DAFV-Pressemitteilung zum Bleiverbot

Pressemitteilung

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) diskutiert bereits seit Juli 2019 über die Risiken bei der Verwendung von Blei im Rahmen der Freizeitfischerei in Europa. Am 18.11.2020 gab es dazu einen (virtuellen) Runden Tisch mit Vertretern der Angelgerätehersteller, Handel und Fischereiverbänden.


DAFV_Verwendung_von_Blei_beim Angeln.jpg

Um Köder am Grund oder in einer bestimmten Tiefe anzubieten sind Beschwerungen in der Angelei kaum wegzudenken. Bild: DAFV, Olaf Lindner

EU Studie sieht ernstzunehmende gesundheitliche und umweltrelevante Risiken​

Die Verwendung von Blei im Rahmen der Freizeitfischerei wird in der EU seit vielen Jahren kritisch gesehen. Bereits im Jahr 2014 wurde im Rahmen der „Convention on the Conservation of Migratory Species and Wild Animals“ (COP11), ein so genannter Leitfaden erarbeitet, welcher ebenfalls das Vergiftungsrisiko von Zugvögeln durch Blei thematisierte. Darin enthalten war auch ein Kapitel über Bleibeschwerungen beim Angeln und damit verbundene Empfehlungen, die Nutzung dieser zu reduzieren.
Einige Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wie beispielsweise Dänemark und Schweden sowie das kürzliche ausgetretene Vereinigte Königreich haben den Verkauf bzw. die Verwendung von Blei beim Angeln bereits eingeschränkt.

Der Prozess ist in der EU noch in einer frühen Phase, aber eine Studie der ECHA aus dem Jahre 2018[1] kommt zu dem Ergebnis, dass es ernstzunehmende gesundheitliche und umweltrelevante Risiken gibt, welche eine Verwendung von Blei für Jäger, Sportschützen (Schrot und Patronenkugeln), Angler (Gewichte und Köder) und Berufsfischer (Netze und Seile) in Frage stellt. Die ECHA schätzt, dass jedes Jahr zwischen 2000-6000 Tonnen Blei durch das Angeln in die Gewässer der EU eingetragen werden. Die Berufsfischerei kommt in diesem Zusammenhang sogar auf 2000-9000 Tonnen pro Jahr. Diese Werte sind jedoch mit vielen Unsicherheiten verbunden, da sich diese auf Marktanalysen beziehen und sich somit primär auf den Verkauf von bleihaltigen fischereilich- oder anglerisch erzeugten Produkten stützen.[2]

Aktueller Sachstand​

Derzeit erarbeitet die ECHA unter Beteiligung der verschiedenen Interessengruppen ein so genanntes „Restriction Proposal“ – also einem Beschränkungsvorschlag. Dieser Vorschlag soll im ersten Quartal 2021 an das Risk Assessment Committe (RAC) sowie dem Socio-Economic Analysis Committee (SEAC) übermittelt werden. Ab März 2021 erfolgt dann eine Öffentlichkeitsbeteiligung bis voraussichtlich September 2021. Nach weiteren internen Abstimmungen wird das finale Dokument dann im zweiten Quartal 2022 an die Europäische Kommission übergeben. Nach dem derzeitigen Stand[3] plant die ECHA ein Verbot für den Verkauf und die Verwendung von Bleigewichten beim Angeln ≤ 50 g in drei Jahren; > 50 g in fünf Jahren und ein sofortiges Verbot für Angeltechniken, bei denen Bleigewichte vorsätzlich verloren gehen. (so genannte „lead drop off techniques“).

„Alle Schwäne in UK gehören der Queen“​

Es ist umstritten, in welcher Form sich ein verlorenes Blei beim Angeln im Gewässer möglicherweise negativ auf die Umwelt auswirkt. Im Unterschied zur Jagd tritt das Blei in der Regel nicht in den Organismus von Fischen ein und damit auch nicht in den Nahrungskreislauf. Darüber hinaus sind uns keine belastbaren Messwerte bekannt, dass verlorene Angelbleie die Bleikonzentration in angelfischereilich genutzten Gewässern erhöht haben. Im optimalen Fall oxidiert das Blei, sedimentiert am Gewässergrund und geht demzufolge nur in sehr geringem Maße in Lösung. Es gibt jedoch vereinzelt Berichte, dass gründelnde Wasservögel möglicherweise kleine Bleischrote bei der Nahrungssuche versehentlich aufnehmen können.[4] Viele Vögel müssen Steine aufnehmen, um damit ihre Nahrung (Körner/Samen), im so genannten Muskelmagen, zu verarbeiten. So gibt es Berichte[5] über verstorbene Schwäne (Cygnus olor) in England, die auf die Aufnahme von Angelblei zurückzuführen waren. Diese Geschehnisse reduzierten sich jedoch durch das Verbot von Blei zwischen 0,06 - 28,35 Gramm ab dem Jahre 1987. Die ECHA bezweifelt das diese Probleme nur in UK und Irland vorliegen, da Blei beim Angeln in den meisten Mitgliedsstaaten in Europa allgegenwärtig ist.

Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Alle wilden Schwäne in England gehören der Queen. Jedes Jahr im Juli lässt Queen Elizabeth II. die Höckerschwäne entlang der Themse zählen. Nehmen Wasservögel Blei als so genannte Mahlsteine für ihren Muskelmagen auf, zersetzt die aggressive Magensäure laut den angeführten Studien das Schwermetall und die Vögel nehmen Schaden. Das mag ein Umstand sein, warum die Verwendung von Blei beim Angeln in UK bereits verboten wurde.
Während Schwäne nur in geringen Wassertiefen gründeln ca. 1,5 -2m. Gehen Stockenten auch schon mal bis 3 m Tiefe, ein Blesshuhn bis ca. 7 m. Tauchenten, wie z.B. die relativ häufige Reiherente, teilweise noch tiefer. Dazu sind 1-4 Meter wohl auch die gewöhnlichen Angeltiefen für das Stippangeln mit Klemmbleien.

Alternativen zu Blei​

Mittlerweile bieten die Angelgerätehersteller und der Handel zahlreiche Alternativen zu Blei an. Es bleibt offen, welcher Stoff die entsprechenden Eigenschaften besitzt, Blei in den Regalen zu ersetzen und gleichzeitig die Vorteile des geringen Preises sowie der breiten Anwendungsvielfalt mit sich bringt. In der Tendenz wird es wohl vielmehr auf verschiedene anwendungsspezifische Produkte hinauslaufen, welche in dem jeweiligen Einsatzbereich eine Alternative zu Blei darstellen.
Aus Sicht des DAFV ist es entscheidend, die Angler für die Nutzung von alternativen Produkten in der Zukunft noch stärker zu sensibilisieren. Ein mögliches zukünftiges Verbot für die Verwendung von Blei sollte für eine breite Akzeptanz unter Anglern mit einer Übergangsphase einhergehen. So gab es bereits im Juni 2015 eine freiwillige Selbstverpflichtung der European Tackle and Trade Association (EFTTA) bis zum Jahr 2020 alternative Produkte zu verwenden, insofern diese schwerer als 0,06 Gramm sind.

Wie stehen Angler zu dem Thema?​

Im Jahr 2019 wurde eine Studie[6] vom Thünen Institut für Ostseefischerei im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Kooperation mit dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG M-V) und dem Deutschen Angelfischerverband e.V. (DAFV) zum Thema „Bedeutung und Bewertung von Meeresmüll aus der marinen Freizeitfischerei und Maßnahmen zur Vermeidung“ durchgeführt.

Da der Eintrag von Blei in die Gewässer als umweltrelevant einzuschätzen ist, wurde das Thema Angelblei im Rahmen der Studie besonders berücksichtigt. Hierbei kannten 70 % der befragten Personen Alternativen zu Bleigewichten (z. B. Gewichte aus Stein, Stahl, Wolfram). 34 % dieser Personen nutzen diese alternativen Materialien sogar regelmäßig. Weitere 41 % der Befragten nutzten solche Materialien nur gelegentlich und 25 % der Befragten gar nicht, obwohl sie ihnen bekannt waren.
Aus Sicht des DAFV zeigt diese Studie, dass die Mehrheit der Angler für dieses Thema schon längst ein Bewusstsein entwickelt haben und viele Angler bereits solche alternativen Produkte zumindest gelegentlich nutzen.

Von März 2021 bis zum September 2021 startet die Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung der ECHA über den Zeitraum von 6 Monaten. Interessierte Kreise, die sich möglicherweise dazu äußern möchten, sind Unternehmen, Organisationen, die die Industrie oder die Zivilgesellschaft vertreten, einzelne Bürger sowie Behörden. Weitere Informationen dazu sind auf der ECHA Webseite unter: https://echa.europa.eu/de/consultations-restrictions-related zu finden. Im Ersten Quartal 2022 wird das sogenannte „Restriction Proposal“ zum Thema Blei dann der EU-Kommission zur Entscheidung vorgelegt.

