Selten habe ich einen so guten Bericht über das Angeln gelesen. In seiner heute erschienenen Ausgabe befasst sich "Die Zeit" auf einer ganzen Seite mit dem Thema. Anlass ist die Anzeige von Peta gegen Claudia Darga. Für alle, die es nicht mehr auf dem Schirm haben: Claudia berichtete 2017 in der Talkshow "Markus Lanz" über den Fang eines Karpfens. Peta zeigte sie daraufhinh an, da der Karpfen angeblich zurückgesetzt wurde. Claudia wurde zur Fahndung ausgeschrieben - nach langem hin und her wurde das Verfahren schließlich eingestellt. Erwähnt werden auch die Klagen gegen Klaus Augenthaler oder Materia, die große Fische zurückgesetzt haben sollen. Augenthaler einen Wels, Marteria einen Karpfen. In beiden Fällen wurden die Verfahren gegen Zahlung eines Geldbuße eingestellt - wohl auch, weil sie ein langes Verfahren scheuten.

Karpfenkrimi.jpg


Peta scheut vor nichts zurück
Wie kann es dazu kommen? Dass ein kleiner Verein wie Peta mit 100 Mitarbeitern eine gesellschaftliche Gruppe mit - je nach Lesart - 2 bis 5 Millionen Mitgliedern so in Bedrängnis bringt? Autor Stefan Willeke - selber Angler - liefert die Antwort: "... all die Angelvereine bilden eine weitgehend unpolitische Masse, die viel von Gewässerordnungen und Blinkern versteht, aber nur wenig von effizienter Öffentlichkeitsarbeit." Treffer, versenkt! Eine Masse, die sich nicht wehrt, ist ein gefundenes Fressen für ideologische Aktivisten wie Edmund Haferbeck von Peta. Er ist Leiter der Rechtsabteilung und führt einen ideologischen Feldzug gegen Angler. Systematisch durchforstet er das Internet, immer auf der Suche nach belastendem Material. Nur allzu oft liefern wir ihm die Vorlagen: Auf Youtube, Facebook und Co. finden sich immer wieder Videos und Fotos, auf denen "Catch & Release" gezeigt wird. Lässt sich dann noch nachweisen, dass gezielt auf die Fischart geangelt wurde und dass sich das Gewässer in Deutschland befindet, wird die Luft für den Angler dünn. Haferbeck schreibt Anzeigen, denen er ausführliche Dokumentationen beilegt. So übersendet er den Ermittlungsbehörden gleich die entsprechenden Fotos oder Videos, nennt die Paragraphen und verweist auf entsprechende Gerichtsentscheide. Willeke berichtet, dass Haferbeck sogar getarnt in geschlossenen Facebook-Anglergruppen unterwegs war und wahrscheinlich immer noch ist.
Also, passt auf, was Ihr postet und sagt. Wir haben ja schon oft berichtet, dass das Zurücksetzen maßiger Fische auch in Deutschland nicht grundsätzlich verboten ist (einige Länder mal außen vor gelassen). Aber der Artikel macht deutlich, dass es Peta überhaupt nicht darum geht, Recht zu bekommen. Nein, Haferbeck schmeißt so oft wie möglich mit soviel Dreck wie möglich. Irgendwas wird schon hängen bleiben. Nicht umsonst werden direkt nach den Anzeigen Pressemeldungen verfasst. Diese sind Petas schärfstes Schwert. Wir Angler hängen da hinterher.

Anmerkung: In einer vorherigen Version hieß es, Augenthaler und Marteria seien zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Dies ist nicht richtig und wurde korrigiert.
 
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Wenn ich das hier alles so lese, dann frage ich mich wirklich, welche Organisation sich für die Interessen der Angler in Deutschland einsetzt? Der DAFV scheint es ja nach überwiegendem Forumskonsens irgendwie nicht zu sein(?). Wir sollten PETrA und Konsorten mit vergleichbaren zwielichtigen Methoden nicht kampflos das Feld überlassen. Also, wenn kann und müsste man finanziell unterstützen?

Grüße
 
Hallo zusammen,
wenn ich Berichte lese, in denen Angler veklagt werden, weil sie enen gefangenen Fisch wieder zurückgesett haben, dann wird mir jedesmal klar, wie verückt unsere deutsche Gesetzgebung ist. Mir macht es schon seit vielen Jahren keinen Spaß mehr in deutschen Gewässern zu angeln.

