Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

uwe2855

Member
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Eigentlich bin ich Optimist (sonst wäre ich kein Angler), aber für unser Hobby sehe ich für die Zukunft schwarz. Das hat mehrere Gründe.

1. Tierschutz
Unsere Gesellschaft befindet sich in einem Wandel. Tiere und Fische zum eigenen Nahrungserwerb zu töten wird auf Grund tierschutzrechtlichen Gründen bald nicht mehr möglich sein. Die Jagd und insbesondere die Fischerei werden in absehbarer Zeit verboten werden. Eine „Hege“ durch den Menschen ist nicht nötig. Die Natur regelt alles von selbst.
Die Entwicklung der letzten Jahre macht deutlich wohin die Reise in Deutschland geht: Alle Tiere sind lieb, vom kleinsten Fisch bis zum Bär. Da wird nix mehr getötet und in die Pfanne gehauen. Panierter, grätenfreier Fisch und Rehrücken kommen portioniert und küchenfertig aus der Tiefkühltruhe. Die Frage wie sie da hinein kommen oder wie die Wurst in die Pelle kommt ist erst einmal zweitrangig.

2.Umweltschutz
Unsere Gewässer werden immer sauberer. Flüsse werden „renaturisiert“ und Wehre „zurückgebaut“. Fischtreppen machen die Flüsse für Fische wieder durchgängig.
Diesen Erfolg schreiben sich alle auf die Fahne: Industrie, Behörden und vor Allem unsere diversen Tier – und Umweltschützer. Nur wir haben es leider versäumt uns dabei auch zu Wort zu melden. Wir sind nur ein störender Faktor an den Ufern unserer Flüsse und Seen. Die Tiere haben Vorrang. So wird z. B. nicht nur die Anzahl der Wasservögel wird zunehmen, sondern auch die Artenvielfalt. Die Klimaverschiebung wird uns neue Arten schicken (Silberreiher sehe ich jetzt schon vermehrt) und diese Invasoren werden unsere heimische Tierwelt bereichern. Siehe Bisam, Waschbär und Co. Um die Lebensräume der Tiere zu schützen wird man uns von den Ufern verbannen. Fische angelt man nicht, sondern sie dienen nur noch den verschiedensten Tieren am und im Wasser als Nahrung. Gewässer werden ja jetzt schon teilweise für Angler gesperrt oder werden nicht mehr an Angelvereine verpachtet. Nachtangeln ist vielerorts auch nicht mehr erlaubt. Stört nur die nacht – bzw. dämmerungsaktiven Tiere.

Nun bin ich schon seit 50 Jahren Angler. Das endgültige „Aus“ werde ich wohl nicht mehr erleben. Aber merkt ganz deutlich, wie wir bei der Ausübung unseres Hobbys in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten immer weiter eingeschränkt werden. Schleichend aber stetig und systematisch Schritt für Schritt. Bisher völlig ohne ernsthafte Gegenwehr. Das macht es ja gerade für unsere“Gegner“ so einfach und wird diesen Prozess auch noch weiter beschleunigen. Wenn diese Entwicklung so weiter fortschreitet wird es mit Sicherheit in Deutschland bald so weit kommen. Anstatt dieser Entwicklung gemeinsam entgegenzuwirken, vergeuden wir unsere Zeit mit Diskussionen untereinander, welche uns keinen Schritt nach vorne bringen. Im Gegenteil, durch unsere Uneinigkeit und Untätigkeit schaffen wir uns selber ab. Schade.

Uwe
 

Rotbart

Fortes Fortuna Adiuvat!
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Es ist erstaunlich, dass die deutliche Mehrheit für unser Hobby zukünftig deutliche Einschränkungen bis hin zum gänzlichen Verbot sieht. Der derzeitige Trend stützt diese Befürchtung auch.
Interessant ist allerdings die Reaktion, die irgendwie so typisch deutsch ist (falls es soetwas gibt):

Anstatt aufzubegehren und auf die eigenen Rechte zu pochen, wird das scheinbar unvermeidbare hingenommen und in demütiger Haltung die letzten verbleibenden Angler-Jahre genossen.

