Andörja im Mai 2005

Kunze

vi lærer videre norsk
Reisebericht Andörja 2005​


Angefangen hat alles so vor mehr als 2 Jahren. Bei der Suche im Internet fand ich ne schwedische Seite, die Andörja vorstellte.
Gleich bestellte ich das Video dazu und war begeistert.
Mitfahrer zu finden ist ja - Dank des AB`s - kein Problem...
Boardie Roehrich, ThomasL und meine Wenigkeit planten ne ganze Zeit und ab dem 12.5.2005 sollte es losgehn...


12.5. Unser Reisewagen wird geladen.
Brauchen wir das wirklich alles?
Thomas saß um diese Zeit schon im Zug von Zürich nach Hamburg der dann weiter nach Rostock fuhr.
Steffen und meinereiner fahren gegen Mittag los.
Wir fragen uns zum Bahnhof durch und der Zug aus Hamburg kommt pünktlich an.
Man staunt über die Bahn.
Jetzt laden wir das Gepäck des Zuganreisenden zu.
Wir müssen ganz schön zirkulieren.
Da wir noch ne ganze Menge Zeit haben, bis die Fähre nach Trelleborg ablegt, suchen wir in der näheren Umgebung eine Gaststätte.
Wir finden sie und veressen die Zeit.
Die Fähre legt pünktlich 22.45 Uhr.
Die Nichtschnarrcher versuchen sich zu betäuben und wir fangen in unseren Träumen an zu angeln...

13.5. Abfahrt in Trelleborg gegen 6.15 Uhr über Helsingborg...
Bis zum Vättern See ist fast nur Autobahn, man kommt sehr gut vorwärts.
Nach Verlassen der Autobahn bis etwa Mora sind 10 stationäre Blitzer vorhanden.
Einige sind mit nem Hinweisschild - ähnlich wie in Norwegen - angekündigt.
Andere dagegen heimtückisch verbaut.
Insgesamt sehen wir 6 weibliche Elche.
Das zählen der Rentiere haben wir aufgegeben, einige von ihnen latschen seelenruhig auf der Fahrbahn und zwingen uns das Tempo arg zu vermindern.
Gegen 22.15 Uhr nach 1570km Autofahrt, Übernachtung in Arvidsjaur auf dem Campingplatz in einer Hütte.

14.5. Abfahrt gegen 9.30 Uhr über Jokkmokk, Kiruna bis zur Schwedisch-Norwegischen Grenze bei Riksgränsen. Es wird immer kälter, je höher es geht.
Leichter Schneefall beginnt..., Autos mit verschneiter Frontpartie kommen uns entgegen.
Wir haben schon Sommerreifen drauf und deshalb unsere angespannten Gesichter.
Die Temperatur fällt von 8° bis auf -1°C.
Gott sei Dank bleibt er nicht liegen und wir klettern relativ sicher weiter bis zur Grenzstation Riksgränsen.
So werden wir begrüßt.

Der Weg zur Insel führt über die Mjösundbrua.
Gegen 16 Uhr erreichen wir Andörja und können durch die gute Spionagearbeit von Seehaeschen unser Haus ohne Probleme finden.
Unser Vermieter Svein-Terie Berg und seine Frau .... warten schon.
Begrüßung...
Nachdem wir alles so weit unter Dach und Fach gebracht hatten, fuhren wir zum Hafen zur Bootseinweisung.
Wir wollten eigendlich nochmal rausfahren.
Jetzt ging ein dermaßen arger Schneeschauer nieder, so dass wir alle fluchtartig zum Auto rannten.
Morgen ist ja schließlich auch noch ein Tag.