Hierzulande wird der Tierschutz (jedenfalls wenn es um das Angeln geht) höher gestellt als der Jugendschutz. Unsere Nachbarn aus Frankreich würden sich so etwas nicht bieten lassen. Kinder und Jugendliche können dort für eine Taschengeld nen Jahresschein bekommen und so grundlegnde Erfahrungen in der Natur sammeln. Natürlich sollte der waidgerechte Umgang erlernt werden, keine Frage. Aber auch dieses Beispiel verdeutlicht meiner Meinung nach die gesetzliche Schieflage in unserem Land.

Schweine, Hühner und sonstige Tiere werden nachwievor in Massen und unter unwürdigen Bedingungen gehalten. in meiner Nachbarschaft stehen Pferde auf viel zu kleinen Weideflächen knietief im Schlamm und das schon den ganzen Winter. Und wir regen uns auf, wenn ein Angler seinen Ausnahmefang oder seinen Traumfisch fotografiert und postet. Da wird dann geich von Trophäenjagd gesprochen, was aus meiner Sicht total überzogen ist.

Es gibt zudem gute Gründe, die dafür sprechen, dass kapitale Fische nicht immer entnommen werden sollten. man beachte hierzu den Vortrag des deutschen Professors zum Thema C&R auf Youtube.

Ich habe neulich an einer Fischerhütte die Aufnahmevoraussetzungen am scwarzen Brett gelesen. Da hieß es "solche Trophäenjäger " wolle man nicht im Verein haben, Hier werden Angler von Anglern stigmatisiert, weil sie ihre Fänge mit einem Bild dokumentieren. Solange wir uns nicht selbst den Rücken stärken, öffnen wir sogenannten "Tierschützern" alle Möglichkeiten, unser einzigartiges Hobby zu zerstören.

Eigentlich sehr schade!
 
Ich habe neulich an einer Fischerhütte die Aufnahmevoraussetzungen am scwarzen Brett gelesen. Da hieß es "solche Trophäenjäger " wolle man nicht im Verein haben, Hier werden Angler von Anglern stigmatisiert, weil sie ihre Fänge mit einem Bild dokumentieren. Solange wir uns nicht selbst den Rücken stärken, öffnen wir sogenannten "Tierschützern" alle Möglichkeiten, unser einzigartiges Hobby zu zerstören.
+1.
 
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Hallo,

Und wir regen uns auf, wenn ein Angler seinen Ausnahmefang oder seinen Traumfisch fotografiert und postet.

Wen meinst du mit "wir"?

Also hier werden jede Menge Fotos hochgeladen ohne dass sich darüber jemand aufregt.

Aufreger wären ggf. entsprechende Kommentare zu den Bildern.

Es gibt zudem gute Gründe, die dafür sprechen, dass kapitale Fische nicht immer entnommen werden sollten. man beachte hierzu den Vortrag des deutschen Professors zum Thema C&R auf Youtube.

Es gibt auch gute Gründe, dass nicht jeder Fische entnommen werden muss, egal wie groß oder klein er ist. Dazu gibt es auch international viel Literatur und Erfahrung im Bestandsmanagement.

Kommt aber halt immer drauf an, was die jeweilige Rechtsordnung für betreffende Gewässer dazu sagt.

Hier werden Angler von Anglern stigmatisiert, weil sie ihre Fänge mit einem Bild dokumentieren.

Das glaube ich weniger.

Ich glaube eher, es geht um die Außenwirkung von rechtswidrigem Verhalten.

Wenn ein Verein Gewässer in Pacht hat, dürfte es nicht in seinem Interesse liegen, wenn Mitglieder öfters wegen Anzeigen durch Verstöße gegen TschG oder Fischereiverordnung in den Medien auftauchen.

Paradebeispiel waren wohl die beiden Wallerangler vom Bodensee. Wer denen nacheifern möchte, hat in den meisten Vereinen wohl schlechte Karten.

Gibt aber auch Vereine, die keine Mitglieder aufnehmen, die das Angeln nicht als Hobby, sondern als Zuerwerb betrachten.

in meiner Nachbarschaft stehen Pferde auf viel zu kleinen Weideflächen knietief im Schlamm und das schon den ganzen Winter

Und was unternimmst du dagegen?

Laden die Besitzer diese Bilder dann auf Youtube hoch?
 
