Bestandsaufnahme von Grundeln in Oberfranken

Die Grundel gehört zu den invasiven Fischarten in Deutschland. Nun wurde ihr Bestand in Oberfranken aufgenommen.

Über den Main-Donau-Kanal kommen die Grundeln in die Gewässer Bayerns und Oberfrankens (Beispielbild)

Grundeln haben sich in Bayern über die großen Kanäle und den darauf stattfindenen Schiffsverkehr massiv vermehrt. Da sie kaum Feinde in unserem Ökosystem haben, können sie unsere einheimischen Fischarten verdrängen. In der Donau ist sie mittlerweile zur häufigsten Fischart avanciert. Das besorgt die Angler, Behörden und Naturfreunde gleichermaßen.
Auch in Oberfranken haben sich die kleinen, braunen Fische in den letzten Jahren sehr vermehrt. Aus diesem Grund fand kürzlich eine Bestandsaufnahme statt.

Reusen zur Kontrolle
In der Regnitzmündung bei Bischberg wurden von den Fachleuten 20 Reusen platziert. Von der Fischerzunft Bischberg und der Lehranstalt für Fischerei werden die gefangenen Fischarten kontrolliert. Daraus wird auf den Bestand im Fluss geschlossen. Die Schwarzmundgrundel hat sich auch hier breit gemacht und verdrängt seit Jahren zunehmend heimischen Fischbestände wie Hecht, Waller, Wels oder Rapfen.
Den kompletten Bericht dazu lest Ihr hier: klick


Wie sieht es bei Euch mit Grundeln aus? Habt Ihr sie auch schon in Euren Gewässern?


Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayer...pter-fisch-verdraengt-heimische-arten,TBw8aHj

 

Den Wels, der sich von Grundeln verdrängen lässt, möchte ich gern mal sehen.
Aber es stimmt schon, die Invasion ist ziemlich massiv. In der Tauber (Mittelfranken) gibt es noch keine aber das ist sicher nur eine Frage der Zeit....der Main ist gleich um die Ecke.

 

Aus diesem Grund fand kürzlich eine Bestandsaufnahme statt.

Wahrscheinlich bekommen sie nun Schonmaß und Schonzeit

 

Den kompletten Bericht dazu lest Ihr hier: klick

Der Link funktioniert nicht mehr.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayer...pter-fisch-verdraengt-heimische-arten,TBw8aHj

AH der schon

 

Den Wels, der sich von Grundeln verdrängen lässt, möchte ich gern mal sehen.
Aber es stimmt schon, die Invasion ist ziemlich massiv. In der Tauber (Mittelfranken) gibt es noch keine aber das ist sicher nur eine Frage der Zeit....der Main ist gleich um die Ecke.

Denke alle Fische die keine Brutpflege betreiben sind gefährdet.

 

Viel bedrohlicher für die heimische Fauna scheint mir die Amurgrundel zu sein, die nach allem, was man lesen kann, tatsächlich in der Lage ist, ein Gewässer zu "übernehmen". Ist halt noch kein großes Thema da bis jetzt nur in der Donau vorhanden. In wenigen Jahrzehnten kann das ganz anders aussehen...

 

Flussgrundel scheint auch neu bei uns zu sein

Neue Grundelart im Rhein - Karlsruhe

Mit der Flussgrundel hat eine vierte Grundelart den Oberrhein zwischen Mannheim und Karlsruhe erreicht.

www.rheinpfalz.de

 

Ich wusste gar nicht, dass Waller in Oberfranken zu den ursprünglich heimischen Fischarten gezählt werden.

In Fließgewässern und angeschlossenen Baggerseen ist der Besatz sogar strikt verboten und sie dürfen nach dem Fang auch nicht zurückgesetzt werden.

Soweit ich weiß kamen Waller und Rapfen in den Unterläufen der Schwarzmeerzuflüsse natürlicherweise zusammen mit den Grundelarten vor, da wäre es schon komisch, wenn gerade die jetzt plötzlich durch die Grundeln in Gefahr wären.

Wobei die Fluss-Ökosystem in Oberfranken natürlich schon anders aussehen als in RO, BUL,, UKR etc.

Trotzdem hat man sich da natürlich auch mit den Grundeln nen ungebetenen Gast ins Haus geholt, den man kaum mehr los werden wird.

