Angeln vor 60 Jahren

Boerni

Aal Hunter
Hallo, mir ist heute mal so in den Sinn gekommen ob Angler vor 60 Jahren auch scho große Fische an Land gezogen haben wie Karpfen mit 40 Pfund? Bin heute drauf gekommen Alls ich ein wenig nach neuen futterrezepten gesucht habe. Damals hatten Sie noch keine Boilis oder?
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
AW: Angeln vor 60 Jahren

Nabend.
Also Boilies in gabs wohl noch nicht.
Aber warum sollten die Angler damals nicht so große Karpfen gefangen haben. Weil die keine Boilies hatten ?
Oder hab ich die Frage falsch verstanden ?

Denke das auch andere Köder große Karpfen fangen.
Kartoffeln, Erbsen, Mais, etc.
 

FisherMan66

überarbeitet
AW: Angeln vor 60 Jahren

Klar haben die schon große Fische gefangen. Die Fische werden nicht erst seit Boilies groß.

Ihr Vorteil war, dass das Angeln wesentlich stressfreier war - wesentlich weniger unsinnige Verbote.
Sinnfreie C&R-Diskussionen brauchten die auch nicht führen. Nach Catch kam Eat.
 

Jose

Active Member
AW: Angeln vor 60 Jahren

ich bewundere deinen überbordenden wissensdurst-
leider, leider, kann ich dir auf deine frage nichts antworten, damals war ich erst zwei.
verdampp lang her....

äh, wie war noch mal deine frage...?

(boilies gabs noch nicht, aber strom und ein paar autos, messer & gabel auch, glaub ich...)
 
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Sebastian.L

Member
AW: Angeln vor 60 Jahren

Ich selber bin noch nicht so Alt, aber bin als Jungspunt immer mit Opa, mit gegangen (atm 83) und Er hatte so manchen Karpfenprofie Alt aus sehen lassen. Mit seinen Klapprigen Ruten und Kartoffeln.

Kurze Geschichte:

Sind immer Abends für 2-3 Stunden zum Karpfen Angeln Los.Auch immer was gefangen.
Biss dann mal so ein "Karpfen Profi" zu uns kam und meinte, er Versteht die Welt nicht mehr: "Füttere schon Tage lang an, sitzte schon das ganze WE hier und nichts , ihr kommt und fangt!" Tja Opa 2 Ruten,eine rechts vor das Schilf, die andere links 2m vom Ufer.
Profi mit 100 Kg Zeugs am Wasser.Großvater 2 Ruten und einen Kescher.

Man muss halt nur wissen, wie, wo und wann.
 

Boerni

Aal Hunter
AW: Angeln vor 60 Jahren

Okay och hatte mich nicht so klar verständlich ausgedrückt Boilis sind nur ein kleiner Teil des Fortschrittes was ich weiterhin mit meinte es gab ja noch keine spezial Ausrüstungen für die Zielfische wie heute von mono schnüren für Zielfisch bis zum Haken.


Richtig damals haben Sie auch gefangen aber was mit den Kapitalen?
 
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Smanhu

Member
AW: Angeln vor 60 Jahren

Hey,

mein Opa hat mir erzählt, dass sie früher mit Wurm gefischt haben. Kartoffeln waren in der Zeit zu wertvoll. Laut seinen Erzählungen, sind die aber scheinbar super Karpfenköder.
Er hat mal erzählt, dass sie im Krieg und kurz nachm Krieg Tierkadaver ausm Rhein gezogen ham und so Aal gefangen haben. Ähnliche Angeltechnik (mit Pferdekopf) kann man in der Verfilmung des Romans" Die Blechtrommel" von G. Grass, anschauen.|supergri

Gruß
 

Sebastian.L

Member
AW: Angeln vor 60 Jahren

ah ok ist mir nur gerade so in den Kopf geschossen.

Da muss ich mal bei Gelegenheit Fragen, glaub er hatte mal irgendwas erzählt von Fischfang mit einen Grashalmen(Stängel) und ner gebogenen Nadel. Kurz nach dem Krieg,da wurde bestimmt nix Großes gefangen.Zu der Zeit war es ja auch kein Hoppy.
 

