Slick: Danke fürs Petri! Und uups, was für'n schöner Wildkarpfen! 72 cm. Mit Karpfen habe ich hier in der Stadtwanne zwischen Offenbacher und Griesheimer Schleuse nur wenig Glück, obwohl es sie auch hier definitiv gibt. Ich angle aber auch nicht gezielt darauf, obwohl sie in unserer Küche herzlich willkommen wären. Wüsste auch nicht so recht wo und wie. Stelle mir das mit ewigem Ansitz und heimlich Futterplatz einrichten in Frankfurt auch eher schwierig vor.
Waller Michel: Auch in meiner Wahrnehmung gibt es in den letzen Jahren am Frankfurter Main insgesamt immer weniger Angler, vor allem Ansitzangler. Häufiger als früher treffe ich dagegen Leute an, die mit Kunstködern unterwegs sind. Von meiner sozialen Umwelt wird das Angeln zunehmend als Zeitverschwendung angesehen. Am meisten Anerkennung findet es in Gesprächen am Wasser von Menschen mit Migrationshintergrund, die das aus ihrer Heimat noch selbst kennen und/oder praktiziert haben (z.B. Nordafrika, Indien,Irak, Iran, Bangladesh, Afghanistan, China - mit denen habe ich die für mich befriedigensten Konversationen am Wasser, weil ich für die als Angler nicht ein Antiquierter oder Außerterrestrischer bin)
Weitere Tendenzen in meiner Wahrnehmung:
- Die Durchschnittsaale werden größer, dabei fange ich aber in der Regel nur einen pro Ansitz. Die Perioden in denen die Glocke dauernd bimmelt, sind kurz. Die beste Zeit ist seit Jahren um 22:30 Uhr.
- Die Gesundheit und der Geschmack der Fische nimmt aufgrund der stabilen und guten Wasserqualität immer noch zu. Ich esse Rotaugen mittleweiler auch roh.
- Hier im Stadtgebiet gibt es zunehmend ausgedehnte Muschelbänke. Entweder habe ich Muscheln am Haken oder die Schnur wird mir fast widerstandlos gekappt, wenn meine Grundmontage darüber schleift. Das ist für mich ein relativ neues Phänomen und zwingt mich zur Montage von Stahlvorfächern, nicht nur hinter, sondern demnächst auch ein bis eineinhalb Meter vor dem Blei
- Rotaugenfänge nehmen bei mir in ihrer Masse trotz Anfüttern eher ab. Das bewegt sich meistens zwischen 1-2 Kilo pro Sitzung.
- Brassen fange ich kaum noch.
- Grundeln werden auch weniger.
- Alande und Rapfen werden mehr, fange beim Stippen zunehmend Fische zwischen 15 und 25 cm. Leider lassen sich die Großeltern nicht blicken.
Soweit meine Erfahrungen.
Rotaugen-Marc