Anglerboard Basics: Köderfische richtig einfrieren

Er ist der wahre Klassiker fürs Raubfischangeln: der Köderfisch. Schon unzählige Großhechte, kapitale Zander und Barsche gehen auf sein Konto. Wäre da nicht das Problem der Besorgung! Wir alle kennen das: Im Winter beißen die Räuber gut, die Köderfische aber nicht. Was tun? Ganz einfach. Im Sommer einen Vorrat an Köfis fangen und einfrieren. Dann klappt’s auch mit dem dicken Winterhecht. Doch beim fachgerechten Anlegen eines Köderfischvorrats gibt es einiges zu beachten!

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Perfekter Köderfisch für die Winterangelei - jetzt schnell Versorgen!

Nach dem Fangen kommt das Einfrieren! Und genau hierbei können viele Fehler passieren. Früher habe ich meine paar Köfis einfach in einen Plastikbeutel geworfen, diesen zugeknotet und in den Gefrierer gelegt. Wenn ich dann die kleinen Fischchen brauchte, musste der ganze Klumpen aufgetaut werden. So geht’s natürlich nicht! Hier zeige ich Euch, wie ich in vier Schritten meine Köfis einfriere:




1. Sorgfältig Vorbereiten

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Als erstes die Köfis waschen und trockenen


Habe ich ein paar passende Köderfische gefangen, versuche ich diese so schnell wie möglich zu Versorgen. Vor dem eigentlichen Einfrieren säubere ich die Köfis mit frischem Wasser und tupfe diese anschließend mit Haushaltsrolle trocken. So sauber lassen sich unsere Köder bestens konservieren.

2. Größen sortieren

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Es macht Sinn, die Köderfische zu sortieren

Jetzt sortiere ich die Köfis nach ihrer Größe. Schließlich bringt es nichts, wenn ich sieben Zentimeter kleine Barschköder mit 25 Zentimeter großen Hechtködern zusammen einfriere. Zwei bis vier gleichgroße Köderfische pro Beutel machen dabei deutlich mehr Sinn.

3. Sicher Einschweißen

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Ein günstiger Vakuumierer leistet beste Dienste

Nun der wichtigste Schritt: das Einschweißen. Ich habe viel experimentiert: Köfis in Alufolie und extra Beutel, Köderfische in Zippbeutel oder Frischhaltefolie. Aber das Nonplusultra ist das Vakuumieren! Hier setzte ich auf ein Vakuumiergerät und stabile Beutel. Das alles muss nicht teuer sein. Mein Vakuumierer hat nur 25 Euro gekostet. Diesen verwende ich übrigens auch für meine Speisefische. Klar, so ein Gerät hält nicht mit einem Profi-Vakuumierer mit, aber für meine Zwecke reicht das völlig.


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Gute Beutel sind Pflicht

Bei den Beuteln setze ich allerdings auf Qualität! Die derben Wabenbeutel eigenen sich dafür hervorragend. Bitte verzichtet auf gewöhnliche (dünne) Beutel. Oft klappt damit der Vakuumierprozess nicht und die Beutel reißen zu schnell ein. Dadurch bekommen unsere Köder Gefrierbrand und werden nutzlos. Mit so einem Vakuumierer, den richtigen Beuteln und gut vorbereiteten und trocken getupften Köfis klappt das Einschweißen gut und wir können entspannt dem Winter entgegenfiebern.

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Perfekt eingeschweißte Köfis


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Der Vorrat ist gesichert und der Winter kann kommen

4. Richtig Lagern

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Die richtige Lagerung ist wichtig

Der letzte Schritt ist die richtige Lagerung. Wie bereits erwähnt, müssen wir sehr darauf achten Gefrierbrand zu vermeiden. Dieser entsteht durch beschädigte Gefrierbeutel. So kommt Luft ans Eingefrorene und trocknet unsere Fische aus. Wir sollten unsere Köfis nun möglichst eben oder flach und ordentlich in der Truhe lagern.

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Flach und ordentlich - so hat Gefrierbrand keine Chance

Stopfen wir sie allerdings in die letzten Ecken unseres Frosters, legen sich die noch weichen Köder um das restliche Tiefkühlgut. Beim Herauszerren des Weihnachtsbratens, beschädigen wir möglicherweise so unseren Beutel der Köfis und zerstören die ganze Arbeit. Besser gesondert und ordentlich lagern, dann klappt’s auch mit dem kapitalen Winterhecht – oder wie letztens bei mir: mit einem schicken Spätherbst-Zander!
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Der Lohn für die ganze Arbeit


Ich hoffe, der Artikel hat Euch gefallen! Falls Ihr noch weitere Tipps dafür habt oder Fragen, dann schreibt mir einfach einen Kommentar unter den Artikel. Ich bin auf Euer Feedback gespannt!
 
Ich hab an meinen Köfis noch nie Gefrierbrand gehabt.
Ich mach die grob sauber Tupf sie Trocken und Friere sie Abends dann auf Backpapier ein. Danach Morgens in ne große Gefriertüte. Kann die dann nach bedarf rausholen und oft sogar wieder einfrieren wenn ich sie nocht gebraucht habe.

Meinen Fisch den ich zum verzehr einfriere kommen allerdings schon mal in den Vakuumierer

Ich hatte schon oft mit Gefrierbrand an Köfis zu kämpfen... Deswegen schweiß ich meine Köder jetzt ein. Ich frier die auch wieder ein, wenn ich sie nicht gebraucht habe - das geht mit den vakuumierten Fischen auch sehr gut.


