Ralle 24
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Angeln und Naturschutz, geht das zusammen ?
Kann ein Anglerverband gleichzeitig auch Naturschutzverband sein?
Was machen unsere Verbände in Sachen Naturschutz, und was sollten sie besser machen ?
Viele Fragen, die immer wieder in den Unterschiedlichsten Themen angeschnitten werden, aber nie so richtig in den Focus einer zielgerichteten Diskussion gelangen.
Versuchen wir das doch einfach mal.
Angler sind Naturschützer ?!
So ist es immer wieder zu lesen und zu hören. Stimmt das ?
Eindeutig Nein !
Angler sind Angler. Wir Angler wollen die Ressourcen unserer Gewässer nutzen, wollen draußen in der Natur sein, abschalten vom Alltag, spannende Entspannung suchen, wollen Fische fangen.
Das ist überhaupt nichts verwerfliches. Nichts, dessen man sich schämen müsste. Es ist m.M. nach sogar ein Grundrecht. Es besteht nicht der allerkleinste Grund dafür, dass man sich als Angler ein "milderndes" Mäntelchen umhängt um sein Tun zu relativieren. Reines Angeln, ohne Nistkästenaufhängaktionen, ohne Lachs- oder Meerforellenchutz, ohne Feuchtbiotopanlage, ohne jegliche Naturschützerische Aktivität ist legitim und legal.
Wird von Anglern Naturschutz betrieben ?
Ja selbstverständlich. Sogar mit enormem finanziellen und/oder persönlichem Aufwand. Aktiver Naturschutz, von Anglern betrieben, hat einen enorm hohen Qualitätsfaktor. Dabei ist es vollkommen gleich, ob Naturschutz auch, oder vorrangig, aus Eigennutz betrieben wird, wie z.B. Fischschutzprogramme, Aktivitäten gegen Gewässerverschmutzung und -verbauung etc., oder ob es Aktivitäten sind, die mit dem Angeln in keinster Weise im Zusammenhang stehen, wie z.B. das aufhängen von Nistkästen, das anlegen von Feuchtbiotopen etc.
Entscheidend ist nicht die Motivation, sondern das Ergebnis.
Halten wir fest: Ein Angler wird nicht zum Naturschützer, weil er angelt, sondern durch Aktivitäten und Engagement über das direkte angeln hinaus.
Naturschutz hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft?!
Ja, natürlich. Wobei man allerdings feststellen muss, dass dieser hohe Stellenwert sich zumeist auf "find ich gut" beschränkt. Sobald es darum geht, selbst Anstrengungen zu unternehmen, Verzicht zu üben oder auch nur, sich tiefer mit der Materie zu befassen, tendiert das Interesse gegen null.
Die grüne, wunderschön blühende Sumpfwiese wird beklatscht, auch wenn es sich beim Bewuchs ausschließlich um drüsiges Springkraut handelt und eher eine Katastrophe aus Naturschützerischer Sicht ist.
Grün ist = "Gut" ( unpolitisch gemeint)
Halten wir weiter fest:
Der Durchschnittsbürger verfügt bestenfalls über rudimentäre Grundkenntnisse. Mangels Wissen ist er sehr leicht manipulierbar und unkritisch. Die einfache Formel lautet:
" Schützen ist gut, Nutzen ist böse".
Naturschutz hat einen hohen Stellenwert in der Politik?!
Ganz klar. Zielgruppe der Politik sind die Wähler. Wie vorhergehend festgestellt, sind eben diese Wähler mangels Wissen sehr leicht manipulierbar. Naturschutz ist in der Politik ein gern benutztes und recht erfolgreiches Netz zum Fang von Wählerstimmen. Keine Maßnahme ist blödsinnig genug, um damit nicht doch Stimmen zu fangen. Kein Verbot ist wiedersinnig genug, um die Wähler von "Grün ist Gut" abzubringen.
Halten wir fest. Naturschutz ist für die Politik ein Werkzeug zum Fang von Wählerstimmen, welches erst dann stumpf wird, wenn der Kommerz in ausreichender Weise Einfluss nimmt.
