Auf Raubfisch ganz einfach, zu Fuß und mit dem Miniboot

vermesser

Well-Known Member
Da der Wunsch eines Repost geäußert wurde, möchte ich meinen Artikel aus dem Jahre 2012 noch einmal aktualisiert und im Lichte wachsender Erfahrung veröffentlichen. Es ist nur eine kurze Anleitung, wie man ein unbekanntes Gewässer erkundet, sich schnell einen Eindruck verschafft und eventuell auch erste Fische fängt, speziell Hechte und Barsche mit der Spinangel. Zunächst setze ich voraus, dass weder Boot noch Echolot vorhanden bzw. nutzbar sind, sondern dass es sich um einen gewöhnlichen Trip vom Ufer an einen kleineren See oder Fluss handelt.

Zum Bootsangeln habe ich am Ende einige Anmerkungen ergänzt.

Kapitel I: See und Teiche:

Schritt 1: Auswahl des Gewässers:
Wir in Brandenburg und Meck-Pomm haben ja unendliche viele Seen zur Auswahl. Also Blick ins Gewässerverzeichnis, was kommt in Frage (richtet sich bei mir meist nach Entfernung vom Ausgangsort, mehr als 30km fahr ich nicht)? Außerdem bevorzuge ich für den spontanen Trip ein Gewässer zwischen 3 und 15 ha. Kleiner ist oft platt geangelt, größer schwer in einem Tag zu erkunden. Also die Entscheidung ist gefallen. Nächster Schritt ist ein Blick in Google-Maps Satellitenbild. Seerosenfelder, versunkene Bäume? GUT. Viel Entengrütze, viel Zivilisation rund rum? SCHLECHT, meist kommt man dann aufgrund der Grundstücke schlecht ans Wasser und Entengrütze spricht gegen viel Fisch oder für ein vorhergehendes Fischsterben. Außerdem bleibe ich meistens mindestens 20 km von größeren Städten weg, zu nah an der Zivilisation ist oft tot...damit fallen natürlich viele Gewässer flach. Umso weiter weg von der Zivilisation, umso schlechter zugänglich, umso besser. K.O. Kriterium ist die Nähe von Campingplätzen und ähnlichem, wenn irgend möglich, hier pflügt über Sommer jeder das Wasser mit allem, was die Wand vom Angelladen hergibt. Solche Gewässer fahr ich höchstens im Spätherbst oder Frühjahr an, wenn die Touris noch nicht eingefallen sind.
Nächster und detaillierterer Blick in den Viewer vom Landesvermessungsamt des entsprechenden Bundeslandes...hier gibt´s topographische Karten und hoch aufgelöste Luftbilder. Aus dem Verlauf der Höhenlinien lässt sich auf den Tiefenverlauf im See schließen, Wege und Zuwegungen sind erkennbar und die Luftbilder sind so gut, dass selbst Stege detailliert erkennbar sind, genau wie Seerosenfelder, Bäume und und und.
Schritt 1 entfällt natürlich, wenn das Gewässer feststeht. Obwohl Luftbilder und Co. auch hier zu sehr hilfreichen Erkenntnissen führen.

Schritt 2: Erste Erkundung
Zunächst erkunde ich neue Gewässer vom frühen Morgen an, das heißt, ich bin nach Möglichkeit bei Sonnenaufgang am Wasser. Warum? Erstens ist es da meist windstill, so dass man Kleinfisch und raubende Fische gut ausmachen kann, gern auch mit Hilfe eines Fernglases. Außerdem ist es die erste gute Beißzeit und man hat normalerweise Ruhe vor anderen Anglern, es sei denn sie sitzen noch vom Abend vorher da. Anfangen tue ich bei der Erkundung an Stellen, die einmal vom Luftbild her gut aussehen und nach Möglichkeit Aktivitäten von Kleinfisch aufweisen, wo Nahrung da auch Räuber, ganz einfach. Dass man sich dem Wasser sehr ruhig nähert usw. dürfte klar sein. Starten tue ich an den subjektiv heißesten Stellen. Grundfrage sollte immer sein, was will der Hecht/ der Barsch? Nahrung und Deckung. Wo findet er die? Dort, bei dem Kleinfischschwarm neben dem undeutlich erkennbaren Seegrasfeld? Ok, dort angeln!! Der Hecht kommt nicht zum Angler, der Hecht ist ein Fallensteller, der auf der Lauer liegt. Und Barsche folgen dem Futter, die kommen auch nicht zum Angler. Die Erkundung lege ich immer in gute Angelmonate, also von April bis Oktober/ November. Natürlich fang ich auch im Winter und Frühjahr, aber da muss ich wissen wo. Es bringt nix, an einem unbekannten Gewässer die wenigen Stellen zu suchen, wo was geht.

Aus dem gleichen Grund vermeide ich auch nach Möglichkeit die Erkundung im höchsten Hochsommer bei 35 Grad. Klar fängt man auch dann...aber gewusst wo!! Gleiches gilt für große Wetterwechsel, klar kann man sich das nicht immer aussuchen, aber falls man es kann, bevorzuge ich stabile Verhältnisse, egal wie sie sind. Besser stabiler Hochsommer als Kälteeinbruch. Ausnahme sind spontane Erwärmungen im Winter, da geht oft was über Mittag, selbst bei Randeis und wenig freien Stellen. Auch Regen im Sommer ist immer einen Versuch wert, weil es das Wasser aufwühlt, Sauerstoff bringt und eine "Geräuschtarnung" für den Angler bewirkt.

Schritt 3: Köderwahl
Ich verwende an neuen Gewässern zunächst nur Köder, mit denen ich in der Vergangenheit Erfolg hatte, die sowohl Hecht als auch Barsch ansprechen und denen ich vertraue...mittelgroße Spinner, Effzett und Abu Atom Blinker, mittlere Wobbler, Gummis in 8-15 cm, alles in natürlichen Farben. Schockfarben, Krachmacher usw. nur bei sehr trübem Wasser, natürliche Fische sind auch unauffällig und werden trotzdem gefressen. Gern verwende ich anfangs Krautblinker und Gummis mit Krautschutz, um Hänger zu vermeiden. Einmal natürlich um den Geldbeutel zu schonen, aber auch um Unruhe beim Hängerlösen zu vermeiden und die Fische zu vertreiben. Schön langsam und abwechslungsreich geführt, fangen alle diese Köder jeglichen Räuber.
Exotische Köder und größere wie Jerks verwende ich erst, wenn ich die Vorlieben der örtlichen Räuber kenne. Diese Köder fangen teilweise sehr gut, aber nicht immer. Außerdem fangen sie in ordentlicher Hechtgröße kaum Barsch und sie sind teurer. Es bringt nix mit einer Box teurer Superwobbler an ein neues Gewässer zu trampeln, um sie Stück für Stück in nicht sichtbaren Hindernissen zu versenken.
Ebenso teste ich neue Köder und neue Gewässer nie gleichzeitig, ich muss Vertrauen in Methode oder Gewässer haben, um motiviert zu sein.
Grundsätzlich angle ich von dicht und flach nach weit und tief und wähle die Köder und deren Führung entsprechend.

