwassergefahr etwas zu mindern. Den ersten Spatenstich machten: Stefan Goos, Bürgermeister Martin Richard, Stadtverordnetenvorsteher Rolf Dettmann, Heinrich Webler vom Ingenieurbüro Icon, der Staffeler Ortsvorsteher Günter Schweitzer, Dr. Ulrich Wendt (von links). Foto: Braun


Ein alter Seitenarm der Lahn in Staffel wird jetzt wieder freigelegt. 500 000 Euro lässt sich die Stadt die Renaturierung kosten.
Limburg-Staffel. «Normalweise wird nach einem Spatenstich das Loch wieder gefüllt, hier ist es umgekehrt: Das Loch wird größer», sagte Bürgermeister Martin Richard (CDU), als mit dem ersten Spatenstich unterhalb der Staffeler Lahnbrücke das symbolische Startsignal für eine groß angelegte Renaturierung gab: Innerhalb der nächsten Monate wird die große Wiese neben den Gartenhäuschen verschwinden.
Damit wird wieder ein alter Seitenarm der Lahn freigelegt. Der Seitenarm soll noch vor Winterbeginn geflutet werden, er soll eine Länge von rund 300 Metern haben, eine Wassertiefe von zwei Metern und einen rund 15 Meter breiten Wasserspiegel.

30.000 Kubikmeter Erde

Die Staffeler Bürger müssen sich in den nächsten Monaten auf Baustellenverkehr einrichten. Weil die Staffeler Lahnbrücke für den Schwerlastverkehr gesperrt ist, müssen die rund 30.000 Kubikmeter Erdreich durch den Ort abtransportiert werden. Das übernimmt das Unternehmen Zehe aus dem unterfränkischen Burkardroth, in der heimischen Region schon gut bekannt. Die Firma hat schon eine ähnliche Arbeit am Tiefenbach bei Beselich sowie an der Weil in Weilmünster geleistet. Was mit dem Erdreich geschieht, steht derzeit noch nicht fest.
Fest steht aber, dass die Arbeiten den Lahnabschnitt bei Staffel ökologisch aufwerten und die Hochwassergefahr verringern soll. Zugleich sei sie ein naturschutzrechtlicher Ausgleich für das Gebiet nördlich der Offheimer Kapellenstraße, wo kürzlich das neue Unternehmen Ovalo angesiedelt wurde, sagte Richard. Der alte Seitenarm hat eine lange Vorgeschichte. In einer Karte aus dem Jahr 1820 ist er noch deutlich erkennbar, wurde allerdings im Laufe des 19. Jahrhunderts verschüttet.
Beim Spatenstich berichtete der Limburger Stadtverordnete Gerhard Stamm aus Staffel, wie der Seitenarm nach dem Krieg mit Hausmüll aufgefüllt wurde. Das Gelände war bei Probebohrungen aber für in Ordnung befunden worden. Bereits im Jahr 2002 beauftragte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat erstmals, zu prüfen, inwieweit eine Altarmsanierung möglich ist.

Verschoben

Im Jahr 2003 wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Die Baukosten wurden damals mit rund 585 000 Euro beziffert. Hinzu kamen 110 000 Euro Planungskosten. Weil allerdings im Jahr 2004 der Haushalt der Stadt Limburg einbrach, wurde die Investition verschoben. 2008 wurde die Planung in Auftrag gegeben. Jetzt soll die Öffnung des Altarms 500 000 Euro kosten. Es sei einer Idee von Dr. Ulrich Wendt vom Planungsbüro Bischoff & Partner zu verdanken, dass die Renaturierung zur Ausgleichsmaßnahme für den Bebauungsplan «Nördlich der Kapellenstraße» wurde, sagte Richard. Damit habe die Stadt den Bebauungsplan noch rechtzeitig einbringen können: «Das war nötig, um die Firma Ovalo anzusiedeln.»
Man habe sich bei der Planung dem Gewässerverlauf angepasst, wie er aus der alten Karte ersichtlich war, sagte Heinrich Webler vom Ingenieurbüro Icon aus Mainz. Der Staffeler Ortsvorsteher Günter Schweitzer (CDU) brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich in Staffel die Hochwassergefahr künftig etwas verringern wird. bra bra


