Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

Dorschgreifer

Well-Known Member
Hallo liebe Angelfreunde,

Am 04.09.2008 wurden 51 gekennzeichnete Störe bei Lenzen in die Elbe ausgesetzt. Hierbei handelt es sich um den Europäischen Stör (acipenser sturio).
Zitat:
Ein besendertes Exemplar konnte telemetrisch verfolgt werden und die ersten positiven Ergebnisse werden vom Leibnitz-Institut Berlin bereits ausgewertet.
Die Fische von der ersten Nachzucht bei Cemagref in Frankreich wurden aus Berlin herangebracht und befanden sich in bester Verfassung.

Vertreter der Presse, der Gemeinden, von Behörden des Bundes und den angrenzenden Ländern waren zahlreich vertreten. Leider hatte Schleswig-Holstein keinen Verteter entsand!
In der Hoffnung, dass dies trotzdem der Startschuss für eine glückliche, weitere Entwicklung in Sachen Stör (auch in den Nordseezuflüssen Schleswig-Holsteins)ist

Das bedeutet nun, dass es in der Elbe wieder Störe gibt, die ganzjährig geschützt sind. Somit müssen die Angler in der Elbe jetzt aufpassen, welche Störe sie entnehmen und welche sie zurücksetzen müssen. Letztentlich müssen wir uns nun auch mit der Bestimmung der unterschiedlichen Arten auseinander setzen.

Gleichzeitig dürfte der Status "Verschollen" damit hinfällig sein und müsste in "Stark gefährdet" geändert werden.

Genau jetzt machen die gedankenlos ausgesetzten Fremdarten erhebliche Probleme, Martin hatte hier dazu ja schon ausführlich geschrieben.

Momentan gibt es noch ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal, nämlich eine Makierung (kleines längliches Röhrchen) hinter der Rückenflosse.

137_DSC03713_1.jpg


Auf dem unteren Bild kann man die Makierung sehr gut erkennen.

Ich bitte Euch wirklich, alle gefangenen Störe mit dieser Makierung wieder schonend zurück zu setzen. Damit tut ihr der Art und der Wissenschaft einen riesigen gefallen und der Stör hat eventuell wieder eine Chanchse wieder heimisch zu werden.

Ich schreibe es besonders hier in das Forum, weil gerade die Elbe um Hamburg ein sehr gut geeignetets Revier für diesen Fisch (und hier viele Angler aus der Gegend aktiv sind) ist und glaubt mir, er ist nicht mehr in Lenzen, sondern direkt vor der Hamburger Tür.

Dieser Fisch ist auf die Hilfe der Angler angewiesen, damit er überleben kann, nun könnt Ihr euren Beitrag dazu leisten.
 
Zuletzt bearbeitet:

dirkbu

Member
AW: Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

Jep, der Stör ist da.
Vor 2 oder 3 Jahren wurde schon bei Stade ein Stör beim Aalangeln gefangen.
Vorletztes WE wurde ein paar Meter neben mir ein Stör gefangen, der schon eine nette Größe hatte.
Da ich mit meinem Gufi beschäftigt war, habe ich nur einen schnellen Blick erhaschen können. Ich hoffe dass der auch zurück in sein Element ging. Gesehen hab ich das leider nicht.
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

Bei den Störfängen, die ihr beschreibt handelt es sich zu 99,99% nicht um den echten Eropäischen Stör, sondern um den Sterlet oder andere Arten, die irgendwelche Hornochsen, die keinen blassen Schimmer von Artenschutz und Naturschutzgesetzen haben besetzt wurden.#q:r

Diese Fremdarten darf und muss man sogar streng genopmmen entnehmen.

Den Europäischen Stör (acipenser sturio) darf man nicht entnehmen, ein ganz klarer und feiner Unterschied, der den Meisten Anglern leider nicht bekannt ist.

nur mal so als Hinweis, was es da so gibt:

Und hier gibt es die Infos von der Basis:

http://www.sturgeon.de/
 
Zuletzt bearbeitet:

dirkbu

Member
AW: Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

Also tut mir leid, mit Hornochsen oder so hat das ja wohl nicht im geringsten was zu tun, welcher Stör gemeint ist und woher der kommt.

Schau dir die Niedersächsische Binnenfischereiordnung und die Küstenfischereiordnung an. Das ist das was für mich zu Hause zählt. Da wird nicht weiter unterschieden außer er ist Besatz. Wer will Besatz zu Natur unterscheiden nachdem der Stör als offiziell ausgestorben galt??

Es hat ja auch niemand gefragt, ob die Wollhandkrabbe besetzt werden darf oder der Waschbär hierher gehört.

Fakt ist, wenn ich einen Stör fangen würde, geht der ins Wasser zurück...
 
Zuletzt bearbeitet:

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

Also tut mir leid, mit Hornochsen oder so hat das ja wohl nicht im geringsten was zu tun, welcher Stör gemeint ist und woher der kommt.