Ein Anglerverband muss zwingend auch ein Naturschutzverband sein?!
Ja, verdammtnochmal ja. Sieht man den Stellenwert des Naturschutzes in Politik und Gesellschaft, muss man nur eins und eins zusammenzählen um festzustellen, dass ein Anglerverband unbedingt und zwingend auch ein Naturschutzverband sein muss.
Die Tatsache, dass Naturschutzverbände bei allen möglichen Gesetzesvorhaben gehört werden müssen, ein reiner Anglerverband jedoch nicht, ist ein reines Politikum und rechtfertigt schon alleine den Status eines Naturschutzverbandes. Darüber muss man gar nicht diskutieren.
Doch mindestens genauso wichtig, nein fast noch wichtiger, ist der Naturschutz in Sachen Lobbyarbeit und für das Ansehen der Angler in der Gesellschaft.
Und genau hier treten unsere Verbände auf den Plan, oder sie sollten es zumindest tun.
Man muss leider feststellen, dass der Umgang mit dem Thema Naturschutz in unseren Verbänden, sowohl aus Lobbyistischer Sicht, als auch Gesellschaftpolitisch ein absolutes Trauerspiel ist.
Ich muss mich im weiteren auf den VDSF berufen, da ich die Aktvitäten im DAV nicht ausreichend bewerten kann. Aber das können involvierte Diskutanten aus Reihen des DAV sicher ergänzen.
Der VDSF nutzt das Thema Naturshutz fast ausschließlich als oben erwähntes Mäntelchen um die projezierte Verwerflichkeit der Naturnutzung abzumildern. Man flüchtet sich in Alibiaktionen, wie die Mundpropaganda zur Wasserrahmenrichtlinie, dem Aalschutz, dem Schutz der Dorschbestände etc.
Man pflegt ein paar wenige, vermeintlich öffentlichkeitswiksame Projekte wie den Schutz der Meerforelle, Lachs- oder Maifischprogramme ( was nicht negativ ist), vergisst dabei aber vollkommen die vieen tausend Angler, die aktiv in Sachen Naturschutz organisiert sind.
Es gibt keinerlei Übersicht über alle Aktivitäten von Anglern in Sachen Naturschutz. Alleine eine Auflistung der hunderte von Kubikmetern Müll, die von Anglern jährlich bundesweit aus der Natur entfernt wurden, wären wunderbare Werbung für die Angelfischerei.
Eine Landesweite Übersicht über von Anglern angelegten und gepflegten Feuchtbiotopen, ach wie könnte man damit hausieren gehen.
Berichte über zur Brutzeit freiwillig vom Angeln ausgenommene Brutplätze von gefährdeten Vogelarten, über Fischschutzzonen, über das anlegen von Flachwasserbereichen. Ja, das wär was.
Statt dessen gibt Lippenbekenntnisse, ein paar Bildchen von Fröschen oder Blümchen auf der Verbandshomepage und natürlich Verbote und Einschränkungen.
Mit Verboten und Einschränkungen lässt sich wunderbar und spielend einfach Propaganda machen. Glaubt man.
In Tat und Wahrheit lachen sich fachlich fundierte Naturschüzer ins Fäustchen, ob der teil obskuren und sinnlosen Verbote und Einschränkungen. Man schüttelt den Kopf, wissend, dass die Angler sich da völlig unnötig ihr eigenes Grab schaufeln.
Den fanatischen Angelgegnern, die im Naturschutz übrigens eine absolute Minderheit sind, spielt man damit noch in die Karten. Zeigt man doch überdeutlich, dass man " Dreck am Stecken" hat. Dass Angeln eben doch die Natur über Gebühr schädigt.
Bestes Beispiel dafür ist die unsägliche Kormorandebatte. Damit hat der Verband im wahrsten Sinne des Wortes den Vogel abgeschossen und sich in Reihen der Naturschützer vollkommen lächerlich gemacht und den Angelgegner noch hervorragende Munition geliefert.