Artikel vom 02. Juli 2010, 21.10 Uhr (letzte Änderung 04. Juli 2010, 04.01 Uhr)


Quelle: http://www.fnp.de/nnp/region/lokales/die-lahn-ndash-fast-wie-frueher_rmn01.c.7903354.de.html
Was bringt das Hochwassertechnisch für eine Veränderung? Ist Hochwasser, so fließt in den Seitearm ebenso etwas mehr Wasser, wie soll sich das denn positiv auswirken? Es kommen doch tagelang Wassermassen runter, wie soll da so ein Seitenarm eine spürbare Verbesserung bringen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Pikebite

Madenverpuppenlasser
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Wird wohl eher was mit der "Ausgleichsmaßnahme für den Bebauungsplan" zu tun haben. War wahrscheinlich die billigste Variante;)

Aber wenn man das Ding hinterher beangeln darf...
 

TJ.

Leider zu wenig angler
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Und selbst wenne s nicht beangelt werden darf was ich für recht sinnvoll halte bietet ein renatuierter seiten oder altarm rückzugsraum für Fische Laichmöglichkeiten... und somit provitiert auch der angler davon.

Gruß Thomas
 

moon2k3

Member
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Solche Seitenarme sind sind unglaublich gute stellen für schleie und karpfen wo sie sich aufhalten und vermehren

falls schleie in dem Fluss vorhanden sind könnte man sie dort in ein paar jahren wunderbar beangeln falls es dann erlaubt sein sollte :)

und zum hochwasser
der seitenarm kann damit auch mehr wasser aufnehmen und vllt das umliegende brach / ackerland damit überfluten
was den allgemeinen hochwasserstand damit verringern kann

300 meter a 15 meter sind zwar nicht sehr viel ist aber zumindest ein anfang :)
 

Bungo

Flyfishing addicted
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Was man ganz klar sagen muss, auf solche Projekte kann und muss man mehr als stolz sein!

Natürlich ist ein treibender Grund für die Stadt sicherlich, dass es Öko Punkte gibt.
Jedoch bietet der Altarm viel Rückzugsgebiet für laichende Fische, Vögel, usw... Das ist der sehr positive Nebeneffekt.

Hochwassertechnisch bringt ein Altarm erstmal zumindestens nicht sprübar weniger Hochwasser. Neben dem Wasser was dort gestaut ist, nimmt aber auch die Umgebung mehr Wasser auf, also ganz unterschätzen sollte man den Effekt auch wieder nicht.
Mehrere solcher Projekte an der Lahn können jedoch, zumindest zu messbaren Entlastungen beitragen.

Das Hochwasser was nämlich erstmal in der Lahn ist, ist dort nicht mehr zu bekämpfen, das muss vorher geschehen.
Wenn es heute regnet, gelagt das Regenwasser durch Dachrinnen, Kanalisation, und begradigte Bäche direkt in die großen Flüsse. Der Pegel steigt also rasant an. Früher ging das Wasser ins Erdreich, es dauerte Tage und Wochen bis es in den Flüssen ankam.

Alles in allem aber ein super Projekt.

Man kann nur hoffen das es zum Schutzgebiet gemacht wird, sonst sitzen nächstes Jahr die ersten Angler dort und die ersten Bootstouris fahren drin herum...
 

Pikebite

Madenverpuppenlasser
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Man kann nur hoffen das es zum Schutzgebiet gemacht wird, sonst sitzen nächstes Jahr die ersten Angler dort und die ersten Bootstouris fahren drin herum...

Ich muss mich auf die Homepage des BUND verirrt haben.
 

