Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

feinripp

Member
Der Bericht eines blutigen FF-Anfängers, möge er eine Abschreckung für andere sein ;)

Jaaa, es ist soweit, der Spinnangler ist unterwegs zu seinem ersten grossen Fischzug mit der Fliegengerte.
Ein Bekannter hat mir in einer Anwandlung von Selbstaufgabe seine Zweitrute, eine Engelbrecht 8ft. 5/6, betankt mit DT6 er Schnur und sein komplettes Zubehör geliehen.

Wollen wir doch einmal sehen: ich habe alles gelesen, den Hebeisen, den Ritz, habe Werfen geübt auf der Spielstrasse vor dem Eigenheim. Gut, die irre lustigen Bemerkungen der Nachbarn hab ich ausgeblendet, die Sträucher sind von Schnurresten befreit und es klappte auf dem Trockenen recht gut. Also was sollte passieren? Ich bin fit. Und ausserdem kann ich ja auch ziemlich gut mit der Spinnrute umgehen, ich weiss wo die Fische sich gern den tag vertreiben und endlich kann ich ihnen auf die Schuppen rücken mit diversen Fliegen.

Ok nach dem Studium diverser Forenbeiträge war ich mir schon bewusst, daß das Werfen an kleinen zugewachsenen Bächen nicht unbedingt soo arg einfach ist. Aber es wird sicher nicht so heiss gegessen wie´s gekocht wird. Wird schon klappen.

Ich bin am Wasser, soweit so gut, die interessantesten Stellen kann ich von vorneherein als Anfänger vergessen, weil komplett eingewachsen. In einem Forum las ich von grünen Tunneln, das triffts so ziemlich.
Also Vorfach ist dran , hatte ich daheim montiert, nun ging es um die Fliegenwahl. Aha, da fliegen so helle Mückchen rum, ich wähle eine recht ähnliche aus meiner Fliegenbox. Hübsch anzuschauen, mit Goldfäden durchwirkter Körper mit Hecheln, ziemlich haarig. Lecker.

Ich suche mir eine relativ freie Stelle, dort gegenüber in ca. 5 m Entfernung am anderen Ufer ist eine Rinne, da hab ich schon öfter Fischkontakt gehabt. Ich pirsche mich bis auf 2 m in tiefster Gangart ans Wasser und schwinge los. Ah klappt gut, Wurf, Mist zu kurz, die Fliege landet direkt 3 m entfernt . Beim Wiederaufnehmen bleibe ich im Uferbewuchs hängen. Liegt wohl am Abstand. Na jetzt muss ich eh nach vorne um die Fliege von diesem Schilfhalm zu entfernen. Ok nach dieser Aktion sind eh alle Forellen im Umkreis von 10 m auf und davon. Aber ich wills ja lernen also weitergehts. Ich wate mal ins Wasser, guter Trick, so umgehe ich den Uferbewuchs.

Also bachaufwärts ausgerichtet, 11 Uhr- 1Uhr- 11 Uhr 1 Uhr, und los..
nach so ungefähr 10 Würfen mit wechselnden Ergebnissen bemerke ich auf einmal das völlige Fehlen meiner Kunstfliege?! Einfach weg, verschwunden, hab ich gar nicht gemerkt. Na macht nix, ich hab noch welche..
Und weiter..jetzt nur nicht die Nerven verlieren, ich reg mich nicht auf, Fischen entspannt ungemein..

Ich verstehs nicht, warum landet die Fliege mitsamt dem Vorfach zusammen an der selben Stelle an der auch das Ende der DT aufs Wasser fällt?
Die Montage schlägt auf dem Wasser auf wie damals in der 5b der dicke Guido beim Köpper. Keiner hat gesagt das es beim ersten Mal gleich klappt. Auf der Strasse und im Garten sah das besser aus..Nicht verzagen, die Fische sind eh weg bei dem Spektakel. Aber ich will einen sauberen Wurf hinbekommen. Also wieder wedeln vor zurück ja hab ein gutes Gefühl.

