Der Spots/Zander finden an fremden Kanälen/Guide

Roooney

Member
Hey an alle,

ich war vor kurzem am Mittellandkanal in Hannover und bin als Ortsfremder doch recht erfolgreich gewesen.
Da mich gerade per PN hier und bei FB sehr viele Leute gefragt haben wo ich denn die Zander gefangen habe, möchte ich gerne alle Teilhaben lassen wie man an fremden Gewässern zu seinen Fisch kommt.
Das ist für mich übrigends ein Aspekt des angelns. Nicht das ich die neusten Highend Köder mit der neusten Baitcast Kombi durch die Gegend pfeffere sondern das ein Plan den ich mir gemacht habe aufgeht und das betrifft auch die Stellenwahl.

Solche Guides gibt es zu genüge ich weiß, jedoch stehen sie meist in Angelzeitschriften und die kauft sich nunmal nicht jeder bzw ein Schüler hat nicht zwingend das Geld sich jeden Monat 3 Hochglanz-Magazine zu kaufen in der Hoffnung das ein Artikel dabei ist der Basics behandelt und nicht den neusten Tacklewahn.

Internet im Winter:
Da jeder der diesen Artikel liest, ja anscheinend Internet hat ist das auch gleich der erste Schritt in die richtige Richtung. Durchforstet das Internet nach allen Möglichen Tipps zu dem Gewässer. Dabei zählen natürlich Ratschläge in einschlägigen Foren genauso wie auf den ersten Blick uninteressante Beiträge über Bauarbeiten und ähnliches. Ich persönlich lese mir auch gerne Dinge durch die ein paar Jahre alt sind. Was 2003 ein guter Spot war ist auch meist heute noch einer, ausser es hat sich durch Bauarbeiten o.ä. etwas geändert. Das ist auch schon gleich der nächste beachtenswerte Hinweis. Werden in Kanälen Bauarbeiten durchgeführt heißt das meist gähnende Fischleere in dem gleichem Jahr, aber auch wirklich nur in diesem. Meist sind es ja arbeiten bei denen entweder Brücken usw erneuert werden oder ausgebaggert wird. Ersteres heißt meist für die Folgejahre das es sehr hänger aber auch fischreich wird. Wer solche Brückenbau arbeiten einmal beobachtet hat wird gemerkt haben das nicht alles was mit an das Gewässer genommen und nicht gebraucht wird auch den Weg wieder zurück findet. Steine, Gitter und Schutt landen nach Beendigung oftmals im Wasser. Das bietet gerade Fischen wie Zandern optimale neue Unterstellmöglichkeiten. Der zweite Punkt sind Bagger arbeiten. Dadurch bilden sich immer tiefe Löcher und Gumpen die genauso gerne von den fischigen Kollegen genutzt werden wie Schutt. Also jeden Beitrag über das jeweilige Gewässer beachten und nicht nur in Angelforen lesen!
Google Earth ist ein weiteres "mächtiges" Werkzeug und der Freund des Anglers und der NSA. ;)
Kanäle haben meist einen gravierenden Nachteil. Sie sind unglaublich monoton. Jeder der einmal am NOK, MLK und ähnlichen Kanälen war weiß was ich meine. Via Google Earth lässt sich recht schnell eine Lange Strecke eines Kanals begutachten. Jede Unterbrechung der Monotonie wie z.B. Wendebuchten für Schiffe, Brücken, Schleusen, Einläufe anderer Gewässer, Buhnen und Buchten sollten mit Adleraugen angeschaut werden, hier sind fast immer Standplätze von Fischen.


Vor Ort im Sommer:
Ein Besuch des Gewässers mit dem Rad ist Sommer, meines erachtens nach, eine effektivsten Methoden um festzustellen wo sich Fische aufhalten. Die Beutefische sind meist Lauben, Plötzen, Stinte oder ähnliches je nach Gewässer. Wer diese findet, findet auch die Räuber. Die Hauptnahrung des Zanders zählt zu den sogennanten "Schwarmbildenden" Fischen. Nicht verwechseln mit den "Schwarmfischen" welche eher in Form von Thunfischen im Meer oder als Neons im Aquarium beheimatet sind. Weißfische haben oft ein oberständiges oder mittelständiges Maul was aufgrund der Nahrungsaufnahme an Oberfläche zustande kommt. Ich möchte behaupten selbst jeder Jungangler, hat schon mal die unzähligen Ringe im Sommer an der Oberfläche gesehen wenn Schwärme von Weißfischen umherziehen. Diese Schwärme bilden sich nicht aus unerklärlichen Gründen sondern aus einem bestimmten. Dem Schutz vor Räubern! Natürlich sind auch Vögel Räuber aber eben auch unser gezackter Kamerad der Zander. So kann es gerade im Sommer auch dazu kommen das Bereiche die auf den ersten Blick langweilig aussehen richtige HotSpots sind. Solche Stellen lassen sich meist recht gut via totem Köderfisch oder in den Dämmerungsphasen via Kunstködern beangeln.

So ich hoffe ich konnte dem einen oder anderem jüngerem Petrijünger einen Schritt weiter in Richtung Fisch bringen.


Das schöne an einem solchem Thread ist das er lebt. Soll heißen das sich natürlich jeder dazu genötigt fühlen sollte, ein paar seiner Tipps und Kniffe zu schreiben um das ganze noch lebendiger zu gestalten.

Nörgelnde Mitangler möchte ich doch bitten sich etwas im Zaum zu halten, sollte ich waghalsige Behauptungen über biologische Dinge aufgestellt haben oder sollten sie andere Ansichten über das finden von Spots haben. |znaika:




Mir hat es Spaß gemacht das hier zu schreiben und wenn es wenigstens einem hilft bin ich glücklich. #h


Grüße und guten Rutsch an alle.


Roooney
 

bacalo

a bisserl was geht immer
AW: Der Spots/Zander finden an fremden Kanälen/Guide

Hey Roooney,

deine interessanten Überlegungen sprechen aus der Praxis.:m
Wenn auch noch die üblichen Faktoren wie Wasserstand, -trübung, Luftdruck passen, wird der erfahrene und ausdauernde Spinnfischer seine Kammschupper an den Haken bringen.
 
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