Dieter1944
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– Gott bewahre mich vor Sportbootführer mit Crashkursscheinen-
Dieses ist nun der zweite Bericht von Ereignissen im Langelandbelt. Ich kam auf die Idee, diese Berichte zu schreiben, nachdem ich den absolut wichtigen und richtigen Gefahrhinweis bei Lotte in seinem letzten Langeland-Bericht gelesen habe
Ja, es ist auch schon eine Weile her, und mein war jetzt schon ein Hand – GPS – Gerät.
(sogar noch eines mit allen Koordinaten in Reserve J). Wir waren wieder im Mai in der Nähe von Spodsbjerg. Jetzt hatten wir wegen der Mannschaftsstärke 3 Boote, meines und zwei gemietete.
In den anderen Booten hatten jeweils Kollegen das sagen, die schon öfter mit Booten unterwegs waren und wenigstens mit einem Kompass umgehen konnten.
Eines Morgens hatten meine Crew und ich keine Lust, schon morgens mit raus zu fahren.
Es war schönstes Wetter und wir planten, dass zwei Boote (natürlich die Mannschaften) ohne Frühstück rausfahren, wir wollten ihnen so gegen 10.00 Uhr Frühstück bringen und dann gemeinsam weiterangeln.
Inzwischen hatten wir auch drei CB-Funkgeräte und so war es kein Problem, dass wir uns fanden.
Grob war die Richtung, der grüne Pfahl DW 55 als Treffpunkt vereinbart worden.
Während wir noch so gegen 09.00 Uhr verträumt die Brötchen schmierten und Kaffee kochten, war plötzlich Alarm auf dem Notkanal des CB-Funkgerätes. Einer meldete seiner Frau, dass er den Hafen nicht mehr findet und an einem Reusenpfahl fest gemacht hat, um den Nebel abzuwarten. Einer fragte nach, wo denn Spodsbjerg sei, er finde den Hafen nicht wieder.
Äh? Wir gingen vors Haus. Es lag etwas südlich Spodsbjerg auf einer Anhöhe. Wir trauten unseren Augen nicht: Auf der See dichter Nebel. Nicht irgendein Nebel, dicker Nebel!!!
Dann wurden wir von unseren Leuten gerufen. Sie hatten ganz dicht am grünen Seezeichen (Pfahl DM 55) festgemacht, d.h., sich angebunden und fragten, wann ich denn komme, sie zurück zu holen und was mit dem Frühstück sei.
Sich festzubinden ist natürlich verboten, aber hier war es wichtig, nicht abzutreiben!
Erst einmal habe ich zwei Damen die Leviten gelesen, die sich auf dem Notkanal mit „hochgepushten“ Funkgeräten über verschiedene Rezepte unterhielten ( es stimmt, ich schwöre)., obwohl ja die Problematik auf dem Wasser deutlich war. Der Nebel zog auch über die Insel.
Es war nahezu unwirklich windstill, überhaupt ganz ruhig. Nur die Nebelhörner der Großschifffahrt waren zu hören.
Wir fuhren nach Spodsbjerg, slippten ein und fuhren raus zu unseren Leuten. In Hafen standen einige Frauen und warteten auf ihre Männer. Der Hafenmeister war nicht da.
Ich wusste aus der Seekarte, dass der direkte Weg zum Grünpfahl über den Strand führte. Also gab ich in den GPS „Goto“ Gelbpfahl, das ist der „Spodsbjerg SE“, ein. Nach einer Weile dann „Goto“ Grünpfahl und wir fuhren langsam zu unseren Freunden.
Ja, und das, was bei gutem Wetter immer funktionierte, klappte jetzt auch. Wir fuhren so nahe an den Grünpfahl heran, dass man sich sogar sehen konnte. Nun kam es auf eine halbe Stunde auch nicht mehr an. Vielleicht verschwand der Nebel ja auch wieder. Es wurde gefrühstückt.