Schritt 4: Angeltaktik
Ich beginne immer mit kurzen Würfen rechts und links der Stelle, flach geführt, parallel zum Ufer. Handelt es sich um einen Steg, werfe ich die Kanten VOR DEM BETRETEN an, wenn möglich. Oft steht ein Hecht oder ein Schwarm Barsche drunter!!! Hechte können in sehr flachem Wasser auf Beute lauern. Danach geht´s Schritt für Schritt weiter weg mit den Würfen und auch tiefer, dazu wechsel ich natürlich auch die Köder...meistens fang ich mit Blinker oder Spinner an und lass zum Schluss einen Gummi übern Grund hüpfen. Normalerweise verbring ich nicht mehr als 30 Minuten an einer Stelle, was bis dahin nicht beißt, will grade einfach nicht. Habe ich Fehlbisse, Nachläufer oder kurze Kontakte, werfe ich den erkannten Fisch noch ein-zweimal an und lass ihn dann in Ruhe. Warum, dazu später mehr. Außerdem wechsel ich nach einem gefangenen Fisch fast sofort die Stelle, die Unruhe ist zu groß...ein, zwei Würfe noch, dann geht´s weiter. Eine Ausnahme mache ich bei einem raubenden Barschrudel, da muss man schnell weitermachen, um maximalen Erfolg zu haben.
Für die erste Umrundung eines 10 ha Sees brauch ich normal so 3-4 Stunden. Danach kurze Pause. Bei der zweiten Runde geh ich nochmal alle Stellen an, bei denen ich Bisse hatte, raubende Fische ausmachen konnte oder Kleinfische sehe. Die zweite Runde dauert meist nochmal 1-2 Stunden. Länger als 6 Stunden konzentriert zu angeln ist kaum möglich und geht auch an die Kondition, wenn man zu Fuß mit Gerät durch Unterholz, Matsch und Wasser latscht. Ich mache auch zwischendurch öfter mal Pause und gucke einfach. 10 konzentrierte, gute Würfe sind besser als 100 sinnlos in die Weite gepeitschte Würfe.

Im Normalfall führt meine Taktik bei passenden Bedingungen zu 90 Prozent zu Räuberfängen von Hecht und Barsch. Bei Zandern geh ich ähnlich vor, verlagere die Suche aber eher in die Dunkelheit. Und richtig gute Zandergewässer habe ich leider auch nicht.


Als Abschluss nochmal, warum lass ich erkannte Fische in Ruhe...ganz einfach, ein wirklich motivierter, raubender Hecht hängt in 90 Prozent der Fälle...beißt er fehl, hängt kurz und ist ab oder so, wird der Fisch Lunte riechen, satt oder misstrauisch sein. Weiteres nerven vergrämt ihn nur endgültig. Und wenn das Jagdfieber noch so groß ist...Geduld. Warum Stress, ich weiß ja, wo er wohnt...bei der zweiten Runde um den See krieg ich 50 Prozent der Fische noch...meist auf den gleichen Köder wie beim ersten Mal! Ansonsten gibt´s noch einige "Nachläuferkiller", die einige dieser Gesellen aus ihrem Versteck holen. In meinem Falle sind das Köder, die sich extrem langsam führen lassen, schwebende Wobbler. Alternativ kann ein richtiger Krachmacher wie ein Chatterbait noch helfen.

Ein kurzes Wort zum Gerät...nehmt, was Euch gefällt, lieber etwas kräftiger als zu schwächlich, Ihr wisst nie, was beißt und welche Hindernisse es gibt...zu lange Ruten würde ich vermeiden, da man oft beengte Verhältnisse hat. Ich verwende zwei Ruten in 2,10 mit 60 und 90 Gramm, die leichte für Blinker und Co. , die schwere für schlecht zu werfende Wobbler, Jerks und Co. Einmal mit 6kg Schnur, einmal mit 10kg Schnur. Das reicht für jeden Hecht Deutschlands. Beim zweiten Besuch kann ich immer noch die Weitwurfpeitsche oder sonstige Sonderwaffen auspacken, wenn nötig. Außerdem verwende ich ein 1mm Fluovorfach oder Stahlvorfächer...man glaubt gar nicht, wie oft ein ordentlicher Hecht hinter den raubenden Barschen steht. Selbst wenn ich dadurch drei Barsche weniger fange, ist das halt so. Und auch dünneres Fluo oder Hardmono ist nicht bissfest, ich habe beim Rapfenangeln schon Hechte an 0,65er Fluo durch glattes durchbeißen verloren.

Wichtig bei dieser Art der Angellei ist eine Wathose oder Watstiefel...sonst kommt man häufig gar nicht erst vernünftig ans Wasser, vom Landen gehakter Fische ganz abgesehen.

Ein paar Worte noch zu den Infos aus dem Internet oder von anderen Anglern...meist völlig wertlos, ja eigentlich noch mehr als das, weil sie bei negativen Auskünften die Motivation versauen!! Gute Angler verraten ihre Topgewässer sowieso nicht (ich übrigens auch nicht), die üblichen Verdächtigen meckern eh immer, dass nix beißt. Und im Internet wird gelogen, was die Tastatur hergibt. Nur mein Eindruck eines Sees zählt und der von wenigen guten Bekannten. Jeder See hat Räuber!!!!

Nebenbei kann man aus meiner Erkundung nach Bedarf auch gute Infos für folgende Aal- und Karpfenansitze ziehen...wo rollen und gründeln Karpfen, wo gibts Muschelbänke, wo Kleinfisch und Verstecke, wo Kanten, wo fiese Hängerfallen. Umgekehrt sind ansitzende Karpfenangler häufig gute Informationsquellen über ein Gewässer, manche von denen kennen wirklich jede Lücke im Kraut.



Kapitel II: Flüsse

Nun zu den Flüssen. Zunächst möchte ich vorausschicken, dass sich alle meine Angaben auf kleine, langsamfließende Flüsse von 10-40 m Breite und maximal 3-5 m Tiefe beziehen, die natürlich oder zumindest naturnah sind, also keine kanalisierten Schiffahrtsflüsse mit Steinpackung, vielen Buhnen und Schiffsverkehr. Natürlich sind auch meine Flüsse leider durch Wehre reguliert und durch den Menschen begradigt, es fahren auch mal Boote, aber mit viel gutem Willen lässt sich Natur erkennen.

Schritt 1: Auswahl des Gewässers/ des Gewässerabschnitts:
Da Flüsse ja naturbedingt länglicher als Seen geformt sind, kommt der Auswahl des passenden Gewässerabschnitts große Bedeutung zu. Gute Strecken wandeln sich im Laufe des Jahres. Grundsätzlich sind in der warmen Jahreszeit schnellfließende Abschnitte zu bevorzugen, im Winter eher ruhigere. Ausnahmen sind Wehre, dazu später mehr. Ich suche mir möglichst einen abwechslungsreichen, kurvigen Abschnitt, gern mit Einmündungen von Nebengewässern oder Altarmen oder so. Es ist die Flusseite zu bevorzugen, auf die die Sonne steht, um Schattenwurf zu vermeiden. Bei der Planung sollte man also berücksichtigen, von wo die Sonne während der geplanten Angelzeit kommt, wenn sie denn scheint.
Auch bei Flüssen gilt meine Grundregel, von der Zivilisation weg zu bleiben. Viele Angler sind immer der Fische Tod. Und wo wenig ist, kann man wenig fangen. Naturbelassen, mit viel Seerosen, Kraut, Schilf, Bäumen am Wasser ist gut, begradigte Abschnitte mit Steinpackung sind schlecht.
Auch bei Flüssen gibt ein Blick in Google Maps bzw. den Viewer des entsprechenden Landesvermessungsamtes gute erste Eindrücke.