15.5. Der Wetterbericht sagt das in den Schneeschauern Böen bis 15m/s möglich sind.
Und genauso stimmte das auch.
10 Uhr drehte Svein-Tore mit uns ne kleine Runde. Erklärte einiges zum Boot.
Auf Grund der zu erwarteten Böen sollten wir in Landnähe angeln.
Außer 2 Lumben und 3 mittleren Dorschen, sowie 3 kleiner Schellfische ging nix.
Gegen 18 Uhr fuhren wir in den Bootshafen zurück.
Bootsbetankung war angesagt und danach sollte es zur Tankstelle gehen, um Nachschub zu ordern.
Leider wollten 2 Kartentankstellen meine VISA Karte nicht...
Eine Tankstelle im Nachtbarort war wegen den Pfingstagen und anschließendem Nationalfeiertag zu.
Wir brauchten aber diesen Saft...
Anschließend haben wir die Betreiberin ausfindig gemacht und gefragt, ob sie für uns nochmal öffnen kann.
Machte sie und uns fiel ein Stein vom Herzen. Tusend Takk nochmal...
Anschließend Festessen: Spanferkelbraten mit Kartoffeln und Sauerkraut.
Auch Thomas hat`s geschmeckt...
Morgen ähnliches Wetter, aber zum Abend soll der Wind nachlassen.
Wir schlafen aus...

16.5. Aufstehen gegen 9 Uhr. Frühstück mit leckerem Spiegelei.
Danach haben wir mittels Saugnapfgeber und Kukident unser eigenes Echolot/ GPS Kombigerät installiert.
Funktionsprobe - alles i.O.
Da der Wind noch ziehmlich heftig wehte, haben wir uns entschlossen erst am Nachmittag einen Versuch zu starten.
Jetzt war ne kleine übliche Foto Spionagetour angesagt.
Wir fuhren nach Engenes und inspizierten die Anlage Mittnatsol Feriecenter.
Nächster Stopp an der Brücke zum Straumfjord.
Da gerade Ebbe angesagt ist, schoß das Wasser wie toll durch das kleine Nadelöhr.
So eine Art Miniaturausgabe des bekannten Saltstraumens.
Sehr beeindruckend!!
Dann gings weiter bis nach Arbostad - hier endet die Straße.
Vor uns ein Biker - gerade als ich das Foto mache, dreht er sich um und zeigt uns seine coole rote Brille...
Hier bei Arbostad mußte die Anlage sein - die von schwedischen Anglern gern benutzt wird.
Leider scheint die Anlage schon seit einiger Zeit nicht mehr benutzt worden zu sein.
Auch der Bootshafen ist in einem heruntergekommenen Zustand.
Schade für dieses traumhafte Gebiet...
Wir frage Svein-Tore - seit letztem Jahr Konkurs.
Gegen Mittag schlug Thomas`s Stunde. Er zauberte uns einen lecker schmeckenden Dorschgulasch mit Reis.
Leckerst...
Der Wind sollte laut Wetterbericht gegen Abend einschlafen und Steffen und ich stachen in See.
Thomas wollte nen Boxenstopp machen.
Es ging auf anraten des Vermieters in eine nördlich von uns gelegene Bucht.
Wassertiefen dort so zwischen 5 und 50m.
Endlich kam der erste Steinbeisser - gefangen von Steffen - auf Naturköder.
Auf meinen fliegendes Auge von Hakuma biß dann 2 min nach dem herunterlassen eine prächtige Scholle von 52cm.
Ein herrlich gezeichnetes Tier.
Der Wind schlief langsam ein - wir fuhren zur Nachtbarinsel Rolla.
Dort fingen wir einen schönen 83er Dorsch, einen 78er Steinbeisser und einen 65er Schnodderfisch (Schellfisch).
Inzwischen wurde die See glatt wie auf nem Teller. Keine Wolke am Himmel.
Die Inselkette Senja wurde von der Mitternachtssonne taumhaft beleuchtet - die Berge in Landnähe erschienen in Farben die man schlecht beschreiben kann.
Es wurde klar und bitterkalt - Minusgrade.
Gegen 1.30 Uhr sind wir dann Richtung Hafen gedüst.
Das anschließende Filetieren mußten wir 2 mal unterbrechen. Die linke Hand - die den Fisch festhält - starb regelrecht vor Kälte ab.
Keine Chance - taub.
Gegen 4.00 Uhr waren wir fertig, ich mach noch ein paar Fotos und so gegen Fünf ging es todmüde ins Bettchen...