Man denke nur daran, was in Spanien los war, als man versuchte, den Stierkampf mit dem Argument "Tierschutz über alles" zu verbieten ...
 
S

Sharpo

Guest
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Es ist erstaunlich, dass die deutliche Mehrheit für unser Hobby zukünftig deutliche Einschränkungen bis hin zum gänzlichen Verbot sieht. Der derzeitige Trend stützt diese Befürchtung auch.
Interessant ist allerdings die Reaktion, die irgendwie so typisch deutsch ist (falls es soetwas gibt):

Anstatt aufzubegehren und auf die eigenen Rechte zu pochen, wird das scheinbar unvermeidbare hingenommen und in demütiger Haltung die letzten verbleibenden Angler-Jahre genossen.

Man denke nur daran, was in Spanien los war, als man versuchte, den Stierkampf mit dem Argument "Tierschutz über alles" zu verbieten ...


Das Problem ist (abgesehen vom Angler selbst):
Mangelnde Aufklärung/ Information unserer Vereine und Verbände.
Fordert man als Mitglied Infos und Aufklärung....jeder kennt das Spiel der Vorstände..
Bei zuviel Kritik gibt es die Papiere. Eintrittsgeld welches man an dem Verein gezahlt hat futsch, Gewässerzugang futsch....wer will sich dies antun?

irgendwann sitzen dann halt nur 30 Mitglieder (Rentner die sich ihr Bierchen auf Vereinskosten abholen) bei der JHV eines 1000 Mitglieder grossen Vereins.
 
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Die europäische Vogelschutzrichtlinie wird abgeschafft. Natura2000 ebenfalls.
Die Wasserrahmenrichtlinie wird umgesetzt. Für alle die nichts davon Wissen, eines der wichtigsten Kriterien in der WRRL ist ein Fischbestand wie er ohne menschliche Beeinflussung wäre (Angeln zählt da nicht zu dieser Beeinflussung).
Im Bundesnaturschutzgesetz wurde einiges an Restriktionen herausgenommen.
Gewässerrandstreifen wurden hinzugefügt. Geblieben ist, zum nachhaltigen Nutzen durch Menschen.
Zudem hat die Politik erkannt, mit noch mehr giftgrünen Phantastereien wird es vielleicht bald wieder notwendig, sein essen zu jagen weil wir es nicht mehr kaufen können ohne Job und Geld.
Der überzogene Natur-und Tierschutz behindert inzwischen so massiv alle Investitionen dass die Industrie die Politiker inzwischen vor die Wahl gestellt hat, bekommt das in Griff oder macht ohne uns weiter.
Die Grünen Spinner müssen raus aus den Regierungen. Wäre wichtiger wie über momentan sinnlose Verbände zu schimpfen.
 
S

Sharpo

Guest
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Nachhaltige Nutzung durch den Bürger?

Auf gut Deutsch bei 80 Millionen Einwohner Tendenz steigend...= Angelverbot oder extreme Einschneidung = Erhöhung des Entnahmelimits.

Oooooder...C&R wird gesetzlich Erlaubt bzw. es gibt ein Entnahmeverbot.
 

uwe2855

Member
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Zitat:
Anstatt aufzubegehren und auf die eigenen Rechte zu pochen, wird das scheinbar unvermeidbare hingenommen und in demütiger Haltung die letzten verbleibenden Angler-Jahre genossen.

Nee, glaube mir, in demütiger Haltung habe ich das nie hingenommen und werde es auch in Zukunft nicht tun. Nur bin ich ein kleines Rädchen im Getriebe. Und leider hat das ganze Getriebe einen kapitalen Schaden. Das heißt: Ich sehe deshalb schwarz, weil die Vertreter meiner Interessen auf den verschieden Ebenen durch ständige Untätigkeit glänzen. Das Lieblingsthema von Thomas. Aber das gehört hier wohl nicht rein.

Uwe
 

Rotbart

Fortes Fortuna Adiuvat!
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Das Problem ist (abgesehen vom Angler selbst):
Mangelnde Aufklärung/ Information unserer Vereine und Verbände.


