Der Einstieg ins Method Feedern sorgt bei vielen Anglern noch für Fragezeichen. Aus diesem Grund möchte Euch Kevin Paradowski hier mal etwas Licht ins Dunkel bringen.

Um mit dem Method Feedern anzufangen, benötigt man nicht viele Dinge und auch keine schweren Montagen.

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Brassen gehören neben Karpfen und Schleien zu den häufigsten Zielfischen beim so genannten Methoden.

Rute:
Als Rute nutzt man leichte Ruten mit einem Wurfgewicht von etwa 40 bis 60 Gramm und als universelle Länge haben sich 3,00m als perfekt erwiesen. Spezielle Ruten für das Method Feedern haben eine vollparabolische Aktion (d.h, dass sich diese Ruten quasi bis ins Handteil biegen). Man bekommt diese Ruten schon ab ca. 50 Euro. Aber für den Anfang reichen natürlich auch ganz normale leichte Feederruten.

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Eine einfache Feederrute reicht für den Einstieg.

Rolle:
Da wir leichte Ruten fischen, benötigen wir auch nur kleinere Rollen in den Größen von 3000 bis 4000. Spezielle Rollen haben einen größeren Spulenkopf, was das Ablaufen der Schnur verbessert und weitere Wurfweiten ermöglicht. Diese gibt es ebenfalls schon ab ca. 50 Euro. Natürlich kann man auch erstmal '"normale '' Rollen in besagter Größe verwenden.

Schnur:
Aufgrund der Rutenparabolik benötigen wir keine dicken Schnüre. Schnüre von 0,20mm in Monofilmament erweisen sich hier als Standard. Wichtig ist, dass es Schnüre mit möglichst wenig Dehnung und einem schnellen Absinkverhalten sind. Weniger Dehnung ermöglicht eine bessere Bisserkennung und direkten Kontakt zum Fisch, ein schnelles Absinkverhalten verhindert Schnurbögen und eventuelle Schnurschwimmer bei Fischen, die sich im Mittelwasser befinden. Gute Schnüre bekommt man schon für ca. 10 Euro auf der 150m Spule.

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Eine einfache Stationärrolle sowie eine solide monofile Schnur gehören zur Grundausstattung.

Montage:
Die Montage ist kinderleicht. Man benötigt ledigleich einen Wirbel (Grösse 8), einen sogenannten Method Korb und das Vorfach. Moderne Methodkörbe haben ein Schnellwechselsystem, das die Montage erleichtert. Als Körbe gibt es drei gängige Varianten:

Methodkorb: Bei dieser Variante wird das Futter mit Hilfe einer Pressform (auch Mould genannt) an den Korb gebracht.

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In diese Form (Mould) wird zunächst der Haken mit Köder gelegt. Anschließend befüllt man den Korb mit Futter und presst alles zusammen.

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Bei sehr weichen Ködern, die unter Druck schnell brechen würden, kann man den Köder wie hier auch oben drauf legen.

Pelletfeeder: Diese Form ermöglicht ein Befüllen ganz ohne Hilfsmittel. Zudem bietet sie gerade bei tieferen Gewässern der Vorteil, dass das Futter besser unten am Grund ankommt. Es können sowohl Pellets als auch Grundfutter benutzt werden.

Easy fill: Der Easy fill ist von der Form identisch mit dem klassischen Methodkorb. Allerdings benötigt man dafür ebenfalls keine Mould. Das Futter wird einfach an dem Korb gedrückt. Dieser Korb kommt besonders häufig an flacheren Gewässern zum Einsatz.

Vorfächer:
Heute gibt es schon fertige hochqualitative Vorfächer. Diese haben eine Länge von zehn Zentimeter und besitzen ein so genanntes Bait Band oder einen Easy Stops. Wofür welche genutzt werden, erfahrt ihr im Abschnitt Köder.

Hat man alle Komponenten beisammen, zieht man einfach nur die Schnur durch den gewünschten Korb, Wirbel anknoten und Vorfach einhängen. Fertig.

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So werden die Köder montiert. Links ein Dumbbell mit einem Bait Band, recht ein kleiner Boilie, der auf eine Spirale gezogen wurde.

Futter:
Beim Methodfeedern nutzt man zwei Arten von Futter. Zum einen Grundfutter und zum anderen Pellets in zwei Millimetern. Das Grundfutter besteht in der Regel aus Fischmehl und oder gecrushten Pellets. Das Futter lockt die Fische durch seinen Duft an den Futterplatz und erzeugt eine Futterwolke am Grund. Wenn man Fische am Platz hat, nutzt man sehr häufig auchZwei-Millimeter-Pellets. Die Fische verteilen diese kleinen Pellets großflächig am Grund und sind länger damit beschäftigt, jedes einzelne Pellet zu finden und schließlich zu fressen.

