Bloss ein kleines Beispiel...
Es war Sommer 1976 am Neusiedlersee. Wir angelten auf Raubfisch, so wie dort damals jeder auf Raubfisch angelte. Mit Ruten um die 100 gr. Wurfgewicht, Rollen, die man quer über den See hören konnte, 50er Mono, so geschmeidig, wie ein rostiger Weidedraht auf einer Tiroler Alm und kurzen Stahlvorfächern mit Zwillingsschluckhaken in grad noch so lebenden Köderfischen. Derb ohne Ende, aber im Stile der Zeit.
Dann erschien ein Angler auf dem Plan, von dem ich bis heute nur weiss, dass er aus Köln kam. Der hatte eine hauchzarte, ewig lange Rute am Start, dazu ein kleines Röllchen mit feiner 20er Schnur und Träumen von selbstgebauten Pöschen, von denen er mir eine schenkte. Heute weiss ich, dass es ein leichter boddied Waggler war. Der fing mit kleinen 10er Goldhaken und daran tote Fischlein, per Lippenköderung, einen Zander nach dem anderen. Er konnte die Zander auch alle locker releasen, weil sie eben nicht bis zum A...... geschluckt haben.
Alle staunten mit Augen, so groß, wie Steirische Ölkürbisse. Aber dieser unscheinbare, aber umso eindrucksvollere Mann hat mich nicht nur bewegt, sondern auch maßgeblich geprägt.
Leider hat die Pose die Zeiten nicht überlebt, es gab damals ja so etwas nicht zu kaufen. Heute hätte ich der sicher einen Schrein errichtet.