Boilies, was denn sonst???

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
Hallo, ich bin so ziemlich neu hier, das heist ich habe mich jetzt erst angemeldet. Im Hintergrund schaue ich schon eine Weile hier auf Euer schönes Forum und habe auch schon einige nützliche Tipps hier erhalten.|wavey:
Jetzt aber mal meine Frage:
Ich habe hier schon viele Rezepte für Boilies gesehen. Ich benutze eigentlich ein recht einfaches Rezept:
30% Maismehl
30% Sojamehl vollfett
30% Fischmehl
10% Casein.
Wenn ich hier so die Rezepte lese werden so ca 10 Eier pro Kilo Trockenmischung benötigt. Ich brauche für diesen Mix aber 17-18, manchmal sogar 19 Eier um einen einigermassen vernünftigen Teig entstehen zu lassen. Und das sind Eier der Grösse M. Kann das evtl an dem Mix liegen.#c
Über Fangerfolge kann ich bis jetzt noch nichts berichten.(noch nichts gefangen:c )
Danke für die Antworten
Gruß
Sören
 

robertb

Karpfen&Zander-Fan
AW: Boilies, was denn sonst???

Hallo, willkommen im Board. |wavey:
Hm, ich vermute mal das die Eier relativ klein ausfallen oder ?
 

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
AW: Boilies, was denn sonst???

Hallo Robert,
eigentlich normal grosse Eier, eben Grösse M also Mittel, so wie überall beschrieben. Was hälst Du von dem Mix?
Gruß
Sören
 
AW: Boilies, was denn sonst???

Ich glaube das Sojamehl ist auch ein großer anteil, dess wegen wirst du so viel Eier verbrauchen.
 

robertb

Karpfen&Zander-Fan
AW: Boilies, was denn sonst???

Wie ist der Teig von der Konsistenz, wenn du nur 10 Eier verwendest ?
 

Pilkman

Active Member
AW: Boilies, was denn sonst???

Hallo Forellenhunter,

also 18-19 Eier der Größe M erscheint mir doch etwas zuviel. Okay, wir nutzen für die Boilieherstellung meist Knickeier der örtlichen Legebatterie rein aus finanziellen Gründen und die Dinger fallen teils mördermäßig groß aus... grob geschätzt wäre das XL bis XXL. Aber ich kann Dir nicht genau sagen, wieviele Eier unser Mix im Endeffekt genau saugt.

Wir rühren nämlich in einem großen Maurertuppen die gesamten Trockenzutaten an, nehmen einen Anteil von ca. 4-5 Kilo des Trockenmixes in einen kleineren Maurertuppen und fügen dort aus einem Kanister eine eher geringe Menge aufgeschlagenen Eier nach Gefühl hinzu. Dann wird die Masse mit einem Mörtelmixer und einer kräftigen Bohrmaschine durchgerührt und Stück für Stück wird noch etwas Eimasse hinzugegeben, bis die Masse einen nicht klebenden und backsenden Klumpen ergibt, der aber insgesamt eine recht feste Konsistenz hat. Mit einem Haushaltsmixer oder in einem kleineren Rahmen würde ich behaupten wollen, dass das in dieser Konsistenz wohl nur mit technischen Verlusten verarbeitbar ist. ;)

Zu Deinem Mix: Einfach, aber machbar würde ich sagen. Eine Frage nur, welches Casein verwendest Du? Soll das Casein die Aufgabe der Härtung des Boilies haben oder ist es für einen erhöhten Anteil an löslichen Bestandteilen im Mix? Wenn es rein um die Löslichkeit geht, kann man das teure Casein evtl. auch noch gegen ein günstigeres Trockenmilchpulver ersetzen.
Ich hatte erst Bedenken gehabt wegen dem hohen Anteil an Sojamehl vollfett in Zusammenhang mit dem Fischmehl, aber der Fettgehalt liegt insgesamt noch im grünen Bereich. Trotzdem würde ich das Sojamehl vollfett zugunsten von beispeilsweise grob gemahlenem Vogelfutter reduzieren, eine etwas offenere Oberflächenstruktur ist für ein "Arbeiten" des Boilies im Wassers wichtig.
 

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
AW: Boilies, was denn sonst???