17.5. 12 Uhr hatten wir so in etwa ausgeschlafen.
Wichtige Entscheidung: Noch Frühstücken oder schon Mittagessen. Wir haben uns für letzteres entschieden.
Es windete draußen weiter. Aus Nordost.
Der Himmel war bedeckt und es sah nach Regen aus. Das Thermometer im Auto zeigte 8°C.
14.30 Uhr verließ unser Hansvik Kabienenboot seinen Liegeplatz.
Richtung Engenes .
Dort angekommen fanden wir windmäßig noch beherrschbare Bedingungen vor.
Auch die Fische ließen sich nicht lange bitten.
Ein Steinbeißer nach dem anderen fand den Weg in unsere Kiste. 72; 78; 79...
Den Größten fing Thomas mit exakt 90cm.
Es fing an zu Regnen und der Wind frische dermaßen auf, so das wir uns verkrümeln mußten.
Die Zwischenstopps auf dem Rückweg brachten aber nix verwertbares ein.
Wir fuhren heim...

18.5. Heute mußten wir Geld holen und Tanken für`s Boot.
Also früh aufstehen und gleichmal nach dem Wetter schaun.
Angesagt war bis Mittag schwach und dann stärker werdend.
Temperatur 5°C.
Heute wollten wir unser Glück wieder vor der Insel Rolla versuchen.
Auflaufendes Wasser und schöne Unterwasserberge - sah schonmal ganz gut aus.
Außer den überall anzutreffenden Lumben ging nix.
Wo stecken die Dorsche?
Flach oder tief? Ran an flaches Terrain - aber außer Hänger - och nix.
Ab ins Tiefe.
Wir drifteten so im Bereich von 102m auf 260m.
Beim Ablassen seiner Montage bekam Thomas einen schönen Biß. Sein Schnurzähler zeigte in etwa 50m an.
So wie es sich ansah/ anfühlte waren es Köhler.
Die Rolle summte... und nach einiger Zeit landete ein strammer Köhler von 97cm im Hansvik.
Petri Thomas!!
In der nächsten Drift "erwischte" es Steffen. Bei ihm hingen 2 stramme Burschen am Monofil.
84cm und 91cm.
Da ich als einzigster ohne Schnurzähler eher auf Glück setzten mußte sah ich ziehmlich alt aus.
Aber Glück hatte ich dann auch - ein schöner Andörja Köhler lies mein Gesicht erstrahlen...
Er maß 88cm.
Den "längsten" hatte Steffen mit 99cm.
Gegen 12.30 Uhr fuhren wir heim.
Als dann ging es nach Ibestad.
Leider hatte die dortige SpareBankNorge Filiale keinen Geldautomaten.
Der nächste stand im 40km entfernten Sjörvegan.
Also los gings...
Nach unserem Großeinkauf wirkte unser Thomas in der Küche,
Steffen begann zu filetieren und ich lud unsere zurückgelegte Angelstrecke ( wie jeden Tag ) in Form von gesammelten Trackpunkten in den Läppi,
die gemachten Fotos änderten ihr Speichermedium und der Bericht wurde um einen halben Tag länger.
Bin schon gespannt, was uns Thomas zu Mittag um 17.00 Uhr "gebrutzelt" hat...
Uns gehts gut - denke ich - und wir lassen es uns schmecken.
Steffen wollte nochmal zum Hafen fahrn und Sprit aufkippen, sowie die Persenning ans Boot basteln.
Ich fuhr mit und wollte dannach einen Versuch auf Plattfisch unternehmen.
Ohne Erfolg - im Hafen und von der inneren Zangenmole war es doch zu flach.
Gegen 22 Uhr beendete ich das und spazierte durchs Dorf zu unsem "Anwesen".
Noch ein bißchen entspannt tippen und dann verdiente Nachtruhe.