Dann kam eine Situation, die ich nie in meinem Leben vergessen werde, so beeindruckend war sie:
Man hörte dumpfes Motorengeräusch eines Schiffes, offenbar eines großen. Der Grünpfahl ist ja auch die Stb-Seite der Seeschifffahrtstraße. Das Schiff fuhr aber nördlich (,man hörte ja die Richtung aus welcher es kam). Damit fuhr es auf der von uns aus gesehen „anderen“ Seite der Seeschifffahrtstraße und war weit genug weg,
Ich habe diese Situation mit einer Videokamera gefilmt. Man hörte das Schiff kommen. Es war so laut, dass man dachte, es fährt 20 Meter an uns vorbei. Man hörte es auch vorbeifahren, aber man sah es nicht. Der Lotse gab einmal Nebelwarnhorn, wir hielten uns die Ohren zu. Wir waren vor Ehrfurcht und vielleicht auch ein wenig Angst alle ganz leise geworden. Ein unheimlich spannendes Erlebnis!
Na ja, dann war klar, der Nebel nahm nicht ab und wir fuhren in einem Abstand, dass wir uns noch sehen konnten, langsam zurück Richtung Spodsbjerg.
Unterwegs nahmen wir noch einen Kollegen mit, der einfach seinen Anker geschmissen hatte und der Dinge harrte, die da kommen. Es war ja völlig windstill und das Wasser ein Entenpopo. Später stellte sich heraus, dass seine Frau auch am Hafen stand und auf ihn wartete.
So und nun passierte etwas, was ich eigentlich bis heute nicht richtig verstehe. Ein offensichtlicher Crashkurs-Sportbootführerschein- Inhaber oder eben Schwarzfahrer in einem mittelgroßen Kajütboot kommt von See her in Gleitfahrt angenagelt, kann aber glücklicherweise noch vor uns anhalten anhalten (der Spinner).#d
Ich pöbele ihn an, ob er nicht ganz dicht sei und wo der denn hinwolle, ob er lebensmüde sei und alles so, was einem einfällt, wenn man sauer ist.#q
Wieso, er fahre direkt in den Hafen von Spodsbjerg. Ich schrie NEIN, du Sa.. fährst gleich auf Land, wir waren nämlich noch ein ganzes Stück südlich von Spodsbjerg.|kopfkrat
Na ja, er fragte, ob er sich uns anschließen dürfe. Natürlich, **grummel grummel**, besser, als den nächsten Kollegen rammen, der sich vielleicht ans schützende Ufer zurückgezogen hat und den Nebeln abwartete.
So kamen wir in Reihe von 5 Booten wieder in den Hafen. Auch hier fand das GPS Gerät exakt die Einfahrt. Gut, vielleicht wären sie auch so zurückgekommen, aber eben nicht so sicher.
Ich habe diesen Bericht geschrieben, um auf die Gefahren auf dem Wasser hinzuweisen. Als junger Mann habe ich mal an Land auf dem Priwall bei allerschönstem Wetter NACHMITTAGS einen Blitznebel in der Lübecker Bucht erlebt. Wer das noch nicht gesehen hat, kann es gar nicht glauben. Damals fuhren viele große Boote raus, um den kleinen zu helfen, Die STAATSGRENZE DDR verlief noch dort am Priwall
Insofern macht es auch Sinn, ständig die vorgeschriebenen Ausrüstungsgegenstände im Boot zu haben, selbst eine funktionsfähige Taschenlampe **grien**.