Der DAFV hat zu dem Thema unter: https://dafv.de/projekte/europaarbeit/item/447-verwendung-von-blei-beim-angeln einen ausführlichen Hintergrundartikel veröffentlicht.


[1] ECHA (2018). Annex XV Investigation report. A review of the available informations on lead in shot used in terrestrial environments, in ammunition and in fishing tackle. European Chemicals Ageny, Helsinki, Finnland.
[2] Hansen, E., Lassen, C., & Elbaek-Jørgensen, A. (2004). Advantages and drawbacks of restricting the marketing and use of lead in ammunition, fishing sinkers and candle wicks. European Commission, Directorate General Enterprise, Brussels
[3] ECHA/NR/21/07 „Towards sustainable outdoor shooting and fishing – ECHA proposes restrictions on lead use”, URL aufgrufen am 11.02.2021: https://echa.europa.eu/de/-/towards...ishing-echa-proposes-restrictions-on-lead-use
[4] Grade, T. J., Pokras, M. A., Laflamme, E. M., & Vogel, H. S. (2018). Population‐level effects of lead fishing tackle on common loons. The Journal of Wildlife Management, 82(1), 155-164.
[5] Wood, K. A., Brown, M. J., Cromie, R. L., Hilton, G. M., Mackenzie, C., Newth, J. L., Pain, D. J., Perrings, C. M., & Rees, E. C. (2019). Regulation of lead fishing weights results in mute swan population recovery. Biological Conservation, 230, 67-74.
[6] Lewin, W.-C., Weltersbach, S., Denfeld, G., & Stehlow, H. (2019) Bedeutung und Bewertung von Meeresmüll aus der marinen Freizeitfischerei und Maßnahmen zur Vermeidung. Thünen Institut für Ostseefischerei (TI-OF), Rostock, Bericht erstellt im Auftrag des NLWKN in Kooperation mit dem LUNG M-V und dem Deutschen Angelfischerverband e.V.
 
Ehrlich?
Die befassen sich weiter mit dem Thema? in dem Text steht als einzige Vermutung, dass Schwäne der Oueen angeblich Blei aufgenommen haben könnten.
Sonst nix - Jede Menge Blkei , was Angler kaufen liegt nicht aufgrund sonder als Pilker und ähnliches in KIsten verpackt im Schrank. Man braucht es ja , denkt mal über euer Kaufverhalten nach;-)))) Gut, manches auch auf dem Grund.

Und wo ist der Schaden ? außer auf meinem Konto??

Ach ja , meine Steuern werden für irgendwelchen MIst ausgegeben - aber eigentlich müssen wir uns doch um die Schwäne der Queen gar nicht mehr kümmern, das wollte die Briten doch allein hin bekommen . Wenn ich wieder mal in Windsor angeln gehe, lasse ich natürlich Blei zu Hause.
Was kostet doch gleich die Karte?

Sorry, Spott pur.

,
 
-> es gibt offensichtlich einen politischen Willen, Blei zu verbieten
-> man macht/beauftragt Studien dazu, die das Ganze (angeblich) untermauern
-> der DAFV will auch kein Blei mehr, aber bitte einen langsamen Übergang, zumindest lese ich die PM so. Jedenfalls wehren will man sich offensichtlich nicht.
-> es bleibt also nur die Frage nach dem Zeitpunkt offen.

=> so funktioniert Politik
 
Hallo,


Der DAFV sperrt sich zumindest nicht gegen das Verbot.

Ist aus meiner Sicht auch nicht unklug, denn wenn selbst die Lobby der Jäger und Schützen keinen Erfolg hatte, würde der DAFV wahrscheinlich außer negativen Wirkungen für das Image wohl auch wenig erreichen können.
sorry , aber Jäger und Schützen sind in einer anderen Situation - die schießen Schrot in das Vieh- was da passiert, außer dass ich mir nen Zahn ausbeißen kann ist mir zwar schleierhaft , aber naja.

Warum lasse ich etwas zu als Verband, wenn es Müll ist? wer soll dich dann ersnst nehmen?
Du bekommst doch momentan alle möglichen Verbände zu hören, stimmen die irgendwo zu zu lala??
 
