Barschbuckel

günner

New Member
Bin durch den Thread "Wie groß ist dieser Barsch" drauf gekommen:
Scheinbar gibt es ja verschieden ausgeprägte Buckel bei den Barschen, wie man diesem Thread entnehmen kann. Da mir dies auch beim Angeln selbst aufgefallen ist, wollte ich mal fragen, ob einer weiß womit dies zusammenhängt?

Breitkopfaal und Spitzkopfaal vermutlich durch unterschiedliche Enährung.

Kann es sein, dass die Buckel beim Barsch mit Gewässer zusammenhängt, also ob stehendes oder fließendes ?(Stromlinienform?)

Grüße!
 
AW: Barschbuckel

also bei karpfen ist es gewöhnlich so das wenn ein großer futterstreit herrscht die karpfen stämmigere köpfe und körper bekommen

wie du bereits gesagt hast liegts wahrscheinlich auch an der strömung
 

Gummischuh

Einigkeit+Recht+Freizeit
AW: Barschbuckel

Scheint mir eher genetisch begründet zu sein. Hier ist die Strömung zum Teil recht hart, aber die Barsche sind trotzdem sehr hochrückig.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Barschbuckel

@Karpfencrack,Beim Karpfen hat das genetischen Ursprung und kommt daher welche Zuchtform besetzt wurde,wobei der Aischgründerkarpfen,der mit dem größten Buckel ist.
Dabei gibt es natürlich etliche Zwischenformen,wobei verschiedene Zuchtstämme miteinander verkreuzt wurden!

Taxidermist
 

Crotalus

Member
AW: Barschbuckel

Das sind beim Barsch möglicherweise eher morphologische Adaptationen aufgrund von Räuberdruck. Ist ja auch schon bei Karauschen nachgewiesen worden, daß sie bei Anwesenheit von Hechten einen Buckel bilden.
 

Gummischuh

Einigkeit+Recht+Freizeit
AW: Barschbuckel

Könnt' auch sein. Wenn mir jemand bedroht, dann krich ich auch gleich 'n dicken Hals:)
 

Tigersclaw

Well-Known Member
AW: Barschbuckel

joa denk auch morphologische anpassung .. is allgemein bekannt das Friedfische/Beutefische in Gewässern mit hohem Räuberdruck hochrückiger wachsen, als ihre artgenossen in gewässern mit wenig Räubern.
hoher rücken = erscheint größer und damit "schwerer" zu jagen... und jeder jäger nimmt im allgemeinen immer die fuer ihn am leichtesten erjagbare beute...

claw
 

HD4ever

baltic trolling crew HH
AW: Barschbuckel

die wachsen dann gegen Ende halt mehr in die Breite/Höhe als in die Länge #c
 

Gummischuh

Einigkeit+Recht+Freizeit
AW: Barschbuckel

Dann scheint der Hecht aber ein morphologischer Versager zu sein, oder warum lässt der sich dann nich' einfach ein größeres Maul wachsen |kopfkrat? ....Oder am besten gleich zwei:)
 

Crotalus

Member
AW: Barschbuckel

Das Bildniss von der Roten Königin bei Alice im Wunderland trifft das Problem ziemlich gut:

"Du mußt so schnell rennen wie du kannst, um auf dem Platz zu bleiben wo du bist."

Soll heißen: Es ist ein permanenter Wettlauf zwischen Räubern und Beute hinsichtlich ihres Verhaltens, Morphologie und was sonst noch so alles ne Rolle spielt. Nur muß die Beute dem Räuber immer eine Nasenlänge vorraus sein, da sie sonst ausstirbt ;) Für den Räuber geht es nur um ein Essen, für die Beute um den Tod. Deshalb ist der Evolutionsdruck eben auch höher bei der Beute.

Zusätzlich sind auch noch ander Faktoren denkbar, wie beispielsweise das eine große Beute riskanter beim Überwältigen und Fressen ist (sie muß ja auch noch durch den Schlund etc.). Auch könnte kleine Beute einfach viel häufiger vorkommen und es also besser sein sich darauf zu spezialisieren. Es muß also für den Hecht nicht unbedingt sinnvoll sein ein noch größeres Maul zu entwickeln.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sylverpasi

Lofotenstipper
AW: Barschbuckel

Ich hab mich auch schon gefragt, warum es unterschiedliche Körperformen bei den Barschen gibt. Bei uns in den Binnenseen sind sie ganz normal schlank. Aber in der Elbe hab ich jetzt ausschließlich nur Barsche gesehen oder gefangen, die einen Stiernacken aufwiesen! Warum ist das so?
 

Crotalus

Member
AW: Barschbuckel

warum den eigentlich????sodass die ins hechtmaul nicht so gut passen???

genau so ist es. Die Beute wird schwieriger zu handhaben für den Räuber. Die Beute muß ja außerdem nicht nur erlegt, sondern auch noch geschluckt werden :)


edit: Hab oben in Bezug auf die Karauschen von Hechten geredet. Das waren nur Beispiele, ebenso jagen auch andere Tiere und es sind beim Barsch auch andere Ursachen denkbar oder mit beteiligt. Wie bei dem Post unter mir suggeriert wird habe ich nie behauptet, daß ein Barsch einen Buckel bekommt "nur davon, das so ein Bärschlein mal einen Hecht sieht" ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Ullov Löns

Active Member
AW: Barschbuckel

Aber analoge morphologische Strukturen müssen nicht zwangsläufig die gleichen Gründe haben. Möglicherweise sind die buckeligen Barsche einfach gut genährt. Gerade bei Barschen würde ich einen solchen schlichten Darwinismus stark in Frage stellen, da sie ja häufig garnicht in so engen genetischen Populationen leben. Nur davon, das so ein Bärschlein mal einen Hecht sieht, bekommt er wohl keinen Buckel.
 

günner

New Member
AW: Barschbuckel

Dann scheint der Hecht aber ein morphologischer Versager zu sein, oder warum lässt der sich dann nich' einfach ein größeres Maul wachsen |kopfkrat? ....Oder am besten gleich zwei:)

Also wenn man sich mal beim Hecht das Verhältniss von Maulgröße und Körperdurchmesser anschaut, würde ich nicht von einem "morphologischen Versager" sprechen.