Ich ziehe die Köfis vor dem Einfrieren aufs Vorfach. Köder übersteht so besser weitere Würfe

Das funktioniert wirklich gut. Allerdings lasse ich meine Köfis ein bisschen antauen, sofern ich sie mit der Ködernadel aufziehe. Sonst klappt das nicht...
Wenn ich allerdings nur die Drilling in die Flanken des Köders steche, kann ich die Köderfische direkt gefroren anködern.
 
Köder komplett mit Wasser bedecken und einfrieren vermeidet Gefrierbrand.
Erfordert halt viel Gefriervolumen. Ist aber wohl nicht so recht praxisnah.
Könnte ich mir bei großen Ködern zum Wallerangeln vorstellen.
 
Hab ich auch gleich gedacht. Habe ich noch nie ausprobiert, denke aber auch, dass die Köfis verschrumpeln. Wobei Boilies zum Beispiel ja auch in Salz konserviert werden...
@Kiesbank Hast du das wirklich schon so probiert?

Auf jeden Fall wellt sich dann schön die Haut vom köfi, um das zu wissen brauch ich das nicht zu probieren. Außerdem ist der Köder dann so versalzen das es sein kann das der Räuber den köfi sofort wieder los werden will oder garnicht erst ran geht.
 
Salz wirkt ja bei einigen Fischen wie Lockstoff. Und Hechte fressen ja auch Makrelen und Heringe. Muss also nicht nachteilig sein.
Ich denke nur, dass eingesalzene Köfis total austrocknen. Aber das dachte ich auch von Boilies - bevor ich es besser wusste...
 
Makrelen und Heringe sind aber nicht versalzen sonst würde man sie nicht essen. In den köfi zieht das Salz so ein das man auch pures Salz lutschen könnte. Gummis sind ja auch manchmal in Salz eingelegt aber den Versuchen Sie erstens nicht zu fressen und zweitens ist es nur ein äußerlicher Öl Film mit Salz.
 
Damit die Köfis nicht zu einem Eis-Fisch-Block verklumpen, habe ich sie reichlich mit Paniermehl bestreut. So konnte ich dann bei Bedarf einzelne Fische entnehmen, ohne gleich alle in dem Beutel auftauen zu müssen. Sand geht dafür wahrscheinlich auch, habe ich aber noch nicht probiert.
 
Das mit dem Paniermehl kannte ich auch noch nicht.
Bevor ich vakuumiert habe, habe ich meine Fischchen immer in Alufolie gewickelt. Aber die löst sich über einen längeren Zeitraum im Froster auch irgendwie auf und macht die Angelegenheit beim Auspacken fummelig.
 
Ich sauge höchstens mal kräftig am Beutel, meine Nachbarin kann das zwar viel besser, ist aber nicht immer am Start :D

Schade das es keine Boardferkelwahl mehr gibt.wäreja schon erste Wahl......:laugh2
 
Man nehme einen Glasboden aus dem Kühlschrank, oder einen grossen Eimerdeckel, lege ihn mit Backpapier aus und lege die gefangenen Köderfische nebeneinander aus. Sie sollen sich nicht berühren.
Dann alles schön waagerecht in den Froster. Am nächsten Tag die gefrorenen Köfis alle zusammen in einen Gefrierbeutel geben.
Jetzt kannst du einzeln entnehmen, da die Fische nicht mehr zusammenkleben.
 
Hab ich auch gleich gedacht. Habe ich noch nie ausprobiert, denke aber auch, dass die Köfis verschrumpeln. Wobei Boilies zum Beispiel ja auch in Salz konserviert werden...
@Kiesbank Hast du das wirklich schon so probiert?

yo hab dieses jahr damit angefangen.

weniger wegen dem Zusatz an Geschmack, eher dass die weniger "latschad" werden. Austrocknen tun die durch das salz nicht, das Fleisch ist eher fester, hält besser bild ich mir ein.
 
gedanken machen ist nie verkehrt, aber muß da schon ein wenig schmunzeln.
ist wie bei den hunden, erziehung und besonders ernährung, es wird doch arg gemenschelt und das mit erfolg!
der wurm, oder hier der köderfisch muß dem fisch schmecken und das tut er, ob mit, oder ohne gefrierbrand.
was nicht gefressen wurde geht hier auch wieder zurück in den froster. habe schon mit sechs/sieben jahre alten wracks gefangen.

auftauen ist in der tat kein problem, spätestens nach zehn minuten im wasser ist der fisch weich.
 
Habe auch schon mit 4 Jahre alten Köfis gefangen. Ich habe auch genug Aale auf Gefrierbrandköfis gefangen (Minibarsche die nicht benutzt wurden, immer wieder eingefroren). Frische Köfis fangen zwar mMn besser, aber ob der jetzt Gefrierbrand hat oder nicht, ist mir schnuppe.
 
Sofern die Köfis durchs salzen echt zäher werden, ist das ein echtes Argument für alle, die mit Drachko oder auf weite Distanzen fischen. Das muss ich unbedingt mal testen...
Hat denn jemand schon mal gesalzene Köfis auf Aal gefischt? Besonders beim Zanderangeln fange ich immer wieder auch Aale und freue mich auch darüber. Und eigentlich möchte ich ungern auf den coolen Aalbeifang verzichten.
Kann da jemand was dazu sagen?
 
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