Ich habe auch immer eine Tröte dabei, schon damals auf dem Langelandbelt und hier in Hamburg erst recht, um auf mich aufmerksam zu machen. (Von Vorfahrt im Hafen haben, will ich gar nicht reden, hier hat die Berufsschifffahrt immer Vorfahrt. Steht zwar nirgends, ist aber so.:c
Ich hoffe, ihr hattet ein wenig zum Schmunzeln#6
Dieter
Dieses ist nun der zweite Bericht von Ereignissen im Langelandbelt. Ich kam auf die Idee, diese Berichte zu schreiben, nachdem ich den absolut wichtigen und richtigen Gefahrhinweis bei Lotte in seinem letzten Langeland-Bericht gelesen habe
Ja, es ist auch schon eine Weile her, und mein war jetzt schon ein Hand – GPS – Gerät.
(sogar noch eines mit allen Koordinaten in Reserve J). Wir waren wieder im Mai in der Nähe von Spodsbjerg. Jetzt hatten wir wegen der Mannschaftsstärke 3 Boote, meines und zwei gemietete.
In den anderen Booten hatten jeweils Kollegen das sagen, die schon öfter mit Booten unterwegs waren und wenigstens mit einem Kompass umgehen konnten.
Eines Morgens hatten meine Crew und ich keine Lust, schon morgens mit raus zu fahren.
Es war schönstes Wetter und wir planten, dass zwei Boote (natürlich die Mannschaften) ohne Frühstück rausfahren, wir wollten ihnen so gegen 10.00 Uhr Frühstück bringen und dann gemeinsam weiterangeln.
Inzwischen hatten wir auch drei CB-Funkgeräte und so war es kein Problem, dass wir uns fanden.
Grob war die Richtung, der grüne Pfahl DW 55 als Treffpunkt vereinbart worden.
Während wir noch so gegen 09.00 Uhr verträumt die Brötchen schmierten und Kaffee kochten, war plötzlich Alarm auf dem Notkanal des CB-Funkgerätes. Einer meldete seiner Frau, dass er den Hafen nicht mehr findet und an einem Reusenpfahl fest gemacht hat, um den Nebel abzuwarten. Einer fragte nach, wo denn Spodsbjerg sei, er finde den Hafen nicht wieder.
Äh? Wir gingen vors Haus. Es lag etwas südlich Spodsbjerg auf einer Anhöhe. Wir trauten unseren Augen nicht: Auf der See dichter Nebel. Nicht irgendein Nebel, dicker Nebel!!!
Dann wurden wir von unseren Leuten gerufen. Sie hatten ganz dicht am grünen Seezeichen (Pfahl DM 55) festgemacht, d.h., sich angebunden und fragten, wann ich denn komme, sie zurück zu holen und was mit dem Frühstück sei.
Sich festzubinden ist natürlich verboten, aber hier war es wichtig, nicht abzutreiben!
Erst einmal habe ich zwei Damen die Leviten gelesen, die sich auf dem Notkanal mit „hochgepushten“ Funkgeräten über verschiedene Rezepte unterhielten ( es stimmt, ich schwöre)., obwohl ja die Problematik auf dem Wasser deutlich war. Der Nebel zog auch über die Insel.
Es war nahezu unwirklich windstill, überhaupt ganz ruhig. Nur die Nebelhörner der Großschifffahrt waren zu hören.
Wir fuhren nach Spodsbjerg, slippten ein und fuhren raus zu unseren Leuten. In Hafen standen einige Frauen und warteten auf ihre Männer. Der Hafenmeister war nicht da.
Ich wusste aus der Seekarte, dass der direkte Weg zum Grünpfahl über den Strand führte. Also gab ich in den GPS „Goto“ Gelbpfahl, das ist der „Spodsbjerg SE“, ein. Nach einer Weile dann „Goto“ Grünpfahl und wir fuhren langsam zu unseren Freunden.
Ja, und das, was bei gutem Wetter immer funktionierte, klappte jetzt auch. Wir fuhren so nahe an den Grünpfahl heran, dass man sich sogar sehen konnte. Nun kam es auf eine halbe Stunde auch nicht mehr an. Vielleicht verschwand der Nebel ja auch wieder. Es wurde gefrühstückt.