Schritt 2: Erste Erkundung
Nach Möglichkeit lege ich die erste Erkundung auch an Flüssen in die besten Angelmonate von April bis November. Es schadet auch bei fließendem Wasser nicht, früh am Wasser zu sein, allerdings scheint die Zeit hier nicht ganz so kritisch zu sein, auch ein spontaner Trip über Mittag kann zu Fischen führen. Selbst eine Erkundung im Hochsommer kann Sinn machen, da Flüsse ja immer in Bewegung sind und damit die Fische aktiver.
Das gilt allerdings nicht für sehr ruhige Altarme, hier sind Morgen und Abend die besten Zeiten und in der Mittagsstunde geht selten was. Für Altarme gilt weitgehend das im Bereich See gesagte, vor allem sollte man sich sehr ruhig verhalten...Altarme sind oft flach, klar, mit reichlich Ufervegetation...und wo stehen da wohl die grünen Jäger? Ein falscher Schritt und man sieht nur noch einen Schwall, wenn überhaupt.
Auch im Fluss gilt die Grundregel, nach den optimalen Lebensbedingungen unserer Räuber zu suchen...Nahrung und Deckung. Diese findet er am ehesten dort, wo die Strömung Abweichungen aufweist, Stromschatten versunkener Bäume, Kurven, Buchten, große Krautbetten, überhängendes Gras, vor den Seerosen am Ufer. Nie vernachlässigen sollte man den Rand scharfer Strömung, wenn hier Kleinfisch ist, dann stehen häufig Hechte nahezu deckungslos dicht am Grund!! Barsche revieren im Fluss häufig auf der ganzen Breite und Tiefe, oft aber von einem Ausgangspunkt wie einem versunkenen Baum aus, in den sie sich auch wieder zurückziehen. Das lokalisieren ist meistens Glückssache, es sei denn man sieht die Jagd. Wenn man sie aber gefunden hat, lassen sich oft mehrere fangen.

Ein immer wiederkehrendes Problem ist die Regulierung unserer Flüsse, die meisten Schneidertage gehen bei mir auf das Konto schnell wechselnder Wasserstände, weil Wehre geöffnet oder geschlossen werden. Zuwenig Wasser heißt, der Rand vorm Schilf fällt fast trocken, das Kraut in der Mitte guckt oben aus dem Wasser...wie will man da angeln? Zu hoher Wasserstand ist ebenfalls suboptimal, da das bei uns häufig heißt, dass man gar nicht erst ans Wasser kommt, die Strömung massig Kraut und sonstwas mitbringt und das Wasser noch dazu trübe ist. Aber zu viel Wasser ist immer besser als zu wenig!! Wenn man die Möglichkeit hat, im Vorfeld den Pegel im Internet oder zu recherchieren, kann das sinnlose Touren ersparen.
Ein paar Worte wie versprochen zu Wehren: Sie ziehen sowohl Fisch als auch Angler magisch an. Deshalb meide ich sie in der üblichen Angelsaison, zu viel Trubel, meist nur kleine Fische, die schnell wieder gefangen sind. Aber ich komme wieder, im tiefsten Winter, wenn nur noch der schnellfließende Bereich vor den Wehren offen ist manchmal. Und dann kann man gewichtige Überraschungen am Rand der scharfen Strömung erleben, wie ich aus dem Fang mehrerer 80 und 90+ Hechte bei eisigen Temperaturen und Randeis schließe! Der obere Staubereich von Wehren wird oft vernachlässigt, aber auch hier gibt´s Fische. Allerdings sammeln sich hier oft fiese Hängerfallen!!! Ein paar Würfe ist es aber allemal wert.

Schritt 3: Köderwahl
Tja, was gibts da viel zu sagen? Ich verwende im Wesentlichen die gleichen Köder wie im See, alles dort bereits Gesagte gilt sinngemäß...und ebenfalls erstmal nur Köder, mit denen ich schon gefangen habe. Blinker wähle ich gern etwas schmaler und leichter, Spinner müssen beim leisesten Zug drehen, Suspender-Köder haben zeigen hier ihre wahre Stärke (warum, dazu gleich mehr)! Allzu voluminöse Wobbler vermeide ich, da sie in der Strömung sehr stark die Rute belasten.
Auch im Fluss verwende ich anfangs gern Köder mit geschützten Haken, um Hänger zu reduzieren.
Normalerweise beginne ich mit leichten Ködern flach und parallel zum Ufer und angel dann Stück für Stück weiter raus und tiefer, bis ich möglicherweise am anderen Ufer angekommen bin.

Schritt 4: Angeltaktik
Grundsätzlich angel ich im Fluss möglichst stromauf!! Warum? Der Fisch steht mit dem Kopf gegen die Strömung, sieht mich also später. Außerdem treibt durch Hänger losgerissenes Kraut, beim Waten verursachte Trübung usw. durch den Bereich, in dem ich schon geangelt habe.
Daneben hat das Angeln stromauf Vorteile bei der Köderführung...ein leichter Blinker wedelt verführerisch tief und langsam, würde aber gegen die Strömung hochgedrückt. Ein Suspender treibt taumelnd wie ein richtiger, kranker Fisch ab. Außerdem hat der Fisch viel weniger Zeit für die Entscheidung ja oder nein, die vermeintliche Beute ist ja sonst hinter ihm...! Schwere Blinker, schnell sinkende Wobbler und ähnliches vermeide ich bei dieser Angelei, die harken nur so schön den Grund!
Eine Ausnahme von dieser Vorgehensweise sind Gummifische,die lassen sich gegen die Strömung deutlich besser und kontrollierter führen, bevorzugt mit der Faulenzertechnik. Normalerweise sieht die Verteilung ungefähr so aus, daß ich 70 Prozent der Zeit an einer Angelstelle von stromauf bis querab angel und 30 Prozent stromab den Grund nochmal mit Gummi abklopfe. Auch ein Wobbler lässt sich gegen die Strömung SEHR langsam und provozierend einholen und bringt manchen Bonusfisch.
Natürliche Farben sind auch im Fluss bei mir Trumpf, grelle Farben verwende ich selten. Es gibt keine giftgrüngelben Beutefische!!
Mehr noch als im See wechsel ich im Fluss schnell die Stelle, mehr als 15 Minuten pro Stelle bringt wenig. Auch nach einem gefangenen Fisch wechsle ich die Stelle. Würfe stromauf, Köderwechsel, paar Würfe stromab, in Wurfentfernung neue Stelle, das gleiche Spiel. 200-300 m Flusstrecke in einer Stunde sind gründlich abzufischen. Bei Nachläufern und Fehlbissen verfahre ich wie im See...wiederkommen, wenn die Lage sich beruhigt hat, also auf dem Rückweg.
Auch am Fluss gilt ab und an mal Pause machen und Augen auf!! Wenn hundert Meter weiter immer wieder Radau im Wasser ist, lass ich auch mal ein paar Meter Strecke aus und widme mich den erkannten Räubern. Länger als vier bis sechs Stunden bin ich selten unterwegs, die Konzentration lässt zu sehr nach...und wenn in der Zeit nix beißt, wird sich vermutlich auch nix mehr daran ändern!