Danke Pilkman,
also wenn ich den 1 Kilo Trockenmix mit 10 Eiern anrühren würde, bräuchte ich nicht mehr zu kneten, weil alles nocht feinrieselig ist. Mit 17 oder 18 Eiern bekomme ich einen relativ leicht zu knetenden Teig (so wie Brotteig) der nicht mehr klebt und sich im grossen und ganzen sehr gut rollen lässt. Die Boilies werden beim Trocknen nicht ganz so knüppelhart sondern bekommem eine Struktur etwas härter als ein Tennisball, sprich mit viel Kraft kann man die Boilies noch zusammenpressen, ohne das sie brechen. Im Wasser bleiben sie mindestens 24 Stunden ohne sich aufzulösen. Dannach habe ich den Versuch zu Hause abgebrochen. Als Casein benuitze ich Calcium-Casein.
Eigentlich würde ich mir auch gern etwas größere Mengen herstellen, traue mich aber nicht, weil ich bis jetzt noch nichts damit gefangen habe. Werde wohl noch einiges probieren müssen.
Stellt sich die Frage: Einen Teil des Sojamehl durch Hartweizengries zu ersetzen? Evtl. würde ich die Rezeptur so verändern:

30% Fischmehl
20% Sojamehl vollfett
20% Maismehl
20% Hartweizengriess
10% Casein

Was haltet ihr von dem Mix?
Danke und Grüße
Sören
 

Pilkman

Active Member
AW: Boilies, was denn sonst???

Hallo,

einen Teil des Sojamehls kannst Du auch durch Hartweizengriess ersetzen, das ist richtig. Hartweizengreiss bindet sehr gut und läßt die Boilies fester werden.

Anbei ist das Rezept unseres Boiliemixes, den wir gerade recht erfolgreich fischen. Ist auch ein einfacher und sehr günstiger Fischmix. Vielleicht hilft Dir das etwas weiter.

30% Rotbarschmehl
10% Trockenmilchpulver / Big C Spray / Vitemealo
05% Exotenfutter (ungemahlenes feines Vogelfutter aus der Tierhandlung)
15% Maisgriess
15% Maismehl
15% Sojamehl vollfett
10% Hart- und Weichweizengriess

Auf die Gesamtmenge von 30 Kilo Trockenmix haben wir noch ein Kilo Blutplasma zugesetzt, um die Boilies zu härten. Funktioniert sehr gut. Insgesamt hat der Boilie nach ca. 12 Stunden noch ein relativ stabiles Gerüst, ist in den Außenschichten aber bereits gut ausgewaschen und löchrig.

Spielkram und Wunderzutaten sind nicht drin, der Preis für die fertigen Boilies liegt bei ca. 2,30 Euro pro Kilo.
 

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
AW: Boilies, was denn sonst???

Danke Pilkman für deine Ideen. Was genau ist eigentlich für die Auswaschungen verantwortlich? Meine Boilies haben auch nach 24 Stunden noch eine vollkommen glatte Aussenstruktur. Sie richen zwar nach Stunden im Wasser noch nach dem Flavour (Pelzer Sushi-Imperial) aber sind wie gesagt aussen total glatt. Ich benutze allerdings nicht alzuviel Flavour, so ca. 5ml pro kg Trockenmix. Reicht meiner Ansicht nach auch vollkommen aus.
Eine Frage zum Trockenmilchpulver: da gibt es doch etwas ähnliches bei der Raiffeisen, für Kälber. Ist das anwendbar, hast Du da schon Erfahrungen gesammelt?
Danke für die Antworten
Gruß
Sören
 

Pilkman

Active Member
AW: Boilies, was denn sonst???

Forellenhunter schrieb:
... meine Boilies haben auch nach 24 Stunden noch eine vollkommen glatte Aussenstruktur. ...

Das habe ich befürchtet. Aber wichtig ist ja nun mal gerade bei Boilies, das der Köder "arbeitet" sprich seine Inhaltstoffe ins Wasser abgibt und "Signale" abgibt. Am besten ist es also, wenn er ein stabiles Bindegerüst und attraktive Inhaltstoffe in sich vereint. Von der Sache her würde ungekochter Mixteig am besten funktionieren, denn hier ist die Oberfläche durch das durch die Hitzeeinwirkung denaturierte Eiweiss noch nicht verschlossen.

Für die Auswaschung sind die wasserlöslichen Zutaten in einem Boilie verantwortlich; man muss aber aufpassen, dass der Boilie nicht zu schnell auswäscht oder gar seine Grundstruktur verliert. Das Auswaschen unterstützende Zutaten sind z.B. das von Dir verwendete Calcium Casein, das von uns verwendete Trockenmilchpulver, Weichweizengriess, Anteile im Fischmehl usw. usw. Außerdem sollte man die Oberfläche des Boilies dadurch vergrößern, dass man nicht nur puderfeine Bestandteile verarbeitet, sondern auch grobe Bestandteile wie Vogelfutter, Maisgriess oder Polenta etc.