Kanalo Emser

Peitschen-Kalle
AW: Angeln vor 60 Jahren

Nabend,

auch vor 60 Jahren haben unsere Vorfahren schon/noch gute, kapitale fische gefangen. Allerdings konnte die auch noch in Bombenkratern etc fischen bzw Schleien züchten usw. Oder Schnöke strüppen mit der Kupferschlinge in den kleinsten Bächen. Pöddern mim Kuh- oder Pferde-kopf, mit lebendigen KöFis angeln. Und wenn ich mir die ganzen Peitschen von meinem Großvater so angesehen habe, und mich heute dran zurück erinnere, dann waren das schon sehr robuste Dinger. Ich selber habe noch das eine oder andere selbstgebaute Stahlvorfach am Pinnbrett hängen, aus Klavierseiten und so Zeugs. Oder selbstgebastelte Rollen, so ähnlich wie Fliegenrollen ohne Bremse etc. Und Opa's verblasste, schwarz-weiß Fotos hat meine Oma bestimmt heute noch i-wo, so große Hechte gibts heute nurnoch in Schweden oder so. ^^ Nur haben die sowas damals bei uns in der Ems gefangen.

Gruß, R. aus R.
 

Sten Hagelvoll

Konserviererin
AW: Angeln vor 60 Jahren

Man muß aber auch bedenken, daß früher die Dinge noch viel größer waren!
 

Kanalo Emser

Peitschen-Kalle
AW: Angeln vor 60 Jahren

Allerdings, Ziel- oder Fein-fischen war damals ehr nicht. Die sind entweder auf Friedfisch oder auf Räuber gegangen. Aber die Schnur war immer ne 30-40ger Mono oder was man halt grade so hatte, um auf Rauber zu angeln schaltete man halt die Klavierseite mim dicken Drilling vor.
 
R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Angeln vor 60 Jahren

60 Jahre ? Geh mal noch viel weiter zurück.. Izaac Walton.1593-1683.Angeln ohne Echolot,GPS,Baitcaster,Long Range Ruten oder salto schlagende Nippon Wobbler|supergri
Aber geflochtene gab es schon...wohl aus Pferdehaaren geknüpft?Die Ur Power Pro,handmade in UK|rolleyes

Und wer mit dem damaligem Gerät und Wissen eine 2 Pfd Forelle, einen 3 Pfd Döbel oder Hecht bezwang,hatte einen grossen Fisch gefangen.
Und 2 m Waller wurden im Donauraum auch schon vor weit über 100 Jahren erbeutet...ohne Penn ssm und Aussenborder.Ok,meist musste man damals nach dem Fang mit dem Fang einige km zurückrudern|supergri

In einer der Ausgaben vom Raubfisch oder esox gab es mal einen Bericht übers KuKö Fischen in D in den 30er Jahren.Ein Pionier(Name entfallen,seufz)der damals schon US Köder fischte und entgegen dem Trend auf leichtes Gerät mit leichter Multi setzte. Nach heutigen Maßstäben wäre das als mittlere Baitcasterkombi durchgegangen.
 
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S

Skrxnch

Guest
AW: Angeln vor 60 Jahren

Groß ist sicher eher relativ zu sehen. Mein Vater war immer mit seinem Opa draußen am damals noch nicht begradigten Rhein und hatte an ner Stipprute aus Bambus mal ewig mit "einem sehr großen " Barsch zu tun. Danach legte er sich nach langem Sparen seine 1. beringte gespliesste mit so ner Art Fliegenrolle/Wenderolle zu.

Das Gewicht von dem Barsch kann er nicht bennenen, gewogen hat man nach dem Krieg nicht. Schätze 2-3 pfd. wie ich ihn kenne. Ist doch auch gar nicht wirklich wichtig. Hauptsache er hat ihn rausgekriegt, es war was zum essen aufm Tisch und er durfte sein erspartes für ne weitere Angel verwenden. Das war auch alles andere als leicht damals als Jugendlicher...

Übrigens mir dieser gespliessten Rute ziehe ich morgen wieder mal los, allerdings mit etwas modernerer Rolle. Auf Barsch...