Ein Kormoranmanagement hat nichts,null und dreimal nichts mit Naturschutz zu tun. Der Kormoran gefährdet kein Ökosystem und bringt keine Fischart zum aussterben. Damit würde er sich selbst seiner Lebensgrundlage berauben,und dass schafft von alen Spezies dieser Erde nur der Mensch.
Eine Dezimierung des Kormorans aus naturschützerischen Aspekten ist vollkommen widersinnig.
Die Kormoranproblematik ist nichts anderes als Shädlingsbekämpfung. Sie unterscheidet sich nicht von der Problematik im Umgang mit anderen Schädlingen menschlich genutzter Ressourcen. Und hier richtet der Kormoran tatsächlich und zum Teil garvierende Schäden an. An dem Nutzungsvorrat des Menschen wohlgemerkt, nicht an der Natur als solches.
Beides, also Naturschutz und Schädingsbekämpfung miteinander zu verquicken, ja unter dem Deckmäntelchen des einen, das andere betreiben zu wollen, disqualifiziert die Angler und deren Verbänden in Sachen Naturschutz grundlegend.
Was kann/soll ein Anglerverband in Sachen Naturschutz tun?
Aufgabe eines Verbandes ist m.M. nach die klare Festlegung auf die Kernkompetenzen und hier strikte Vorgaben und gezielte Aktivitäten.
Es ist ein Unding, dass sich ein Angler- und erklärter Naturschutzverband keinen Deut um die Besatzpolitik kümmert. Das ist eine Naturschützerische Baustelle allererster Kathegorie, die vollkommen in den Verantwortungsbereich der Angelfischerei fällt. Eine Baustelle, auf der noch kein einziger Handschlag getan wurde.
Es ist ein Unding, dass der Verband all die zahllosen Aktivitäten seiner Mitgleider vollkommen ignoriert. Dass es keinerlei Aufzeichnungen, Statistiken oder Berichte darüber gibt, was Angler Tag für Tag in Sachen Naturschutz leisten.
Es ist fast ein Verbrechen an der Anglerschaft, die Öffentlichkeit nicht aktiv und aggressiv mit all diesen wertvollen Naturschutzprojekten der Angler zu beharken. Die leicht manipulierbare Gesellschaft den Angelgegnern zu überlassen und damit auch jeglichen Vorteil gegenüber der Politik zu verspielen.
Was müsste der Verband nun unternehmen ?
Ich erwarte von einem Verband, dass er ein bundesweites Informationsnetzwerk errichtet über das alle Informationen in Sachen Naturschutz gesammelt und ausgewertet werden.
Ich erwarte, dass er strenge Richtlinien in Sachen Besatzpolitik erlässt und auf deren Einhaltung achtet.
Ich erwarte, dass er klar zu seinen Kernkompetenzen steht, dass er sich als Partner des Naturschutzes versteht und nicht als Geißel oder Opfer. Dass er mit Überzeugung und Sachverstand Hand in Hand mit dem Naturschutz arbeitet, anstattden vermeintlichen Kettenhund mit Wurststückchen zu besänftigen versucht, oder sich gar vor den Karren der Berufsfischer und Fischzüchter spannen lässt.
Nun wird das mit den vorhandenen Strukturen und Personen nicht gelingen. Da gehören Fachleute hinzugezogen, die wirklich was vom Naturschutz verstehen. Da gehört Personal eingestellt, welches bis in die Vereine heruntergeht und Informationen sammelt und verarbeitet.
Ein umfassendes Netzwerk, besetzt mit Fachkräften oder zumindest unterstützt von selbigen.
Sowas bekommt man nicht umsonst, sowas kostet Geld. Und das muss in die Hand genommen werden. Und wenn das Geld nicht reicht, müssen Beiträge erhöht werden. Ganz klarer Fall.
Sowas wäre z.B. ein Ziel für einen neuen, fusionierten Verband. Eines von vielen.
Naturschutz von Anglern für Angler und das ausreichend werbewirksam in der Öffentlichkeitin Szene gesetzt.
Dann würden wir, trotz sicher bestehen bleibender Differenzen, endlich auch mal ernst genommen werden.