Kann man nur hoffen, dass sich das System irgendwann wieder ausgleicht.

 

Viel bedrohlicher für die heimische Fauna scheint mir die Amurgrundel zu sein, die nach allem, was man lesen kann, tatsächlich in der Lage ist, ein Gewässer zu "übernehmen". Ist halt noch kein großes Thema da bis jetzt nur in der Donau vorhanden. In wenigen Jahrzehnten kann das ganz anders aussehen...

Ich kenne nur Vorkommen an der Naab bei Schwandorf.

Edit:
Schade, dass es keine zentralen Verbreitungskarten gibt in die alle Nachweise eingetragen werden.
Ich kenne nur Diese: https://biodiv-atlas.de/fische/#!/browse
Und natürlich https://www.fishbase.de/ .

 

Ich kenne nur Diese: https://biodiv-atlas.de/fische/#!/browse

Super Link, kannte ich noch nicht, vielen Dank!

 

"da sie kaum Feinde in unserem Ökosystem haben....."

Bitte was ?!

 

Denke alle Fische die keine Brutpflege betreiben sind gefährdet.

kleiner Irrtum meiner Meinung und Beobachtung - der pflegende Fisch vertreibt ein paar und wenn er zurückkehrt
haben die anderen alles weg gefressen , ist bei uns so mit den Karpfen .
Die ,die immer nur ihre Interessen sehen haben in unserem See Welse und Karpfen eingebracht .
Anfangs hat man auch mal nen kleinen Wels gefangen - ist seit zwei Jahren vorbei - ebenso sind die Zander
so gut wie verschwunden - ja die C&R Lieblinge schwimmen in Schwärmen umher und fressen alles was ihnen vor den Rüssel kommt . Bei einer meiner letzten Stipptour sind sie dicht an meinem Kahn vorbei gezogen so ca.
zwanzig in beachtlicher Grösse - na kaltmachen darf man sie nicht - Fangfenster - und ein kulinarischer
Genus sind sie allemal nicht ( in keiner Größe )
Was ich nun gern wissen möchte - warum können Grundeln Raubfische verdrängen - sind sie
ungeniessbar ? für andere Fische ?

 

Also an der Mosel dominieren Grundel und Wels. Auf ein gefangenes Rotauge kommen so 30 - 40 Grundel. Der einzige Vorteil der Grundel ist, die Größen beim Barsch werden im Durchschnitt höher. 40er Barsche sind keine Seltenheit.

Zum Wels, an der Obermosel werden sogar schon kleine Welse beim Stippangeln gefangen.

 

Hallo,

Bitte was ?!

Hab ich mir auch gedacht.

Gibt jede Menge Angler, die diese Grundeln mittlerweile für die besten Köder auf Zander, Barsch , Aal etc. halten.

Ich hab auch mal gelesen, dass nach dem Auftauchen der Grundeln im NOK die Zanderbestände dort deutlich zugenommen hätten

Die Barschangler hier am Main-Donau-Kanal berichten auch von regelmäßigen Fangergebnissen, die früher absolut unüblich waren.

Dort sollen jetzt auch wieder regelmäßig Schwärme an Lauben zu sehen sein. Vermutlich weil der Fraßdruck der Raubfische sich jetzt mehr auf die Grundeln richtet.

Trotzdem kein Grund sich über diese Neozoen zu freuen.

Muss man halt versuchen das beste aus der Situation zu machen.

Am Main in Unterfranken sind ja z.B. die "Meefischli" populär.

Also kleine, im ganzen frittierte Weißfische. Vielleicht lassen sich die Grundeln ja ähnlich vermarkten.

 

Hallo,

ohne das wissenschaftlich belegen zu können :

An einem See in NRW , wo die Köderfischangler Grundeln eingeschleppt haben , hat sich die Korpulenz der Barsche wohl deutlich erhöht.

Die haben richtig "breite Stiernacken" bekommen , wie mir berichtet wurde.

Ähnliches fiel mir vor ein paar Jahren auf, als ich noch aktiv am Rhein Zander beangelt habe.

Die schlankeren Laubenfresser von damals sind eher kraftigen, gedrungenen Zandern gewichen.

Aber das sind nur meine Ansichten , wie gesagt ohne wissenschaftliche Belege...