Nun ja - mag sein. Andrerseits ist das natürlich auch das bequemste, zu sagen: "Die Verbände und Vereine müssen ...".

Die Kampagne "Töten auf Raten" geht da einen anderen Weg und empfiehlt:
"Schreiben Sie an die für Tierschutz und Naturschutz zuständigen Ministerien ihres Bundeslandes und fordern Sie diese auf, strenger gegen tierschutzwidrige Angelpraktiken wie das Catch and Release vorzugehen."

Wenn nur 100 engagierte Tierschützer dieser Aufforderung folge leisten, dann entsteht in dem Ministerium der Eindruck, als wäre das ein öffentlich brisantes Thema.

Aber es stünde auch jedem Angler frei, sich im Rahmen des Petitionsrechts direkt an Ministerium und Politiker zu wenden.
Nur wird das keiner tun - und wenn, dann niemals so viele, dass diese die Petitionen der Tierschützer überwiegen.

Weil: "Eigentlich müssten unsere Verbände ..."
 
K

Kxffxxbxrsch

Guest
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Ich denke, das Angeln wird sich schon stark verändern.

Interessant wäre die Zukunft der Vereine: Schaut man sich die Bilder von HVs und der Vorstände an, stehen den Vereinen in den nächsten Jahren erhebliche demographische Einschnitte bevor.

Dazu haben viele Vereine Nachwuchssorgen, wie ich finde, sehr häufig hausgemacht. Junge Leute haben eben keine Lust auf die zum Teil sehr altbackenen Traditionen alter Männer.

Interessant wird es werden, was dann mit den Gewässern passiert. Wer bildet noch junge Menschen aus? Brauchen wir noch Vereine?

In anderen Ländern ist es völlig unüblich, dass Angler sich in Vereinen organisieren und die Gewässer bewirtschaften - wer weiß, wohin die Reise bei uns geht?
 
S

Sharpo

Guest
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Nun ja - mag sein. Andrerseits ist das natürlich auch das bequemste, zu sagen: "Die Verbände und Vereine müssen ...".

Ja, sie müssen. Dafür wurden se gewählt, dafür gibt es die Verbände und Vereine.


Die Kampagne "Töten auf Raten" geht da einen anderen Weg und empfiehlt:
"Schreiben Sie an die für Tierschutz und Naturschutz zuständigen Ministerien ihres Bundeslandes und fordern Sie diese auf, strenger gegen tierschutzwidrige Angelpraktiken wie das Catch and Release vorzugehen."

Wenn nur 100 engagierte Tierschützer dieser Aufforderung folge leisten, dann entsteht in dem Ministerium der Eindruck, als wäre das ein öffentlich brisantes Thema.

Aber es stünde auch jedem Angler frei, sich im Rahmen des Petitionsrechts direkt an Ministerium und Politiker zu wenden.
Nur wird das keiner tun - und wenn, dann niemals so viele, dass diese die Petitionen der Tierschützer überwiegen.

Einige Angler tun dies.
Aber auch hier nochmal. Ohne Informationen...
Aber auch dafür gibt es die Vereine und Verbände.



Weil: "Eigentlich müssten unsere Verbände ..."

Ja, dafür sind die Personen in den Verbänden und Vereinen gewählt worden.
Interessenvertretung!
Wenn jeder einzelne Angler tätig wird, brauchen wir diese Vereine und Verbände nicht.
 
S

Sharpo

Guest
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Ich denke, das Angeln wird sich schon stark verändern.

Interessant wäre die Zukunft der Vereine: Schaut man sich die Bilder von HVs und der Vorstände an, stehen den Vereinen in den nächsten Jahren erhebliche demographische Einschnitte bevor.

Dazu haben viele Vereine Nachwuchssorgen, wie ich finde, sehr häufig hausgemacht. Junge Leute haben eben keine Lust auf die zum Teil sehr altbackenen Traditionen alter Männer.