Servus,
bei den Jägern bzw. Schützen geht es weniger um Blei im erlegten Wild, sondern um die herum liegenden Kügelchen, die von Vögeln als Steinchen wahrgenommen und zur Förderung der Verdauung aufgenommen werden. Büchsengeschosse enthalten schon seit Jahrzehnten kaum noch Blei und beim Schrot setzen sich Eisen- und Stahlschrote auch immer mehr durch. Insgesamt geht es da eher um Kohle, Blei ist billig und hat nebenher auch noch bessere ballistische Eigenschaften.
Außerdem müssen kontaminierte Böden auf Schiessständen teuer entsorgt werden.

Die neuerliche Diskussion ums Angelblei, halte ich für sowas wie eine politische Nebelkerze. Die wollen sich gerne mal wieder als Schützer und Gutmenschen darstellen um von den echten Problemen abzulenken. Eher sollte man sich Gedanken um die systematische Vergasung der Menschen in den Innenstädten durch geschönte Abgaswerte und Feinstaub machen. Man fragt sich schon warum einige tote Wasservögel wichtig sind, man über viele Zehntausend tote Menschen jedes Jahr aber lieber schweigt.
Keine Frage, das Bleiverbot beim Angeln wird kommen, die Frage ist eher wann ? In jedem Fall wird es vor einer wichtigen Wahl sein, nicht danach. ;)
 
Hallo,

wir hätten auch gerne eine Gegenleistung und die ist im letzten Absatz der Stellungnahme formuliert.

LG,

Olaf
Zustimmung zum Verbot (auch wenn wissenschaftlich "zumindest umstritten"), wenn es eine Übergangsfrist gibt und die Industrie soll die Alternativen billiger machen.

Ich gebe zu bedenken, was noch alles "wissenschaftlich zumindest umstritten" ist und dieser Argumentation folgend verboten werden könnte...
 
Halo Angler1996,

die suche ich, hast Du gut versteckt;-)) also die Gegenleistung.

mhh, vesteckt? Hast du den letzen Absatz aus der Stellungnahme durchgelesen?

Warum lasse ich etwas zu als Verband, wenn es Müll ist? wer soll dich dann ersnst nehmen?
Du bekommst doch momentan alle möglichen Verbände zu hören, stimmen die irgendwo zu zu lala?

Das es Müll ist, ist deine Meinung. Blei ist und bleibt eine Ewigkeitsaufgabe, wenn du heute ein Blei mit deinem Namen drauf verlierst, wird man es wohl noch in tausend Jahren in dem Gewässer nachweisen können. Wir wollten das Bedrohungsszenario relativieren, aber eine Unbedenklichkeitsbescheiningung für den kummulativen Eintrag von Schwermettallen in unsere Gewässer werden wir wohl nicht bekommen und damit machen wir uns aus meiner Sicht als Angler unglaubwürdig.Wir haben auch vorab alle Mitgliedsverbände befragt und auch in anderen Foren wird das diskutiert, die meisten haben uns zugesprochen da alternative Wege einzuschlagen.

Findest du das gut, dass jeder noch so kleine Verband sich in Zeiten der Corona Pandemie zum Mittelpunkt der Welt erklärt? Sollten wir eine Verfassungsklage anstreben, damit wir evtl. die vier Wochen bei der Bundesnotbremse trotzdem die ganze Nacht angeln gehen können? Hab gerade im Radio gehört das das Verafssungsgericht die Klagen der Verbände als unbegründet abgewiesen hat. Das sind ja eure Mitgliedsbeiträge, die da aufgewendet werden. Nur weil alle Verbände derzeit hysterisch um sich schlagen, heisst das ja nicht das das zielführend ist. Aus meiner Sicht hat es vielen Verbänden im öffentlichen Ansehen eher geschadet.

Weiss nicht, wie ist Euer Vorschlag?

LG,

Olaf
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollten wir eine Verfassungsklage anstreben, damit wir evtl. die vier Wochen bei der Bundesnotbremse trotzdem die ganze Nacht angeln gehen können?

Weiss nicht, wie ist Euer Vorschlag?

Den Hegegedanken einzubringen - wie es auch der Jagdverband getan hat und dadurch die Jäger von der Ausganssperre befreit hat - ist sicher kein falscher Weg!

In Bayern funktioniert deshalb das Nachtangeln nun auch wieder:

Es wäre sinnvoll dies bundesweit so zu regeln, da die Freiheitsbremse ja auch bundesweit gilt.

