Baggersee ohne Boot

Hickey

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Ich angle seit kurzem an einem ca. 4 Hektar großen Baggersee, bei dem der Bagger erst vor wenigen Monaten abgezogen ist. Dementsprechend ist das Gewässer (noch?) sehr klar und Ufer, sowie Untergrund sind von Kies geprägt.

Neben Karpfen werden auch reichlich Regenbogenforellen, sowie ganz gut Seesaiblinge gefangen. Außerdem ist der See mit Zandern, Schleien und sogar Seeforellen besetzt.

Der See ist nahezu quadratisch (200m x 200m), und die Gewässertopographie dürfte relativ eintönig sein. Angeblich beträgt die Tiefe maximal 8m. Ach ja: Meiner Erfahrung nach herrscht sehr häufig mehr oder weniger starker Westwind vor, und die Karpfen halten sich meistens am Ostufer auf.

Da ich bei den Karpfen sowohl auf Sicht als auch auf Grund in Ufernähe meine Erfolge gefeiert habe, würden mich nun vor allem die Salmoniden im See reizen (wobei ich auch gegen Zander oder Schleien nichts hätte). Die Frage ist nun: Wie beangelt man die Salmoniden (respektive Zander/Schleihen) bei so einem See, wenn Boot (auch Bellyboot) verboten ist?

Würde mich über alle Tipps zu Strategie, Gerät und auch Jahres- bzw. Tageszeit sehr freuen, weil mir für diese Angelei einfach die Erfahrung fehlt.
 

PirschHirsch

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AW: Baggersee ohne Boot

Gezielt auf die Salmoniden würde ich es mit richtigem Weitwurfgerät nebst Weitwurfködern probieren.

Mit anderen Worten: Ein System, das in etwa einem aus dem Mefo-Bereich entspricht.
 

Schlacko

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AW: Baggersee ohne Boot

Habe einen See mit ähnlicher Situation. Der See ist allerdings schon 20 Jahre alt. Da nehme ich eine Sbiro-Rute mit bis 45 g Wurfgewicht. Darauf ein 30g Sbiro, langes Vorfach, dann den Künstköder und Feuer frei !
 

Hickey

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AW: Baggersee ohne Boot

Sinkender oder schwimmender Sbiro? Und eher in der warmen oder der kalten Jahreszeit?
 

Deep Down

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AW: Baggersee ohne Boot

Sinkender oder schwimmender Sbiro? Und eher in der warmen oder der kalten Jahreszeit?

Alles am Wasser dabei haben. Die Verhältnisse von heute sind morgen schon wieder ganz anders, deshalb sollte man flexibel sein.
Vom Material kann man alles verwenden was man auch zum Mefospinnen nimmt.
Vorrangig die windauflandige Seite beangeln.
Bei Windstelle, sogenannter Ententeich, sieht man die Forellen durchaus mal an der Oberfläche. Das erleichtert das Auffinden. Diese oder springende Fische gezielt anwerfen.
Forellen an der Oberfläche sind manchmal ausschließlich auf Flugnahrung eingeschossen und ignorieren alles andere. Daher bei der Spiromontage auch an eine anzuknütschernde Fliege denken.
 

Hickey

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AW: Baggersee ohne Boot

Ich frag mich halt noch, ob es sinnvoll ist, im Sommer zu angeln... Vermute, dass die Fische da nur irgendwo am Grund stehen und versuchen zu überleben. Oder sehe ich das falsch? Und im Winter sind sie wahrscheinlich überall, dafür aber im Mittelwasser oder gar oberflächen-nah?
 

Stoney0066

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AW: Baggersee ohne Boot

Ich kann dir nur was zu den Zandern sagen...

Mach mal mit der Spinnrute und nem Gummifisch am relativ schweren Bleikopf ne Wanderung um den See und klopfe den Grund an allen Stellen ab an die du rankommst. Durch das verschieden Absinkverhalten merkst du ziemlich schnell wo sich evtl. doch ein wenig Struktur/Kanten/Steine in Ufernähe befindet. Das sind dann deine bevorzugten Stellen zum Zanderfischen. Egal ob mit Gufi oder Köfi... Ein weiterer Vorteil bei der Methode, du kannst beim testen gleich noch Fische fangen! ;-)

Ansonsten im Sommer abends in der Dämmerung flachlaufende Wobbler im Uferbereich. Vorher mal schauen wo abends die Futterfischschwärme stehen, da ist in der Regel auch der Zander nicht weit. Wenn du glück hast siehst du die Fische an der Oberfläche rauben, dann weißt du eh wo du hin musst! Wenn Bäume ins Wasser ragen ist das auch immer ein gutes Versteck für Brutfisch, dort findest du in der Regel auch Jäger...
 

PirschHirsch

Well-Known Member
AW: Baggersee ohne Boot

Ich frag mich halt noch, ob es sinnvoll ist, im Sommer zu angeln... Vermute, dass die Fische da nur irgendwo am Grund stehen und versuchen zu überleben. Oder sehe ich das falsch? Und im Winter sind sie wahrscheinlich überall, dafür aber im Mittelwasser oder gar oberflächen-nah?
Das verhält sich zuallermeist genau andersherum. Beschäftige Dich am besten mal ne Runde mit Grundbegriffen wie Sprungschicht, Sauerstoffverteilung, "Windufer" etc. (z. B. durch Lesen des Raubfischbuchs von Uli Beyer, da werden auch viele Gewässer-Basics sehr gut/direkt anwendbar bzgl. Angeln und ohne großes Wissenschaftsgalama erklärt).

Dann weißt Du hernach deutlich besser, wo Du zu welcher Jahreszeit sinnvoll nach den Viechern suchen kannst - andernfalls angelst Du evtl. komplett an denen vorbei.

Und zudem - falls Absinkphasen-"Messung" doch mal zu ungenau - sorgfältiges Ausloten nicht vergessen.

Da Verboot, halt dazu die gute alte Lotrute auspacken. Das dauert und ist nicht in ein paar Stunden komplett rockbar, lohnt sich aber.

Der See scheint ja nicht megagroß zu sein - innerhalb von nem Jahr kommst Du da dann schon durch.
 
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Hickey

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AW: Baggersee ohne Boot

Bin nun schon das ein oder andere mal mit Sbirolino und 2er Mepps sowie Forellenzopf losgezogen. Aber bisher ohne jeden Erfolg...

Dazu noch folgende Montage-Details:

- Sbiro, ca. 40cm Mono-Vorfach, Forellenzopf (und drei Klemmbleikugeln, um den Haken des Forellenzopfs von dessen Bleikopf soweit fernzuhalten, dass er relativ weit hinten sitzt und es nicht zu Fehlbissen kommt.

- Sbiro, ca. 70cm dünnes Stahlvorfach, 2er Mepps.

Mach ich da noch was falsch? Verwendet man einen Forellenzopf anders? Die Montage ließ sich jedenfalls nur komisch führen. Ach ja, der Sbiro ist "langsam sinkend".
 
AW: Baggersee ohne Boot

Der Absrand zwischen Sbirolino und Köder ist mMn viel zu kurz, es sei denn es handelt sich um einen Ghost. Sbiros fischt man üblicherweise mit Vorfächern ab 150cm.

Mepps am Sbiro könnte Schwierigkeiten geben:

Die Montage verheddert sich häufig im Flug, wenn der Köder zu schwer ist. Lieber fliegen, unbeschwerte Spinner, Kleinstwobbler oder unbeschwertes Gummizeug nehmen.
 
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