Ausloten über der Steinpackung

Tobias85

Well-Known Member
Liebe Boardies,

der Winter naht - Zeit, den Rotaugen mit Hanf und feiner Stippmontage auf die Schuppen zu rücken! Hier am Mittellandkanal hab ich dazu mehr als genug geeignete Stellen, aber eins vereint die meisten davon: Ich würde meistens über der Steinpackung angeln (müssen).

Soweit kein Problem, aber die Rotaugen mögen ihre Knabbereien ja nun gerne wenige cm über dem Grund. Lote ich mit einem normalen kleinen Lotblei, dann rutscht das ja sicherlich tief zwischen die Steine und mein Köder hängt dann später vermutlich auch irgendwo tief zwischen den Steinspalten statt 5 cm darüber. Gibts da irgendwelche Tricks oder Helferlein, wie man in solchen Fällen präzise ausloten kann? Ich dachte an sowas wie ein Lotblei kombiniert mit großer Plastikscheibe, so wie man es glaube ich auch auf schlammigem Grund verwendet, damit das Blei nicht einsinkt. Nur wegen der großen Spalten der Steinpackung eben noch deutlich gröber. Ist sowas praktikabel? Andere Ideen/Hinweise?

Vielen Dank schonmal vorab, euer Tobias
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Wenn du den Böschungswinkel hast, kann man es mathematisch ausrechnen, bei welcher Entfernung sich welche Tiefe ergibt.
Aber lote doch einfach mal die Stelle aus, wo du Angeln willst, die grossen Lücken zwischen den Steinschüttungen sind eigentlich im Bereich des Wellenschlages. Darüber und darunter lagern sich in den Lücken dann die Sedimente ab. Wenn du mit einer 6mtr Stippe mal am KanalRand entlang lotest und kaum verschiedene Ergebnis bekommst, dann ist die Steinpackzng dort unten ziemlich zugewachsen. Je näher du dem Ufer kommst desto grösser müssen dort aber die Lücken werden. Und wenn du es ganz genau wissen willst, diese Wurfecholote zeigen schon sehr viel an, ist aber auch noch mehr mit ans Wassser schleppen.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Über der Steinpackung immer exakt loten wird nix.
Die Steine liegen nunmal nicht alle schön nebeneinander und sind auch unterschiedlich groß.
Allein daraus ergeben sich variable Ergebnisse.
Spielt aber keine große Rolle, denn die Fische stehen nicht nur 5cm über den Steinen, sondern auch deutlich drüber.
So knapp über der Packung macht auch nur Sinn, wenn man absolut punktgenau fischen kann.
Genau das ist aber aufgrund von Sogwirkungen im MLK schwierig, die Montage treibt immer mal hin oder her.
Das birgt Hängergefahr bei zu knapp eingestellter Montage.
Man glaubt gar nicht wie fest so ein kleiner Stipphaken sich setzen kann.
Das Gute an Kanälen ist, die Wassertiefe ist quasi überall gleich...ob du nun 20km ostwärts oder westwärts angelst, die Tiefe passt.
 

Tobias85

Well-Known Member
Danke für eure Antworten!

Wenn du den Böschungswinkel hast, kann man es mathematisch ausrechnen, bei welcher Entfernung sich welche Tiefe ergibt.

So einfach ist das ja nicht, dafür müsste ich ja erstmal genaue Länge der Steinpackung und die Tiefe am Ende kennen und dann gibt es bei uns meines Wissens nach in der Mitte noch eine kleine Stufe. Aber ich werd mal versuchen auszuloten/zu erfühlen, ob die Lücken hier im tieferen Wasser tatsächlich zugeschwemmt sind, was ich mir bei der Stärke des Sogs bei Schiffsverkehr aber nur schwer vorstellen kann.


Spielt aber keine große Rolle, denn die Fische stehen nicht nur 5cm über den Steinen, sondern auch deutlich drüber.
So knapp über der Packung macht auch nur Sinn, wenn man absolut punktgenau fischen kann.

Die Fische ziehen ja über der Steinpackung und weniger durch die Spalten, daher wollte ich ca. 5 cm über der 'Oberfläche' der Steine angeln. Man liest immer und überall, dass die Rotaugen grade im Winter nur knapp über Grund stehen. Ich hab das bisher immer nicht so genau genommen, aber dementsprechend auch gefangen. :whistling Wenn du meinst, das ist nicht so entscheidend, dann probiere ich es mal ein kleines bisschen höher.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Versteh dich schon, Problem daran ist halt nur das man halt keine mehr oder weniger gerade Linie am Grund ziehen kann, wo die Steinpackung endet.
Da hast alle paar Meter auch mal durchaus ne kleine Anhäufung, oder auch mal kleine/große Steine, sodaß es variiert. Das muß nicht viel sein, manchmal nur wenige Zentimeter, aber diese wenigen Zentimeter reichen auch gerne aus um eben den tollsten Hänger der Welt zu fabrizieren.

Daher geh ich persönlich lieber auf Nummer sicher und lote generell ein paar Zentimeter höher aus, Schiffe und Sog sorgen ja auch noch gern dafür das die Montagen dahin wandern, wo man sie eigentlich nicht haben will. Und das geht leider oftmals schneller wie einem lieb ist.
Mit Materialverlusten muß man am Kanal eh immer rechnen und sich drauf einstellen.
Ich würd zb liebendgern mal bei uns feedern am MLK. Kann ich aber abhaken, 3 Würfe = 3 Abrisse. Macht so keinen Spaß und Fisch bringts auch nicht.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ein sehr interessantes Thema.

Ich würde relativ schwer loten. Mit Stabblei und Legerfloat. Anschließend einfach den Mittelwert wählen und auf Ergebnisse hoffen. Anpassen kann man immer noch.
 

Tobias85

Well-Known Member
@Bimmelrudi: An die größeren Anhäufungen oder Senken hab ich natürlich nicht gedacht. Dann werd ich die Pose nach dem Loten und vor dem Angeln wohl am besten ein paar mal die Spur entlangtreiben und gucke, ob da schon irgendwo etwas hakt.

@Andal: Stabblei ist natürlich ziemlich sinnig bei all den Spalten und Kanten, danke.
 
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