Da! endlich ein Ruck in der Rute..aber Moment, die Montage liegt gar nicht im Wasser? Gerade als ich ablegen wollte, hat sich ein kapitaler Vertreter der heimischen Pflanzenwelt von hinten an mich rangepirscht und sich meine hübsche Fliege geschnappt. Leider auf 3,5 m Höhe. Na macht nix, ich hab noch welche...
Ups, beim Anbinden des neuen Exemplars fallen mir die zahlreichen Knoten im Vorfach auf.. wie kommen die da rein? Also neues Vorfach angeknotet und weiter gehts. Ein vorsichtiger Blick in die Runde versichert mir, ich bin alleine, keiner kann sich über mich lustig machen.
Was ist das? Warum säuft die Fliege nach dem Auftreffen auf dem Wasser direkt und unmittelbar ab? Das hat die golddurchwirkte auch gemacht. Muss man die fetten oder so?
Hm. Während ich noch über die submarinen Eigenschaften der Trockenfliegen nachdenke, bemerke ich Wassereinbruch im linken Stiefel und zu allem Überfluss schiesst von der Seite, ich habs genau gesehen eine Forelle heran und zeigt mir ihre silberne Flanke als sie sich angewidert abwendet. Natürlich nachdem sie wohl meinen Köder wieder ausgespuckt hat. Nicht zu fassen. Diese Fliegenfischerei funktioniert tatsächlich wenn man, ja wenn man erst mal mit sich, dem Gerät und der Umwelt klar kommt. Aber das kann dauern. Ich erspar Euch weitere Details.
Aber, obwohl ich die Spinnrute im Auto hatte hab ich´s nicht getan und bin ziemlich gefrustet und um eine Erfahrung reicher nach 5 Stunden Fliegen anbinden, Schnur entwirren mit nassen Socken wieder nach Hause gefahren.
Ich bin so untalentiert, und ich dachte ich könnte angeln..

Sorry für den langen Beitrag, ist auch ein Crosspost weil in einem anderen Forum steht er auch, ich hoffe das wird mir verziehen.
Bildchen vom Tatort kommen noch.
Grüße Ralf
 
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hd-treiber

Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Ich hau mich in die Ecke, is der Bericht geil geschrieben!!!:m Ich lach ja nur, weil es mir mit Sicherheit nicht anders ergangen wäre, mit Sicherheit noch eher noch schlimmer...:c
Was solls Übung macht den Meister, Kopf hoch auch wenn der Hals dreckig ist....|supergri |supergri |supergri |supergri |supergri
 

Uwe_H

Longhorn
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Ein schöner Bericht Feinripp, ich dachte, du hättest mich bei meinem ersten Ausflug mit der Fliegenrute beobachtet!!!:q

Das werfen auf der Strasse oder der Wiese ist eigentlich, ausser der Bewegungen mit dem Arm kaum zu vergleichen mit dem Werfen am Wasser...die Schnur klebt ja förmlich am Wasser fest (durch Oberflächenspannung usw), das erleichtert dir viele Würfe, ein Rollwurf, den man an solchen grünen Tunneln des öfteren mal braucht, ist eigentlich nur mit Wasserkontakt möglich. Am besten du suchst dir mal einen kleinen See oder Weiher wo du mal ausprobieren kannst, das hat mir am meisten geholfen, vor allem aber der Besuch eines Kurses...ich schaffe es zwar immer noch die umliegenden Bäume und Sträucher mit kleinen Kunstwerken zu schmücken und das Vorfach zu verknoten...aber es wird immer besser...und wenn es dich einmal gepackt hat, naja, ab da kostet es nur noch einen Haufen Geld, weil man nicht mehr davon loskommt!!!:q:q:q Viel Spaß weiterhin!!!
 
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Hihi... man kann sehr gut schmunzeln!:m


...solang es einem nich selber passiert!;)


Toller Bericht, bin gespannt auf die Fotos!|supergri ... und Petri Heil zum Salat!

..nix für ungut!:) ;)
 

feinripp

Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Danke Danke Leute... demnäx hier, Part two...war nämlich am nächsten Tag nochmal..
 
M

mj23

Guest
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Top Bericht, hat super Spaß gemacht zu lesen (nicht falsch verstehen, ich habe mitgelitten).

Nicht aufgeben, wetier versuchen. Klappt bestimmt bald. Das sage ich mir nämlich auch zur Zeit #6
 

feinripp

Member
AW: Die grüne Hölle Part Two..jetzt mit substantiellen Erkenntnissen..

