Angeln = Materialschlacht???

Geraetefetischist

Der Pappenheimerkenner
AW: Angeln = Materialschlacht???

Boilis als superhaltbare Fertigteile nicht
Na hast Du ne ahnung, wieviel Arbeit die Boilieherstellung ist. Ich glaub ich lad dich mal zu ner Sehnenscheidenentzündung ein, mit dem anschliessenden vergnügen sie in 3 Tagen verschimmeln zu sehen. ;)
Dagegen ist Kartoffelkochen nen Kinderspiel und Maiskochen macht sich eh so einfach wie Teekochen. (Kartoffeln gibts übrigens auch Fix+Fertig+Superhaltbar im Glas und Mais sowieso.)
Vorteil des Boilies ist eher, dass der normal auch 24h im Wasser überlebt ohne zu zerfallen und das er ausser Karpfen wenig anderes Fängt.

Vieles der neuen Geräte und Entwicklungen dient einfach auch der Bequemlichkeit und Unterstützung von Faulheit der Angler. - im Vertrauen auf alte und bewährte Methoden hat es dadurch doch sogar leichter
Seh ich auch so.
Dazu muss man nur mal nen vergleichsfischen mit selbstgesammelten Würmern und Gekauften machen. Ich kann nicht mal sagen wieso, aber die Selbstgesammelten fangen immer besser.

Just Monsters
Holger
 
Zuletzt bearbeitet:

vertikal

Active Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

Hi claudius,

ging mir vor ein paar Jährchen ähnlich.

Hatte als Wettfischer aus beruflichen und familiären Gründen mein Hobby, das ich lange sehr intensiv ausübte, für einige Jahre zurückgestellt. Als ich dann wieder Zeit für mich bekam und wieder in die Angelei einsteigen wollte, erkannte ich mein Hobby kaum wieder. Während ich früher die Angelfirmen mit ihren Rollen und Rutenangeboten fast auswendig kannte, waren nun jede Menge Firmen mit Produkten auf dem Markt, von denen ich vorher noch nie gehört hatte.
Ich hab's als Herausforderung angenommen, mich Stück für Stück in die Angelei mit Kunstködern eingearbeitet (wollte ich früher nie etwas von wissen!) und freue mich heute riesig, dass ich die Sache von neuem angegangen bin!

Die Frage der "notwendigen" Ausrüstung kann objektiv nicht geklärt werden und bleibt jedem persönlich überlassen. Ich hatte mal einen Angelfreund, der machte sich einen Spaß daraus, mit Urlaubssets für damals 19,90 DM in Holland Hechte und Zander zu fangen. Für ihn war es das Größte, uns, die wir (als Schüler) mit fast vom Munde abgesparten Sportex-Ruten fischten, zu zeigen wo der Hammer hängt!? Na ja, jedem das Seine.....

Will sagen, wieviel Geld man letztlich ausgeben will, hängt mehr vom persönlichen Anspruch (und Geldbeutel) ab, als vom Fisch, den man fangen möchte. Ich bin als Techniker leider Perfektionist und sponsere daher die notleidende Angelindustrie manchmal mehr, als eigentlich nötig wäre. Mir macht es halt Spaß, mit qualitativ hochwertigem Gerät zu fischen. Dabei ist mir klar, dass das Gerät alleine zunächst mal keinen Fisch ins Boot bringt. Entscheidend ist das Wissen um die Angelmethoden und die Ausdauer, Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes umzusetzen und anzuwenden - auch wenn sich die Erfolge nicht immer gleich einstellen.

Hier ist nicht zuletzt das Anglerboard eine tolle Möglichkeit, sich zu informieren, Fragen beantwortet zu bekommen und Anregungen zu erhalten.
Einigen Boardies gehen auch hier schon mal die Pferde durch und es kommt dann zu weniger schönen "Meinungsäußerungen". Ist halt wie im richtigen Leben.
Zum Glück gibt es dann die Moderatoren, die mit mehr oder weniger starkem Nachdruck dem Ganzen wieder eine "vernünftige" Richtung geben. Wenn verschiedene Menschen zusammen kommen, gibt's halt immer "sonne" und "sonne", wie wir Westfalen sagen.

