AW: Catch&Release!!!! Wichtig!!!!! Lesen!!!!
Arlinghaus schrieb:
Hallo Ali-Baba und der Rest,
Hallo Arlinghaus, willkommen im Board, obwohl es ja derzeit wie bereits erwähnt etwas rumpelig zugeht.
Arlinghaus schrieb:
so richtig schön ist das nicht, was hier z.T. so geschrieben wird (die Betonung liegt auf z.T.), und vor allem so unbegründet.
So wie ich die Eingangsaufforderung verstanden habe, nachlesbar ist sie ja, sollten dort Für und Wider Argumente an Dich weitergeleitet werden, was ja offensichtlich auch geschehen ist, wie ich Deinem Erscheinen zu dem passenden Zeitpunkt entnehme. Dass Dein Name zumindest bei mir, wie Du lesen kannst, in letzter Zeit häufiger gefallen ist, liegt daran, dass er zumindest in meinem Umfeld aber auch hier, teilweise immer dann fällt, wenn Karpfenangler aus der Kritik wollen, die sie sich teilweise nicht ganz zu unrecht eingehandelt haben. leider habe ich den Namen Arlinghaus in letzter Zeit recht häufig hören müssen, als es zum beispiel um Futtermengen an einem 6 Ha Gewässer ging. Tenor war: Erstens füttern wir nicht zuviel, zweitens hat Arlinghaus gesagt, selbst wenn, wäre das auch egal, das macht nichts.
Daher rege ich halt zum Nachdenken an, ob man sich immer dessen bewußt ist, wie manche Sachen rüber kommen, denn das falsch verstehen und die Fehlinterpretation beschränkt sich offenbar nicht nur auf Aali-Barbas, mit dem Unterschied, dass meine Fehlinterpretation evtl. eine falsch angebrachte Kritik zur Folge haben kann, bei einem, dem Futterhype verfallenen Karpfenangler - zumal evtl. noch in einer Gruppe Gleichgesinnter, diese Fehlinterpretaion für Gewässer und Mitangler bösere Folgen haben kann.
Auffällig war mir, dass der Name Arlinghaus manchmal sozusagen als Freibrief verstanden wird. Vielleicht ist da noch etwas Klarstellung vonnöten, um das zukünftig zu vermeiden.
Arlinghaus schrieb:
Ich suche Information, um am Beispiel des Karpfenangelns (die Betonung liegt auf beispielhaft) den Umfang mit einer ganz speziellen Form des Catch & Release in Deutschland (die Betonung liegt auf einer speziellen Form des C&R) darzustellen. Um diese Information zu bekommen, habe ich einen Aufruf gestartet, der selbstredend auf die Zielgruppe abgestimmt ist und somit die eine oder andere Formulierung enthält, die man auch weniger scharf - und damit objektiver - hätte formulieren können. Das führt aber meistens zu keinen Rückläufen.
Welches ist die "spezielle" Form des C&R genau? Ist der besonders sorgsame Umgang mit dem Objekt Fisch gemeint? Ist der Umstand gemeint, dass der Anteil der releasten Fische besonders hoch ist? Ist es die Art und Weise, wie released wird und wie lange dieser Vorgang dauert?
Arlinghaus schrieb:
Zur objektiven Darstellung des C&R in Vortrag und Publikation gehört unmisserverständlich und einleitend zu definieren (die Betonung liegt auf Definition), was überhaupt C&R ist.
Das ist insoweit richtig, wie auch die Gründe dafür richtig dargestellt sind. Die Erklärung bezog sich auf einen spezielen Fall und auf den habe ich mich auch bezogen. Vereinfach gesagt, wird man kaum einen Fotoapperat mitschleppen, wenn man nicht vorhat, den zu benutzen. Der Fang ist zwar zufällig, der Wunschfang jedoch nicht. Die Köderwahl soll ja Beifang ausschließen, soweit möglich, dann zu suggerieren, der Karpfen wäre zufällig dran, ist ein wenig schwach als Argument, finde ich.
Arlinghaus schrieb:
Ich sage Ali Baba, der offenbar weder lesen noch recherchieren noch reflektieren kann, was C&R ist: C&R ist das Zurücksetzen eines geangelten Fisches. So einfach ist das.
Schade, hätte ne schöne Diskussion sein können, würde man sich nicht dem Mittel der Beielidigung und der Diffamierung bedienen, um die eigene Position zu untermauern. Wer sich seiner Sache sicher ist, hat sowas normalerweise nicht nötig, finde ich. Mehr sag ich allerdings jetzt auch nicht dazu, dafür ist mir das Thema zu schade.
Ich überlese also die Stichelei und widme mich dem Zurücksetzen.
Arlinghaus schrieb:
Es gibt natürlich speziele Formen des C&R, so z.B. freiwilliges C&R oder regulatives C&R. Letzteres trifft auf alle untermassigen Fische sowie geschützte Arten zu.
Dies bestreitet keiner, ich stelle lediglich die Frage, ob man sich nicht selber durch eine spezialisierte Angelmethode dazu zwingt, dies also nicht sein müsste in dem Maße. Natürlich kann man das nachträglich dann erklären, warum es nicht so schlimm ist, wie man meint, ich hingegen stelle mir eben die Frage, ob es erst dazu kommen muss. Diese bleibt jedoch unbeantwortet, sondern man weicht dann aus auf den untermaßigen Fisch etc.