Zubereitung: Die Zubereitung des Futters ist schnell erlernt. Die meisten Hersteller haben schon eine genaue Anleitung auf der Tüte stehen. Auch ohne bekommt das jeder hin. Die Devise lautet, lieber zu wenig als zu viel Wasser. Nehmt einfach einen Behälter ( 200 bis 300 Gramm Pellets sind für einen Angeltag meist ausreichend) und füllt diesen mit euren Pellets. Nun füllt ihr den Behälter komplett mit Wasser, sodass alle Pellets unter Wasser sind. Lasst das ganze zwei Minuten stehen und schüttet das Wasser ab. Danach einmal umrühren und 15 Minuten stehen lassen. Je nach Witterung ist es nötig, die Pellets nochmals nachzufeuchten. Das geht am besten mit einer Sprühflasche für Blumen aus dem Baumarkt. Als Tipp ergibt es Sinn, die Pellets am Vortag des Angelns vorzubereiten. Über Nacht in den Kühlschrank und fertig.

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Hier ein Beispiel für einen gefüllten Korb. Das Futter sollte den Wurf überstehen und sich unter Wasser schnell vom Korb lösen, um auch den Hakenköder freizugeben.

Beim Grundfutter nehmt ihr ebenfalls die gewünschte Menge und schüttet diese in euren Behälter. Jetzt packt ihr die Futtermenge am besten in einen Runden Eimer. Spezielles Methodfutter zieht sehr viel Wasser. Deshalb ist es auch hier ratsam, die Vorbereitung am Abend vorher zu erledigen. Auch hier nie zu viel Wasser auf einmal. Für ein Kilo Futter beginnt ihr mit ca. 150ml Wasser. Einfach in den Eimer kippen und sofort anständig verrühren. Nach ca. zehn Minuten merkt ihr, dass das Futter wieder sehr trocken geworden ist. Daher wiederholt ihr das Ganze. Nach weiteren zehn Minuten könnt ihr mit dem Futter einen Ballen drücken und feststellen, ob er gut hält oder nicht. Falls nicht, einfach nochmal etwas nachfeuchten. Bei den ersten Versuchen das Futter zu machen ist es ganz normal, wenn ihr mehrere Durchgänge benötigt. Wenn ihr erstmal den Dreh raus habt, wieviel Wasser benötigt wird, kommt ihr mit zwei Durchgängen aus. Es ist sehr wichtig, die richtige Konsistenz herauszufinden. Das Futter soll am Grund ja schließlich gut ankommen ohne sich auf dem Weg dorthin vom Korb zu lösen. Außerdem soll es ja auch eine schnelle Lockwirkung erzeugen. Zudem gibt es noch die Möglichkeit, das Futter zu sieben um es so feiner zu machen und jegliche Klumpen zu entfernen. Die optimale Maschenweite des Siebs beträgt dabei 1,7 bis 2,2 Millimeter. Die Vorgehensweise ist wie folgt: Futter anfeuchten, zehn Minuten ziehen lassen, sieben, nachfeuchten, zehn Minuten ziehen lassen, sieben usw.

Hakenköder:
Die Auswahl der Hakenköder ist enorm. Ich gehe dabei auf die wichtigsten ein.
Grundsätzlich gibt es zwei Formen von Ködern. Zum einen den Boilie, wie man ihn auch vom Karpfenangeln kennt und zum anderen den Dumbbell. Dumbbell Köder heißt übersetzt Hantel und sieht daher auch so aus. Boilies werden mit dem Easy Stop angeködert (der Köder wird mit einem kleinen Bohrer durchbohrt und dann durch den Köder gesteckt) oder mit dem Baitband, das einfach nur über den Dumbbell gezogen wird. Kinderleicht.

Beide Köderarten gibt es zusätzlich in drei Ausführungen:

Als sinkende Variante, als auftreibende Variante (Pop Up) und als Wafter. Ein Wafter ist ein Mittelding beider anderen Köder, der das Gewicht des Hakens neutralisiert und gerade bei vorsichtig beißenden Fischen oft die erste Wahl darstellt.

Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Artikel die Scheu des modernen Methodfeederns nehmen konnte und ihr mit dieser Methode erfolgreich in die kommende Saison starten könnt.

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Im Vergleich zu anderen Friedfischarten benötigt man beim Methoden nicht sonderlich viel Tackle.

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Im Drill kommt es darauf an, die weichen Ruten für sich arbeiten zu lassen. Es ist hilfreich, die Rute im Drill seitlich nach unten zu halten.

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Ich lege die Rute gerne schräg nach unten. So habe ich die beste Bisserkennung. Wichtig ist, dass man nach einem Biss nicht anschlägt. In der Regel hakt sich der Fisch selbst.

Euer Kevin Paradowski
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt. Diese Methode kann man extrem einfach halten, weil sie ja eh nur mit dem Futterblei und dem Köder fällt. Alle anderen Spezialitäten sind nicht "vom G'raffl", aber auch nicht zwingend notwendig.
 
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