Interessant wird es werden, was dann mit den Gewässern passiert. Wer bildet noch junge Menschen aus? Brauchen wir noch Vereine?

In anderen Ländern ist es völlig unüblich, dass Angler sich in Vereinen organisieren und die Gewässer bewirtschaften - wer weiß, wohin die Reise bei uns geht?

Nicht korrekt. Es gibt in vielen Ländern in Europa Angelvereine.
Diese sind aber oftmals komplett anders strukturiert und mit mehr Einfluss bzw. Lobby ausgestattet.
Z.B. in den Niederlanden. Ein Angelverein für eine Region und nicht hunderte in einer Stadt wie bei uns.
 

Rotbart

Fortes Fortuna Adiuvat!
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Ja, dafür sind die Personen in den Verbänden und Vereinen gewählt worden.
Interessenvertretung!
Wenn jeder einzelne Angler tätig wird, brauchen wir diese Vereine und Verbände nicht.

Ja, eben - das sage ich ja: Der gemütlichere Weg ist der, sich auf seine Interessenvertretung zu berufen.

Ihr selbst schreibt ja immer (und ich bin auch der Meinung), dass die aktuellen Verbände alles tun, nur nicht unsere Interessen vertreten.

Was läge also näher, dass die Angler, die ihre Interessen im Moment NICHT vertreten sehen, Stift und Papier (respektive PC und Mail-Postfach) zur Hand nehmen und ihre Interessen selbst vertreten?
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Zuerst mal austreten aus den aktuellen "Vertretungen" - das würde schon viel in Bewegung setzen..
 
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Totaler Tierschutz zerstört Arbeitsplätze und damit ihre Familie mit allem drum und dran.


Keine Wurst mehr.. kein Schnitzel.. kein Bauer.. keine Verkäuferin.. keine Handtaschen..keine Schuhe mehr von Prada...keine Seife mehr... kein Duschgel mehr..keine Schminke mehr..keine Medikamente mehr ...keine Arbeit... kein eigenes Haus/Whg dickes Auto etc. da ja keine Arbeit.. kein glückliches leben.. keine Hobbys ...usw.usw.usw.Weltweit Millonen Jobs in gefahr.


Wenn der Tierschutz total und rasant gewinnt ist das wie ein Glied aus der Kette des jetzigen Systems zu nehmen und versuchen weiter Rad zu fahren.

Darum fordert der gemeine deutsche Angler:

Stoppt diesen Tierschutzwahn zum Wohle ihrer Familie!


|wavey:
 

Purist

Spinner alter Schule
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Ich denke, das Angeln wird sich schon stark verändern.

Interessant wäre die Zukunft der Vereine: Schaut man sich die Bilder von HVs und der Vorstände an, stehen den Vereinen in den nächsten Jahren erhebliche demographische Einschnitte bevor.

Dazu haben viele Vereine Nachwuchssorgen, wie ich finde, sehr häufig hausgemacht. Junge Leute haben eben keine Lust auf die zum Teil sehr altbackenen Traditionen alter Männer.

Interessant wird es werden, was dann mit den Gewässern passiert. Wer bildet noch junge Menschen aus? Brauchen wir noch Vereine?

Schlage ich heute die FR auf, ist eine Doppelseite drin, frei nach dem Motto: Angeln wird immer beliebter, immer mehr junge Leute wollen den Schein machen- inzwischen (hier in Hessen) wäre es schon schwierig noch Plätze für die Kurse zu bekommen. Die Zahl der Prüfungsabsolventen steigt seit einigen Jahren an. Dazu Hinweise zum Ablauf und was man so am Main fängt.. kein Wort Kritik an irgend etwas.

Vereine werden entweder von der Entwicklung profitieren, altbackene Traditionen werden hinweggefegt (oder, wenn die Jungen sie annehmen auch nicht!) oder sie werden sich umstrukturieren müssen. Nachwuchssorgen braucht man sich derzeit wohl kaum zu machen. Das kann man herbeireden, verleugnet aber die Realität.
 
S

Sharpo

Guest
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Ja, eben - das sage ich ja: Der gemütlichere Weg ist der, sich auf seine Interessenvertretung zu berufen.