Dann kam eine Situation, die ich nie in meinem Leben vergessen werde, so beeindruckend war sie:
Man hörte dumpfes Motorengeräusch eines Schiffes, offenbar eines großen. Der Grünpfahl ist ja auch die Stb-Seite der Seeschifffahrtstraße. Das Schiff fuhr aber nördlich (,man hörte ja die Richtung aus welcher es kam). Damit fuhr es auf der von uns aus gesehen „anderen“ Seite der Seeschifffahrtstraße und war weit genug weg,
Ich habe diese Situation mit einer Videokamera gefilmt. Man hörte das Schiff kommen. Es war so laut, dass man dachte, es fährt 20 Meter an uns vorbei. Man hörte es auch vorbeifahren, aber man sah es nicht. Der Lotse gab einmal Nebelwarnhorn, wir hielten uns die Ohren zu. Wir waren vor Ehrfurcht und vielleicht auch ein wenig Angst alle ganz leise geworden. Ein unheimlich spannendes Erlebnis!
Na ja, dann war klar, der Nebel nahm nicht ab und wir fuhren in einem Abstand, dass wir uns noch sehen konnten, langsam zurück Richtung Spodsbjerg.
Unterwegs nahmen wir noch einen Kollegen mit, der einfach seinen Anker geschmissen hatte und der Dinge harrte, die da kommen. Es war ja völlig windstill und das Wasser ein Entenpopo. Später stellte sich heraus, dass seine Frau auch am Hafen stand und auf ihn wartete.
So und nun passierte etwas, was ich eigentlich bis heute nicht richtig verstehe. Ein offensichtlicher Crashkurs-Sportbootführerschein- Inhaber oder eben Schwarzfahrer in einem mittelgroßen Kajütboot kommt von See her in Gleitfahrt angenagelt, kann aber glücklicherweise noch vor uns anhalten anhalten (der Spinner).#d
Ich pöbele ihn an, ob er nicht ganz dicht sei und wo der denn hinwolle, ob er lebensmüde sei und alles so, was einem einfällt, wenn man sauer ist.#q
Wieso, er fahre direkt in den Hafen von Spodsbjerg. Ich schrie NEIN, du Sa.. fährst gleich auf Land, wir waren nämlich noch ein ganzes Stück südlich von Spodsbjerg.|kopfkrat
Na ja, er fragte, ob er sich uns anschließen dürfe. Natürlich, **grummel grummel**, besser, als den nächsten Kollegen rammen, der sich vielleicht ans schützende Ufer zurückgezogen hat und den Nebeln abwartete.
So kamen wir in Reihe von 5 Booten wieder in den Hafen. Auch hier fand das GPS Gerät exakt die Einfahrt. Gut, vielleicht wären sie auch so zurückgekommen, aber eben nicht so sicher.
Ich habe diesen Bericht geschrieben, um auf die Gefahren auf dem Wasser hinzuweisen. Als junger Mann habe ich mal an Land auf dem Priwall bei allerschönstem Wetter NACHMITTAGS einen Blitznebel in der Lübecker Bucht erlebt. Wer das noch nicht gesehen hat, kann es gar nicht glauben. Damals fuhren viele große Boote raus, um den kleinen zu helfen, Die STAATSGRENZE DDR verlief noch dort am Priwall
Insofern macht es auch Sinn, ständig die vorgeschriebenen Ausrüstungsgegenstände im Boot zu haben, selbst eine funktionsfähige Taschenlampe **grien**.
Ich habe auch immer eine Tröte dabei, schon damals auf dem Langelandbelt und hier in Hamburg erst recht, um auf mich aufmerksam zu machen. (Von Vorfahrt im Hafen haben, will ich gar nicht reden, hier hat die Berufsschifffahrt immer Vorfahrt. Steht zwar nirgends, ist aber so.:c
Ich hoffe, ihr hattet ein wenig zum Schmunzeln#6
Dieter
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