Ich sehe da dringenden Handlungsbedarf auf der Seite des DAFV.
 
Ich bin auch hin und her gerissen. Auf der einen Seite habe ich kein Interesse der Nachwelt Blei belastete Seen zu hinterlassen, oder Blei belastete Fische zu essen.

Was mich auf der anderen Seite aber massiv ärgert ist die schlechte Qualität der zitierten Datenlage, auf der entschieden werden soll. Das verlinkte Dokument (ich hätte fast „Studie“ geschrieben, das ist es ja aber nicht) erfüllt ja grundlegende wissenschaftliche Standards nicht. Noch schlimmer: Ich komme zu dem Schluss, dass man sich trotz/wegen fehlender Daten gezielt etwas in eine Richtung in die man etwas bewegen will zusammenreimt.

Dass die Menge an jährlich verkauftem Blei der Menge an im Gewässer verbleibendem Blei entspräche, weil vermutet wird, dass Angler nur das nachkaufen was sie im Gewässer gelassen haben halte ich für nonsense. Zumindest gibt es in dem Dokument keine Daten die das stützen würden.

“Muster Hochrechnungen“ wie „wenn ein Karpfenangler bei jedem 10ten Fischfang ein Blei von X g verlieren würde…“ oder „Ein Angler geht XXX Tage im Jahr angeln und wenn er pro Tag X Gramm verlieren würde…“ sind reine Mutmaßungen die als Fakten verkauft werden.

Und dann kommt noch hinzu, dass Länder für die es keine Daten gibt in Sippenhaft genommen werden, weil einfach angenommen wird dass es da so „schlimm“ sei wie anderswo.

Ich will gar nicht behaupten, dass Blei kein Problem ist. Mich ärgert nur dass so ein zusammengebasteltes Werk unkommentiert zitiert wird und als Entscheidungsgrundlage dienen soll. Gerade wenn Blei auf den ersten Blick ein offensichtliches Problem sein sollte dürfte es doch kein Problem sein vernünftige Daten dafür zu präsentieren.
 
Halo Angler1996,



mhh, vesteckt? Hast du den letzen Absatz aus der Stellungnahme durchgelesen?



Das es Müll ist, ist deine Meinung. Blei ist und bleibt eine Ewigkeitsaufgabe, wenn du heute ein Blei mit deinem Namen drauf verlierst, wird man es wohl noch in tausend Jahren in dem Gewässer nachweisen können. Wir wollten das Bedrohungsszenario relativieren, aber eine Unbedenklichkeitsbescheiningung für den kummulativen Eintrag von Schwermettallen in unsere Gewässer werden wir wohl nicht bekommen und damit machen wir uns aus meiner Sicht als Angler unglaubwürdig.Wir haben auch vorab alle Mitgliedsverbände befragt und auch in anderen Foren wird das diskutiert, die meisten haben uns zugesprochen da alternative Wege einzuschlagen.

Findest du das gut, dass jeder noch so kleine Verband sich in Zeiten der Corona Pandemie zum Mittelpunkt der Welt erklärt? Sollten wir eine Verfassungsklage anstreben, damit wir evtl. die vier Wochen bei der Bundesnotbremse trotzdem die ganze Nacht angeln gehen können? Hab gerade im Radio gehört das das Verafssungsgericht die Klagen der Verbände als unbegründet abgewiesen hat. Das sind ja eure Mitgliedsbeiträge, die da aufgewendet werden. Nur weil alle Verbände derzeit hysterisch um sich schlagen, heisst das ja nicht das das zielführend ist. Aus meiner Sicht hat es vielen Verbänden im öffentlichen Ansehen eher geschadet.

Weiss nicht, wie ist Euer Vorschlag?

LG,

Olaf

Halo Angler1996,



mhh, vesteckt? Hast du den letzen Absatz aus der Stellungnahme durchgelesen?



Das es Müll ist, ist deine Meinung. Blei ist und bleibt eine Ewigkeitsaufgabe, wenn du heute ein Blei mit deinem Namen drauf verlierst, wird man es wohl noch in tausend Jahren in dem Gewässer nachweisen können. Wir wollten das Bedrohungsszenario relativieren, aber eine Unbedenklichkeitsbescheiningung für den kummulativen Eintrag von Schwermettallen in unsere Gewässer werden wir wohl nicht bekommen und damit machen wir uns aus meiner Sicht als Angler unglaubwürdig.Wir haben auch vorab alle Mitgliedsverbände befragt und auch in anderen Foren wird das diskutiert, die meisten haben uns zugesprochen da alternative Wege einzuschlagen.