Ein paar Besonderheiten: In Flüssen ist als Abwechslung in der warmen Jahreszeit mit Rapfen zu rechnen. Schießen die Ukeleis immer wieder in Panik aus dem Wasser? Große Fische klatschen in der Hauptströmung raubend ins Wasser? Nehmt einen schmalen, silbernen Blinker, einen Jigspinner oder auch einen schmalen Wobbler, der auch mit Tempo flach und stabil läuft, überwerft die Szene und dann kurbeln was die Rolle hergibt!! Für Rapfen zu schnell zu kurbeln ist nicht möglich, Spinnstops und Feinheiten sind unnötig, nur aus dem Wasser rauskommen sollte der Köder nicht unbedingt! Den Drill eines ordentlichen Rapfens in der Strömung vergisst man nicht. Und das schöne ist, man kann viele Rapfen hintereinander fangen, wenn sie wirklich aktiv sind.


Auch am Fluss sind Wathosen und Watstiefel eine große Hilfe, wenn man beispielsweise auf eine Sandbank rausgehen kann.

Sicherlich vermisst Ihr jetzt Hinweise zu Zandern. Tja, leider ist der bei uns nicht allzu häufig, klare Flüsse mit viel Vegetation sind wohl eher nicht so sein Ding. Auch meine Angeltaktik zielt eher auf Hecht und Barsch. Eher wäre noch mit Welsen zu rechnen, aber leider war mir bisher kein Beifang eines solchen vergönnt. Auch Döbel sind mittlerweile ein häufiger und gern gesehener Beifang.

Meine Taktik funktioniert übrigens auch sehr gut an Bächen mit Forellenbestand oder kleinen Entwässerungsgräben und ähnlichem, wo sich Döbel, Barsche, Alande und kleine Hechte durchaus gern mit Spinner und Co. in den Kescher führen lassen. Hier muss man natürlich sehr vorsichtig und unauffällig ans Wasser kommen. Aber im Grundsatz funktioniert die Jagd auf Forellen, Döbel und Co. genauso.

Nun noch zum Gerät: Auch hier gilt wieder, erlaubt ist, was gefällt. Ich verwende im Fluss etwas längere Ruten mit ca. 30 und ca. 80 Gramm. Die Länge erleichtert es, den Köder parallel zum Ufer zu führen. Als Schnur wieder 6kg und 10kg Geflochtene, das bewährte 1mm Fluo als Vorfach, fertig. An Bächen und Gräben rüste ich meistens etwas ab. Rute mit ca. 25 Gramm, 5kg Geflochtene und „nur“ 0,65er Fluo als Vorfach.


Auch aus einer Flusserkundung lassen sich viele Infos für folgende Ansitze ziehen...eine Lücke im Kraut mit Kleinfisch? Hier lohnt ein Aalansitz. Eine tief ausgewaschene Kurve mit einer flachen, von Seerosen bewachsenen Bucht gegenüber? Wenn hier keine großen Friedfische und Aale stehen, wo dann? Eine "toter" Abschnitt ohne viel Aktivität? Erspart einen vermutlich sinnlosen Nachtansitz.

Infos aus dem Internet oder von anderen Anglern...hier gilt ebenfalls das im Beitrag zum See gesagte...vergesst es, ignoriert es!

Kapitel III: Rapfenangeln

Da ich grade dabei bin und es sich um eines meiner „Spezialgebiete“ handelt, möchte ich auch noch aufs Rapfenangeln eingehen.

Für viele stellt der gezielte Fang eines Rapfens eine Herausforderung dar. Nachdem ich in den letzten Jahren den absoluten Durchbruch beim Rapfenangeln hatte, mit Tagesfängen bis 100 Stück und über 500 Fischen im Jahr bis über 80cm, kommen natürlich viele Fragen von befreundeten Anglern. Ich möchte versuchen, auf Basis meiner Erfahrungen etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Meine Ausführungen beinhalten nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, aber vielleicht helfen sie ja dem einen oder anderen zum Fisch. Für mich sind Rapfen die faszinierendsten Räuber des Süßwassers, da sie sehr kampfstark, zickig und herausfordernd, im richtigen Gewässer zahlreich vorhanden und mit leichtem Gerät fangbar sind. Für mich sozusagen die Meerforelle des Flusses, da die Angeltechnik sich stark ähnelt. Nur der kulinarische Genuss ist nicht vergleichbar. Was allerdings den Vorteil hat, dass die Rapfen selten durch die Angler dezimiert werden. Aber Stück für Stück. Zuerst zum Wichtigsten:

Schritt 1: Wo kann ich die angeln?
Meine Erfahrungen beziehen sich auf verschiedene kleine und mittlere Flüsse und Kanäle meiner Region. Daher kann ich nicht mit Erfahrungen im Stillwasser dienen. Rapfen sind allerdings durchaus nicht nur in großen Strömen zu finden, sondern auch in schnell fließenden Bereichen kleinerer Gewässer wie stark durchströmten Nebenarmen.
Rapfen lieben Strömung! Man wird Rapfen im Fluss immer im Bereich der stärksten erreichbaren Strömung finden. Außenkurven, Rückströmungen, Zusammenflüsse, an Einläufen, Brückenpfeilern, Buhnenköpfen, unterhalb von Wehren…überall da, wo sich weißes Wasser findet, findet man auch die Rapfen. Auch wenn man denkt, da kann doch kein Fisch sein- sie sind da, wo es rauscht und brodelt oder am Rande dessen! Das ist eigentlich der wichtigste Grundsatz. Jede Unregelmäßigkeit, die für erhöhte Strömung sorgt, zieht die rasenden Räuber an. Sehr gern stehen die Rapfen auch an stark angeströmten und beschilften Prallhängen größerer Flüsse und rauben aus der Deckung der Vegetation. Häufig kann auch der Augenschein helfen. Rapfen verraten sich gern bei ihren Patrouillen durch Bewegung an der Oberfläche. Die Rückenflossen furchen wie bei Haien. Wenn die Fische wirklich rauben, ist es kaum zu übersehen. Daher auch mein Rat, Augen offenhalten. Rapfen halten sich leider nicht immer an meine Grundsätze. Auch wenn die Stelle noch so perfekt erscheint- wenn es 200m weiter klatscht und knallt, wechsele ich so schnell wie möglich dahin, auch wenn es dort anscheinend zu ruhig ist. Wie alle Räuber folgen auch Rapfen ihrer Beute. Und diese Jagdszenen sind ein sicheres Anzeichen für aktive und fresswillige Fische. Hier gibt es fast auf Ansage Bisse im Minutentakt. Allerdings hält der Segen leider selten lange an. Wenn man sie nicht rauben sieht, aber einen Schwarm Ukeleien am Rande scharfer Strömung findet, ist man sicherlich nicht ganz verkehrt.

