Hehe, der mit dem Wasser ist gut, ich lebe in der wasserärmsten Gegend Deutschlands
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Ist ein reines Oberflächengewässer, d.h. es gibt keine wirkliche Quelle, entsprechend ist das mit dem Wasserstand. Regen gibts üblicherweise nur aus NW oder N, da stehen uns aber ein paar Höhenzüge (bis knapp 1000m) im Weg, dort regnet es sich ab. Dazu gierige Bauern, Verwerfungen im Kalkgrund und Missmanagement was die Abgabe aus den Hochwasserrückhaltebecken angeht.
Ich werd immer ganz neidisch wenn ich im Fernsehen was von Überflutungen seh'
. Nebendran in Thüringen sind letztes Jahr Bäche einfach verschwunden.
Wir haben auch noch ein Rinnsal am Berg , ca. 700m schätz ich mal mit herrlichen Steinforellen (nur 20 cm Sonderschonmaß), das nirgendwo einmündet sondern einfach zwischen den Steinen verschwindet...
Nee, zu hoch gibts hier nicht. Wenns mal ordentlich regnet schwillt der Bach etwas an, wird mal für 1, 2 tage trüb (Spinnrutenwetter !), klärt sich aber innerhalb weniger Stunden nach Ende des Regens wieder auf. Mit Fertigstellung der "Hochwasserschutzmaßnahmen" Mitte der 90er wurde die Abflussgeschwindigkeit um den Faktor 2,4 erhöht, und das zu einer Zeit wo es wegen der Klimaänderungen längst nicht mehr die extreme Schneeschmelze früherer Jahrzehnte gab !
Ich war sozusagen "live dabei". Durch die Absenkung des Wasserstands um ~ 40-50 cm wurden praktisch täglich irgendwo Bachforellen obdachlos und duellierten sich um die verbleibenden Standplätze. Ich hab damals natürlich nicht kapiert was abgeht, sondern mich nur gewundert über diese unglaubliche Bachforellenfischerei.
Ein Tag ohne Ü40 war ein Scheixxtag, das damalige Limit von 4 Fischen wurde praktisch immer erfüllt, Pb's wurden monatlich gesteigert und bei jeder Äsche die versehentlich den Wobbler oder Spinner genommen hat, hab ich rumgeflucht weil die mich ja vom Bafos fangen abgehalten hat.
2 oder 3 Jahre warens mein ich, dann war der Spuk vorbei. Bachforellen über 40 fange ich kaum noch, auch die Wiederansiedlung von Elritzen hat daran nix geändert. Mühlkoppen gibts fast keine mehr, die halten sich nur noch in einem kleinen Nebenbach den die Herrn Gewässerplaner gottlob vergessen haben.
Positiv aus anglerischer Sicht ist eigentlich nur die Stabilisierung des damals schon rückläufigen Äschenbestands. Die haben viele Bereiche übernommen die sonst von Bafos besetzt waren. Das war auch der Hauptgrund für meinen Umstieg aufs Fliegenfischen.
Im unteren Streckenteil, früher eher der "Äschenteil" dominieren Döbel, Döbel, Döbel und.... Döbel natürlich xD. Im Sommer kommen Barsche, Rotaugen, Rotfedern, Bachschmerlen und selbst Karpfen dazu. Alles Fische die hier vor 25 Jahren noch völlig unbekannt waren.
"Mein Bach" hier ist sowas wie ein Paradebeispiel wie man es heute
nicht mehr machen sollte. Ich weiss nicht mehr genau wann das Natura 2000 Programm von der EU beschlossen wurde bzw. wann es in Kraft trat, aber es muss relativ kurz nach dem Wüten der hiesigen Gewässerplaner gewesen sein. Wenn die Arsxxlöcher sich nun ständig selbst loben, wieviel besser unsere Gewässer heute angeblich sind, könnte ich regelmässig den Fernseher kaputt treten
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Sorry für viel Text, aber irgendwie musste es raus, hoffe es passt halbwegs zum Thema.
P.S Seele, die beste Zeit ist der September. Zu hohes Wasser gibts net, zu klar hingegen schon
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Haut rein !