Ebenfalls sehr wichtig für das Auswaschen: Der Trocknungsprozess nach dem Kochen. Richtig gut durchgetrocknete Boilies "arbeiten" nach meinen Erfahrungen besser im Wasser. Das von Wulf Plickat benannte beispielhafte Argument mit den Teebeuteln klingt für mich in diesem Zusammenhang auch sehr logisch.

Thema Flavour: Benutze ich im Moment fast gar nicht. Alternativ kann man nämlich auch gut attraktive Gewürze wie Zimt, Pfeffer, Paprika, Knoblauch etc. zusetzen. Boilies mit einem hohen Fischmehlanteil riechen eh bereits stark, ein Flavour kann aber muss da nicht zu.

Thema Kälbertrockenmilch: Diese Kälbertrockenmilch aus dem Agrarhandel kann man für die Boilieherstellung einwandfrei verwenden, Vitemealo oder Big C Spray ist vermutlich nichts anderes. Wir haben diese Trockenmilch bei größeren Produktionen auch schon verwendet, funktioniert einwandfrei und riecht sehr lecker sahnig bzw. vanillig. Nervig ist nur, dass man die bei uns nur in 25 Kilo-Säcken bekommt, soviel braucht man ja selten auf einmal (Höchstdosierung im Mix 15%, maximal 20%) und frische Zutaten sind sehr wichtig.
 

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
AW: Boilies, was denn sonst???

Also werde ich morgen mal Richtung Gartencenter Dehner Stiefeln (oder Fahren) und werde mir mal ein bischen Vogelfutter besorgen. Kannst Du da ein bestimmtes Produkt empfehlen? Werde dann ebenfalls mal Richtung Raiffeisen fahren und mal schauen, was denn die Kälbermilch so kostet. Dann Rezeptur verändern und nochmal Boilies rollen.
dann will ich spätestens am Donnerstag anfangen mit Füttern, da ich am Samstag Abend und Sonntag Früh (Nachtangeln leider verboten) endlich mal einen Karpfen fange!!! Habe dieses Prozedere schon mehrmals durchgeführt, allerdings ohne Erfolg. Vieleicht klappts ja diesmal
Gruß
Sören
 

Pilkman

Active Member
AW: Boilies, was denn sonst???

Forellenhunter schrieb:
... und werde mir mal ein bischen Vogelfutter besorgen. Kannst Du da ein bestimmtes Produkt empfehlen? ...

Ich habe ganz normales Exotenfutter aus dem Agrarshop gekauft, Hauptbestandteil ist vermutlich Hirse, Kanariensaat, rote Hirse und andere Kleinsaat. Wenn Du es in dem Laden bekommst, wäre Negersaat auch eine empfehlenswerte Sache. Und so sieht das Zeug aus...

negersaat01.jpg


Quelle: http://www.birds-online.de/nahrung/koerner/negersaat.htm

Noch eine Frage: Hast Du schon versucht mit Deinen Boilies und vielleicht ein paar gekochten Partikeln eine Stelle über ein paar Tage anzufüttern? Ich habe öfter das Statement gelesen, dass Fischmixe nicht unbedingt instant, d.h. ohne Vorfüttern fangen. Vielleicht wäre das auch ein Grund?
 

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
AW: Boilies, was denn sonst???

Hallo Pilkman,

das geht ja schnell mit Deinen Antworten. Also ich befische derzeit eine Kiesgrube mit anbindung an den Rhein. Die Kiesgrube ist im Schnitt so ca. 12 Meter tief, und hat ausmaße von ca. 5 km länge und ca. 200-500 Meter breite. Leider darf ich nur in einem Drittel des Sees angeln (der Rest gehört einem anderem Verein), allerdings das Drittel direkt am Rhein. Meine Angelstelle ist keinem allzugrossem Angeldruck ausgesetzt, da ich auf einer Kiesbank angle, welche nur durch ein paar Meter waten erreicht werden kann ( Wassertiefe beim Waten ca. 50-70cm, also nichts für Gummistiefel). An dieser Stelle fällte der Boden relativ schnell auf ca. 2,5m tiefe ab. Ca. 30-35 Meter weiter draussen geht es dann bis auf 12 Meter runter. Habe Jetzt schon mehrmals jeweils 2-3 Tage mit jeweils 2-3 Kilo Mais, einigen Boilies(ca.500 Gramm) und ebensovielen Frolics angefüttert. Karpfen waren auch da (habe einige rollen gesehen, auch auf dem Fischfinder waren grosse Fische zu sehen). Nur leider kein einziger Biss. Nicht mal auf Frolic. Habe es auch mit den Mini-Frolics probiert, aber auch nichts. Auf Wurm und Mais beissen nur Brassen. Hast Du vielleicht noch eine Idee?????
Gruß
Sören
 

Pilkman

Active Member
AW: Boilies, was denn sonst???