Nochn ganz anderes Kaliber war ein Onkel aus der EX-DDR.
Der hatte kaum Geld, aber 6 Kinder zu ernähren. Niemand in meinem ollen Verein damals konnte einen der vielen 20-30-pfd. Karpfen überlisten. Außer meinem Onkel. Seine Technik bestand in äußerst genauem ausloten, alles im Kopf abspeichern. Nix Millimeterpapier, nix Echolot.

Sein Gerät waren biligste Standardruten und Rollen von Balzer oder Shakespeare, 20-er Hauptschur, 16-er Vorfach unterster Preisklasse und Teig als Köder.
Diese Karpfendrills dauerten 2 Stunden wegen Kraut.
Aber er hat sie alle gekriegt.
Wie gesagt, groß ist relativ. Heute wär das grob fahrlässig, früher war das Können#6.
 

Boerni

Aal Hunter
AW: Angeln vor 60 Jahren

Danke für eure tollen Beiträge lese Sie sehr gerne.
 
O

omnimc

Guest
AW: Angeln vor 60 Jahren

war auch mit mein opa früher angeln,da hieß schnur aber noch sehne!
die war so dick, das man damit locker ein auto hätte schleppen können.
große karpfen hat er mit selbst gemachten teig aus kartoffel ,brötchen,mehl und vanilliezucker gefangen.wie lange der drill dauerte weiß ich leider nicht mehr .nur das der fisch aber noch in der badewanne paar tage schwimmen durfte,bis er dann blau auf dem teller kam.
 

Ralle 24

User
AW: Angeln vor 60 Jahren

Man kann das nicht vergleichen, denn die Entwicklung der Angelgeräte haben m.E. nur einen sehr beschränkten Einfluss auf den Fang, was die Größe der Fische angeht.

Vielmehr spielt da die Veränderung der Gewässer durch Umwelteinflüsse und Verbauung, sowie die Besatzpolitik eine tragende Rolle.

Grade der Karpfen wurde bis zur Einführung des "carp huntings" sicher nicht in diesem Größen/Mengen Verhältnis gefangen. Er ist ein typisches Beispiel für einen Modefisch.
Erst nachdem das Karpfenangeln immer populärer und die Rekordjagd immer mehr in den Vordergrund gerückt wurde, haben sich die Besatzmaßnahmen verstärkt. Auch und insbesondere mit bereits abgewachsenen Fischen. Immer mehr Angler stellten dem Karpfen nach, immer mehr wurde besetzt. Eine logische Entwicklung.

Hecht, Zander, Forelle und Barsch wurden früher Mengenmäßig sicher besser gefangenals heute, alleine schon durch die geeigneteren Lebensräume. Auch was die Stückgrößen angeht, dürfte es da keinen signifikanten Unterschied gegeben haben.

Doch solche Fänge wurden kaum überliefert. Internet gabs noch nicht. Ein Foto war für den Normalbürger unerschwinglich, und wurde kaum für einen Fisch angefertigt.
Wenn,dann höchstens mal vom Reporter eines Lokalblättchens.

Es gibt aber auch gegenläufige Entwicklungen, z.B. die Schleie. Früher war das ein Brotfisch, heute ist sie durch den Karpfen in vielen Gewässern verschwunden oder sehr selten geworden.

Wenn ich an meie Jugendzeit zurückdenke muss ich feststellen, dass die Fischbestäde heute schlechter sind als früher, das aber durch die medialen Möglichkeiten der Bekanntmachung subjektiv anders erscheinen mag.
 

kati48268

Well-Known Member
AW: Angeln vor 60 Jahren

Wenn du dich für das Thema interessierst, empfehle ich die das frisch erschienene F&F-Sonderheft Die Geschichte des Angelns, erstellt vom lieben Thomas Kalweit.

Habe mir das auch geholt, obwohl ich zunächst sehr skeptisch war, ob mich das Heft anspringt, denn einen Sammler- od. Antik-Spleen habe ich nicht.
Es ist aber so gar keine staubige Geschichtsstunde, sondern Unterhaltung pur.
Auch die DVD ist anders als erwartet, keine Vorführung von Uraltkrempel, sondern Thomas & Markus Heine stehen am Fluss und fischen mit dem Zeug, teilweise unter dem Motte 'alt vs neu'.