19.5. 8 Uhr werden wir wach. Etwas "verschlafen" schauen wir aus dem Fenster.
Bewölkt, 5°C und "Ententeich".
Frühstücken und raus.
Heute wollen wir es auf Plattfische versuchen.
In der ersten Stunde passiert nicht`s.
Da uns Thomas mal in der richtigen Handhabung beim Schleppen mit dem Dipsy Diver einweisen wollte, war jetzt Gelegenheit dazu.
Steffen steuerte das Boot in langsamer Fahrt so auf der 8m bis 10m Tiefenlinie.
2min später fing Thomas so einen 70er
Dorsch
.
Dann war ich dran mit "Rute" halten und dauerte nicht lange und ich hatte Grund zur Freude.
Ein Torsk von 78cm. Ich strahlte...
Jetzt war Steffen dran und er brauchte nicht lange und die Rute bog sich und der Dipsy Diver löste aus.
Zum Vorschein kam ein etwa 60cm langer Heilbutt.
Alle an Bord waren erstaunt und mit sowas hatten wir nicht im entfernesten gerechnet.
Zärtlicher Landeversuch von Thomas, kurzer Fototermin und ab in dieFreiheit , mit der Bitte zu wachsen.
Mittlerweile sind wir an unserer Plattfischbucht angekommen, wo wir in den Vortagen erfolgreich gewesen waren.
Auf einfache Plattfischmontagen mit Reker beködert fing Thomas 2 wunderschöne Rotgetupfte...
Ich bekam den nächsten Biß.
Statt der erhofften großen Scholle, war es ein strammer, gut bezahnter Wolf der See.
Der Haken saß sehr weit vorn und die Montage überstand das ohne Schaden zu nehmen.
Es sollte nicht der Einzigste bleiben.
Einige Dorsche und ein 73er Schnodderfisch sahen den Himmel... alles am Plattfischgeschirr.
Auf der Seekarten endeckten wir ein Bucht - die schonmal nen guten Namen trug - Sandvika.
Also hindüsen - Montagen runten und...
Biß bei mir und bei Steffen - 2 untermaßige Dorsche kamen zu Vorschein.
Steffen rief erschrocken - ein Heilbutt.
Für seinen Dorsch interessierte sich ein stattlicher - von allen über 1nem Meter geschätzter - Platter.
Alle standen da wie versteinert.
Stor Kveite tauchte ab. Steffen ließ den Dorsch an der Montage nochmal ab.
Der Butt kehrte zurück und beäugte den zappelten Torsk erneut.
Danach verschwand er auf Nimmerwiedersehen.
Ein Begebenheit, die wir mit Sicherheit so schnell nicht vergessen werden.
Einige weitere Driften brachten nur kleinere Dorsche, die weiter wachsen durften.
19.00 Uhr Heimfahrt, filetieren und es warteten Rouladen mit grünen Klößen und Rotkraut auf uns...
Die haben wir uns verdient...
Leckerst...
Die im Laufe des Tages eingetroffenen SMS`s sagen gutes Wetter mit wenig Wind voraus.
Genauso haben wir uns das vorgestellt.