Kann ein Anglerverband gleichzeitig auch Naturschutzverband sein?
Was machen unsere Verbände in Sachen Naturschutz, und was sollten sie besser machen ?
Viele Fragen, die immer wieder in den Unterschiedlichsten Themen angeschnitten werden, aber nie so richtig in den Focus einer zielgerichteten Diskussion gelangen.
Versuchen wir das doch einfach mal.
Angler sind Naturschützer ?!
So ist es immer wieder zu lesen und zu hören. Stimmt das ?
Eindeutig Nein !
Angler sind Angler. Wir Angler wollen die Ressourcen unserer Gewässer nutzen, wollen draußen in der Natur sein, abschalten vom Alltag, spannende Entspannung suchen, wollen Fische fangen.
Das ist überhaupt nichts verwerfliches. Nichts, dessen man sich schämen müsste. Es ist m.M. nach sogar ein Grundrecht. Es besteht nicht der allerkleinste Grund dafür, dass man sich als Angler ein "milderndes" Mäntelchen umhängt um sein Tun zu relativieren. Reines Angeln, ohne Nistkästenaufhängaktionen, ohne Lachs- oder Meerforellenchutz, ohne Feuchtbiotopanlage, ohne jegliche Naturschützerische Aktivität ist legitim und legal.
Wird von Anglern Naturschutz betrieben ?
Ja selbstverständlich. Sogar mit enormem finanziellen und/oder persönlichem Aufwand. Aktiver Naturschutz, von Anglern betrieben, hat einen enorm hohen Qualitätsfaktor. Dabei ist es vollkommen gleich, ob Naturschutz auch, oder vorrangig, aus Eigennutz betrieben wird, wie z.B. Fischschutzprogramme, Aktivitäten gegen Gewässerverschmutzung und -verbauung etc., oder ob es Aktivitäten sind, die mit dem Angeln in keinster Weise im Zusammenhang stehen, wie z.B. das aufhängen von Nistkästen, das anlegen von Feuchtbiotopen etc.
Entscheidend ist nicht die Motivation, sondern das Ergebnis.
Halten wir fest: Ein Angler wird nicht zum Naturschützer, weil er angelt, sondern durch Aktivitäten und Engagement über das direkte angeln hinaus.
Naturschutz hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft?!
Ja, natürlich. Wobei man allerdings feststellen muss, dass dieser hohe Stellenwert sich zumeist auf "find ich gut" beschränkt. Sobald es darum geht, selbst Anstrengungen zu unternehmen, Verzicht zu üben oder auch nur, sich tiefer mit der Materie zu befassen, tendiert das Interesse gegen null.
Die grüne, wunderschön blühende Sumpfwiese wird beklatscht, auch wenn es sich beim Bewuchs ausschließlich um drüsiges Springkraut handelt und eher eine Katastrophe aus Naturschützerischer Sicht ist.
Grün ist = "Gut" ( unpolitisch gemeint)
Halten wir weiter fest:
Der Durchschnittsbürger verfügt bestenfalls über rudimentäre Grundkenntnisse. Mangels Wissen ist er sehr leicht manipulierbar und unkritisch. Die einfache Formel lautet:
" Schützen ist gut, Nutzen ist böse".
Naturschutz hat einen hohen Stellenwert in der Politik?!
Ganz klar. Zielgruppe der Politik sind die Wähler. Wie vorhergehend festgestellt, sind eben diese Wähler mangels Wissen sehr leicht manipulierbar. Naturschutz ist in der Politik ein gern benutztes und recht erfolgreiches Netz zum Fang von Wählerstimmen. Keine Maßnahme ist blödsinnig genug, um damit nicht doch Stimmen zu fangen. Kein Verbot ist wiedersinnig genug, um die Wähler von "Grün ist Gut" abzubringen.
Halten wir fest. Naturschutz ist für die Politik ein Werkzeug zum Fang von Wählerstimmen, welches erst dann stumpf wird, wenn der Kommerz in ausreichender Weise Einfluss nimmt.