Ihr selbst schreibt ja immer (und ich bin auch der Meinung), dass die aktuellen Verbände alles tun, nur nicht unsere Interessen vertreten.

Was läge also näher, dass die Angler, die ihre Interessen im Moment NICHT vertreten sehen, Stift und Papier (respektive PC und Mail-Postfach) zur Hand nehmen und ihre Interessen selbst vertreten?

Wer behauptet, das dies nicht bereits geschieht?

Online Petitionen laufen bzw. liefen doch.

Aber wie gesagt, ohne Informationen...
 
K

Kxffxxbxrsch

Guest
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Vereine werden entweder von der Entwicklung profitieren, altbackene Traditionen werden hinweggefegt (oder, wenn die Jungen sie annehmen auch nicht!) oder sie werden sich umstrukturieren müssen. Nachwuchssorgen braucht man sich derzeit wohl kaum zu machen. Das kann man herbeireden, verleugnet aber die Realität.

Nachwuchsangler gibt es genug, das ist überhaupt kein Problem - da stimme ich Dir zu. Die meisten gehen aber, wenn überhaupt, nur in einen Verein, um an die Gewässerkarten zu kommen. Zumindest in unserer Region ist es so.

Ich denke, das Vereinswesen, so wie es heute besteht, wird aussterben. Entweder, wie du beschrieben hast, werden jungen Leute die Vereine umstrukturieren, oder es werden sich Großvereine, wie Sharpo beschrieben hat, bilden.

Auf jeden Fall, da bin ich mir sicher, wird es da Veränderungen geben, was ich persönlich nicht schlecht finde, weil ich überhaupt kein typisch deutscher Vereinsmensch bin.
Und der Unsinn, dass sich x Vereine ein kleines Flüsslein in Häppchen teilen und man bei jedem Schritt darauf achten muss, nicht auf falschen Terrain zu stehen, hätte auch ein Ende.

Spannend wäre dann auch, wie sich dann die Lobbyarbeit entwickelt, wenn die traditionellen Gehorsamsvorstände (Ich tue, was der Verband mir sagt, meine Mitglieder haben das zu tun, was ich sage) langsam den Rückzug antreten.

Ich bin da zwar sehr pessimistisch, aber ein ganz klein wenig darf man ja noch von einer besseren Welt träumen #6
 
S

Sharpo

Guest
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Ich halte das Modell wie es in den Niederlanden gibt gar nicht mal für so schlecht.
 

Fischkopp 1961

Well-Known Member
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Oh ha,

eigentlich weis und spürt man es ja schon lange.....
aber wenn man das hier mal wieder so liest....
muss man ja froh sein, den Zenit schon längst überschritten zu haben :(

Wobei, um den geht es hier ja eigentlich gerade |kopfkrat
 

uwe2855

Member
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Ja, auch ich habe den Zenit meiner Anglerkarriere schon lange überschritten. Aber mit Wut im Bauch denke ich oft über die Gründe nach, warum es mit unserem Hobby seit Jahrzehnten und besonders in den letzten Jahren rapide bergab geht.
Zwei Gründe hatte ich in einem Post bereits beschrieben. Es gibt aber noch Weitere. Einer ist natürlich die schlechte Lobbyarbeit der Verbände. Es mag sein das das nicht hierher gehört. Dann möchte Thomas das löschen.
Zu einer vernünftigen Verbandsarbeit benötigt man natürlich die nötigen Geldmittel. Die Zahlen kann man ja nachlesen. So muss unser Verband mit seinen etwa 1,6 Millionen € für 2016 hinkommen. Die Summe resultiert fast nur aus den den bereits erhöhten Mitgliedsbeiträgen seiner etwa 540 000 Mitglieder. Spenden? Seh ich keine. Die Summe reicht mal gerade aus um sich selbst zu erhalten. Für vernünftige Öffentlichkeitsarbeit bleibt da zwangsläufig nicht viel übrig. So war es schon immer. Das ging mir schon in meiner Jugendzeit mächtig auf den Senkel. Schon damals war in der AFZ Fischwaid viel nachzulesen über Ehrungen und sonstigen Vereinskram. Sonst gab es nicht viel darin zu lesen. Vielleicht noch etwas Werbung über Vereinspokale und Anstecknadeln. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Man ist einfach stehen geblieben. So auch der jetzige DAFV und die Landesverbände zum Teil ebenfalls. Siehe Aktuelles beim Rheinischen - Fischereiverband. Nein, ich bin da z. Zt nicht mehr drin.
Aber bleiben wir bei den Finanzen. Mit etwa 215 000 € will man in 2016 Öffentlichkeitsarbeit leisten, in Deutschland und Europa. Immerhin: In 2015 waren es nur 40 000€. Offensichtlich ist man zumindest “bemüht“ in dieser Richtung etwas zu tun. Bin mal gespannt.