Der zweite Tag..

Hallo werte Angelkameraden,
das hat mir natürlich keine Ruhe gelassen, deswegen bin ich gleich am nächsten Nachmittag noch einmal ans Wasser gefahren.

Und diesmal konnte ich einige Anfängerfehler gleich zu Anfang vermeiden. Ein besonderer Dank an dieser Stelle gilt einigen Leuten vom FF.Forum die mir einige wirklich wichtige Hinweise gaben.
Deshalb führ ich das hier mal auf ich denke der eine oder andere Anfänger könnte in die gleichen Fallen tappen.
Punkt 1.) Vorfachmontage:
Ich hatte, weil so bei einem Bekannten gesehen, eine für mein Gewässer / Angelart falsche Vorfachmotage. So hatte ich zuerst folgendes am Start:
Fliegenschnur -->Loop-->geflochtene Schnur ( 80cm,)--> 0.25 mono(80cm)--> 0.16 mono (60cm).
Das hab ich durch die Hinweise eines netten Fliegenfischers erstmal in ein gekauftes, sich verjüngendes Vorfach geändert. Und siehe, die Montage verhält sich ganz anders, klatscht nicht mehr so aufs Wasser und sinkt nicht sofort ab.

Punkt 2.) In der Ruhe liegt die Kraft!
Ich war der irrigen Ansicht, nur die aufs Wasser fallende Fliege fängt Fisch.

Das ist einfach falsch. Klingt in den Ohren der echten Fliegenfischer sicher banal, aber ich dachte wirklich, ich muss die Fische relativ genau anwerfen, nur dadurch würden sie zum Biss verleitet. In der Tat ist es aber so, daß die Fliege gemächlich vor sich hintreibend, auch weiter entfernt stehende Fische offensichtlich dazu verleitet da mal nach dem Rechten zu sehen.. Zumindest war das bei den Aiteln so die ich haken konnte.
Weiterhin ist das hektische ständige Herumgewerfe am Wasser absolut kontraproduktiv, auch eine abtauchende Trockenfliege fängt.
Nervosität wegen in unmittelbarer Nähe schmatzenden und arroganten Forellen bringt nur gehakte Büsche. Nicht provozieren lassen!

Punkt 3.) In sich zusammenfallende Rollwürfe: Mein Fehler war, daß ich die Rute mehr in einem Halbkreis nach vorne beschleunigt hab. Nachdem ich die Rute in einer geraden Linie nach vorne schiebe und die Spitze nicht mehr so absenke klappts auch mit dem sich ausrollenden Vorfach.
Ich versuche auch nicht mehr unbedingt beim ersten Wurf gleich den gewünschten Punkt anzuwerfen. Selbst an engen Stellen kann man mit mehreren Rollwürfen oder seitlichen Pendelbewegungen mit anschliessendem Rollwurf die Stelle erreichen.

Ich hab keine! Fliege mehr verloren und, Ha! ich hab 4 Döbel gefangen.
Er war einfach toll dieser zweite Tag.
Ich bin nat. immer noch meilenweit davon entfernt diese anspruchsvolle Methode auch nur im Ansatz zu beherrschen, aber der zweite Versuch hat mich wesentlich weiter gebracht.
Ich muss allen hier Recht geben die behauptet haben, die Fliegenfischerei ist die absolut anspruchsvollste Art einen Fisch zu fangen. Keine Frage, Spinnangeln verhält sich zum Fliegenfischen wie Holzhacken zum Schnitzen.
Der Kontakt zum Fisch ist viel direkter, man muss mehr mit den Sinnen dabei sein, und man bekommt auch viel mehr mit.

Interessant am Rande: Ich konnte mehrfach beobachten wie mehrere Döbel einem gehakten Genossen bis fast vor meine Füsse gefolgt sind. Sozusagen ein letztes Geleit gaben. Ist mir beim Spinnangeln nie aufgefallen.
Unten seht ihr nun den allerersten Fisch den ich mit der Fliege gefangen hab. Dieses Tier war sogar so gnädig solange zu warten, bis ich diverse Schlaufen geradegezogen hatte um anschlagen zu können.