Ein Anglerverband muss zwingend auch ein Naturschutzverband sein?!
Ja, verdammtnochmal ja. Sieht man den Stellenwert des Naturschutzes in Politik und Gesellschaft, muss man nur eins und eins zusammenzählen um festzustellen, dass ein Anglerverband unbedingt und zwingend auch ein Naturschutzverband sein muss.
Die Tatsache, dass Naturschutzverbände bei allen möglichen Gesetzesvorhaben gehört werden müssen, ein reiner Anglerverband jedoch nicht, ist ein reines Politikum und rechtfertigt schon alleine den Status eines Naturschutzverbandes. Darüber muss man gar nicht diskutieren.
Doch mindestens genauso wichtig, nein fast noch wichtiger, ist der Naturschutz in Sachen Lobbyarbeit und für das Ansehen der Angler in der Gesellschaft.
Und genau hier treten unsere Verbände auf den Plan, oder sie sollten es zumindest tun.
Man muss leider feststellen, dass der Umgang mit dem Thema Naturschutz in unseren Verbänden, sowohl aus Lobbyistischer Sicht, als auch Gesellschaftpolitisch ein absolutes Trauerspiel ist.
Ich muss mich im weiteren auf den VDSF berufen, da ich die Aktvitäten im DAV nicht ausreichend bewerten kann. Aber das können involvierte Diskutanten aus Reihen des DAV sicher ergänzen.
Der VDSF nutzt das Thema Naturshutz fast ausschließlich als oben erwähntes Mäntelchen um die projezierte Verwerflichkeit der Naturnutzung abzumildern. Man flüchtet sich in Alibiaktionen, wie die Mundpropaganda zur Wasserrahmenrichtlinie, dem Aalschutz, dem Schutz der Dorschbestände etc.
Man pflegt ein paar wenige, vermeintlich öffentlichkeitswiksame Projekte wie den Schutz der Meerforelle, Lachs- oder Maifischprogramme ( was nicht negativ ist), vergisst dabei aber vollkommen die vieen tausend Angler, die aktiv in Sachen Naturschutz organisiert sind.
Es gibt keinerlei Übersicht über alle Aktivitäten von Anglern in Sachen Naturschutz. Alleine eine Auflistung der hunderte von Kubikmetern Müll, die von Anglern jährlich bundesweit aus der Natur entfernt wurden, wären wunderbare Werbung für die Angelfischerei.
Eine Landesweite Übersicht über von Anglern angelegten und gepflegten Feuchtbiotopen, ach wie könnte man damit hausieren gehen.
Berichte über zur Brutzeit freiwillig vom Angeln ausgenommene Brutplätze von gefährdeten Vogelarten, über Fischschutzzonen, über das anlegen von Flachwasserbereichen. Ja, das wär was.
Statt dessen gibt Lippenbekenntnisse, ein paar Bildchen von Fröschen oder Blümchen auf der Verbandshomepage und natürlich Verbote und Einschränkungen.
Mit Verboten und Einschränkungen lässt sich wunderbar und spielend einfach Propaganda machen. Glaubt man.
In Tat und Wahrheit lachen sich fachlich fundierte Naturschüzer ins Fäustchen, ob der teil obskuren und sinnlosen Verbote und Einschränkungen. Man schüttelt den Kopf, wissend, dass die Angler sich da völlig unnötig ihr eigenes Grab schaufeln.
Den fanatischen Angelgegnern, die im Naturschutz übrigens eine absolute Minderheit sind, spielt man damit noch in die Karten. Zeigt man doch überdeutlich, dass man " Dreck am Stecken" hat. Dass Angeln eben doch die Natur über Gebühr schädigt.
Bestes Beispiel dafür ist die unsägliche Kormorandebatte. Damit hat der Verband im wahrsten Sinne des Wortes den Vogel abgeschossen und sich in Reihen der Naturschützer vollkommen lächerlich gemacht und den Angelgegner noch hervorragende Munition geliefert.