20.5. Gegen 8 Uhr werden wir wach. 9 Uhr will uns Svein-Tore einige Stellen in der näheren Umgebung zeigen.
Er erzählte uns, daß finnische Angler in der Vorwoche im flachen Wasser einen Steinbeißer fotographiert und anschließend gefangen hätten.
So richtig glauben wir das nicht.
Am Ende unseres Urlaubes gab er uns dann dies.
Er nimmt sein kleineres Boot und wir bleiben in seinem Heckwasser.
Einiges kennen wir vom Seekartenstudium, einige Stellen sind neu.
Als erstes fuhren wir an ne 95m Stelle die wie eine Landzunge an tieferes Wasser grenzt.
Dort fingen wir einige Lumben auf Pilker und einen kleinen Steinbeisser, den wir wieder zurücksetzten.
Eine 2. Rute wurde für`s Schleppen fertiggemacht und wir fuhren im Berech von 8m bis 12m.
Ländervergleich war angesagt:
Backbord Thomas fürSchweiz I und Steuerbord ich für Deutschland I.
Tagesendstand: 5:2.
Schweiz I fing mehr, Deutschland I den Größten...
Geschleppt wurde Richtung Engenes.
Leider frischte im Verlauf des dortigen Angelns der Wind so auf, daß man 300g in 30m Wassertiefe nicht mehr sinnvoll führen konnte.
Wir brachen ab, schleppten den ganzen Weg wieder zurück und versuchten es in unserer Plattenbucht.
Auch hier bewährten sich wieder unsere Reker.
Ans Tageslicht kam ein schöner Steinbeisser.
Ich hatte ihn "gedrillt" und beim Landen stellten wir fest - Thomas und ich hingen montagemäßig zusammen.
Der Haken von Thomas saß fest im Maul, meiner hing gut von außen.
Irgendwie hat er sich beide Reker schmecken lassen.
Steffen erwische noch eine schöne 52er Scholle.
Meinen Leckerbissen schnappte sich in 5m Wassertiefe ein strammer Bartelträger.
17 Uhr machte der kleine Laden mit Tankstelle zu und wir brauchten noch Bootsbenzin.
Kurs heimwärts.
Abends war Thomas wieder am Zaubern.
In eine Backofenform wurden die Reste dieser 4 Burschen platziert.
Sie wurden ausgekocht, Fleisch entnommen und zu einer Steinbeisserschädelfischvorsuppe verarbeitet.
Ne bessere Fischsuppe durfte ich noch nicht essen.
Hut ab - Thomas.
Der Tag neigte sich seinem Ende...

21.5. Neuer Tag - neues Glück...
Mein Wecker klingelte 6.00 Uhr. Blick zum Fenster raus - Ententeich. Blauer Himmel. Sonnig
Nach dem Frühstück - nix wie raus..
Bei diesem Wetter wollten wir nach Rolla fahren und einen Versuch auf Rotbarsch starten.
Wir drifteten schön kontrolliert - angefangen bei 210m und dann flacher werdend.
Gebissen hat nix.
Also umsetzen.
Jetzt versuchten wir es dort, wo wir schon erfolgreich Köhler beangelten.
Dort lag die 100m/ 200m Tiefenlinie eng beeinander.
Das sah Rotbarschverdächtig aus.
Und dann gings rund. Wer zu lange am Grund verweilte, wurde mit den allgegenwärtigen und in Massen vorkommenden Lumben "bestraft".
Steffen und ich hatten sofort jeder 2 prächtige Rotbarsche.
Beim Hochkurbelen stürtzten sich noch hin und wieder stramme Köhler bis 91cm auf unser Köder.
Da wir langsam driftdeten kamen weitere wunderschöne Rotbarsche dazu.
Am Ende wurden es 26 Stück.
2 mittlere Lengs erwischte Thomas - zu unser aller Überraschung.
Natürlich blieb auch bei der ganzen Angelei genügend Zeit sich die grandiose Umgebung immer wieder auf`s neue anzuschaun.
Einfach herrlich auf dem Wasser zu angeln und die schneebedeckten Berge um sich zu wissen.
Ein Schiff der Hurtigrute kreuzte vor uns auf dem Weg von Harstad nach Finnes.
Gegen 17 Uhr - bei voller Ebbe fuhren wir zurück.
Filetieren nahm diesmal ziehmlich viel Zeit in Anspruch...
Zum Abendbrot gab es Spagetti ala Bolognese.
Wir wurden etwas müde.
Alt wurden wir heute nicht...