Das bringt mich zu Punkt 4.)

Ich muss zusehen, das ich keine unnötigen Schnurklänge auf dem Wasser oder vor mir habe um auch leicht anschlagen zu können, wenn es doch tatsächlich zum Biss kommt. Ich habe nun immer die Schnur zwischen Daumen und Zeifefinger der anderen Hand, direkt hinter dem ersten Ring. Man ist ja lernfähig nach dem dritten verpassten Biss.

Der erste Biss war einfach klasse.. ich hab mal wieder wie ein Wahnsinniger ständig eingeworfen und rangeholt, doch dann wickelte sich die Fliegenschnur ums untere Ende an der Rolle. Als ich dies nun gerade losgenestelt hab und die Fliege weiter stromab auf mich zutrieb, da kam der deutlich sichtbare Schwall. Nicht zu fassen, hab ich mich erschrocken. Damit rechnet doch keiner, daß da tatsächlich auch wer beisst.

Schön auch: beim Reinholen der Montage beim ersten Rückschwung tanzte die Fliege über das Wasser auf mich zu als plötzlich eine Forelle aus dem Wasser sprang um sich die auf dem Wasser tupfende Fliege zu schnappen.
Einfach toll..ok sie hat nicht getroffen, aber der Anblick war schon sehenswert. Ihr merkt schon ich könnte noch viel mehr schwärmen..

So mal sehn, vielleicht kann ich nä. Woche noch mal gehen. Vielleicht bringt ein kleine Präsent für die Frau etwas oder ne Woche Urlaub muss ich mal sehen wie ich das hinbiege. Am besten ich reparier mal wieder etwas am Haus, das bringt Bonuspunkte..

Probleme hab ich im Moment noch mit der Bisserkennung in schnellströmenden Abschnitten, die Fliege taucht beinahe sofort ab und durch die Turbulenzen im Wsser kann man auch als Newbie nicht erkennen was an der Fliege passiert. Also da fehlt mir wohl die Erfahrung..an ruhig strömenden Abschnitten sieht man den Fisch ja direkt, oder einen Schwall den er beim nehmen der Fliege im Wasser verursacht.

Bilder vom Hahnenbach:
 

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hd-treiber

Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

|supergri #6
 

AGV Furrer

Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Hallo Ralf,
danke für deinen ehrlichen und so anschaulichen Bericht.
Sicher habe nicht nur ich mich darin, wir alle haben ja mal mit Fliegenfischen angefangen, teilweise wieder gefunden.
Freut mich das du beim zweiten Versuch endlich auch Erfolg hattest und ich wünsche dir noch viele schöne Stunden, und natürlich auch viele schöne Fische, beim Fliegenfischen.

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir mit der Fliege fischten.
(Frei nach Wilhelm Busch)
 

Schwede 11

Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Schöner Berichte! #6
Ist doch Klasse das es beim Zweitenmal mit einen Fisch geklappt hat! #6 #6
Und so ein schöner döbel bringt doch richtig Spaß an der Fliegenrute oder???

Immer so weiter machen!

MFG timo
 

BeKoRlp

New Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Hallo Ralf,

super Bericht, klasse Schilderung und ein paar Tips für mich als Anfänger.
Toll das du deine ersten Fische mit der Fliege gefangen hast.
Weiter als 7 Meter komme ich mit dem Rollwurf noch nicht.
Trotz allem versuche ich es am Rhein weiter.

Gruß

Bernd
 

Stingray

Fliegenbader
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Klasse Bericht #6 ! Kommt mir irgentwie bekannt vor |kopfkrat . Ach ja |licht . Meine Signatur :q .