Schritt 2. Wann kann ich die angeln?
Rapfen sind leider weitgehend ein Räuber der warmen Jahreszeit. Als einfache Faustregel, ungeachtet der Schonzeit usw., würde ich sagen, dass die Rapfen beißen, wenn man schon oder noch baden kann. Also ab ca. 12-15 Grad Wassertemperatur. Danach und davor sind immer mal einzelne Fische drin, aber im Großen und Ganzen sind die Fische dann sehr schwer zu lokalisieren und zu fangen. Ich arbeite noch daran, die Rapfen in der kalten Jahreszeit zu finden und zu fangen. Daher geht meine Saison von April/Mai bis Oktober/November. Die Temperatur vieler Flüsse lässt sich heutzutage online checken.
Zur Tageszeit ist zu sagen, dass die Fische während des gesamten Tages beißen können. Sehr gut sind die Morgen- und Abendstunden. Aber auch mittags kann es richtig krachen. Da gibt es eigentlich keine richtige Gesetzmäßigkeit. Entgegen der Lehrbuchmeinung habe ich festgestellt, dass Rapfen zeitweise zu fast reinen Nachtjägern werden können. Insbesondere im Frühsommer hatte ich nahezu nur im Dunklen Fische. Während es im Hellen höchstens dann und wann mal einen kleinen gab, wenn überhaupt, so gab es im Dunklen zahlreiche und teilweise auch sehr große Fische. Die ausgeprägte Beißzeit ging so weit, dass ich teilweise überhaupt nicht mehr im Hellen geangelt habe und im Dunklen auf Ansage 70+ Fische fing. Das geschah so regelmäßig, dass es kein Zufall mehr sein kann.
Das Wetter scheint Rapfen ziemlich egal zu sein. Ich hatte Fische an heißen Sommertagen in der Sonne, im Regen im Dunklen, an kalten Frühherbstmorgen, in heißen Sommernächten, ich sehe hier keine Gesetzmäßigkeit. Etwas Wind ist hilfreich, insbesondere an relativ ruhigen Stellen. Ich versuche die Stelle mit Rückenwind zu wählen, um Wurfweite zu schinden.
Auffällig ist, dass es am gleichen Tag bzw. der gleichen Stelle entweder zahlreiche kleinere Fische bis 50-60cm gibt. Oder einzelne, richtige Granaten von 70-80cm. Besonders nachts war der Effekt einzelner, sehr großer Fische deutlich ausgeprägt.

Schritt 3: Was brauch ich?
Spezielles Rapfengerät ist auf dem Markt dünn gesät und wenn dann auch häufig eher unpassend. Immer wieder liest man von Meerforellengerät oder auch von ganz leichtem Gerät im Barschbereich zur gezielten Rapfenangelei. Beides halte ich für suboptimal.
Meerforellenruten sind meistens zu schwer, kaum eine Meerforellenrute mit 30, 40, 50 Gramm Wurfgewicht wirft einen Rapfenköder optimal. Die Wobbler haben 8, 10 oder auch mal 15 Gramm. Kaum mehr. Und Weite kann wirklich entscheidend sein.
Barschgerät dagegen ist für Rapfen deutlich zu schwach. Die Fische erreichen 60, auch 80cm…sind kampfstark und werden in starker Strömung beangelt. Da dauert der Drill ewig und deutlich zu lange. Außerdem sind viele moderne Barschruten viel zu kurz um auf ordentliche Wurfweiten zu kommen und ggf. noch einen tobenden Rapfen vom Uferbewuchs fernzuhalten.
Ich verwende zwei Ruten für Rapfen. Einmal eine 2,40er mit realen ca. 30 Gramm Wurfgewicht für etwas größere und schwerere Köder in richtig harter Strömung und wenn ich richtig große Fische erwarte. Und einmal eine 2,70er mit 20 Gramm für alles andere. Als Rolle nutze ich eine 3000er, um das nötige Tempo zu erreichen. Als Schnur dient mir eine 5kg Geflochtene mit ca. 1m 0,65er Fluocarbon. Entgegen meiner sonstigen Grundsätze verwende ich für Rapfen keinen Stahl und kein zu dickes Fluo, da ich den Eindruck habe, dass das die einzigen Räuber sind, die sich von Stahl wirklich abschrecken lassen. Hechte sind bei dieser Angelei eher selten zu erwarten und wenn, dann gibt das relativ starke Fluo eine gewisse Sicherheit. Allerdings muss ich zugeben, dass ich schon einen Abbiss hatte, weil eben doch ein Hecht den Wobbler erwischte.
Die Aktion der gewählten Rute sollte eher semiparabol sein. Zumindest von harten Gummiruten rate ich ab. Das produziert zu viele Fehlbisse und Aussteiger.
Insgesamt muss die ganze Zusammenstellung stark genug sein, um auch einen starken Rapfen ggf. gegen die starke Strömung zurückzuholen.

Schritt 4: Wie angel ich die nun?
Tempo Tempo Tempo! Rapfen sind schnell, Rapfen reagieren auf vorbeizischende Köder! Also kurbeln, kurbeln was die Rolle hergibt. Ein lahm daherwackelnder Köder interessiert die Fische eher selten. Also weit werfen, fix kurbeln. Es schadet nix, mal einen Twitch oder Stop einzubauen, nötig ist es meistens nicht. Es gibt aber Ausnahmen, wenn sie sonst nicht wollen. Dann kann es helfen. Daher bevorzuge ich auch Köder, die eine Eigenaktion haben und flanken. Rein linearer Köderlauf fängt selten. Ob man den Köder mit, gegen oder seitlich zur Strömung führt, kommt auf die Stelle an. Die Rapfen interessiert es eher weniger. Man kann für Rapfen eigentlich nicht zu schnell kurbeln, sie sind immer schneller, wenn sie wollen. Im Dunklen kurble ich minimal langsamer, um den Räubern die Chance zu geben, den Köder zu orten.
Da Rapfen auch nicht dumm sind und im Schwarm unterwegs, nimmt die Beißfreudigkeit nach dem Fang von zwei drei Fischen stark ab. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Stellungswechsel, meistens reicht es, wenn man 50m weiter geht. Oder Pause. Mehr als zwei drei Fische in einem Durchgang von einer Stelle klappt selten.

Schritt 5: Womit angel ich bloß?
Wichtigste Forderung an den Köder ist, dass er unter Tempo noch stabil läuft und nicht über die Oberfläche schlittert. Außerdem sollte er fliegen. Optimale Ködergröße bei mir sind 6-12cm. Zu kleine Köder erregen zu wenig Aufmerksamkeit, zu große sprechen Rapfen wohl auch nicht an.
Die besten Fänge hatte ich bei mir mit naturnahen schlanken sinkenden Wobblern, die ca. 30-50cm tief laufen. Wenn diese gut fliegen, unter Druck und Strömung stabil laufen und etwas flanken, hat man einen Köder. Reizfarben benötige ich nicht, naturnahe, silbrige Dekors fangen eigentlich immer, auch im Dunklen. Wenn man mehr Wurfweite braucht, sind auch entsprechende Gummis mit einem Kopf entsprechend der Wurfweite sehr gut. Ich halte Gummifische auf Rapfen für stark unterschätzt. Sie lassen sich mithilfe des Jigkopfes auf das nötige Gewicht für die benötigte Weite bringen, laufen unter Tempo stabil. Quasi das moderne Rapfenblei. Es gibt solche Jigköpfe mit einen kleinen Spinnerblatt- der Zusatzreiz kann es bringen. Bei Ködern ab 10cm würde ich immer einen Stinger verwenden, da Rapfen gern von hinten unten zufassen. Deshalb hängen auch sehr viele Fische am Kopfdrilling des Wobblers!! Als Farbe bevorzuge ich auch hier natürliches wie Salt&Pepper und weiß. Achtet unbedingt auf stabile Haken, egal an welchem Köder. Ein 70+ Rapfen biegt zu dünne werksseitige Drillinge problemlos auf!!
Blinker, insbesondere Meerforellenblinker, sind keine optimalen Rapfenköder. Warum? Erstens sitzt der Drilling hinten. Damit gibt es schon mal viele Fehlbisse. Zweitens laufen die meisten Blinker unter hohem Tempo zu stark rotierend. Eigentlich überzeugen mich nur zwei Blinker gelegentlich. Ein spezielles polnisches Modell namens Rapa. Und auch ein Abu Toby brachte schon Fisch.
Spinner sind für Rapfen selten gut. Sie fliegen zu schlecht und laufen in der Strömung nicht schön. Allerdings kann ein rot-weißer 3er Spinner bei weniger Strömung an der Uferkannte eine Waffe sein, wenn die Wurfweite reicht. Die speziellen ASP-Spinner sind meines Erachtens für Rapfen auch nicht besonders reizvoll…sie fangen eher Barsche als Rapfen bei mir und sinken zu schnell für eine oberflächennahe Führung. Jedenfalls fangen sie bei mir schlecht. Etwas anders sieht es mit anderen Jigspinnern aus, beispielsweise von Storm und Spinmad. Diese fangen zeitweilig sehr gut. Ich vermute, weil die Silhouette schlanker ist und es sie leichter gibt, so dass sie immer noch gut fliegen, aber nicht wie ein Stein sinken.
Gleiches gilt für die topmodischen Oberflächenköder wie Popper, Pencil Baits und Co. Grade große Rapfen sind bei mir selten gewillt, sich Nahrung von der Oberfläche zu holen. Ab und an kann so ein Köder den Tag retten und noch einen Fisch bringen, aber meistens sind es kleinere Räuber. Köder, die knapp unter der Oberfläche laufen, bringen deutlich mehr und bessere Fische. Als Bonusköder bewährt bei mir sind auch kleine Jerkbaits! Schnell eingekurbelt knapp unter der Oberfläche unter Umständen sehr fängig.