Bungo

Flyfishing addicted
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Ich muss mich auf die Homepage des BUND verirrt haben.
Nein, du hast einfach nur ein sinnvolles Posting gelesen, soll vorkommen ;)
Wenn mit Planungen weit über eine halbe Millionen € in Renaturierungsmaßnahmen investiert werden, dann weiß ich nicht ob es sinnvoll ist, dass man da direkt mit dem Boot reinfahren und/oder fischen darf.
Dafür sind genug andere Lahnkilometer vorhanden.
 

Fabiasven

Member
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Wo hier grad gesagt wird, da halten sich Schleien und Karpfen auf, ich hoffe das die den Arm fürs angeln sperren.
 

Pikebite

Madenverpuppenlasser
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Nein, du hast einfach nur ein sinnvolles Posting gelesen, soll vorkommen ;)
Wenn mit Planungen weit über eine halbe Millionen € in Renaturierungsmaßnahmen investiert werden, dann weiß ich nicht ob es sinnvoll ist, dass man da direkt mit dem Boot reinfahren und/oder fischen darf.
Dafür sind genug andere Lahnkilometer vorhanden.

Ich bin ja nun nicht wirklich oft an der Lahn und kann deshalb die dortige Situation hinsichtlich des Artenreichtums am Gewässer und der Größe und Anzahl der bereits vorhandenen Schutzgebiete nicht beurteilen.

Ich finde es bloß nicht gut, dass Angler prinzipiell als Störfaktoren angesehen werden, die alles Schützenswerte ruinieren. An meinem Vereinsgewässer gibt es z.B. trotz intensiver Beangelung Eisvögel und Unken.

Auch anderswo wird renaturiert, ohne uns gleichzeitig auszusperren.
 

Bungo

Flyfishing addicted
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Ich bin ja nun nicht wirklich oft an der Lahn und kann deshalb die dortige Situation hinsichtlich des Artenreichtums am Gewässer und der Größe und Anzahl der bereits vorhandenen Schutzgebiete nicht beurteilen.

Ich finde es bloß nicht gut, dass Angler prinzipiell als Störfaktoren angesehen werden, die alles Schützenswerte ruinieren. An meinem Vereinsgewässer gibt es z.B. trotz intensiver Beangelung Eisvögel und Unken.

Auch anderswo wird renaturiert, ohne uns gleichzeitig auszusperren.

Ich kenne wenige Schutzgebiete, außer unter den Fischtreppen darf man bei den meisten Vereinen überall hin.

Die meisten Angler sind auch definitiv keine Störfaktoren und gehen sehr sorgsam mit dem Gewässer und alles was sich darin und darum befindet um.
Jedoch wird zwangsläufig Schaden am Ufer- und Wasserbewuchs entstehen, der normalerweise in einem ruhigen Altarm sehr dicht sein wird.

Auch an der Lahn gibt es Eisvögel, allerdings habe ich sie bis jetzt nur an Stellen gesehen die nicht so einfach zu erreichen sind und an denen kein Bootstourismus stattfindet.

Bei weit über 200km befischbarer Strecke der Lahn werden wir Angler diese 300m sicherlich verkraften können ;)

Aber wir haben sowieso keinen Einfluss darauf, es wird sich also zeigen was so geplant ist.

MfG Andreas
 
R

RheinBarbe

Guest
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Am Ende wollen die damit vielleicht Geld machen und es kommt ein Tretbootverleih darein, das würde auch erklären warum die den ganzen Bereich bis zur Straße plattgemacht haben (Wege, Parkplätze, Kiosk,....)

Gibt in jedem Fall eine große Schnakenzuchtanlage für die Anwohner.
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Hallo,

also von "wie früher" ist die Lahn wohl noch weit entfernt.
Das ist alleine wegen der Wasserkraft sicher nicht so.

Aber jetzt alles klein zu reden ist auch nicht angebracht.
Es kann halt nur Schritt für Schritt gehen.

Da bekommt der örtliche Angler einen Altarm hingebaut und was ist die Reaktion: Gemaule über Schnaken.

