Ich habe zwar noch ein paar unveröffentlichte Berichte aus dem Mai, aber die reiche ich im Laufe der Zeit nach, damit ich auf den aktuellen Stand komme:
Ich war gestern (So, 06.06.21) gezielt auf Hornfischjagd.
Der Raps erzählt zwar, dass es so langsam keinen Hornfisch mehr gibt, aber das mag ich noch nicht glauben.
Das eine Wettermodell sagte ab dem Mittag eine Nordost-4 vorher, das andere Modell kündigte für den ganzen Tag nicht mehr als eine Beaufort2 aus eben dieser Richtung an. Dementsprechend war der Plan, um acht Uhr auf dem Wasser zu sitzen. Dieses Mal in einem Revier, dass aufgrund verschiedener Umstände (z.B. Fischernetze) bisher nicht in Frage kam.
Der frische Nordostwind der letzten Tage hatte das Wasser aufgewühlt und gleichzeitig ordentlich Futter an die auflandigen Küstenabschnitte gedrückt. Die Angelei in Wathosen wäre frustrierend und äußerst begrenzt erfolgreich gewesen. Erst ab circa zwei Meter Wassertiefe war das Wasser fischbar klar und nur noch leicht trübe. Doch selbst im drei Meter tiefen Wasser war es teilweise zu unsauber zum Fischen. Der Nordostwind in Bf2 baute gegen das ablaufende Wasser eine sechzig Zentimeter hohe, sehr kurze, unangenehme Welle. Zwar waren ab knapp fünf Metern Wasser gute Hornfische zu finden und gegen den Wind zu driften fetzte. Aber sich die ganze Zeit (vor allem im Drill) auf die Gegebenheiten zu konzentrieren, war mir zu anstrengend.
Obwohl die Sonne das Tageslicht dämpfte, hatte ich von Anfang an Fischkontakt. Die erste gute Alulatte hielt ich bereits nach fünfzehn Minuten und einem halben Dutzend Anfasser in der Hand. Zum deutschen Frühstück waren bereits drei dicke Hornis um siebzig Zentimeter im Eimer. Dazu nochmal einmal so viele zurück. Anfasser kamen teils jeden Wurf, teils gar nicht. Je mehr die Sonne zum Vorschein kam, desto spezieller wurde das Beissverhalten. Die Fische standen über weite Strecken in sehr begrenzten Arealen. Kleine Unterschiede bei den Ködern entschieden über Anfasser bei jedem Wurf oder Nullnummerwürfen am Stück. Gegen halb drei am Nachmittag zog es sich endgültig zu und fing an zu regnen. Da sowohl die Luft, als auch die großen Tropfen warm waren und der Wind sogar auf eine Bf1 abflaute, war es angenehm. Allerdings versuchte viel zuviel Viehzeug irgendwie irgendwo im Kajak Zuflucht zu finden. Zudem beschlossen entweder die Hornfische, dass sie an diesem Tag genug gefuttert hatten oder ich verlor das Feeling für sie. Es gab im Regen noch drei gute Fehlbisse, aber die Bissfrequenz ging rapide in den Keller. Da ich bereits mein knappes Dutzend voll hatte, zwei Dutzend zurückgingen und es insgesamt ein sehr lehrreicher Tag war, beschloss ich, Feierabend zu machen. Zum Gerödel im Auto verstauen war der Regen dann auch vorbei und ich fuhr im Sonnenschein heim.