Schritt 6: Hilfe es hängt ein Fisch
Normalerweise erfolgt der Biss eines Rapfens knallhart aus dem Nichts. Plötzlich ist die Rute krumm. Damit erübrigt sich ein Anhieb. Ich setze meistens reflexmäßig trotzdem noch einen leichten. Viel Druck ist nicht notwendig, Rapfen haben kein so hartes Maul wie Hecht oder Zander, aber auch nicht die pergamentartige Haut von Barschen Deshalb hängen sie meistens relativ gut.
Im Drill geht die Post ab. Rapfen sind schnell, ausdauernd und kraftvoll und stehen meistens voll in der Strömung. Deshalb gilt es geduldig und kraftvoll zu drillen und vor allem anfangs die Bremse nicht zu fest zu stellen. Das Gerät kann für die Fischgröße ziemlich leicht gewählt werden, da Rapfen eigentlich nur an der Oberfläche kämpfen, man sie also selten von Fluchten zum Grund oder in Hindernisse abhalten muss. Wenn der Fisch nur noch kleinere Fluchten macht, ist er reif für die Landung. Ich bevorzuge einen geräumigen Kescher, eine Handlandung ist kaum möglich, da es keinen Ansatzpunkt zum Greifen gibt, wie ihn Hechte und Zander haben. Einzig das Ausheben am kräftigen, langen Vorfach ist bei kleineren Fischen möglich, wenn die Haken gut sitzen.
Danach Foto, Hakenlösen und zurück ins Wasser. Bitte die Fische aufrecht in die Strömung halten, bis sie zu Kräften kommen. Die Rapfen verausgaben sich im Drill gern derart, dass sie sonst hilflos umkippen und abtreiben. Entnehmen von Rapfen ist relativ sinnlos, denn…

Schritt 7: Was mach ich nun mit dem Fisch?
Rapfen sind der (??) Süßwasserfisch bei uns mit den meisten Gräten. Daher sind sie in der Küche nicht sehr beliebt, was ich nachvollziehen kann. Ich setze fast alle zurück. Trotzdem kann es ja vorkommen, dass ein Fisch stark verletzt ist oder sich nicht erholt. Dann kommt er eben doch mit. Daher wurde einige bei mir doch verwertet. Als einzig gangbarer Weg entpuppte sich schuppen, „filetieren“, braten und im Stile von Bratheringen sauer einlegen. Nach einigen Tagen kann man die Rapfen dann zusammen mit einem kalten Bier und Bratkartoffeln genießen.
Manche mögen auch Fischbouletten aus Rapfen.

Schritt 8: Wie komm ich noch an den Fisch?
Das Angeln vom Boot oder Kajak auf Rapfen wird relativ selten praktiziert bei uns, da die entsprechenden Stellen vom Boot nicht unbedingt gut zu erreichen sind. Starke Strömung, Befahrensverbote vor Wehren und ähnlichem usw. machen die Bootsangelei teilweise schwierig. Wenn man es aber darf und kann, eröffnen sich hier neue Welten. Durch die Möglichkeit, den Fischen zu folgen, werden die Beisspausen kürzer. Da man dichter an die Fische kann, sind leichtere Köder möglich. Kurz und gut, die Sache wird effektiver. Ich konnte an einigen Stellen Tagesfänge von bis zu 100 Fischen erreichen, unglaublich aber wahr. Auch hier zeigt sich aber ausgeprägt die Tendenz, dass es viele und teils sehr kleine Fische gibt oder wenige und große Fische. Es kann sich lohnen, einen Gummifisch um die 12cm im silbrigen Dekor unter dem Schwarm der kleinen Rapfen zu fischen. Offensichtlich lauern große manchmal unter den kleinen und neigen zu Kannibalismus.

Schritt 9: Kann ich irgendwo mehr lesen?
Eigentlich gibt es nur ein einziges gutes Buch übers Rapfenangeln. Florian Läufers „Rapfen- Jäger der Flüsse“ von North Guiding. Viele seiner Erfahrungen decken sich mit meinen. Ansonsten wäre da noch das historische Werk "Döbel, Rapfen, Aland" von Wolfgang Zeiske.

Schritt 10: Ist nun alles gesagt?
Wem bis hierher noch nicht langweilig ist, ein paar ergänzende Hinweise zur Ausrüstung, Sicherheit und so.
Da Rapfen gern in den am stärksten strömenden Bereichen unterwegs sind, achte ich immer auf trittsicheres, festes Schuhwerk. Ein unsanfter Abgang auf den glitschigen Steinen in den Hauptstrom kann ganz böse enden. Aus dem gleichen Grund nehme ich immer einen langstieligen Kescher mit.
Vom Boot sollte man sich tunlichst vor der Rückströmung großer Wehre, Schiffsverkehr und den entsprechenden Wellen in acht nehmen. Rapfen sind da, wo das Wasser richtig Druck hat. Also Vorsicht mit kleinen Booten, Kajaks und ähnlichem, eine Rettungsweste schadet nicht und vor allem ein entsprechender Sicherheitsabstand!
Wenn ich auf harten Untergründen angel, leg ich mir einen nassen Lappen zum Abhaken bereit. Ich weiß nicht genau, wie empfindlich Rapfen sind, aber sicherlich tut es ihnen nicht gut, sie im Sand zu panieren.
Fürs Nachtangeln nutze ich eine Kopflampe mit Rotlicht zum Keschern. Weißlicht macht die Fische vorm Kescher noch einmal zusätzlich wild.
Und, ganz wichtig in warmen Sommernächten, das gute alte Mückenschutzmittel. Sonst wird die schönste Beißzeit zur Qual.
Beifänge sind bei der Angelei auf Rapfen selten zu erwarten. Ab und an schnappt sich mal ein Barsch den Köder, Hechte reagieren auf die rasenden Köder schlecht. Häufiger hat man noch sehr gute Döbel zwischen den Rapfen. Oder im schlimmsten Falle einen dicken Wels, dem man in der Strömung mit Rapfengerät so gut wie nichts entgegensetzen kann.