Ich faß es nicht.

Man sollte allerdings ein wenig die Kirche im Dorf lassen und nicht den Eindruck erwecken, dieser Altarm sei jetzt der Durchbruch.

Die Lahn wird in hohem Maße von diesem angeschlossenen Stillwasser profitieren. Dadurch wird auch der Bestand im Fluss selbst profitieren.

Was den Angler an solch einem Gewässer angeht, so sollte die örtliche Fischerei alles daransetzen den Arm anzupachten.
Es ist wichtig, an einem Fluss auch die Nebengewässer zu kontrollieren. Damit verhindert man , dass irgend ein Experte von dort aus das Hauptgewässer mit neuen Fischarten versorgt.
Auch bei Einleitungen ist man in einer besseren Position.

Dann muss ich aber als Verein prüfen, ob ich das Gewässer befischen lasse.
Wenn das der einzige Altarm in der Region ist, würde ich ihn aus der Befischung nehmen.
Wenn sich dort ein Rückzugsraum entwickelt, der auch von den Fischen angenommen wird, ist die positive Auswirkung auf das Hauptgewässer so groß, dass der Verzicht sich lohnen würde.

Die Fische fange ich ohnehin, da die meisten Arten zwischen den Gewässern wandern.

Und die Sorgen wegen der Schnaken sind auch unbegründet.
Der in einem solchen Gewässer zu erwartende Jung- und Kleinfischbestand bringt die Schnaken gegen Null.

Sehen wir das Ganze also realistisch und freuen uns.


@Lahndöbel

Wie soll der Hochwasserschutz denn sonst funktionieren?

Die Alternativen sind, dass man in Köln die Dämme noch einen Meter höher baut und dafür dann der Niederrhein absäuft oder dass man in die Lahn noch ein paar Staue einzieht.

Dieser Arm ist ja nur ein kleiner Teil des Hochwasserschutzes. Früher hätte man ein Regenrückhaltebecken aus Beton hingezaubert. Heute versucht man das mit einer Vielzahl von kleinen, natürlicheren Gewässern zu erreichen.

Es ist bei einem Hochwasser erst mal wichtig, die 1. hohe Welle abzubauen. Das ist genau die Aufgabe des Armes beim Hochwasserschutz.

Hier wurde mit Geld aus dem Bereich des Hochwasserschutzes ein (Fisch)Gewässer geschaffen.

Was will man denn noch mehr?


SNEEP
 

moon2k3

Member
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

jap
deswegen find ich es positiv
es bietet schleie und karpfen in den nexten jahren wenn wasserpflanzen in den gebiert durchwachsen leichmöglichkeiten
und der natürliche bestand hält sich von alleine und
und wenn man an karpfen denkt kann das hochwasser in der wärmeren phase nur positiv sein ( grassbanken und karpfennachwuchs)

ein natürlicher bestand für vereine wäre doch auf langer sich vernünftig

dazu sind doch solche alltarme perfekt siehe holland :)

guckt euch doch mal bei youtube NL altarme an
mit seerosen und schilf zugewachsen ohne ende und TOP Karpfen und Schleien bestand deswegen

also was will man mehr ????

der arm kann in ca 4-5 jahren so positve auswirkungen haben das sich jeder freut ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
R

RheinBarbe

Guest
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Aber jetzt alles klein zu reden ist auch nicht angebracht.
Es kann halt nur Schritt für Schritt gehen.

Da bekommt der örtliche Angler einen Altarm hingebaut und was ist die Reaktion: Gemaule über Schnaken.

Ich faß es nicht.


@Lahndöbel

Wie soll der Hochwasserschutz denn sonst funktionieren?

Die Alternativen sind, dass man in Köln die Dämme noch einen Meter höher baut und dafür dann der Niederrhein absäuft oder dass man in die Lahn noch ein paar Staue einzieht.

