Hallo Rheinfischer70, hallo Smithie,
Mir gefällt am Verband die fehlende Basisdemokratie nicht. Bin selbst doppelt zahlendes Mitglied, habe aber noch nie meine Stimme zu einer Aussage des Verbands abgeben dürfen. Auch meine Lieblinge wie Happach Kasan durfte ich nicht mitwählen.
Du gibst ja hier auch deine Stimme zu Verbandsthemen ab und der Verband als auch andere Mitleser hören das. Jede Verbandsentscheidung mit jedem Angler in Deutschland abzustimmen, wäre maximal basisdemokratisch, ist aber schwierig umzusetzen. Die repräsentative Demokratie ist ja auch kein Model, welches die Anglerverbände erfunden haben. Ob das immer so gelebt wird und gut funktioniert kann man durchaus diskutieren.
Ich sehe auch nicht, wo der Verband releasenden Petaopfern beigestanden hat.
Oder wie effektiv der Verband gegen das Abknüppelgebot, die unsinnige Sportfischerprüfung und Nachtangelverbot in einigen Bundesländern kämpft.
Die Schlagwörter sind aus meiner Erfahrung stark vereinfacht und zugespitzt. Ich könnte ich jetzt zu jedem Stichwort viel berichten, da wir als Verband mit allen intensiv befasst waren und sind. Wie effektiv wir gegen gewisse Missstände vorgehen ist natürlich Ansichtssache. Ich will nur dem Eindruck entgegenwirken, es wäre uns egal oder wir würden da nichts machen. Ob die Sportfischerprüfung unsinng ist, sehen nicht alle Angler (und ich auch nicht) so und das es in Deutschland ein Abknüppelgebot geben würde, sehen sachverständige Verwaltungsrechtler auch nicht so (ich setzte regelmäßig auch maßige Fische ausserhalb der Schonzeit in verschiedenen Bundesländern legal zurück). Ob alle, die von Peta angeklagt wurden "releasende Petaopfer" waren, halte ich auch für schwierig. Ich habe alle öffentlichkeistwirksamen Fälle ziemlich nah verfolgt und zu den meisten hatten wir direkten Kontakt.
Das Nachtangelverbot in BW ist völlig daneben, aber mit den derzeitigen politischen Mehrheitsverhältnissen können wir uns da wohl den Mund fusselig reden und noch mal 50 Stellungnahmen einreichen ohne das sich etwas ändert.
Ich sehe halt langfristig keinen Sinn oder Strategie darin, zu sagen wir treten aus, ohne das es ein Alternativkonzept gibt.
Ohne jegliche Interessenvertretung wird es für die Angler in Deutschland wohl sicher nicht besser. Das ihr die bestehenden Institutionen für unfgähig haltet, ist mehr als deutlich angekommen und die öffentliche Kritik der vergangenen Jahre hat aus meiner Sicht auch etwas bewirkt, ohne das die Bäume da in kurzer Zeit in den Himmel wachsen. Aber das muss jeder natürlich für sich abwägen ...
LG,
Olaf