Man kann doch wohl durch Wahl der Köder und der Methode sowie der Köder und Futtermittel sehr wohl regulierend wirken und da beginnt eben der Part, wo es für mich persönlich zur Heuchelei wird, wenn man sich dann gibt, als wäre es Zufall. Es ist eben kein Zufall, man hat zu 90% genau den Fisch dran, den man auch dran haben wollte.
Arlinghaus schrieb:
Dies ist in Deutschland erlaubt. Somit ist C&R an sich (die Betonung liegt auf an sich, d.h. ohne weitere Erläuterung, um welche Form des C&R es sich handelt) grundsätzlich erlaubt, nein sogar z.T. gesetzlich gefordert.
Es ist erlaubt und diese Erlaubnis - ja der Zwang ist für ganz bestimmte Ereignisse vorgesehen. Es gibt auch sonst bei der Rechtssprechung Unterschiede zwischen Unfällen, provozierten Vorfällen, also inwieweit man selber das Geschehen selber durch sein Handeln herbeigeführt hat. Für den Fisch selber ist der Vorgang natürlich erst mal der gleiche, daran zweifelt auch keiner. Die Frage bleibt aber bestehen, ob man diese Zahl der Fälle durch seine Methode reduziert oder provoziert. Und da setzt meine Argumentation an.
Arlinghaus schrieb:
Der Konflikt entbrennt um eine ganz spezielle Form des C&R, nämlich das bewusste, vorsätzliche Zurücksetzen jeden gefangenen Fisches der Zielfischart (die Betonung lieft auf Zielfischart, das Zurücksetzen von Beifängen ist immer statthaft, sogar in Deutschland). Genau dies betreiben spezialisierte Karpfenanglern - wie andere Angelspezialisten auch -, und nur dies führt zum Konflikt mit dem Tierschutzgesetz und machen Gewässerordnungen, nicht aber mit den Fischereigesetzen! Klaro?
Das ist mir die ganze Zeit über klaro, aber wie gesagt ist dann evtl. auch Aufklärung angesegt, wenn man merkt, dass diese Argumentation mißbräuchlich verwendet werden könnte. Außerdem ist die Zielsetzung der eingangs gebrachten Aufforderung diesbezüglich eine andere, wie ich meine.
Arlinghaus schrieb:
Als Wissenschaftler beschreibe ich den Konflikt; ich werte ihn nicht (die Betonung liegt auf NICHT-WERTEN). In all meinen vorherigen Publikationen, zuletzt Arlinghaus (2004): Berichte des IGB 18:1-160 sowie Jendrusch & Arlinghaus (2005) in Agrar- und Umweltrecht, spreche ich mich gegen das vorsätzliche C&R, wie von einigen Karpfenanglern praktiziert, aus, weil, und nur weil, es mit dem deutschen Tierschutzgesetzen nicht in Einklang zu bringen ist, und als solches strafrechtlich verfolgt werden kann.
Diese Einschränkung ist aber eben keine Beschreibung sondern eine Wertung. Sie ist nicht Ergebnisoffen, denn der logische Schluss daraus wäre bei einer solchen Formulierung, dass man es ohne die Tierschutzrechtliche Einschränkung eben nicht tun sollte und da differieren unsere Meinungen, denn der Vorgang für den Fisch ist und bleibt der gleiche, ob Tierschutzgesetz oder nicht.
Arlinghaus schrieb:
Ich weise auch darauf hin, dass das Töten jedes Fisches ökologische und evolutionäre Kosequenzen haben kann (die Betonung liegt auf können). Ob das im Einzelfall so ist, hängt an den lokalen Bedingungen sozialer und ökologischer Natur (impliziert wird hier die lokale Vielfalt, dies so wichtig ist, wie oben richtig betont). Ich pauschalisiere nie, doch das merkt man erst, wenn man lesen lernt.
Richtig lesen sollte man können, das ist richtig. Richtig gelesen könnte man zu dem Schluss kommen, dass ich der Meinung bin, dass eine einseitig gehaltene Beschreibung eines Konfliktes evtl. Argumente für Mißbräuchliches Handeln liefern könnte, was auch offenbar geschieht.
Arlinghaus schrieb:
Ich bin also kein Lobbyist, sondern so gut es geht objektiv. Ich kritisiere z.B. auch das Karpfenangeln vehement, und spreche mich gegen das vorsätzliche und ausschließliche C&R aus.
Das sehe ich genauso. Es wird eben nur leider nicht immer ganz klar (auch wenn man richtig liest) und sozusagen von der anderen Seite der Abhandlung her kann ich nur dazu raten, dies besser heraus zu arbeiten, denn es gibt genügend, die picken sich nur das dort raus, was ihnen zupasse kommt. Der Unterschied eben zwischen einem heren Wunsch und er Umsetzung in der Realität.
Arlinghaus schrieb:
Bevor also hier Missverständnisse aufkommen, das obige als Erläuterung.
Beste Grüße
Robert Arlinghaus (in der Funktion als Wissenschaftler, was ich privat mache, steht außerhalb dieser Debatte und ist nicht Gegenstand der Diskussion).
Auch von mir beste Grüße. Meine Intension ist nicht der Streit, sondern der vernünftige Umgang miteinander und mit dem Objekt Fisch und dem Lebensraum Gewässer.