Dieser Arm ist ja nur ein kleiner Teil des Hochwasserschutzes. Früher hätte man ein Regenrückhaltebecken aus Beton hingezaubert. Heute versucht man das mit einer Vielzahl von kleinen, natürlicheren Gewässern zu erreichen.

Es ist bei einem Hochwasser erst mal wichtig, die 1. hohe Welle abzubauen. Das ist genau die Aufgabe des Armes beim Hochwasserschutz.

Hier wurde mit Geld aus dem Bereich des Hochwasserschutzes ein (Fisch)Gewässer geschaffen.

Was will man denn noch mehr?
Vielleicht sollte man ganz einfach um nach 3 Uhr keine Postings mehr im Internet verfassen.

Jeder mir bekannte Altarm des Rheins ist ohne eine 12er Packung Autanspray im Sommer nicht zu betreten. Bei manchen Teilabschnitten der Lahn (Bereich bei Geilnau) steht das Wasser und auch dort gibt es sehr viele Schnaken und Bremsen.

Und es wird auch nicht von mir gemault, sondern lediglich auf eine Tatsache hingewiesen. Diese Unterstellung kommt wohl durch die 3-Uhr-Geschichte.

Zum Hochwasserschutz, meiner Meinung wäre ein Damm auf der Staffler Seite das einzig wirksame. Die andere Lahnseite ist nur Ackerland und irgendwann kommt der Knast. Gerade der Bereich oberhalb der Diezer Schleuse ist das Problem, dass bei steigendem Wasserpegel das Wasser sofort aus dem Flussbett austritt und weite Teile überflutet (alles eben). Anders im unteren Schleusenbereich von Diez, dort kann die Lahn 2-3m ansteigen und tritt dann erst über die Ufer. Deshalb wird bei Hochwasser auch die Schleuse komplett geöffnet um oberhalb den Pegel nicht ansteigen zu lassen und unterhalb zu "fluten".

Und mir ist immer noch Schleierhaft wie bei Hochwasser, wenn tagelang reißende Fluten in der Lahn herrschen sich ein Altarm positiv auf das Hochwasser auswirken soll. Der läuft halt voll, bzw. passt sich dem Wasserpegel des Flusses an und gut ist. In Prozent dürfte das 0,000001% oder weniger der fließenden Wassermassen sein. Dämme hingegen schützen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Hallo,

@LahnDöbel

Jetzt habe ich eine Nacht darüber geschlafen.

Dann habe ich es morgens nochmals durchgelesen und war sehr stolz auf mich, auch nachts noch so zutreffende und gute Postings verfassen zu können.:q

Wollen wir mal die Schärfe etwas herausnehmen.
Der Begriff "maulen" hätte nicht sein müssen.

Es spricht doch nichts dagegen, den von dir angedachten Deich auch zu bauen. Es ist nur wichtig, dass das Wasser dann tatsächlich das andere Ufer mit dem Ackerland fluten kann. Aber dann gibt es von dort ebenfalls sofort Einwände.
Dann heißt es von den dortigen Grundstückseignern sofort, das bringt nicht und sie hätten dann dort Schnaken.

Eine simple Erhöhung der Dämme kann aber nicht die Lösung sein. Das ist zwar der beste Schutz, aber auf Kosten der Unterlieger.
Das ist immer nur die beste Lösung für den jeweiligen Bürgermeister.

Dass ein einzelner Altarm die Verhältnisse nicht umkehrt, ist mir auch klar. Es wird nicht anders gehen, als dass man an der Lahn Ackerland flutet um Köln nicht zu fluten.

Und zwar überall dort, wo es machbar ist.

Der Einwand mit den Schnaken ist auch am Morgen danach nicht ganz ernst zu nehmen. Das kann doch wohl nicht ernsthaft ein Argument gegen die Schaffung eines Gewässers sein, welches überaus positiv auch auf die Lahn selbst ausstrahlen wird.
Du wirst eingestehen, dass da die Gewichtungen nicht ganz stimmen.

