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RheinBarbe
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Was bringt das Hochwassertechnisch für eine Veränderung? Ist Hochwasser, so fließt in den Seitearm ebenso etwas mehr Wasser, wie soll sich das denn positiv auswirken? Es kommen doch tagelang Wassermassen runter, wie soll da so ein Seitenarm eine spürbare Verbesserung bringen?Die Lahn – fast wie früher
Bei Staffel wird ein verschütteter Seitenarm des Flusses freigelegt
Spatenstich für eine Renaturierung der Lahn in Staffel: Ein alter Seitenarm der Lahn, der verschüttet wurde, wird bis Ende des Jahres freigelegt, um künftig die Hochwassergefahr etwas zu mindern. Den ersten Spatenstich machten: Stefan Goos, Bürgermeister Martin Richard, Stadtverordnetenvorsteher Rolf Dettmann, Heinrich Webler vom Ingenieurbüro Icon, der Staffeler Ortsvorsteher Günter Schweitzer, Dr. Ulrich Wendt (von links). Foto: Braun
Ein alter Seitenarm der Lahn in Staffel wird jetzt wieder freigelegt. 500 000 Euro lässt sich die Stadt die Renaturierung kosten.
Limburg-Staffel. «Normalweise wird nach einem Spatenstich das Loch wieder gefüllt, hier ist es umgekehrt: Das Loch wird größer», sagte Bürgermeister Martin Richard (CDU), als mit dem ersten Spatenstich unterhalb der Staffeler Lahnbrücke das symbolische Startsignal für eine groß angelegte Renaturierung gab: Innerhalb der nächsten Monate wird die große Wiese neben den Gartenhäuschen verschwinden.
Damit wird wieder ein alter Seitenarm der Lahn freigelegt. Der Seitenarm soll noch vor Winterbeginn geflutet werden, er soll eine Länge von rund 300 Metern haben, eine Wassertiefe von zwei Metern und einen rund 15 Meter breiten Wasserspiegel.
30.000 Kubikmeter Erde
Die Staffeler Bürger müssen sich in den nächsten Monaten auf Baustellenverkehr einrichten. Weil die Staffeler Lahnbrücke für den Schwerlastverkehr gesperrt ist, müssen die rund 30.000 Kubikmeter Erdreich durch den Ort abtransportiert werden. Das übernimmt das Unternehmen Zehe aus dem unterfränkischen Burkardroth, in der heimischen Region schon gut bekannt. Die Firma hat schon eine ähnliche Arbeit am Tiefenbach bei Beselich sowie an der Weil in Weilmünster geleistet. Was mit dem Erdreich geschieht, steht derzeit noch nicht fest.
Fest steht aber, dass die Arbeiten den Lahnabschnitt bei Staffel ökologisch aufwerten und die Hochwassergefahr verringern soll. Zugleich sei sie ein naturschutzrechtlicher Ausgleich für das Gebiet nördlich der Offheimer Kapellenstraße, wo kürzlich das neue Unternehmen Ovalo angesiedelt wurde, sagte Richard. Der alte Seitenarm hat eine lange Vorgeschichte. In einer Karte aus dem Jahr 1820 ist er noch deutlich erkennbar, wurde allerdings im Laufe des 19. Jahrhunderts verschüttet.
Beim Spatenstich berichtete der Limburger Stadtverordnete Gerhard Stamm aus Staffel, wie der Seitenarm nach dem Krieg mit Hausmüll aufgefüllt wurde. Das Gelände war bei Probebohrungen aber für in Ordnung befunden worden. Bereits im Jahr 2002 beauftragte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat erstmals, zu prüfen, inwieweit eine Altarmsanierung möglich ist.
Verschoben
Im Jahr 2003 wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Die Baukosten wurden damals mit rund 585 000 Euro beziffert. Hinzu kamen 110 000 Euro Planungskosten. Weil allerdings im Jahr 2004 der Haushalt der Stadt Limburg einbrach, wurde die Investition verschoben. 2008 wurde die Planung in Auftrag gegeben. Jetzt soll die Öffnung des Altarms 500 000 Euro kosten. Es sei einer Idee von Dr. Ulrich Wendt vom Planungsbüro Bischoff & Partner zu verdanken, dass die Renaturierung zur Ausgleichsmaßnahme für den Bebauungsplan «Nördlich der Kapellenstraße» wurde, sagte Richard. Damit habe die Stadt den Bebauungsplan noch rechtzeitig einbringen können: «Das war nötig, um die Firma Ovalo anzusiedeln.»
Man habe sich bei der Planung dem Gewässerverlauf angepasst, wie er aus der alten Karte ersichtlich war, sagte Heinrich Webler vom Ingenieurbüro Icon aus Mainz. Der Staffeler Ortsvorsteher Günter Schweitzer (CDU) brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich in Staffel die Hochwassergefahr künftig etwas verringern wird. bra bra
Artikel vom 02. Juli 2010, 21.10 Uhr (letzte Änderung 04. Juli 2010, 04.01 Uhr)
Quelle: http://www.fnp.de/nnp/region/lokales/die-lahn-ndash-fast-wie-frueher_rmn01.c.7903354.de.html
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