Findest du das gut, dass jeder noch so kleine Verband sich in Zeiten der Corona Pandemie zum Mittelpunkt der Welt erklärt? Sollten wir eine Verfassungsklage anstreben, damit wir evtl. die vier Wochen bei der Bundesnotbremse trotzdem die ganze Nacht angeln gehen können? Hab gerade im Radio gehört das das Verafssungsgericht die Klagen der Verbände als unbegründet abgewiesen hat. Das sind ja eure Mitgliedsbeiträge, die da aufgewendet werden. Nur weil alle Verbände derzeit hysterisch um sich schlagen, heisst das ja nicht das das zielführend ist. Aus meiner Sicht hat es vielen Verbänden im öffentlichen Ansehen eher geschadet.

Weiss nicht, wie ist Euer Vorschlag?

LG,

Olaf

hab ne Weile überlegt, ob ich darauf überhaupt reagiere.
Ob Ihr Euch aus dem Blei eine Ewigkeitsaufgabe aufs Auge drücken lasst- ja da liegt Teil 1- ist es das ???
Und wenn ich dazu eine Antwort gefunden habe , kann ich darüber befinden , wie ich damit umgehe.
Ich renn aber einfach mal nicht draußen rum und spreche Verbänden gleich welcher Größe das Recht ab, die Interessen ihrer Mitglieder mit ihnen geeignet erscheinenden Methoden ab. Ich bin nur erstaunt, dass sich große Verbände Ewigkeitsaufgabenb auf's Auge drücken lassen.
Den weiteren Exkurs zu Corona gehe ich einfach nicht mit,
das erlebe ich jeden Tag un die Versuche damit alklkes un djedes zu begründen oder im dem Falle zu unterdrücken , ist an Peinlichkteit nicht mehr zu unterbieten.
Sorry , komme jetzt bitte nicht auf den gedanke mich im Bereich der Corona leugner zu verorten.
Sorry , ich bin hier raus.

übrigens finde ich in der Ankündigung nur , dass es zwar keinen Beweiß gibt, aber "wir " Angler schon mal langfristig alles zusammen packen und auf was anderes hoffen. Damit endet in Kurzform der Text. Ich finde die Forderung nicht, oder besteht die darin - liebe Industrie gib mir was Anderes?
Worin soll das bestehen - erschaffen von Materialien mit dem gleichen spezifischen Gewicht, wie Blei ?
Vielleicht bin ich auch an der falschen Textstelle.
 
Hallo,

die Begründung für den Beschränkungsvorschlag ist unter anderem hier nachzulesen:

Wichtig zu wissen ist hierbei, dass es sich um einen BeschränkungsVORSCHLAG durch die europäische Chemikalienagentur (ECHA) handelt. Aktuell läuft die öffentliche Konsultation zu diesem Beschränkungsvorschlang, in dem Stakeholder wie der DAFV Kommentare einbringen können. Vermutlich werden auch weitere Angelverbände in der EU Kommentare hierzu abgeben. Falls es Verbände von Angelgeräteherstellern etc. gibt, so würde ich hier ebenfalls Kommentare erwarten.
Wie oben beschrieben, kann es vorkommen, dass die Datenlage nicht gut ist. In solchen Fällen wird auch versucht in der Konsultation darauf hinzuwirken, dass Befürworter oder auch Gegner des Beschränkungsvorschlags weitere Informationen einreichen können, die diese Datenlücken schließen.
In Beschränkungsprozessen ist die Datenlage oftmals sehr komplex. Es gibt keine Daten darüber, wie viele Mengen Blei Angler jährlich in Gewässern versenken. Hier kann nur mit Schätzungen gearbeitet werden. In der Regel gibt es einen Worst Case sowie einen halbwegs realistischen Ansatz, die dann für weitere Expositionsbetrachtungen verwendet werden.
Nach Beendigung der Konsultation und auch schon währenddessen wird der Übermittler des Beschränkungsvorschlags (in diesem Fall die ECHA) die eingegangenen Kommentare prüfen und den Beschränkungsvorschlag nochmals überarbeiten. Dies kann je nach Kommentaren in unterschiedlichem Umfang geschehen.
Gleichzeitig werden zwei Ausschüsse aktiv: Der Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC), der sich nochmals genau mit den Emissionen und Gefahren auseinandersetzt sowie der Ausschuss für sozioökonomische Analyse (SEAC), der Kosten und Nutzen mit den Gefahren abwägt. Hier sind dann beispielsweise Zahlen wie die vom DAFV genannte Zahl von 5.4 Mrd € gesamtwirtschaftlicher Nutzen der Freizeitangelei von Bedeutung. Dieses Beispiel ist allerdings eher schlecht gewählt, da ein Bleiverbot sicherlich nicht den gesamten Nutzen zerstören würde.
Im Folgenden findet ein enger Austausch zwischen dem Übermittler des Beschränkungvorschlags und RAC und SEAC statt, was ebenfalls nochmal zu weitreichenden Anpassungen im Vorschlag führen kann. Anschließend erfolgt eine neue Veröffentlichung von Teilen des überarbeiteten Vorschlags sowie Dokumenten von RAC/SEAC gefolgt von einer weiteren öffentlichen Konsultation gegenüber Stakeholdern zum möglichen Schließen offener Datenlücken und Unklarheiten. Nach einer letzten Überarbeitung wird der Beschränkungsvorschlag dann der europäischen Kommission übergeben die auf Grundlage der Dokumente von ECHA, RAC und SEAC den genauen Eintrag für den Beschränkungsvorschlag festlegt.
Aktuell sieht dieser Eintrag für Blei in Angelgewichten wie folgt aus:

Verbot des Inverkehrbringens und der Verwendung (mit Übergangsfristen je nach Art und Gewicht:

  • Gewichte und Köder ≤ 50 g: drei Jahre)
  • Gewichte und Köder > 50 g: fünf Jahre)
  • Rute: keine Übergangszeit)

+ Verbot der Verwendung mit Absetztechniken (keine Übergangszeit)

+ Informationspflicht

Die hier angegebenen Zeitspannen treten nach Veröffentlichung der finalen Version durch die Kommission in Kraft. Dies wird vermutlich 2022 oder spätestens 2023 der Fall sein. Es kann noch eine zusätzliche kurze Übergangsphase erfolgen, dann laufen die 3/5 Jahre bzw. der Zeitraum, den wir dann im Vorschlag vorfinden. Wie gesagt, der Eintrag KANN sich auch noch entscheidend verändern. Oftmals werden Beschränkungsvorschläge zunächst recht weit formuliert und im Verlaufe des Prozesses immer enger gefasst, da sich Datenlagen im Prozess entscheidend verändern können.

Diese Informationen nur mal zur Einordnung als Hintergrund zum Gesamtprozess.

Viele Grüße
 
Hallo,

die Begründung für den Beschränkungsvorschlag ist unter anderem hier nachzulesen:

Wichtig zu wissen ist hierbei, dass es sich um einen BeschränkungsVORSCHLAG durch die europäische Chemikalienagentur (ECHA) handelt. Aktuell läuft die öffentliche Konsultation zu diesem Beschränkungsvorschlang, in dem Stakeholder wie der DAFV Kommentare einbringen können. Vermutlich werden auch weitere Angelverbände in der EU Kommentare hierzu abgeben. Falls es Verbände von Angelgeräteherstellern etc. gibt, so würde ich hier ebenfalls Kommentare erwarten.
Wie oben beschrieben, kann es vorkommen, dass die Datenlage nicht gut ist. In solchen Fällen wird auch versucht in der Konsultation darauf hinzuwirken, dass Befürworter oder auch Gegner des Beschränkungsvorschlags weitere Informationen einreichen können, die diese Datenlücken schließen.
In Beschränkungsprozessen ist die Datenlage oftmals sehr komplex. Es gibt keine Daten darüber, wie viele Mengen Blei Angler jährlich in Gewässern versenken. Hier kann nur mit Schätzungen gearbeitet werden. In der Regel gibt es einen Worst Case sowie einen halbwegs realistischen Ansatz, die dann für weitere Expositionsbetrachtungen verwendet werden.
Nach Beendigung der Konsultation und auch schon währenddessen wird der Übermittler des Beschränkungsvorschlags (in diesem Fall die ECHA) die eingegangenen Kommentare prüfen und den Beschränkungsvorschlag nochmals überarbeiten. Dies kann je nach Kommentaren in unterschiedlichem Umfang geschehen.
Gleichzeitig werden zwei Ausschüsse aktiv: Der Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC), der sich nochmals genau mit den Emissionen und Gefahren auseinandersetzt sowie der Ausschuss für sozioökonomische Analyse (SEAC), der Kosten und Nutzen mit den Gefahren abwägt. Hier sind dann beispielsweise Zahlen wie die vom DAFV genannte Zahl von 5.4 Mrd € gesamtwirtschaftlicher Nutzen der Freizeitangelei von Bedeutung. Dieses Beispiel ist allerdings eher schlecht gewählt, da ein Bleiverbot sicherlich nicht den gesamten Nutzen zerstören würde.
Im Folgenden findet ein enger Austausch zwischen dem Übermittler des Beschränkungvorschlags und RAC und SEAC statt, was ebenfalls nochmal zu weitreichenden Anpassungen im Vorschlag führen kann. Anschließend erfolgt eine neue Veröffentlichung von Teilen des überarbeiteten Vorschlags sowie Dokumenten von RAC/SEAC gefolgt von einer weiteren öffentlichen Konsultation gegenüber Stakeholdern zum möglichen Schließen offener Datenlücken und Unklarheiten. Nach einer letzten Überarbeitung wird der Beschränkungsvorschlag dann der europäischen Kommission übergeben die auf Grundlage der Dokumente von ECHA, RAC und SEAC den genauen Eintrag für den Beschränkungsvorschlag festlegt.
Aktuell sieht dieser Eintrag für Blei in Angelgewichten wie folgt aus:

Verbot des Inverkehrbringens und der Verwendung (mit Übergangsfristen je nach Art und Gewicht:

  • Gewichte und Köder ≤ 50 g: drei Jahre)
  • Gewichte und Köder > 50 g: fünf Jahre)
  • Rute: keine Übergangszeit)

+ Verbot der Verwendung mit Absetztechniken (keine Übergangszeit)

+ Informationspflicht

Die hier angegebenen Zeitspannen treten nach Veröffentlichung der finalen Version durch die Kommission in Kraft. Dies wird vermutlich 2022 oder spätestens 2023 der Fall sein. Es kann noch eine zusätzliche kurze Übergangsphase erfolgen, dann laufen die 3/5 Jahre bzw. der Zeitraum, den wir dann im Vorschlag vorfinden. Wie gesagt, der Eintrag KANN sich auch noch entscheidend verändern. Oftmals werden Beschränkungsvorschläge zunächst recht weit formuliert und im Verlaufe des Prozesses immer enger gefasst, da sich Datenlagen im Prozess entscheidend verändern können.

Diese Informationen nur mal zur Einordnung als Hintergrund zum Gesamtprozess.

Viele Grüße
Danke für die Einordnung!
 
Hallo,

wenn NABU oder Grüne krähen, fängt der DAFV an zu gackern.
Das lese ich aus der Stellungnahme raus.

Schade.

Eine Stellungnahme gegen NABU und Grüne seitens des DAFV fände ich auch gut

was bitte haben der NABU oder die Grünen mit dem aktuellen Thema zu tun? Mir sind die bei der ganzen Thematik bisher zumindest nicht begegnet?
Die habe ich weder bei den Consultationen im Vorfeld noch in den Internationalen Besprechungen auf EU-Ebene bemerkt? Sollten die sich am Rande dazu geäussert haben, hatte es sicher keine Einfluss auf die Entscheidungsprozesse.

Woher hast du das Brillendorsch?

LG,

Olaf
 
Hallo,

Damit endet in Kurzform der Text. Ich finde die Forderung nicht, oder besteht die darin - liebe Industrie gib mir was Anderes?
Worin soll das bestehen - erschaffen von Materialien mit dem gleichen spezifischen Gewicht, wie Blei ?

Es gibt ja ökologisch unbenklicherer Metrialen im Vergleich zu Blei sogar mit einem höheren spezifischen Gewicht (Wolfram oder auch Tungsten genannt)., das ist halt teurer. Aber dazu einige, die knapp drunter liegen wie Messing oder Eisen und kostengünstiger sind. Die Insustrie bietet ja schon lange alternative Materialien am Markt an ... und die haben ja auch zu´gestimmt sich vom Blei zu verabschieden. In Dänemark gibt es schon seit über 20 Jahren ein Verkaufsverbot für Blei und die fagen auch noch Fische ...

LG,

Olaf
 
Oben