AW: Anhieb setzen/Köderführung beim Spinnfischen
...dann ruckelt es in der rute und die spitze biegt sich ruckelnd nachunten und schwingt. ich versuche anzuschlagen aber danach ist nichts mehr zu spüren, der fisch ist weg. so läuft das meistens:c:c
Hm, nun weiß ich und auch die anderen nicht, wie lange Du bereits mit Kunstködern angelst und in welchem Gewässertypus bzw. welcher Wasserschicht Du angelst?
Als ich etwa meine ersten Gehversuche mit der Spinnangel an der Oder machte, habe ich so ein Buhnenfeld schon von vorne bis hinten durchpflügt und da ließ es sich nicht vermeiden, dass es an einigen Stellen streckenweise immer so ein komisch hartes und sich verdammt lebendig anfühlendes Geruckel in der Rutenspitze gab - es hat bei mir damals eine ganze Weile gedauert um zu erkennen, dass es zumeist keine Fische waren. Zu über 90 % waren es Sandbänke bzw. Sandrinnen, über die man beim Hinwegziehen plötzlich Grundkontakt bekam, der dann schnell auch wieder aufgehört hat, wenn man drüber weg war. Also waren das bei mir keine 10 Fehlbisse in Folge, sondern der immergleiche (zum Teil halt etwas breitere oder langgezogene) Sandbuckel. Ähnliches verspürt man, wenn man mal grundnah ungewollt durch einen Schwarm größerer Friedfische durchzieht - dat ruckelt und zuckelt auch ganz hektisch und manchmal hat man das Pech und bleibt auf einem Fischbuckel hängen, das passiert vor allem bei hochrückigen Brassen hin und wieder mal.
Wenn es bei Dir aber wirklich Raubfischattacken sind, dann auch auf die Rutenhaltung bei der Köderführung achten - es muss immer noch Luft für eine kräftige Anhiebbewegung sein, was mit bereits ziemlich hoch gehaltener oder seitlich weit nach hinten gehaltener Rute kaum noch gelingt.
Ansonsten könnte auch die Rolle einen Einfluss haben - neben der Bremseinstellung macht auch eine unendliche, in jeder Kurbelposition greifende Rücklaufsperre etwas aus. Bei älteren Rollen, bei denen die Kurbel, wenn man nicht voll mit Spannung gegenhält, zurück schlägt, kann dieses kurze Nachgeben im Handgelenk schon reichen, dass aus einem Biss nicht mehr als ein Fehlbiss oder Kurzdrill wird.
Was den Anhiebbedarf in Abhängigkeit zum Köder angeht, so gehe ich bei den blechernen Ködern, also Spinner und Blinker, konform, dass es da meist von selbst zum Haken kommen müsste, da das Blecht gut im Maul verrutscht. Bei Wobblern kann es aber gerade bei größeren Modellen schon nicht schaden, dass man kräftig durchzieht, denn je nach Wobblermaterial muss der Köderkorpus erstmal mang den festhaltenden Zähnen (zumindest beim Hecht) bewegt werden, um die Haken einzutreiben. Bei Gummi ist der größte Bedarf, beim Anhieb voll durchzubrettern.
Tschau Debilofant #h