Ein Kormoranmanagement hat nichts,null und dreimal nichts mit Naturschutz zu tun. Der Kormoran gefährdet kein Ökosystem und bringt keine Fischart zum aussterben. Damit würde er sich selbst seiner Lebensgrundlage berauben,und dass schafft von alen Spezies dieser Erde nur der Mensch.
Eine Dezimierung des Kormorans aus naturschützerischen Aspekten ist vollkommen widersinnig.
Die Kormoranproblematik ist nichts anderes als Shädlingsbekämpfung. Sie unterscheidet sich nicht von der Problematik im Umgang mit anderen Schädlingen menschlich genutzter Ressourcen. Und hier richtet der Kormoran tatsächlich und zum Teil garvierende Schäden an. An dem Nutzungsvorrat des Menschen wohlgemerkt, nicht an der Natur als solches.
Beides, also Naturschutz und Schädingsbekämpfung miteinander zu verquicken, ja unter dem Deckmäntelchen des einen, das andere betreiben zu wollen, disqualifiziert die Angler und deren Verbänden in Sachen Naturschutz grundlegend.
Was kann/soll ein Anglerverband in Sachen Naturschutz tun?
Aufgabe eines Verbandes ist m.M. nach die klare Festlegung auf die Kernkompetenzen und hier strikte Vorgaben und gezielte Aktivitäten.
Es ist ein Unding, dass sich ein Angler- und erklärter Naturschutzverband keinen Deut um die Besatzpolitik kümmert. Das ist eine Naturschützerische Baustelle allererster Kathegorie, die vollkommen in den Verantwortungsbereich der Angelfischerei fällt. Eine Baustelle, auf der noch kein einziger Handschlag getan wurde.
Es ist ein Unding, dass der Verband all die zahllosen Aktivitäten seiner Mitgleider vollkommen ignoriert. Dass es keinerlei Aufzeichnungen, Statistiken oder Berichte darüber gibt, was Angler Tag für Tag in Sachen Naturschutz leisten.
Es ist fast ein Verbrechen an der Anglerschaft, die Öffentlichkeit nicht aktiv und aggressiv mit all diesen wertvollen Naturschutzprojekten der Angler zu beharken. Die leicht manipulierbare Gesellschaft den Angelgegnern zu überlassen und damit auch jeglichen Vorteil gegenüber der Politik zu verspielen.
Was müsste der Verband nun unternehmen ?
Ich erwarte von einem Verband, dass er ein bundesweites Informationsnetzwerk errichtet über das alle Informationen in Sachen Naturschutz gesammelt und ausgewertet werden.
Ich erwarte, dass er strenge Richtlinien in Sachen Besatzpolitik erlässt und auf deren Einhaltung achtet.
Ich erwarte, dass er klar zu seinen Kernkompetenzen steht, dass er sich als Partner des Naturschutzes versteht und nicht als Geißel oder Opfer. Dass er mit Überzeugung und Sachverstand Hand in Hand mit dem Naturschutz arbeitet, anstattden vermeintlichen Kettenhund mit Wurststückchen zu besänftigen versucht, oder sich gar vor den Karren der Berufsfischer und Fischzüchter spannen lässt.
Nun wird das mit den vorhandenen Strukturen und Personen nicht gelingen. Da gehören Fachleute hinzugezogen, die wirklich was vom Naturschutz verstehen. Da gehört Personal eingestellt, welches bis in die Vereine heruntergeht und Informationen sammelt und verarbeitet.
Ein umfassendes Netzwerk, besetzt mit Fachkräften oder zumindest unterstützt von selbigen.
Sowas bekommt man nicht umsonst, sowas kostet Geld. Und das muss in die Hand genommen werden. Und wenn das Geld nicht reicht, müssen Beiträge erhöht werden. Ganz klarer Fall.
Sowas wäre z.B. ein Ziel für einen neuen, fusionierten Verband. Eines von vielen.
Naturschutz von Anglern für Angler und das ausreichend werbewirksam in der Öffentlichkeitin Szene gesetzt.
Dann würden wir, trotz sicher bestehen bleibender Differenzen, endlich auch mal ernst genommen werden.