22.5. Wetterbericht sagte ähnliche Windverhältnisse wie gestern, aber etwas Regen voraus.
Wecker 6.00 Uhr (ausschlafen können wir Zuhause...).
Leichter Nieselregen, die Spitzen der Berge sind in Wolken gehüllt.
Temperatur 6°C.
Nordrollnes heben wir uns auf, weil uns heute etwas die rechte Schulter muckt...
Wir fahren Richtung Engenes.
Von Drift zu Drift ändert der Wind seine Richtung. West, Nordwest.
Unsere Driften speichere ich in Form von Trackpunkten/ Routen ab und zu ab und speichere alle nach Tagen geordnet in den elektronischen Flachmann.
So kann man schön im Nachhinein nachvollziehen, wo wir auf dem Wasser uns im wahrsten Sinne des Wortes rumgetrieben haben...
Steffen legt sich zu seinem Leidwesen mit einigen kleinen Lumben an.
Auch bei mir "schleift`s". Nur eine schöner Steinbeißer verirrt sich an meinen rekerbestückten Haken.
Bei Thomas zitterte die Rutenspitze.
Ab 50m Wassertiefe waren auch hier Lumben zur Stelle. Genauso sah das aus.
Beim Hochkurbeln gab`s einen Einsteiger. Sollten das Köhler sein.
Nee...
Seine leichte Shimano Inliner bog sich ganz schön...
Thomas wechselte schnell nochmal die Bootsseite, weil Schnur zu arg unters Boot ging.
Immer schön ruhig und gleichmäßig pumpen...
Zum Vorschein kam ein kleiner Lumb der auf den Pilker gebissen hat.
Und am schwarzen Gummimakk ein Heilbutt .
Steffen holte das Gaff, aber der Makk saß fest im platten Burschen.
Ne beherzte Handlandung war angesagt...
Die Freude bei uns war groß.
Er maß exakt 72cm.
Einige weitere Driften wurden gemacht, aber außer kleinen Lumben und Dorschen kam nichts weiter Nenneswertes.
Die Windverhältnisse waren gut, auflaufendes Wasser, aber die Bisse blieben spärlich.
Kein Vergleich zum Vortag.

23.5. Aufstehen 6.00 Uhr.
Nach einem Tag in flacheren Gefilden, sind wir heute, animiert vom schönen Wetter und 13°C, Richtung Rolla unterwegs.
Einmal Rotbarsch bitte.
15min Fahrt und unser Hansvik wird in Position gebracht.
Wir fangen an zu Driften bei etwa 100m.
Kaum waren unsere Rotbarschmontagen im Wasser, wurden sie schon von großen Seelachsen inhalliert.
Thomas war als erster am Statist "spielen". Ein 90er Bursche kam in Sicht.
Wer es bis zum Grund geschafft hat und etwas höher kurbelte wurde mit schönen Rotbarschen belohnt.
Der Wind lies nach und wir standen praktisch auf der Stelle.
Unsere Köder wurden in dieser Phase in Ruhe gelassen.
Daraufhin setzten wir um und es fing an zu regnen.
Regen hat auch Wind im Gepäck und dieser frische ganz schön auf.
Endlich drifteten wir auch wieder besser und Biße stellten sich ein.
Richtung Rotbarsch kamen wir immer seltener.
Die Köhler waren wie wild - sie jagten.
Warum wurde schnell klar - sie kotzten am/ im Boot Garnelen aus.
Dazu paßten unsere, eigendlich für die Roten gedachten, 4/0er roten Makks genau in ihren Freßwahn.
Die Kiste füllte sich.
Alle im Gardemaß zwischen 82cm und 1nem Meter.
Steffen angelte weiter mit der Rotbarschmontage, Thomas rüstete um auf seine leichte Shimano Inliner nebst einem Makk + Pilker.
Ich schnappte mir die Spinnrute mit nem leichten Pilker. More fun....
Das fangen ging weiter...
Und das in nur einer Drift.
Irgendwie erinnerte mich das an Örneklakken im letzten April...
In solchen Phasen schnappt sich niemand die DigiCam...
Langsam mußten wir aufhören - alles andere wäre nicht so toll.
Alles hat ein Ende...
Kurz nach 15 Uhr sind wir bei mittlerweile strömenden Regen nach Hause gefahren.
Wir hätten gerne noch weiter geangelt, aber...
Es gab noch was zu tun...
Svein-Tore stattet uns wieder einen Besuch ab und er staunt...
Viel wird heute nicht mehr, wir sind hundemüde...