Kapitel IV: Angeln von der Gummiyacht

Mein zweites Spezialgebiet ist eigentlich nur eine Weiterführung des Erkundungskonzepts zu Fuß mit einem transportablen Kleinboot. Mittlerweile habe ich auch in Wasserfahrzeuge investiert. Ein Schlauchboot aus dem Bereich der Karpfenangler mit einem kleinen Elektromotor. Und ein Packraft, im Prinzip ein Kajak, dass sich in Schlafsackgröße auf den Rücken schnallen lässt.

Für beide Boote gilt eine sehr ähnliche Taktik wie bei der Erkundung an Land. Leise anschleichen, heiße Stellen absuchen…allerdings ist man natürlich sehr viel freier in der Wahl der Angelstelle. Ich bin mittlerweile meistens vom Boot unterwegs, außer es gibt Verbote, die mich hindern, mit dem Wasserfahrzeug zu angeln oder ich habe wenig Zeit.


1. Schritt: Bootsauswahl

Da sehr häufig die Frage kommt, warum ich kein Belly nutze, hier als erstes eine Pro und Contra Liste Belly vs. Packraft/ Minischlauchboot aus meiner subjektiven Sicht. Wer sich beim Boot nicht wiederfindet, kann dann aufhören zu lesen :

Belly:
+ kippstabiler
+ etwas mehr Platz, insbesondere auch für Zubehör
+ kein gesondertes Paddel oder Motor notwendig, angeln und fahren möglich

- man braucht immer eine Wathose, je nach Witterung gern zu warm oder zu kalt
- man ist langsamer und muss rückwärts fahren
- es hat ein größeres Packmaß, insbesondere zusammen mit der Hose, den Flossen usw.
- bei stärkerer Strömung kaum möglich, dagegen an zu paddeln
- Tiefgang an flachen Stellen (ja ich angel an Gewässern, wo ich im Belly stellenweise laufen müsste , mit dem Packraft aber durch komme

+/- Sitzposition ist Ansichtssache

Packraft/ Minischlauchboot:
+ schnell, wendig
+ sehr leicht
+ geringes Packmaß
+ sehr schnell und ggf. sogar ohne Pumpe aufgebaut (Blasesack und Packraft)
+ man kann sich witterungsabhängiger kleiden, im Sommer halt in Badehose und T-Shirt und im Winter dicker anziehen
+ fahren gegen die Strömung möglich, auch bei recht starker Strömung
+ kaum Tiefgang beim gepaddelten Packraft(flache Stellen)

- Platzangebot
- fahren und angeln schwierig (wobei ich mich u.U. einfach mit Hilfe des Windes driften lasse
- empfindlich gegen Wind, stärkerer Wind erfordert einen Anker

Da ich die letzten Jahre intensiv genutzt habe, um von kleinen Gummiyachten zu angeln, teile ich gern meine Erfahrungen. Diese sind zu fast zu 100% positiv. Die Boote können das, wofür sie mal gekauft worden sind. Sie ermöglichen eine entspannte Angelei vom Boot auch an Gewässern, wo man ein richtiges nicht hin bekommen würde, die aber auch vom Ufer kaum vernünftig zu beangeln sind. Für weitere Strecken schnalle ich das Boot, das Angelzeug usw. auf eine klappbare Sackkarre und kann so mit einem gemütlichen Spaziergang auch entfernte Wasserlöcher beangeln.

Besonders die Möglichkeit auch bei Badeausflügen mit der Familie eine zwei Stunden dem Trouble zu entfliehen und am schattigen Ufer ein paar Fische zu ärgern, bringt viel Spaß und Abwechslung.

Schritt 2: Angeltaktik:

Als sehr effektiv stellte sich besonders das Packrauft auf kleineren, verwachsenen Flüssen heraus. Man paddelt einfach so weit wie man möchte stromauf und lässt sich (wo erlaubt) mit der Strömung zurück treiben, während man den Fluss vor sich abwirft. Sichtbar heiße Stellen werden verankert intensiver beangelt. Plötzlich bringen Gewässer, die vom Ufer mal ein paar Barsche oder einen kleinen Hecht bringen schier unglaubliche Mengen an Fisch ans Licht, Döbel, Alande, Barsche, Hechte...

Da die kleinen Boote im Prinzip keinerlei Scheuchwirkung über ihren unmittelbaren Schatten hinaus haben, kann man mit leichtem Gerät den Fischen extrem dicht auf die Schuppen rücken und an Stellen angeln, wo man anders nie und nimmer hin käme. Natürlich ginge eventuell auch eine Wathose bei festem Boden, aber die Scheuchwirkung ist sehr viel größer. Und da ein Packraft auch kaum Tiefgang hat, ist es an dieser Stelle einem Bellyboot und auch dem Schlauchboot mit Motor klar überlegen. Mir reichen auch 10cm Tiefe notfalls in flachen Strecken aus. Der Fluss sollte nur stellenweise breit genug zum Wenden sein . 2,5m reicht also.

Der einzige gewöhnungsbedürftige Punkt ist in der Leichtigkeit der Boote begründet. Man muss, speziell bei Hechten, sehr bestimmt drillen. Da selbst kleinere Hechte das Boot drehen, ist der Druck vom Haken schnell mal weg und damit auch der Fisch. Ich habe mittlerweile die Bremse fast komplett zu. Ein Abriss ist auszuschließen, da ein unerwartet großer Fisch im Zweifel einfach das Boot kurz zieht, man hat also Zeit um zu reagieren und ggf. die Bremse etwas zu öffnen.

Kühle Witterung stellt tatsächlich kein Problem dar. Wenn man sich vernünftig (am Ufer zu warm) kleidet, hält man es auch noch bei 5 Grad oder so gut auf dem Wasser aus. Man bekommt bei ungeeigneten Socken etc. nur fix kalte Füße, der Boden des Boots ist halt kalt und man bewegt die Beine wenig.

Was vom Miniboot nicht wirklich funktioniert ist jerken mit größeren Ködern...durch die Leichtigkeit des Bootes dreht oder zieht man das Boot bei jedem Ruck in die entsprechende Richtung, was einer präzisen Köderführung nicht gut tut. Vor Anker gehts besser, aber auch nicht super. Besser gehen größere Köder mit wenig Widerstand...Swimbaits und ähnliches.

Seit ich meine Miniboote habe, angel ich im Prinzip nur noch in "Notfällen" vom Ufer. Es gibt halt Gewässer, wo Boote nicht erlaubt sind (Bäche) oder Bedingungen (starker Wind, starke Strömung) wo diese Boote an ihre Grenzen kommen. Ansonsten ist man mit dem Boot eigentlich immer im Vorteil, allein weil man fast jeden Hänger lösen kann und damit riskanter angeln kann und weil man viel unauffälliger an die Stellen kommt, als man es zu Fuß je könnte. Einzige Voraussetzung am Gewässer ist eine flache Stelle zum Einstieg ins Packraft! Vom Steg in und vor allem aus dem Boot zu kommen gestaltet sich sehr schwierig bis unmöglich (je nach Höhe des Steges). Beim Schlauchboot geht natürlich auch ein Steg.