Probier's halt aus und steig wieder ein - in die "neue" Angelwelt.

Gruß, VERTIKAL
 

bolli

Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

@vertikal

Sehr schön und treffend geschrieben. Kann ich nur unterschreiben. Eine Sache möchte ich aber noch ergänzen:

Auch ich (Angelbeginn 1976) habe ein paar Jahre, um genau zu sein die 90er, ausgesetzt. Bis dahin habe ich meine Zander mit Köfi und gelegentlich Wobbler gefangen und meine Karpfen mit Mais und Brotflocke überlistet. Ein Tag mit 2 Zandern war schon top, ebenso ein Karpfen über 10 Pfund. Mit damaligen Gerät ohne Weiteres zu bewerkstelligen.
Heutzutage sind aber viele Angler spezialisierter als früher. Und in Ihrem Fachgebiet auch viel erfolgreicher als "Normalangler". Zu diesem Erfolg gehört eine Menge Wissen, Erfahrung und auch spezielles Gerät.
So ist genau in meiner anglerischen Pause z. B. der Siegeszug der Gummiköder und der Boilies vor sich gegangen. Bei meinem Wiedereinstieg stand ich auch wie der Ochs vorm Berg. Was gab es Gerät, Köder und Techniken! Zu viel für mich, so habe ich die ersten Wochen und Monate auf altbekanntes zurückgegriffen.

Lange Rede, die "Neuigkeiten" haben mich nicht ruhen lassen und ich mich herangetastet. Die Erfolge sprachen für sich: Im ersten Jahr meines Wiedereinstiegs habe ich mit Boilies und neuer Rute (Kohlefaser, konnte ich mir in den 80ern nicht leisten) sowie Freilaufrolle (kannte ich vorher nicht)
mehrere Karpfen um und über 20 Pf gefangen. Früher undenkbar. Den Durchbruch beim Gummifischen habe ich mir hart (unzählige Schneidertage, vor allem im Winter) über 1,5 Jahre erarbeiten müssen. Doch auch der kam irgendwann, und nicht zuletzt wegen des richtigen Gerätes! Den hätte ich mit allen alten -und auch einigen zuvor erworbenen billigen bzw. ungeeigneten neuen- Ruten nie erreicht.

Mit guten und speziellem Gerät sind andere Erfolge und damit verbunden Freude am Angeln möglich. Damit schließe ich den Bogen zu vertikal wieder.

Abschließend möchte ich noch anmerken, damit kein falscher Eindruck entsteht, dass Fisch für mich nicht alles ist. Zu den schönsten Angeltagen gehören für mich z. B. Ausflüge an einen natürlichen kleinen Fluß in herrlicher Landschaft. Das ist Erholung pur. Wenn dann noch eine maßige Bachforelle auf meinen Mepps-Spinner einsteigt ist der Tag perfekt.
 
AW: Angeln = Materialschlacht???

hallo,
ich muß sagen,dass sich der inhalt auch meiner köderbox in den letzten jahren massiv gändert hat.
da gibts sachen drin,da hät ich mich vor 4-5 jahren noch schlapp gelacht und besser fangen tu ich auch nicht!!!
aber was solls!?
jedem das seine...ich find meinen wobbler und gummiwahnsinn recht amüsant!genau wie mein köderdealer!
 

Cerfat

Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

Diese Geschichte hier paßt wie auf's Haar hier rein, oder ?

"Der pure Wahnsinn - oder sind wir alle nur bekloppt ?"


... Um die ganze Aktion mal etwas aufzuschlüsseln, damit ihr seht welchen Aufwand wir betrieben haben um zum Erfolg zu gelangen, hier ein paar grob umrissene Daten:

Partikel etwa 1,5 Tonnen (hauptsächlich Mais, aber auch Tigers, Pellets usw.)

Boilies etwa 500 Kilo nur zum Füttern, die zum Fischen außen vor gelassen

Gefischte Stunden wir alle zusammen etwa 3500 (hätte ich nur immer mit einer Rute auf Zander gefischt, oje, oje, die Truhe wäre voll gewesen)

Größter Fisch wie kann es auch anders sein, Harry´s Graser von 31 Pfd. und Schuppi mit 24 Pfd.