Und hier noch ein wenig zu lesen:
http://www.fischundfang.de/Service/Rueckblende/Revolution-aus-Dresden
 

Gunnar.

Angelnde Gewässerpest
AW: Angeln vor 60 Jahren

Mahlzeit,

Mitte der 90er hatte ich Gelegenheit in die Fangbücher eines 83 jährigen zu schauen. Die Eintragungen gingen zurück bis 1932. Die Fische wurden in Länge angegeben , nie in Gewicht.
Aber wie schwer Hechte vom 1,23m oder Karpfen von 90cm oder Aal vom 1,10m oder ein Barsch von 57cm sind wissen wir ja alle.
Mit dabei war auch ein Uraltfoto. Ein Junger Mann hatte seinen Hecht auf dem Fahrradgepäckträger gelegt. Der Fisch hatte sich gewichtsbedingt zu einem " U " verformt dessen Ende auf Höhe der Radnarben waren.

Kapitale Fische vor 60 Jahren?? Auf jeden Fall!!
 
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FisherMan66

überarbeitet
AW: Angeln vor 60 Jahren

Jep, bei uns im Vereinsheim hängen auch Bilder aus den frühen 50-er Jahren. Die größten Fische darauf waren Hecht mit 1,29m und Aal mit 1,14m.
Da Photoshop damals noch nicht sonderlich verbreitet war :) , sind die Bilder auch autentisch.
Klar war es ein Akt, die großen Fische auch zu landen, nur machbar war das auch. Der alte Mann und der Fisch lässt grüßen.

Schau Dir die alten KuKös ala Effzett und Heintz-Blinker an. Die wurden nicht nur Anfang des 20. Jahrhunderts erfunden, sondern auch erfolgreich eingesetzt.

Selbst angele ich auch schon seit gut 38 Jahren. Selbst in dieser vermeintlich kurzen Zeit hat sich mehr verändert, als einem lieb ist. Es war anfänglich viel stressfreier, da man sich keinen Kopf um die neueste Ausrüstung machen musste. Gefischt wurde das, was die Händler vor Ort liefern konnten.
Mitte der 80-er Jahre habe ich mit dem KuKö Angeln begonnen. Als noch-Schüler lagen mehr als ein paar Blinker und Spinner nicht drin. Gefischt wurde an einer Rute mit Mono-Schnur und dickem Stahlvorfach. Merkwürdiger Weise fingen wir nicht schlechter und auch nicht weniger als heute.
Der erste Hype ging los, als die Twister auf den Markt kamen. Von da an artete es von Jahr zu Jahr mehr aus ;)
 

kati48268

Well-Known Member
AW: Angeln vor 60 Jahren

Dazu hat unser Freund & Philosoph Andal doch erst vor ein paar Tagen was Passendes gepostet.

Na klar kann man auch heute noch genauso Fische fangen und es macht auch noch genauso Spaß.
Mit gepließter Rute, Antik-Rolle & Teigköder ans Wasser,... find ich total spannend und mach ich gern.

Auf der anderen Seite möchte ich den ganzen Schickimicki & High-Tech auch nicht missen, völlig wurscht ob notwendig ist oder nicht. Auch das macht nämlich Spaß.
Ich liebe das in allen Farben funkelnde Kunstköderregal meines Dealers und pflücke mir ständig Neue runter um sie in meinen überquellenden Kisten zu parken.
Genauso ist mein ferngesteuertes Köderboot ein geiles Spielzeug.

Muss ich das alles zwingend haben? Nö.
Fange ich dadurch besser? Ich behaupte mal: vermutlich ja.
Zumindest ich habe die Wahlfreiheit es so oder so zu machen (& hoffentlich auch immer das dazu notwendige Kleingeld).

Vor 60 Jahren hatte meine Mutter vermutlich ein paar Schuhe. Mein Schnittchen heute hat'nen begehbaren Schuhschrank.
Und es ist gut so!
 
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