Hallo fishhawk,

mag sein, dass du dich mit "WIR" nicht angeprochen fühlst, das ist gut.

Im beschiebenen Fall, den ich versucht habe darzustellen, handelt es sich bereits um ein "Stigma". Das hat nichts mit Glauben zu tun.

Die Rechtsordnung, die du angibst, muss man genauer betrachten. Da gibt es zunächst die jeweiligen Landesfischereigesetze, die den Rahmen vorgeben. Diese werden jedoch, als wenn das nicht schon genug wäre, durch viele Vereine weter verschärft. Oft unnötig, wie ich meine. Dies betrifft wohla auch das C&R. Vielleicht geschieht das bereits aus Angst vor Negativschlagzeilen. Mag sein.

Im Übrigen halte ich es so, dass ich Menschen direkt anspreche, wenn mich deren Verhalten derart irritiert.
 
Hallo,

ob es uns passt oder nicht, reines C&R, also das zum Angeln gehen ohne jegliche Verwertungsabsicht ist nach dem Tierschutzgesetz nicht drin.
Allerdings ist dies, bei vernünftiger Anwendung schwer zu beweisen. Ich selbst gehe zwar nie ohne Entnahmeabsicht ans Wasser, aber welchen Fisch ich entnehme, das entscheide schon noch ich. Und das ist bestimmt kein 65er Hecht oder 32 cm Forelle (obwohl beide über dem Mindestmaß bei uns liegen). Es sei denn, die wären stärker verletzt.
Was uns halt die meisten Probleme bereitet, ist der Fotografierwahn und das Veröffentlichen der Bilder. Unsinnigerweise vielleicht noch mit dem Hinweis versehen, dass der Fisch wieder zurückgesetzt wurde.
"Geniesst und schweigt" wäre da meist verünftiger. Dass das Tierschutzgesetz bei uns in Deutschland dahingehend zu Gunsten von C&R abgeändert wird, werden wir nicht erleben, egal, wie alt wir sind.

Petri Heil

Lajos
 
Zuletzt bearbeitet:
In anderen Ländern werden deutlich mehr Bilder gemacht, auf denen Fische "zur Schau gestellt" werden. In diesen Ländern haben die Tierrechtler keine Durchschlagskraft. Beide Dinge hängen also nicht kausal zusammen.
 
In anderen Ländern werden deutlich mehr Bilder gemacht, auf denen Fische "zur Schau gestellt" werden. In diesen Ländern haben die Tierrechtler keine Durchschlagskraft. Beide Dinge hängen also nicht kausal zusammen.

Doch , in Deutschland hängen sie zusammen, hier ist es Mainstream (leider).
und so lange wir keine echte Lobby und Interessenvertretung haben, wird es wohl eher schlimmer als besser werden
 
In anderen Ländern werden deutlich mehr Bilder gemacht, auf denen Fische "zur Schau gestellt" werden. In diesen Ländern haben die Tierrechtler keine Durchschlagskraft. Beide Dinge hängen also nicht kausal zusammen.

Hallo,

doch, hängt damit zusammen, dass z. B. in Österreich (vermutlich in anderen Ländern mitunter auch), wie schon erwähnt, das Tierschutzgesetz nicht für die Angelei gilt.
Bei uns aber schon und das bekommen wir da nicht mehr raus.

Petri Heil

Lajos
 
Hallo,

doch, hängt damit zusammen, dass z. B. in Österreich (vermutlich in anderen Ländern mitunter auch), wie schon erwähnt, das Tierschutzgesetz nicht für die Angelei gilt.
Bei uns aber schon und das bekommen wir da nicht mehr raus.

Petri Heil

Lajos

Naja, in Österreich ist deshalb die Welt für Angler auch nicht segenreicher. Habe ja schon mal geschrieben, dass ein internationales Hechtfischen 2020, an dem ich mit Kumpel als Bootsteam teilnehmen möchte, immer noch nicht bestätigt wurde wegen Tierrechtsprotest.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt!

Petri
Toni
.
 
Naja, in Österreich ist deshalb die Welt für Angler auch nicht segenreicher. Habe ja schon mal geschrieben, dass ein internationales Hechtfischen 2020, an dem ich mit Kumpel als Bootsteam teilnehmen möchte, immer noch nicht bestätigt wurde wegen Tierrechtsprotest.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt!

Petri
Toni
.