Verbrachte Stunden zum füttern, loten und beobachten des Gewässers bestimmt 800, wahrscheinlich aber mehr. Man bedenke Harry ist zum Teil von Stuttgart aus hierher gefahren zum Füttern wenn wir mal keine Zeit hatten!!!

http://www.cipro.de/berichte/Gastbericht/sahav/purewa.htm
 
F

Franky

Guest
AW: Angeln = Materialschlacht???

Naja, ein wenig bluna sind wir alle doch irgendwie in Sachen "Gerätefragen", oder ;)
Für mich gilt: ich angel gerne mit gutem Tackle und habe sicherlich auch eine Menge dabei; wer von Euch hat denn exakt die benötigte Menge (und kein Fatz zuviel) Gerödel beim Angeltörn dabei?
Logen, dass Ruten aus den 80er Jahren genauso fangen wie aktuellere Modelle! Die Rollen werden, bei entsprechender Lagerung auch noch genauso funktionieren, wie am letzten Angeltag. Nur der monofilen Schnur würde ich nicht mehr sonderlich vertrauen... ;)
Wenn jeder nach seiner Nase und seinem Geldbüdel einkauft, dann passt das schon. Verbrauchsmaterial gibts ja schließlich mehr als genug, und daran verdient der Fachhandel auch sein Geld... ;)
 

Maik Otto

Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

Hallo,
Was Billiges muss man eben im laufe der Zeit mehrfach kaufen,

wenn ich so an meinen "Neueinstieg" denke |kopfkrat

Ist das wie im "richtigen Leben" |supergri ohne Qualität läuft wenig und der Ärger

ist meist Vorprogrammiert . Beispiel gefällig ?? erst der dritte #q "Satz"

Rollen ( die mit dem Sh am Anfang |supergri )verlegte die Schnur so wie es sein

sollte .

Damit sind dem -entsprechnd weite Würfe möglich . Das selbe trifft m.E. auch

für die Ruten zu . Wer einmal die modernen Blank,s z.B. der Firma B. -MX 9-

in der Hand und gefischt hat wird sich nur sehr schwer wieder trennen.

Extrem leicht und fast unkapputbar .

So stell ich mir Angeln vor . Ob das alles sein muß ?? sicher nicht .Aber ein

wenig Freude sollte schon sein #6 . Eine Materialschlacht ist es sicher

man muß ebend das nötige für sich "rausfischen"

Grüße Maik
 

Seebaer

Active Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

Hallo

mir erging es ähnlich wie Dir als ich ein paar Jahre pausierte. Habe mich langsam an das ganze neue Zeugs herangetastet.Mal davon was, mal das ausprobiert. Vieles neue liegt inzwischen im Keller und ich bin bei meinen gewohnten geblieben. Z.B. - mit den Gummizeugs (Twister usw kann ich mich immernoch nicht anfreunden).

*** Weniger ist manchmal mehr ***

Einfach das Angeln genießen und Freude dran haben -- es ist ein Hobby - kein Wettkampf und sollte auch nicht in Arbeit ausufern.

Gruß und schöne Stunden am Wasser

Seebaer <°)))))>><
 

Pelznase

Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

solang mich niemand mit einer präsentation seines angelzeugs von fischen abhalten will, solls mir egal sein:)
 

claudius

Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

Hallo Angelfreunde,

danke für Eure Meinungen! Ich trau´ michjetzt also mal mit meinen Museumsstücken ans Wasser....nee, ganz so schlimm ist es nicht, aber ihr könnt mich am Material erkennen: Eine meiner Ruten war mal eine einfache (leider billige) Kopfrute, weil zu schwer, habe ich die ersten drei Teile genommen, beringen lassen, mit einem guten Klebeband die Mini-Rolle befestigt und fertig ist mein mikrofeines Geschirr. High-Score bis jetzt mit dieser Rute: Ein maßiger Karpfen. Der wird da fast zum Problem. Das finde ich fair: Dem Fisch eine Chance lassen und nicht mit der unzerbrechlichen Rute und der unzerreißbaren Schnur garantiert bezwingen. Klar habe ich auch normale Sachen dabei, aber wenn es spannend werden soll darf die "Kleine" ran.