Aber zugegeben finde ich die Bezeichnung recht amüsant!

Zurück zum Buckel:
Also haben einige Barsche dann den Buckel evtl. genetisch "im Programm". In einem Gewässer mit Predatoren setzen sich die buckligen erfolgreicher durch, die weniger buckligen werden eher gefressen. Die buckligen bekommen bucklige Nachkommen usw.
Könnte ich mir vorstellen!
 

Tigersclaw

Well-Known Member
AW: Barschbuckel

leider habsch mein diplom schon an wasserkäfern gemacht.. sonst hät ich das thema damals meinem prof vorgeschlagen :)...

hmm allein mit dem ernährungszustand würd ich es aber auf keinem fall begründen... da würden die bärschli nicht nur in den buckel investieren sondern eher in das "gesammtbild". was nutz nem barsch n buckel bei der normalen Nahrungsaufnahme? als Jäger(sind alle großen) sollte er stromlinienfömig sein.. möglich kleine siluoette haben und und und ..alles facken die gegen den Buckel an sich sprechen. sicher könnte man jetzt argumentieren. da gibt es so viel nahrung da kanner n buckel haben ;)...
und auch die begründung das es mit der größe und damit dem verstärken "buckel"wachstum im alter is vielleicht teilweise richtig... aber wenn selbst recht kleine Barsche deutliche Buckel haben wieder spricht sich das ;)...
ich tendiere sehr sehr stark zu der these: hoher Fraßdruck = hoher rücken

;)
 

Ullov Löns

Active Member
AW: Barschbuckel

Herrlich!

Dilletanten unter sich! (Ich schließe mich ausdrücklich mit ein!) In der Elbe um Hamburg gibt es diese Buckelbiester auch. Ich würde vermuten, dass die Barsche vom Supernahrungsangebot der Tidenelbe profitieren und einfach super abwachsen. Dafür spricht übrigens auch, dass es dort kaum Hechte gibt, dass heißt das Hochrückigkeit eher ein Nachteil wäre.

Die Burschen können sich Krebse, Garnelen, Fischbrut, Stinte und und und reinpfeifen.
 

Tigersclaw

Well-Known Member
AW: Barschbuckel

hmm interessant wäre zu wissen ob es alle oder die überwiegende mehrzahl der barsche im jeweiligen gewässer betrifft oder nur einzelne wenige expemplare ;)
 
W

WickedWalleye

Guest
AW: Barschbuckel

Also über morphologische Anpassung um Räubern zu entgehen kann ich nur lachen.

Bei uns in der Weser sind die Barsche fast alle sehr hochrückig gebaut.

Nur gibt es hier streckenweise (fast) keine Hechte, außerdem auch nicht genug kapitale Zander, um den Barschen gefährlich werden zu können. Zumal ich glaube, daß sich ein 60er Zander kaum an einem 40er Barsch vergreifen würde, da sie ziemlich ebenbürtig sind. Die werden hier nicht umsonst so massig. Ergo haben die Barsche hier so gut wie keine natürlichen Feinde, von größeren Barschen und Zandern, sowie der geflügelten, schwarzen Pest mal abgesehen. Das ganze bei einem Überangebot an Nahrung und besten Jagdbedingungen.

Vielleicht ist der hohe Rücken auch ein Zeichen von besser ausgeprägter Muskulatur, die Barsche in Fliessgewässern haben müssen, gegenüber Exemplaren die im Stillwasser leben. Wobei natürlich dagegen spricht, daß hier eine Aquadynamische Form eher von Vorteil wäre. Oder wie gesagt wurde, einfach ein Zeichen guter Genährtheit.

Was ich beim Barsch sehr bemerkenswert finde ist, daß es so wahnsinnig große Unterschiede bei der Kopfgrösse gibt! Ich meine, man kann einen 40er Barsch haben, der im Verhältnis zum Körper einen ganz, ganz kleinen Kopf hat und es gibt die Barsche mit dem Mega-Dickschädel. Hatte mal zwei Fische nebeneinander bei denen die Extreme gut ausgeprägt waren, die sahen sich überhaupt nicht mehr ähnlich. Auch haben die Dickbarsche mit den kleineren Köpfen meist dickere Schuppen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Dennert

Profi ;-)))
AW: Barschbuckel

Hat eventuell auch was mit der Fortpflanzung zu tun. Der mit dem Größten hat auch die besten Chancen bei den Weibchen.
Tiere sind auch nur Menschen ;)

Spaß beiseite, bei bestimmten Fischarten ist es wirklich so, dass z.B. Männchen mit sehr stark ausgeprägten Flossengrößen/formen von den Weibchen bei der Balz mit mehreren Männchen bevorzugt zum Zuge kommen.
 
Oben