Forellenhunter schrieb:
... hast Du vielleicht noch eine Idee????? ...

Ehrlich gesagt nicht so richtig. #t

Klingt für mich, als wenn Du alles richtig machst. Die Anfüttermenge erscheint auch nicht zu hoch, 500 Gramm Boilies sind absolut i.O., Mais und Frolic wird auch von anderen Fischarten gern genommen, bleibt also im seltensten Fall unbeachtet liegen.

Waren die Zutaten frisch, die Du in Deinen Boilies verarbeitet hast? Wie gesagt, fettige Zutaten können ranzig werden und sind dann nicht unbedingt ein Fischmagnet.
 

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
AW: Boilies, was denn sonst???

Von der Frische gehe ich eigentlich aus. Habe die Zutaten erst vorn kurzem bei Eurocarp.de gekauft. Richt auch nichts irgendwie ranzig, und normalerweise habe ich dafür schon einen guten Richer. Von der Ausrüstung sehe ich auch keine Probleme (100g Festblei-Inline mit Anti-Tangle, ca. 25cm Vorfach mit Haken und Haar (UK-Carp, Cormoran) Wüsste nicht das ich irgendwas falsch gemacht habe. Es gibt zwar in dem See einiges an Wasserpflanzen, die sind aber noch nicht hoch genug um zu stören. Grund ist auch überwiegend Sandig-Kiesig, also nichts wo ein Boilie oder ein Frolic versinken könnte. Und wie gesagt, Karpfen sind ja da. Ich weiss auch nicht weiter????

Gruß
Sören
 

Pilkman

Active Member
AW: Boilies, was denn sonst???

Dann würd ich an Deiner Stelle nicht aufgeben und es weiter versuchen. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis Dir der erste Karpfen ordentlich Schnur von der Rolle zieht. #6
 

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
AW: Boilies, was denn sonst???

Wie gesagt, werde morgen wieder beginnen mit anfüttern und evtl. mein Boilierezept noch etwas verändern und dan mal schauen. Hast Du einen guten Tipp wie man am besten bei starkem Bewuchs mit Wasserpflanzen angelt? Posenangeln ist schlecht wegen dem Wind und teils Strömung wegen des Schiffsverkehrs. Und wie gesagt, ich schätze noch 3-4 Wochen dann ist der Grund wieder voll mit Pflanzen.
Gruß
Sören
 

Pilkman

Active Member
AW: Boilies, was denn sonst???

Am besten krautfreie Stellen am Rand von Pflanzen- und Krautfeldern suchen.

Evtl. auch lange Vorfächer binden und einen auftreibenden Boilie straid of the lead direkt über dem Kraut fischen.

Wenn der Grund an sich frei ist und die Pflanzen nur hochschießen, geht auch die "Holzhammermethode". Kraut und Pflanzen sind ja attraktiv für Fische, da sich dort auch natürliche Nahrung finden läßt. Dann wird der Haken mit PVA-Tape geschützt, die gesamte Montage in einen leicht perforierten PVA-Sack zusammen mit einem mittleren Stein und ein paar Boilies gesteckt und am besten vom Boot abgelegt. Das Gewicht sorgt dafür, dass die Montage bis zum Grund durchsackt, die Tüte und das schützende Tape lösen sich danach im Wasser recht schnell auf.
 

Forellenhunter

Der vom Boot aus angelt
AW: Boilies, was denn sonst???

Auch ne Idee. Leider ist halt das Wasser teilweise sehr trüb, sodas man nicht bis zum Grund schauen kann. Und das Echolot ist zu ungenau, um damit in diesem Wachstumsstadium der Pflanzen freie Stellen zu finden. Wo würdest Du sagen währe es besser zu angeln: im tiefen Wasser an der Kante, direkt auf der Kante oder eher im Flachwasser? Noch Frage zum Füttern während des Angelns. Habe bisher eigentlich während des Ansitzes nicht gefüttert. Währe es vieleicht hilfreich, einige Hände voll Partikel (Mais) um den Hakenköder zu verteilen?
Gruß
Sören
 

Siff-Cop

"Der Holländer"
AW: Boilies, was denn sonst???

Hallo Forellenhunter


wenn die Fische bei dir nicht beißen würde ich es mal mit einem confidencel Rig (Durchlaufmontage) ausprobieren, damit du weißt ob die Fische deinen Köder/ Haarmontage überhaupt aufnehmen mit der Festbleimontage bekommt man das ja erst mit wenn der Fisch schon gehackt ist und davon rennt!!!!!!

Ansonsten würde ich auch sagen machst du alles richtig, soweit ich das beurteilen kann!hehehe:q

also Big fish
dirk
 
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