AW: Decken zwischen Zelt & Winterskin???
Hi, geiles Thema...
die diffusionsdichte äussere Schicht wird immer das Problem sein. In der Theorie könntest du den Taupunkt verschieben, wenn du nach aussen hin diffusionsoffener wirst und die dämmende Decke einfach oben drauf legst, die Damfsperre also an der Rauminnenseite. In der Praxis würden dir die Schichtdicken aber nicht reichen, um ein befriedigendes Ergebnis zu bekommen. Auch würde die Decke ja von aussen naß, was wiederum den Dämmwert zunichte macht. Wenn du also den Taupunkt weit genug weg verschieben willst, brauchst du entsprechende Schichtdicken und auch wieder eine äussere Wetterschutzschicht, um die Dämmung zu schützen. Man käme dann auf Konstruktionsdicken, welche vom Zeltgestänge nicht mehr getragen werden möchten.
Es ist nun mal so, das in unseren klimatischen Verhältnissen entweder ausreichend hinterlüftete Konstruktionen oder aber mit ausreichender Schichtdicke (!) hergestellte Konstruktionen eine befriedigende Dämmwirkung haben, ohne Tauwasserpropleme herbeizuführen.
Anders z.B. im Steppenklima, wo Zelte aus diffusionsoffenen Materialien zur Dämmung wie Filz zur Anwendung kommen (mongolische Jurte). Da gibts dann aber auch weniger dauerfeuchtes Klima und die Jurte wird auch immer beheizt.
Frühzeitliche, traditionelle mobile Unterkünfte in unseren Breitengraden gab und gibt es aus diesen Gründen kaum. Die einzige Ausnahme ist das nordamerikanische Tipi Indianerzelt, welches ursprünglich mit einer Lederplane gut funktionierte. Hier trägt auch die hohe Konstruktion und die Toplüftung zur Trockenheit bei und auch die Tipies wurden beheizt.
Zur Trittschalldämmumngsmatte: Die dämmt kaum gegen Wärme, weil wenig Luft drin ist, soll halt gegen Trittschall als Entkopplung dienen und nicht zur Wärmedämmung.
Das System im Karpfenzelt ist eigentlich ausgereift:
Die diffusionsoffene Dämmung (Schlafsack) wird ausreichend umlüftet (Abstand Schlafsack zur Zeltwand ist eine bewegte Luftschicht.) Zwar fällt das Tauwasser an der rauminnenseite aus, durchnässt allerdings nicht die Dämmung (Schlafsack).
Kontraproduktiv:
- Einwandiges Schirmzelt total abdichten. Die Luftschicht zirkuliert nicht mehr, feuchte Atemluft wird nicht abtransportiert und produziert mehr Schwitzwasser.
- Schlafsack über die Nase ziehen und bei kalter Witterung in den Schlafsack atmen, das bringt mehr Feuchtigkeit in die Dämmebene und man friert schneller, daher Nase und Mund raus aus dem Schlafsack und Mütze auf....