24.5. Fluthöchststand heute gegen 14.30 Uhr.
Ausschlafen ist angesagt.
Gegen 8.00 Uhr treibt uns Sonnenschein und Ententeichwetter aus der Falle.
Am Bootshafen muß ich erstmal ein paar Fotos machen.
Der Anblick der Berge fasziniert einem jeden Tag. So langsam läuft das Wasser wieder auf.
Heute sollte es in eher flache Bereiche um Rolla gehen.
Könnte ja sein wir finden nun endlich mal ein paar wirklich große Dorsche.
Die Hoffnung geben wir nicht auf...
Wir beginnen mit unsern Driften an einem 15m Berg. Zwei kleine Köhler, kleine Dosche und Lumben sind das Ergebnis.
Steffen kann auf einen 100g Wiggler einen schönen 87er Dorsch landen.
Umsetzen zu einer 39m Erhebung.
Thomas fing dort eine 65er Schnodderfisch.
Steffen hilt es ähnlich wie an den Vortagen mit Lumb... 2 Steinbeißer kamen ins Boot.
Thomas ging ein 60er Leng an den Haken.
Kurze Zeit später hakte ich einen Lengknaben.
Da ich mit der leichten Spinnrute angelte, somit langsamer drillte, konnte ich ihn sicher wieder lösen und er tauchte erleichtert in sein Reich ab.
In dieser Zeit mußten wir feststellen wie schnell sich hier im Norden das Wetter ändern kann.
Im Hafen noch herrlichstes Sonnenwetter, Berge frei, Senja wie gemalt und 13°C.
Es bewölkte sich, Wind kam auf und es begann erst zu nieseln, am späten Nachmittag zu schütten und es wurde arg düsig.
Der Wind war eiskalt.
Wir fuhren Richtung Heimat und statteten unserer einen Plattfischstelle einen Besuch ab.
Das Wasser war aber schon wieder am fallen.
Wir begannen so bei 20m und ließen uns bis kurz vor der Zangenmole des Hafens bis auf 6m treiben.
Die meißten Bisse kamen um die 8m.
Man konnte den Sandboden sehen.
Steffen landete eine 60er Schnodderfisch, ich 2 mittlere Dorsche, Thomas einen Dorsch von 83cm.
Krönung des Tages und letzter Fisch: Steffen beförderte eine herrlich gezeichnete Scholle nach oben. 53cm.
Da ist man im wahrsten Sinne des Wortes - platt...
Alle Fische wurden mit rekerbestückten, einfachen Plattfischmontagen "erbeutet".
Weniger ist öfter mehr...
Mittlerweile regnete es in strömen und es ging go Home.
Svein-Tore endeckten wir - uns filmend - auf der Mole der Hafeneinfahrt.
Das Boot wurde entladen und wir zuckelten ins Haus.
Steffen filetierte, Thomas bereitete das Abendessen vor und ich machte mir am "Flachmann" zu schaffen...
Heute gab es Rouladen mir grünen Klößen.
Essen wie Gott in Frankreich...
 