Nun veröffentlichen auch andere Verbände ihre Zahlen. Nehmen wir als Beispiel die Zahlen des Deutschen Tierschutzbundes aus dem Jahr 2013 (Neuere Zahlen habe ich nicht gefunden). Auf der Einnahmenseite stehen da sagenhafte 24 Millionen €, davon etwa 22 Millionen nur aus Spendengeldern und Schenkungen. Im Jahr zuvor standen „nur“ 10,6 Millionen auf der Einnahmenseite. Das ist das Ergebnis einer guten Öffentlichkeitsarbeit. Respekt.

Wie man sieht, unsere Mitbürger sind durchaus bereit für Tierschutz Geld zu spenden. Nur unser Verband geht dabei wie immer leer aus. Dabei bin ich mir sehr sicher, das sich das noch durch vernünftige Öffentlichkeitsarbeit ändern ließe. Man muss es den Bürgern nur richtig verkaufen. Nicht allein um Spendengelder einzusammeln, nein, auch unseren Mitbürgern einmal massiv klar zu machen, das z. B. Wasserkraft nicht das Gelbe vom Ei ist und tote Fische die Zeche für den grünen, umweltfreundlichen Ököstrom bezahlen. Siehe die Einzelkämpfer an der Lahn. Oder das Verschmutzung und insbesondere die Verbauung unserer Flüsse dafür verantwortlich waren, das Fischarten ausgestorben sind oder auf der Roten Liste stehen und nicht die Angler. Und wer versucht, diese Fische wieder anzusiedeln. Das ist alles Insiderwissen, die Öffentlichkeit bekommt davon nichts mit. Wie denn auch.
Wenn irgendwo in unserer Republik ein Haustier misshandelt wird, treten die Tierschutzverbände auf den Plan. Ist auch in Ordnung und finde ich gut. Aktuell gibt’s an der Jagst ein Fischsterben. Man ist bemüht viele Tonnen toter Fische aus dem Wasser zu sammeln und zu entsorgen. Die Angler machen das. Und in zehn Jahren ist alles wieder gut....

Uwe
 

Hakengrösse 1

Active Member
AW: Angeln - was bringt die Zukunft? Oder: Ein Blick in die Glaskugel...

Angler haben keine Lobby. Gewässer werden zunehmend unzugänglicher (Umbau, Industrialisierung, Sperrung, Naturschutz). Fischarten werden seltener (Nase, Aal, Groppe, Elritze, Huchen fast ganz weg). Was noch bleibt, wird von einer zunehmenden Schar von Petrijüngern mit immer technisch feiner werdenden Mitteln gejagt. Was in 20 Jahren ist, weiß keiner. Aber zwischen Vereinsgewässer und sog. freiem Gewässer (Rhein, Ruhr, Lenne etc.) wird es sicherlich unterschiedliche Entwicklungen geben. Den Angler wird es dann auch mit Laptop am Wasser geben. Noch buntere Posen mit Unterwasserkamera oder so ähnlich. Schon was geortet, wird man dann gefragt! Alles ist möglich und wenn mich jemand in den siebziger Jahren gefragt hätte, was ich für die heutige Zeit prognostiziere, wäre alles falsch gewesen.
 
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