Gruß Thomas
 

Bondex

Skype: BondexHH
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Klasse Bericht #6
Also solche Fehler habe ich ja niiiiiiie gemacht |uhoh: :) Aber auch euer Bach scheint recht nett zu sein, Du bist zu beneiden #6
 

rob

gone fishing
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

super bericht!
was hab ich lächeln müssen.hab ja auch erst vor gar nicht lange begonnen und kenn das gefühl nur zu gut.ich quälte mich auch am anfang hauptsächlich an stark verwachsenen bächen.aber so bekommst du ein gutes gefühl für den rollwurf:)
aber ich versprech dir das sich der erfolg schnell einstellen wird.musst nur drann bleiben,fehler wirst du immer machen.hoff du spührst bald mal eine gute forelle in deiner fliegenrute.
lg aus wien
rob
 

goeddoek

Nur noch genießen ;-)
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Toller Bericht, der nicht nur Spaß beim Lesen macht, sondern einen Anfänger wie mich ermutigt, nicht aufzugeben. #6

Danke und "weiter so"
 

mefotija

Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

moin feinripp
#6 #6 #6 zu deinen ersten versuchen. ich denke, jeder, der mal gewedelt hat, weiss was du meinst und hatte ähnliche probleme.
mit ner trockenfliege an einen recht zugewachsenen bach zu gehen zum einstieg - da haste die latte ziemlich hoch gehängt. aber ausdauer hat sich ja schon bezahlt gemacht#6
hatte selbst auch ein jahr lang lizenzen für zwei verschiedene bäche (ahr oberlauf, sülz), habe sie danach aufgegeben, weil ich einfach nicht so drauf stehe, an schmalen bächen zu fischen.
aber paar tipps, die bei mir funktioniert haben:
vorfach einkürzen, nicht zu lang (1,5m ca.), würde zweitens empfehlen, auch mal ne nymphe dranzuhängen (goldkopf in schwarz z.b. fängt fast immer) und die schräg stromab zum anderen ufer zu werden und dann auf deine seite treiben zu lassen. dadurch hast du mehr kontakt zum köder und kannst die bisse prima erspüren. mit der trofli fischt man ja oft stromauf, und da must du zum einen den biss erstmal erkennen und zum anderen den anhieb dann schnell und gut durchbringen. dafür muss die schnur stramm sein, die ja auf dich zugetrieben kommt...usw. - du weisst was ich meine.
also wenns mal wieder ne phase gibt, wo du arge probleme hast - vorfach kürzer, nymphe dran, und stromab damit...kannst dann auch noch schnur nachfüttern - so kannst du den köder auch prima unter sträucher o.ä. treiben lassen. und wat da sitzt weisste ja selbst:q probiers sonst auch mal an na talsperre o.ä. - oder an der ostsee - da haste platz und ne menge lekka fisch!!!
tight lines
daniel
 

feinripp

Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Jo, erst mal Danke für die freundliche Beurteilung meines Berichtes und die aufmunternden Worte. Ich werd heut mal wieder an den Bach fahren, für 3-4 Stunden. Mal sehn. Werde mal das Nymphenfischen probieren, obwohl ich denke daß ich da Probleme mit der Bisserkennung bekomme. Da das Wasser an vielen interessanten Stellen recht schnell fliesst und auch turbulent ist, hab ich keine Ahnung wann sich ein Fisch an meiner Nymphe/Nassfliege zu schaffen macht.
Das muss ich irgendwie noch üben. Schaun mer ma..
Ralf
 

mefotija

Member
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

nymphe einfach schräg flussab vor dem anderen ufer ablegen und dann nur schnur festhalten. treibt durch die strömung selbst an dein ufer. du spürst dann das kleinste zubbeln, da du mit der nymphe ja direkt auf fühlung bist (hälst ja die fliegenschnur in der hand)
petri
daniel
 

Bondex

Skype: BondexHH
AW: Die grüne Hölle vom Hahnenbachtal...

Keine Sorge wenn die Trutte hängt, dann merkt das eigendlich jeder :q
Nee im Ernst meistens sitzt der Haken schon im Maul und die Ströhmung schlägt für Dich den Fisch an, besonders gerne wird die Nympfe genommen wenn die Ströhmung in die Schnur greift und die Fliege dann wieder zur Oberfläche aufsteigt.

@Rob
Wie wat Du angelst jetzt auch mit Fliegenrute und Rolle??? Haste geübt??????? Oder mit Rollwurf auf Waller :q :q
 

feinripp

Member
der dritte Tag..Aufreger..