Schau dir die Niedersächsische Binnenfischereiordnung und die Küstenfischereiordnung an. Das ist das was für mich zu Hause zählt. Da wird nicht weiter unterschieden außer er ist Besatz. Wer will Besatz zu Natur unterscheiden nachdem der Stör als offiziell ausgestorben galt??
...

Sorry, aber so einfach ist das nicht. Über den Fischereigesetzen steht ganz eindeutig das Bundesnaturschutzgesetz und da gibt es folgendes Statement zu:

Wie sind die gesetzlichen Bestimmungen zum Aussetzen von Fischen nichthe imischer oder gebietsfremder Arten?
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist ein Besatz mit nichtheimischen Arten zu unterlassen (§ 5 Abs. 6), und das Ansiedeln von gebietsfremden Arten ist unter einen Genehmigungsvorbehalt gestellt (§ 41). Das BNatSchG bietet aber aufgrund seiner sehr weitgefassten Definition der nichtheimischen oder gebietsfremden Art kaum Möglichkeiten, ein Aussetzen mit Arten zu unterbinden, die aus fischereilicher sowie ais fischökologischer und fischereibiologischer Sicht bei uns unerwünscht sind. Mit Ausnahmen der Graskarpfen und von Störhybriden sind alle Arten, die bei uns in freier Natur vorkommen, gemäß BNatSchG heimisch. Nur Fische von Arten, die bisher in der Bundesrepublik Deutschland nicht vorhanden sind, wären danach nichtheimisch. Unter dem Vorbehalt einer genauen
Definition des Gebietes im Sinne des BNatSchG ist davon auszugehen, dass weiterhin alle hier vorkommenden Fisch- und Flusskrebsarten praktisch nicht gebietsfremd sind. Dagegen kennen die Länderfischereigesetze grundsätzlich strengere Bestimmungen. Sie enthalten die Ermächtigung, nähere Regelungen im Rahmen von Verordnungen zum Aussetzen von Fischen bestimmter Arten zu treffen; von dieser Ermächtigung wird bei uns
grundsätzlich Gebrauch gemacht. Die baden-württembergische Landesfischereiverordnung (LFischVO) bestimmt beispielsweise, dass „Fischarten der Gewässersysteme Donau und Rhein, die im jeweils anderen Gewässersystem natürlicherweise nicht vorkommen, [...] nur in ihrem natürlichen Gewässersystem [...]“ ausgesetzt werden dürfen. Darüber hinaus enthält die LFischVO die Bestimmung, dass gefangene Fische nichtheimischer Arten, für die weder ein Schonmaß noch eine Schonzeit festgesetzt sind, dem Gewässer zu entnehmen sind und nicht wieder zurückgesetzt werden dürfen. In der Praxis hat dies schon dazu geführt, dass bei einem Abfischen eines Weihers Signalkrebse (Pacifastacus leniusculus) entnommen werden mussten und nach dem Wiederanstauen des Gewässers nicht wieder zurückgesetzt werden durften.

Aber wir brauchen nicht darüber zu streiten, ich weis ja auch, dass das Thema sehr schwierig zu händeln ist. Jeder Angler muss für sich entscheiden, was richtig ist und die Verantwortung für sein Tun trägt auch jeder selbst.

Mir war es nur wichtig darauf hinzuweisen, das es den echten Europäischen Stör wieder in unseren Gewässern gibt und dass dieser zurückzusetzen ist, wenn man ihn fängt.|wavey:

Derzeit kann man ihn anhand seiner Makierung ja sehr gut und völlig problemlos unterscheiden.;)
 

raubangler

Bin immer friedlich...
AW: Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

Der Elbstör ist ausgestorben.
Aussterben ist dummerweise immer entgültig.

Was jetzt kommt, sind artverwandte Störe.
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

Der Elbstör ist ausgestorben.
Aussterben ist dummerweise immer entgültig.

Was jetzt kommt, sind artverwandte Störe.

Das stimmt nicht ganz..., ausgestorben kann man nicht sagen, er galt als verschollen. Gentechnisch handelt es sich um den gleichen Stör, wie bei dem aus Frankreich.

Also keine Arverwandte Art, sondern die gleiche Art.
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

Hier habe ich einen Fordruck für Fangmeldungen bekommen. Sollte also jemand einen von den makierten Stören Fangen, dann bitte eine Fangmeldung mit beiligendem Vordruck fertigen.

Anhang anzeigen Prot S2fin.pdf Fangprotokoll.pdf

Diese Meldung bitte übersenden an:

Gesellschaft zur Rettung des Störs e.V.
Fischerweg 408, 18069 Rostock
Tel: 0381-8113429, Fax: 0381-8113430
E-mail: arndt@fischumwelt.de

Ps.: die Vorderseite bekomme ich hier leider nicht rein, weil sie zu groß ist, die Pdf hat 698KB.
 

HD4ever

baltic trolling crew HH
AW: Der Europäische Stör ist wieder in der Elbe

danke für den Hinweis !
ich finde solche Wiedereinbürgerungsaktionen ja genial und jeder sollte das unterstützen.
Mit dem Lachs geht es in vielen Flüssen ja auch wieder super vorran !
 
Oben