NaabMäx

Well-Known Member
Fast jeder kennt sie, ein mal zu tief ins Glas geschaut und schon ist sie da.
Nein, die mein ich nicht.
Meine die einen Stunde vor Sonnenaufgang und die nach Sonnenuntergang.
Im Winter sind die Zeiten der Fischaktivität eher rahr. (Mit wenigen Ausnahmen)
Das Wasser fließt ruhig und beschaulich, ohne jegliche Fischbewegung an der Oberfläche, seinen Weg.
Aber wenn mal Fische zu hören sind, so sind es nicht selten Jäger, die die Beute dazu zwingen, sich durch einen Sprung in die Luft, zu retten.
Nun gilt es wachsam zu sein, und die Ruten im Auge zu behalten. So auch Gestern. Kaum waren kleine Platschgeräusche zu vernehmen, läutete auch schon der Nikolaus. Keine wilde Flucht. Der Fischfetzen wurde zwar mit einem kräftigen Ruck genommen, dann war wieder Ruhe. Ausgespuckt?
Die Schnur zwischen den Fingern, vorsichtige auf Spannung gebracht, ließ vermuten, der Köder wäre wieder losgelassen. Geduldig über 1-2 Min. wartend, tat sich nichts. Dann ein kleiner Zupfer. Der wäre vom Aalglöckchen nicht angezeigt worden, - verriet das anhaltende Interesse des Burschen. Was treibt der bloß?
Vielleicht ein Flusskrebs, eine Grundel, ein kleiner Barsch, der sich am zu großen Köder versucht, oder doch eine Quappe, großer Barsch, Zander, oder gar ein Waller, der da einfach nur rum liegt, den Köder vorm Maul platziert bekam und ihn zufällig inhaliert hat und sich nicht weiter stören ließ?
Weiter Minuten vergingen. Dann zog die Schnur ab, ganz langsam und schon stoppte er wieder - wenige cm. Was ist jetzt los? Ein typischer Quappenbiss - bei Tauwetter? Also warten.
Zander / Barsche nehmen den Köder zumeist mit einem kleinen Ruck auf, schwimmen ein paar Meter, legen einen Stopp ein, drehen den Köder schluckgerecht, und tun das dann auch, was teilweise Minuten dauern kann, und dann ziehen sie ab. Ab und an, nehmen sie den Köder auf, ohne weg zu schwimmen, drehen ihn und machen sich erst dann Ihres Weges.
Bei Quappen und Waller kann man anschlagen, was sie im Maul haben, wollen die nicht mehr her geben.
Zander und Barsch sind da etwas prüde / zickig, sie wollen nicht bedrängt werden, sie brauchen Ihre Zeit, und als Gentleman wartet man geduldig (an was erinnert mich jetzt das nun wieder?) Also warten bis Zug in die Sache kommt.
Nur er tat es nicht. 5 Minuten - die Finger wurden langsam kalt.
Test: Ist er noch dran?
Vorsichtig wird die Schnur auf Spannung gebracht, und als er mich bemerkte, - nahm er Fahrt auf. Der Anhieb ging ....nicht ins Leere . Richtig leben kam in den sonst so faulen Burschen, wilde Schläge, wilde Fluchten. Kein Zander, kein Barsch, schon gar keine Quappe und erst recht kein Waller- nur was war das?
Entsprechend überrascht war ich als ein 48er Aitel vor meinen Füßen lag.

Wünsche euch ein Petri Heil und laßt was von euren "Blauen Stunden" hören.
 
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ralle

Leichtangler
Teammitglied
Einen guten Fang in schöne Worte gefasst !!

ab46
 

Bilch

Otto-Normalangler
Wunderbar geschrieben! Und Petri zum tollen Döbel thumbsup 48er, wau!
 

NaabMäx

Well-Known Member
Schöne, spannende Geschichte! :)

Gibt's auch ein Bild dazu?
Leider nicht, in dem Moment hab ich nicht an das gedacht, dass ich da einen Text im AB verfassen könnt - Sorry.
Heute war ich, wegen dem schönen Fang von Gestern, voll angefixt. und zog 3 Std. mit der Blinkerpeitsche los - mal wieder auf Zander.
Was kam? 2 untermaßige Hechte, und o-Wunder - auf Gummi. Aber die Zander bestreiken mich und das Silikon immer noch und die Barsche haben sie scheinbar auch schon angesteckt. Ob die wegen Corona auch den Kontakt scheuen?
Das 2 Bild muss man ziemlich groß machen, damit man den Lausbuben unter Wasser sieht.
 

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