Zuletzt bearbeitet:
W

Wedaufischer

Guest
AW: Andörja im Mai 2005

Bernd,
ein ganz klasse Bericht, super garniert mit schönsten Fotos. Euch allen ein dickes Petri zu den tollen Fängen. #6

Ich hoffe doch, ihr hattet auch Spaß. Sieht manchmal nicht so aus. ;)
 

Pete

kveite-fan
AW: Andörja im Mai 2005

:( wedi...mal ehrlich...richtig fertig kann man nach 27 min. noch nicht sein mit dem lesen des zweiteilers...??? :(
ich mach mich an teil 2...kunze, dein schreibstil is einfach hervorragend...kein geschweife und kunstvolle hüllen, sondern schön knaggich und dennoch mit feiner feder geschrieben... #6 #6 #6
 

zg

Member
AW: Andörja im Mai 2005

Hallo,

Waaahnsinnn, Bernd! Ich ziehe meinen Hut #h Ein phänomenaler Bericht, feinste Schreibe und schönste Bilder. Ick bin platt #6 Vielen Dank für die Arbeit, die Ihr da reingesteckt habt!

Gruß
Stefan
 

Lauben-Lothar

schööööner Fisch !
AW: Andörja im Mai 2005

ein ganz klasse Bericht, super garniert mit schönsten Fotos.
Euch allen ein dickes Petri zu den tollen Fängen. #6
 
G

Gelöschtes Mitglied 828

Guest
AW: Andörja im Mai 2005

Hi Bernd, #h
der Bericht ist ja echt Spitze und die Fotos erst.... #6 :q :q #h
 

DinTur Matthias

Werbekunde
AW: Andörja im Mai 2005

ich wollte schon motzen, weil es so lange gedauert hat - ABER NUN BIN ICH GANZ STILLE. Einfach eine geile Gegend, diese Insel, ne wahr, Bernd!?

M.
 

Karstein

Uuuund tschüss.
AW: Andörja im Mai 2005

Erstklassig Bernd - macht DAS Spaß zu lesen!!! #6

Ich zappe mal schnell weiter zu Part II, sonst verpasse ich noch diese herrlichen Landschaftsaufnahmen!

Hilsen

Karsten

PS: Gratulation für den ü70 Butt, Thomas!
 

Fischbox

Salzwasserjunkie
AW: Andörja im Mai 2005

Super Bericht bis hierher #6 , und das tollste ist, das Teil 2 auch schon auf mich wartet.. :z
 

Bolle

Doch...der ist sooo groß ;-)
AW: Andörja im Mai 2005

Hi Bernd'l,

hammerstarke Impressionen bis jetzt...Teil 2...ich klick dich gleich an...und dann wird wieder geträumt... #6 #6 #6 #6 #6
 

Lotte

auf den wolf gekommen!!!
AW: Andörja im Mai 2005

moin-moin |wavey:,

wieder einmal ein mega bericht mit erstklassigen bildern!!! vielen, vielen dank für die arbeit, die du dir gemacht hast!!!
 

Dorschi

Active Member
AW: Andörja im Mai 2005

Feines Geschreibsel>! Muß ein Spitzen- Urlaub gewesen sein.
 

holk

HOLGER
AW: Andörja im Mai 2005

Hi Bernd ,

ich verzeihe dir deine anfängliche Informationsverweigerung..... |supergri ....liest sich wieder richtig gut #6


Gruß Holger
 

Supporter

Ich Liebe Dynamo
AW: Andörja im Mai 2005

Moin Bernd,das ist ja Super was du da gezaubert hast.Bomben Bericht und das mit den Fotos hast du auch klasse gemacht #6 Kaum zu toppen-SUPER #6
 

ollidi

Krebssammler
Teammitglied
AW: Andörja im Mai 2005

Möönsch Bernd. Das hat mich ja echt vom Hocker gehauen. Saubere Sache das. :m
 

Ossipeter

Active Member
AW: Andörja im Mai 2005

Saugeiler Bericht Bernd. Das hält einen ja kaum auf dem Stuhl. Deine Fotos sind wieder traumhaft. Muss jetzt sofort zum zweiten Teil wechseln:)
 
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