Hallo,

sicher ist da auch nicht alles Gold, was glänzt. Aber in Österreich kann kein Angler wegen C&R belangt werden. Da eben das dortige Tierschutzgesetz nicht für die Angelei gilt (für die Jagd auch nicht).

Petri Heil

Lajos
 
Hallo



Ich weiß ich bin relativ neu hier aber hierzu möchte ich mich auch gerne äußern.

Ich persönlich kenne 3 Arten von Anglern.

Nummer 1

fangen alles und nehmen wirklich alles mit.

Nummer 2

erfreuen sich an der Natur fangen denn Fisch denn sie verwerten können und ihnen fällt auch mal aus Tollpatschigkeit der eine oder andere Fisch wieder zurück ins Wasser ;).

Nummer 3

und zum Schluss noch die Angler die ans Wasser gehen mit einer Fotoausrüstung die einem Profi in nichts nachsteht. Tonnen von Bollies im Wasser versenken um denn größten Fisch zu fangen mit ihm eine Foto Season zu veranstalten und dann wieder freizulassen. Später wird dann in jedem Sozialen Netzwerk sein Fang präsentiert um ein wenig Ruhm zu erhaschen oder damit auch noch Geld zu verdienen.



Ich selber zähle mich zu Nummer 2

Aber finde die Gesetze stellenweise auch zu übertrieben und würde mich auch über ein Entnahmefenster freuen damit der Fischbestand sich selber besser regulieren kann.

Ich gebe auch zu das ich und auch viele aus meinen Bekanntenkreis auch mal das eine oder andere Foto von dem Fang machen. Das geht aber Handy raus klack und dann weiter.



Klar muss man auch für die Angler Nummer 3 mal die Lanze brechen sie haben Abharkmatten und auch Sani Kits für Fische sie versuchen alles um denn Fisch nicht zu verletzen.



Wenn ich mir aber das Foto anschaue was hier denn Stein des Anstoßes gibt dann hat sie die Strafe verdient. Ich zähl sie zu Angler Nummer 3.



an Alle die Sagen C&R sollte in der heutigen Zeit erlaubt werden dann sage ich Jaein warum Jaein ja es sollte möglich sein Fehlfänge ohne Strafe wieder freizulassen Bsp. Ich angel mit Wurm auf Aal habe aber einen Karpfen dran zb ich mag aber Karpfen überhaupt nicht.

Aber wer gezielt auf Karpfen angelt sollte und eine Karpfen fängt sollte ihn auch verwerten.



Man stelle sich in dem Fall einfach nur mal vor der Spieß wird umgedreht du als Angler wirst ins Wasser gezogen wirst unter Wasser auf eine super weiche Matratze gelegt in aller Ruhe vermessen gewogen und dann noch mehrere Fotos von dir geschossen (in Pose oder auch nur so)

Ich glaube nicht das es einem Angler und dessen Lunge so gut tun würde.



mfg
 
Hallo,

Aber in Österreich kann kein Angler wegen C&R belangt werden

Da wäre ich mich nicht ganz so sicher. Das kommt dann halt auf die Rechtslage der jeweiligen Bundesländer an, was die in ihren Fischereigesetzen/Verordnungen so stehen haben. .


In anderen Ländern werden deutlich mehr Bilder gemacht, auf denen Fische "zur Schau gestellt" werden.

Weil dort halt eine andere Rechtslage herrscht, also auch kein Angriffspunkt.

Aber auch im Ausland kann man wegen eines Fotos Ärger kriegen, z.B. wenn man die Regeln beim Zurücksetzen missachtet.

Nicht überall dürfen z.B. releaste Fische außerhalb des Wassers abgehakt und fotografiert werden.
 
Hallo,



Da wäre ich mich nicht ganz so sicher. Das kommt dann halt auf die Rechtslage der jeweiligen Bundesländer an, was die in ihren Fischereigesetzen/Verordnungen so stehen haben. .




Weil dort halt eine andere Rechtslage herrscht, also auch kein Angriffspunkt.

Aber auch im Ausland kann man wegen eines Fotos Ärger kriegen, z.B. wenn man die Regeln beim Zurücksetzen missachtet.

Nicht überall dürfen z.B. releaste Fische außerhalb des Wassers abgehakt und fotografiert werden.

Hallo,

in Slowenien gibt es Gewässer, dort dürfen die Fische nur im Wasser fotografiert und natürlich auch abgehakt werden.

Petri Heil

Lajos
 
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