Bei den Schnaken vergleichst du Äpfel und Birnen und ziehst aus deinen Beobachtungen teilweise falsche Schlüsse.

Sicher ist das Gebiet um einen Rhein-Altarm mit Schnaken verseucht. Das heißt aber nicht, das diese aus dem Arm kommen. Die Larven leben ganz überwiegend in kleinen Tümpeln ohne Fische darin.
Bei der stehende Lahn ist es ähnlich. Das ist ein schwer geschädigter Flussabschnitt mit Folgen für den Fischbestand.


Ein Altarm der zum Laichen genutzt wird, hat aber einen ganz anderen Fischbestand. Hierin überleben zu bestimmten Zeiten nicht einmal Wasserflöhe den dort herrschenden Fraßdruck.

Eine Larve der Stechmücke muss regelmäßig zum Atmen an die Oberfläche. Sie steigt dann mit zuckenden Bewegungen auf.
Sollte ein Moderlieschen in der Nähe sein, war das aber ihr letzter Aufstieg.
Man muss nur sicherstellen, das keine Tümpel ohne Fische entstehen.
Bremsen sind in ihrer Entwicklung übrigens nicht an Gewässer gebunden.

Ich hoffe nicht, dass du die Forderung aufstellst die stehenden Teile der Lahn wegen der Schnakenbedrohung zu verfüllen.
Eine Ablehnung des neuen Altarms wegen der Schnaken hat aber eine ähnliche Qualität.

Freu ich doch über den Arm und die zu erwartende Verbesserung der Lahn selbst.

Auch wenn das Gewässer für den Hochwasserschutz völlig untauglich wäre und unzählige Schnaken produzieren würde solltest du es begrüßen.

Einmal weil es als Multiplikator für die Lahn wirkt, weil wir durch Umweltauflagen immer mehr Gewässer verlieren und über jeden Quadratmeter neuer Wasserfläche froh sein sollten und weil es ein Beispiel für Andere gibt es auch so zu machen.

Es gibt schon genug Interessengruppen, die solche Projekte zu verhindern suchen.
Da sollten wir Angler wissen, wo unsere Interessen liegen.

Es war mir unverständlich und es bleibt mir unverständlich, wie ein Angler eine so bedeutende Verbesserung an einem Flusssystems ablehnen kann.

SnEep
 

Gü.a.Pa.

Member
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

@Sneep

Tolle Postings !!!!

Schließe mich deiner Meinung voll an !

#6
 
R

RheinBarbe

Guest
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Sneep, du interpretierst meine Postings falsch, bzw. machst sie schlechter als sie gedacht waren.

Meine Fragen, auch schon im Eröffnungsposting (die Zeilen unter dem Quoting) richten sich gezielt auf den Hochwasserschutz. Das mit den Schnaken war auch nicht zum madigmachen des Altarmes, sondern lediglich eine Feststellung.

Hab für den Bereich eh keinen Schein, da er zum Limburger-Angelkartengebiet gehört.
 

Ralle 24

User
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Durch die kanalisierung und damit verbundene trockenlegung sind tausende von Laichgebieten und wertvollen ökologischen Reservoiren vernichtet worden. Frag mal ´nen Hecht im Rhein, wo er noch laichen soll.
Gleichzeitig fielen sie als Auffangbecken für Hochwässer weg, was fast jedes Jahr irgendwo zu großen Schäden führt.

Natürlich hat ein wiederbelebter Seitenarm keine Auswirkung auf ein Hochwasser. Aber irgendwo muss man doch anfangen, die Sünden der Vergangenheit wenigstens teilweise wieder rückgängig zu machen. Und so ist jedes dieser und ähnlicher Projekte absolut zu begrüßen. Schietegal aus welchen Gründen das auch gemacht wird.
 

AresRoxx

Member
AW: Die Lahn – fast wie früher / Ein verschütteter Seitenarm des Flusses wird freigel

Ich finde solche Aktionen sehr gut und begrüße sie
 
Oben