So, ich war mal wieder am Wasser, ich weiss auch nicht, beim zweiten FF Versuch (ich berichtete) klappte es ja schon ganz gut. Dank einiger Hinweise konnte ich einige Fehler ausmerzen, hatte also eine deutliche Erfolgsprogression.
Aber nun nach dem dritten Angelversuch mit der Fliege hab ich ´nen schlimmen Rückfall:

Warum in aller Welt muss die Fliege aber auch wirklich jeden Gegenstand der im Wasser umhertreibt sofort haken? Es scheint ja beinahe so als würde der Bach und die Pflanzen und die Steine im Wasser und die Brennesseln gegen mich verbündet haben. Ich meine sogar beobachtet zu haben, wie umhertreibende Ästchen extra für meine Fliegenschnur die Richtung verändern um mich zu ärgern.

Warum gehen meine Trockenfliegen (ha.. "Trockenfliege" von wegen) immer so schnell auf Tauchstation? Ich hab nun schon extra extra wuschige Rehhaarfliegen verwendet, spätestens beim zweiten Rollwurf säuft die Fliege ab.. warum ist das so?

Wie verhindere ich, dass haufenweise Kleinstfische sich sofort auf meine eben eingeworfene und dankbarerweise mal so eben noch schwimmende Trockenflige stürzen und diese hämischerweise unter Wasser zupfen.
Ich wedele sie auch trocken und hab noch diesen Amadou vom Bekannten, aber das hilft alles nix. In dem Revier in dem ich mich bewege, schaffe ich es nicht sofort mit dem ersten Wurf an die Stelle zu reichen, die ich ins Auge gefasst hab. Ich brauch zwei bis drei verlängernde Rollwürfe.Bis die Fliege dann im Ziel ist, ist sie patschnass und taucht.
Ich will dass sie schwimmt . Ichwillichwillichwill..


Dann hab ich gedacht, ok Ralf, mach aus der Not ´ne Tugend und fische einfach mal mit diesen legendären Goldkopfnymphen...
Da hab ich aber das Problem, dass ich die Bisse der Fische nicht erkenn´..die Schnur ist ja auch nicht gespannt und ich hab keinen direkten fühlbaren Kontakt.
Einmal beobachtete ich, wie sich die Fliegenschnur ruckartig etwas zur Seite bewegt hat. Bis sich dann bei mir die Erkenntnis breitmachte, daß es sich hierbei möglicherweise tatsächlich um einen an meiner Fliege herummanipulierenden Fisch handeln könnte, war der Markt natürlich schon verlaufen.

Unangenehm auch: wenn man Hänger am gegenüberliegenden Ufer durch leichten Zug löst, sollte man vorsichtshalber den Hut tief ins Gesicht ziehen.
Ausserdem gilt da auch "vom Regen in die Traufe... löse ich einen Hänger am gegenüberliegenden Ufer, bekommt man sofort danach einen Hänger am eigenen Ufer.. scheint eine Art Naturgesetz zu sein.

Ich komme vor lauter Kampf mit dem Material, Bewuchs umherschwimmenden Stöckchen, Hängern etc.. eigentlich kaum zum fischen.


Eine riesige Forelle, bestimmt 80 cm gross, (..nagut die Dinge erscheinen unter Wasser immer größer) kommt aus dem unterspülten Uferbereich hervorgeschossen, nur um unmittelbar vor meinem Köder plötzlich voll abzubremsen und überheblich wieder abzudrehen. Du Vieh ich krieg Dich, ich hab dann ungefähr 157 mal die Stelle mit verschiedenen Mustern angeworfen. nix.
Aber ich hab mir ihr Gesicht gemerkt..

Ich komme mir vor wie ein blutiger Angelanfänger, ähnlich der Leute denen man erklären muß, daß sie den Bügel der Stationärrolle vor dem Werfen öffnen sollen. Gott bin ich gefrustet. Ich hab noch gedacht, wenn ich jetzt nen Herzinfarkt vor lauter Ärger bekomm, dann treibe ich bestimmt als Wasserleiche bis zum nächsten Wehr. Aber sicher würde mir selbst das nicht gelingen und ich würde am nächsten Stock oder Stein hängenbleiben..


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Das interessanteste Geschöpf der Zoologie ist der Fisch. Er wächst noch, wenn er längst verspeist ist. Wenigstens in den Augen des Anglers... -- Hemmingway. ...
 
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