AW: Boot - Schlauch oder Holz ?
Das kommt immer drauf an, wofür man ein Boot genau einsetzen will. Von einem Holzboot möchte ich aber auch abraten. die Nachteile wurden schon genannt. Das ist nur was für Liebhaber und Nostalgiker, wenn man mal von den 6m+ Nachen absieht, also den wilderen Arbeitstieren.
Ebenso abraten möchte ich von Stahlbooten. Unkaputtbar zwar und Billig zu bekommen, aber unmöglich zu transportieren und Tödlich zu Rudern. Gepflegt müssen sie obendrein werden. Das ist was für den Bootsverleih, weil die klaut keiner, allein schon aufgrund des Gewichts.
Der Vorteil von Schlauchbooten (und Faltbooten, wie ich eines habe) ist natürlich die totale Freiheit. Keine Slipanlage... macht nix, die Dinger kann man auch noch das Ufer Runterschleppen. Keine AHK... egal. Das schlauchi passt in den Kofferraum, das Bananaboot auf den Dachgepäckträger. Nachteil ist aber beim Schlauchi die extreme windanfälligkeit und bei ungekielten die unkontrollierbare Drift. (Gekielte müssen dann oft schon auf den Trailer.) Daher zum Spinnfischen nicht ganz so der Bringer.
GFK-Boote sind zunächst mal günstig in der anschaffung und nicht allzu schwer. Dafür aber recht anfällig, wenn man mal aufs ufer schrammt. Und sonderlich langzeitstabil finde ich sie auch nicht. Irgendwann so nach 20-30 Jahren wird das Material in sich brüchig.
Besonders aufpassen sollte man bei doppelwandigen. ein Haarriss und die laufen voll.
Sehr aufwendig zu reparieren, und nicht angenehm mit Glas rumzuschleifen.
GFK-Boote sind was feines am Meer. Im Süsswasser imo nur 3.wahl. Dafür aber oft sehr günstig und einfach zu bekommen. Nicht sehr schallabsorbierend, also im Boot ruhe walten lassen.
PE-Boote und andere Thermoplaste sind da schon was besser. Wenn man gegen eine Felsen fährt gibts meist nur nen Kratzer und wenn wirklich mal ein Loch drin ist, kann man das beim Fachmann wieder zuschweissen lassen. Die Dinger machen normal 30 Jahre gut mit.
Sind aber meist Doppelwandig. also da auch viel Aufmerksamkeit walten lassen. Während man ein GFK-Boot auftrennen und austrocknen kann, bin ich mir nicht sicher, ob das bei einem PE auch geht.
Als kleinere hoch transportable Dingis sind sie aber oft perfekt, fast unzerstörbar und oft für nen Appel und nen Ei zu bekommen von Aufsteigern, denen sie zu klein geworden sind.
Für Stauseen finde ich Aluboote am Besten. die sind sehr leicht, halten beinahe ewig (mein Ex-Boot ist schon über 30 Jahre alt und hält mindestens nochmal so lange), wenn man mal gegen den Fels Scheppert ist höchstens ne Beule drin, und wenn nen Loch drin ist, tut man dem Alu-Fachschweisser (das kann nicht jeder!) nen 10er in die Kaffetasse und fertig.
Normal sind es die Leichtesten Boote im Vergleich.
Nachteil: eine Schalldämmung ist so normal gar nicht vorhanden. Das runterfallende Bleischrot macht schon einen Höllenkrach. Das kann man mit bekleben mit selbstklebenden Dämmmatten aus dem Karosserie- und KFZ Musikanlagenbau in den Griff bekommen, dadurch wirds natürlich schwerer.
Alu ist aber etwas anfälliger gegen Salzwasser. Zumindestens, wenn man nich echt sauteures Seewasserbeständiges Material verbaut
Sind also die Fragen:
-Wie Gross muss es sein
-Motor oder Rudern
-Wie Transportabel
-Wie Haltbar
-Welche Gewässer befährt man damit
-Ankern oder Treiben
-Liegeplatz, Trailer oder Autodach
-Wie Teuer darfs sein, ...
erstmal zu klären, bevor man was sagen kann
Just Monsters
Holger