An der Weser bei Bremen , wo es nun auch einen Grundelbestand gibt , fing ich letztes Jahr einen kurzen aber sehr kräftigen Aal, der eine

kleinfingerlange Grundel ausgespuckt hat.

Aale haben da so gut wie nie Fischchen im Magen gehabt ... erste Anzeichen für eine Nahrungs"ergänzung" ?

R.S.

 

Ich kann mir auch gut vorstellen , dass die "friedlichen Räuber" wie

Barbe , Döbel und Alander , die man ja auch auf Kunstköder fängt , die Grundeln fressen , wenn sie die kriegen.

Ebenso große Artgenossen und evtl. vorkommende Salmoniden.

Somit wäre die Liste der potenziellen Fressfeinde schon ziemlich lang...

R.S.

 

Wahrscheinlich bekommen sie nun Schonmaß und Schonzeit

In den mittelfränkischen Verbandsgewässern müssen Sie ins Fangbuch eingetragen werden. Hoffentlich wegen "Bestandsaufnahme"!

 

Die Schwarzmundgrundel hat sich auch in den vier Kanälen im Ruhrgebiet NRW breit gemacht aber das sie andere Fischarten verdrängt habe ich persönlich noch nicht festgestellt.

Gerade die hier im Bericht angegebenen Fischarten wie Hecht, Zander Barsch, Rapfen und sehr viele andere haben sich regelrecht auf die Grundeln zum fressen eingeschossen.

Ich angel sehr viel im Rhein und den Kanälen bei uns, was den Zander und den Hecht sowie Barsch angeht hat sich die Population wegen der Grundeln bei uns mittlerweile sogar verdreifacht. Ich fange heute wieder mehr Zander am Rhein als noch vor ein paar Jahren. Auch das Friedfisch angeln in den Kanälen ist seit Jahren sehr viel besser geworden als früher.

So gehe ich gegen Grundel Bisse vor:

Die Grundel ist ein Boden Fisch und kann eigentlich von Haus aus sehr schlecht schwimmen, deswegen biete ich meine lebend Köder so um die 20 bis 30 cm. über Grund an. Wenn man mit Mais angelt hat man schon sehr viel mehr Ruhe vor der Grundel ab 50 cm über Grund hören die Grundel Bisse dann meistens ganz auf und man fängt auch seine Fische.
Auch in der Dunkelheit beißen Grundeln sehr selten noch.

 

Hier in der Donau gibt es sie ja schon mindestens 15 Jahre, es hat eine Zeitlang gedauert bis sich das eingeregelt hat. Zu Anfangs gab es kaum mehr weisfische, dann haben sich die Räuber auf Grundeln eingestellt und es wurde jahr für jahr besser. Seit 4 oder 5 Jahren breitet sich der Fischotter massiv aus und es wird wieder schlechter... auch wieder deutlich mehr Grundeln weil Räuber fehlen...

Achja was mir heuer aufgefallen ist dass die Größe ziemlich zurück gegangen ist. Extrem viele kleine. So richtig fette kampfgrundeln hab ich heuer erst eine oder zwei gehabt.

 

Obwohl ihr die Grundeln in der Donau schon deutlich länger habt, ist hier in Elbe und MLK in Sachsen-Anhalt ganz ähnliches zu beobachten.
In den ersten Jahren waren die Grundeln richtig fett, die Männchen fing man oft im schwarzen Brutkleid.
Seit ca. 2 Jahren sind Grundeln über 10cm hier mittlerweile schon selten, die Regel sind eher so um die 5cm.
Was mir ebenfalls aufgefallen ist, ist der Rückgang von Weißfischen in den Uferbereichen. Ist noch gar nicht lange her da hab ich im MLK und Elbe regelmäßig Ukeleis und Plötzen gefangen. Seit letztem Jahr sehe ich nichtmal mehr vorbeiziehende Ukeleischwärme im Kanal und das ist untypisch.
Ebenso scheinen im speziellen Kaulbarsche, die im MLK sehr häufig waren, kaum noch auffindbar zu sein. Anscheinend haben hier die Grundeln dessen Bereich übernommen.
Zanderfänge sind in den letzten 3-4 Jahren stark eingebrochen, vorallem im MLK. Die Elbe nehme ich hier mal vorsichtigerweise aus, da sich deren Wasserqualität drastisch verändert und dies nicht zu Gunsten der Zander...sprich das Wasser wird zu klar.