AW: Ausrüstung für Anfänger
Von zwei Jungs die ich vor 3-4 Jahren zum Angeln gebracht habe, konnte ich beide Wege sehen, sich mit Material zu versorgen.
1. 30 Jahre alt, selbständiger Steinmetz, hat sich zunächst mal mit "günstig" eingedeckt, also Ryobi Rollen, Spro Black/Blue Arc, red Yasei Shad Jigger, Feederrute und was ihm sonst noch im Geschäft angedreht wurde.
Hat dann aber auch aufgerüstet in Richtung gute Mittelklasse, die besagte Greys Rute, eine Biomaster, Kescher von Fox u.s.w..
Aber erst nachdem er gesehen hat, was der Bursche mit dem garantiert kleineren Portemonnaie sich gleich angeschafft hat!
2. 23 Jahre, Staplerfahrer, gleich ne Baitjigger/ 4000er Twinnpower, weiße Yasei Shadjigging mit Daiwa Caldia 3000, eine Sportex Magnus Spin, Penn Spinfisher und eine Sammlung verschiedenster Baits.
Der Jüngere der beiden angelt noch erfolgreich, der Andere ist gerade Vater geworden, hat aber nach bestandener Prüfung höchstens noch drei mal gefischt, ist also kein passionierter Angler geworden?
Jürgen
Jürgen, du hast recht, aber beim spinnen eben, da gibt es relevante Quantensprünge. Die es z.B. beim Ansitzen so nicht gibt.
Angler-23 nahm gleich eine "richtige" und dafür auch noch günstige Rute <200€, weiße Yasei Shad Jigging.
Angler-30 nahm Red Yasei Shad Jigger mit auch mindestens 70€, die ist 3 Stufen oder mehr drunter, wie man gerade so zählt, eben nur knapp eine Catana.
Ob jetzt eine bessere Rolle von Daiwa, Spro oder Shimano, ist relativ egal, hängt erstmal mehr an der verwendeten Schnur und den Zielfischen.
Die Rolle muss störungs- und stressfrei tun, danach kommt nicht mehr viel.
Die Rute muss das Gefühl und den Fisch rüberbringen, da zahlt sich jeder investierte Taler beim Spinnen und Fühlen über die Rute aus, wenn der Rutenblank besser taktiler reaktiver schneller und smarter ist.
Wobei das heute mit dem für den Angler passenden Aufbau eine immer schwierigere Sache geworden ist.
Deswegen möchte ich gleich empfehlen, mit 8ft - also 2,4m anzufangen, da passen die Spargriffe und Balance noch einigermaßen, das leichtere Gerät bietet erstmal eh mehr Spaß, und die Leistungen dieser kleineren Ruten sind inzwischen auch sehr gut. Damit werden einige Probleme ab 9ft für Spinruten vermieden.
Für andere Angelarten ist wiederum auch die Rute und der erlebbare Drillspaß ein wichtiger Faktor, damit ein Anfänger dabei bleibt.
Auch bei einer simplen Stippe macht es einen Unterschied, und bei langen Ruten zählt das Gewicht und die evtl. drückende Last besonders.
Und alte Profiangler wie Len Hartman haben genau recht:
Gerade für einen Anfänger muss das Gerät möglichst gut und bestmöglich unterstützend sein, später mit mehr Erfahrung ist jeder/jede eher in der Lage, einiges an Geräteschwächen zu kompensieren.
Andererseits ist die Geldmenge eben begrenzt, die Investneigung nicht so hoch, und trotzdem soll und darf etwas passieren.
Hier sind wirklich die P/L Sieger gefragt, ein 50€ Rutenangebot, was eigentlich eine 500€ Rute beinhaltet.
Was übrigens nicht nur Anfänger und Einsteiger gut finden!