Prima, ich weiß jetzt, dass ich am Wasser auf Gleichgesinnte treffe, wenn ich meine Ausrüstung auspacke und werde mich aber auch mit denen freuen, die nur Top-Material in den Händen haben, dass es sowas überhaupt gibt. Solange ich dafür respektiert werde wie ich angle.
 

Case

Mitglied
AW: Angeln = Materialschlacht???

claudius schrieb:
Das finde ich fair: Dem Fisch eine Chance lassen und nicht mit der unzerbrechlichen Rute und der unzerreißbaren Schnur garantiert bezwingen.

Das finde ich den falschen Ansatz. Einen Fisch zu verlieren macht mir nichts oder wenig aus. Einen Fisch wegen schlechtem Material zu verlieren ärgert mich unglaublich. Am meißten eine abgerissene Schnur an deren Ende noch ein Fisch am Haken ist.
Es ist wirklich nicht notwendig Das neueste, teuerste Gerät zu haben ( wie beschrieben ) aber paar elemtare Dinge sollte man schon beachten. Ich würde nicht mit einer Gerätschaft angeln von der ich befürchten muss dass Sie schon unter normaler Belastung den Geist aufgibt.


Case
 

claudius

Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

So war´s auch nicht gemeint, dass ich bewußt mit lumpigen, alten oder schadhaften Sachen unterwegs bin, keine Frage, da ist schon frische Schnur drauf und das Vorfach ist dünner als die Hauptschnur. Formuliere es mal so: Ich finde es fair, dem Fisch angemessen leicht zu fischen und nicht mit einer 25er Schnur auf Rotaugen zu gehen. Eine 12er muß da genug sein. Wenn sich was größeres für die zwei Maden am 16er Haken interessiert - okay, Pech, das kann man nicht ahnen. Das ist dann eben das von uns Angler sicher auch geliebte Überraschungsmoment!
 

Pelznase

Member
AW: Angeln = Materialschlacht???

hab auch erst geschluckt, als ich gelesen hab, man lässt dem fisch eine chance durch die "materialwahl". glaub kaum, dass man einen fisch, der mit angerissener montage rumschwimmt als sieger bezeichnen kann-vielmehr wird dieser wohl elendig verenden. das ist alles andere als waidgerecht.

ob man den ganzen schnick-schnack der angelindustrie mitmacht bzw. braucht, sollte jeder für sich selbst entscheiden. aber wenn es um ein waidgerechtes fischen geht, darf man keine kompromisse machen.

ps: dies ist eine allgemeine aussage.
 

The_Duke

Alles kann, nichts muss!
AW: Angeln = Materialschlacht???

Das Erste was teures Angelgerät fängt, ist der Angler selbst! :q
Ich schließe mich da nicht aus, aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden.
Für den Fisch ist es pappegal, ob er an ner Bambusrute aus dem Wasser geholt wird oder an ner sündhaft teuren Stippe.
Der Trick bei der ganzen Sache ist, daß man nicht billig sondern günstig kauft.
Bei "billig" ist ausschließlich der Preis entscheidend, bei "günstig" ist das Preis/Leistungsverhältnis ausschlaggebend.
Ebenso ist das Alter des Gerätes egal, die Tauglichkeit ist der springende Punkt!

Ich für mich persönlich gebe gerne etwas mehr Geld fürs Gerät aus, als es die Tauglichkeit vorgeben würde. Aber wer tut das nicht für seine Leidenschaft/Hobby?
Das Auge und das Gefühl fischt mit, wer etwas anderes behauptet, lügt sich in die Tasche.
Is doch wie beim Auto....warum Metalliclack, elektrische Fensterheber, Sportauspuff oder gar Spoiler? Ne Karre ohne den Kram bringt einen auch von A nach B....aber mit den Extras machts einfach mehr Spaß! ;)
 
AW: Angeln = Materialschlacht???

Besser als The Duke hätte man es eigentlich nicht sagen können.|good:

So sehe ich das auch#6#6
 
Oben