Schritt 3: Sicherheit

Ich möchte aber dringend darauf hinweisen, dass diese Boote definitiv nicht auf große Ströme wie Elbe und Oder gehören und man damit auch nicht den Barschberg in der Mitte der Müritz anpaddeln sollte, auch eine Tour zum Trollegrund vor Kühlungsborn ist mit einem Miniboot sicherlich nicht empfehlenswert!

Für den Packraftfahrer ist Wind schlimmer als Strömung!!! Man kann problemlos gegen relativ flotte Strömung anpaddeln, das Boot hat ja keinen Tiefgang und wird von der Strömung nur wenig beeinflusst. Starker Wind kann aber ein ernsthaftes Problem werden. Das kann sogar dazu führen, dass man vom Wind gegen die Strömung getrieben wird und aufm See nur mühsam wieder zurückkommt, da der Wind tendenziell das Boot immer wieder quer drehen will. Aus Sicherheitsgründen paddle ich daher gegen den Wind raus, so dass ich im Zweifel immer in die Nähe des Startpunktes zurückgetrieben werde. Mit dem Schlauchboot sieht´s natürlich etwas entspannter aus…aber ein 18Ib Elektromotor und ein 1,80er Schlauchboot sind auch nicht rauhwassertauglich.

Also wenn dann keine Angst vor Strömung (natürlich weder Bergbach noch Oder oder Elbe), aber Respekt vorm Wind auf großen Gewässern!

Hinweis für die Paddler: Eine Paddelsicherung, die das Boot und das Paddel verbindet, halte ich für sehr wichtig. Wenn man das Paddel verliert und wegtreibt oder das Paddel sinkt, ist man manövrierunfähig und treibt dahin, wo Wind und Strömung einen hintreiben.

Paddeln mit den Händen, dem Kescher oder ähnlichem funktioniert spätestens bei Wind nicht!! Ich habe es im Sommer probiert.

Und ich würde eine Schwimmweste für überlebensnotwendig halten. Die Packrafts sind zwar robust, haben aber nur eine Kammer. Wenn etwas schief geht, liegt man mitsamt der Klamotten etc. im Bach. Und auch ein kleines Schlauchboot hat nur zwei kleine Kammern, sinkt also mindestens halbseitig im Falle eines Schadens.

Schritt 4: Fazit:

Insgesamt sind das Boote für kleinere und mittlere Gewässer super, aber keine eierlegende Wollmilchsau für 5 Ruten+Koffer Angler, zum Ansitzen eher bedingt geeignet (wobei das Trotting auf Döbel damit in neue Dimensionen und Möglichkeiten vorstößt), nicht das Wahre bei starkem Wind...aber sonst macht das mega viel Spaß.

Allerdings, nochmals der Hinweis: Das Angeln vom Miniboot erzwingt Disziplin bei der Menge an Gerät. Eine kurze Rute mit breit gefächertem Wurfgewicht, zwei kleine Boxen, etwas Zubehör und was zu trinken...dann ist das Ding voll! Wer für jede Eventualität packt und immer die optimale Rute in der Hand haben muss, der ist bei den Dingern falsch. Eventuell könnte ich noch ein Echolot unterbringen, aber ich will nicht. Ich verlasse mich lieber auf die altehrwürdige Art der Gewässererkundung mit den Augen und Erfahrung.

Noch Fragen?
 

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Taxidermist

Well-Known Member
Klasse Beitrag, wahrscheinlich einer der längsten die ich bisher hier zu sehen bekam?
Du hattest dich hier mal eine Zeit lang rar gemacht, da dachte ich schon, "Oh Scheixxe ist der jetzt auch weg?".
Schön das du dich jetzt hier wieder einbringst, als einer derjenigen die auch etwas wertvolles mitzuteilen haben!

Jürgen
 

vermesser

Well-Known Member
Klasse Beitrag, wahrscheinlich einer der längsten die ich bisher hier zu sehen bekam?
Du hattest dich hier mal eine Zeit lang rar gemacht, da dachte ich schon, "Oh Scheixxe ist der jetzt auch weg?".
Schön das du dich jetzt hier wieder einbringst, als einer derjenigen die auch etwas wertvolles mitzuteilen haben!

Jürgen

Danke für die Blumen. Letztlich ist es nur ein Zusammenkopieren bereits veröffentlichter Beiträge von mir.

Rar gemacht. Nun ja, gelegentlich gibts auch mal über längere Zeit andere Prioritäten als Angelforen :laugh2 und man geht lieber angeln oder beschäftigt sich anderweitig anstatt die doch häufig wiederkehrenden Themen zu lesen und zu beantworten :roflmao .
 

Waidbruder

Well-Known Member
Guter Bericht. Zum Thema Rapfen noch etwas: An meinem Hausgewässer der Elbe war früher eine rasante Einholgeschwindigkeit auch sehr erfolgreich. Das ging so weit, dass der Blinker nur über das Wasser schlidderte und kaum ganz eintauchte. Für die Rapfen scheinbar der Kick. Die Fische hatten sich zwischen Unmengen Ministinten so richtig in Rage gejagt.

Heute fehlen diese Stintschwärme und die Rapfen jagen anders. Sie konzentrieren sich dabei auf einen einzelnen Fisch, meist ein Weissfisch, und verfolgen diesen statt wie früher brachial in die Schwärme zu stossen um eine Handvoll Fischchen zu betäuben. Und heute ist deshalb wohl eine moderate Geschwindkeit angesagt, die auch fast noch für einen Hecht erreichbar wäre. Mit wildem Tempo geht da nichts mehr.
 

vermesser

Well-Known Member
Waidbruder : Meine Ausführungen beinhalten keinen Anspruch auf Vollständigkeit und hundertprozentigen Erfolg. Jedes Gewässer ist anders.

Und auf Großgewässern ala Müritz oder den Bodden scheiter ich mit dem Konzept auch, ebenso wie auf sehr tiefen Baggerseen und ähnlichem...das geb ich auch zu.

Aber da ich diplomierter Kleingewässerschleicher bin :laugh2 , ist das auch gar nicht schlimm. Ich kämpf und paddel mich gern durch kleine Kanäle, Altarme, Seen, Kraut und Gemüse...den Hechten gefällt es.
 

vermesser

Well-Known Member
Ich habe mal ein paar Bilder ergänzt und zwei drei Rechtschreibfehler oder grammatikalische Unschärfen geglättet. Da das ganze ja aus mehreren Beiträgen besteht, ist die Systematik nicht ganz die gleiche von Anfang bis Ende. Vielleicht ziehe ich das die Tage noch glatt.
 

magi

Well-Known Member
Schließe mich an; toller Beitrag! Für die Angler, die wie ich in NRW bzw. Ballungsgebieten unterwegs sind, ist es hinsichtlich der Gewässerwahl nicht ganz so einfach. Der Befischungsdruck ist an allen mir bekannten Gewässern mindestens als hoch einzustufen. Trotzdem würde ich gerade den Einsteigern hier in der Metropole Ruhr empfehlen, sich auf Gewässer zu konzentrieren, die individuel schnell erreichbar sind und auch somit oft befischt werden können. Nur so können m.E. wichtige Erfahrungswerte generiert werden. Kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mit eher sporadischen Besuchen potenziell "besserer" Gewässern weitab der Großstädte die eigenen Erfolge nicht umbedingt auch besser werden. Praxiserfahrung am Wasser sind das A und O und das möglichst oft, um die oft vielfältigen Einflüsse (Wetter, Jahreszeit und korresponierden Wasserstände) besser zu nutzen.
 
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