Anderes Wetter - Andere Fänge?

Thomas9904

Well-Known Member
Wie sieht das denn bei Euch aus?
Letztes Jahr war es sehr früh und sehr lange sehr warm und trocken - dieses Jahr wills gar nicht recht Frühling geschweige denn Sommer werden.

Hängen vielleicht sich verändernde Fänge mit den sich verändernden Gewohnheiten der Fische wegen des sich verändernden Wetters zusammen?

Wir diskutieren hier ja auch immer wieder zu Recht bei zurückgehenden Fängen über Faktoren wie Überfischung durch Berufsfischer (Dorsch), durch Nebenerwerbsfischer (Mefos an der Küste, Zander in Hamburg), falsches Bewirtschaften (Besatzmanagnement durch Fischrechtinhaber), immer weitere mehr oder weniger sinnvolle Beschränkungen durch den Gesetzgeber oder Fischrechtinhaber (lebender Köfi, c+r, Nachtangelverbot etc.).

Aber in wie weit spielen denn diese Faktoren noch eine (Haupt)Rolle wenn sich das Wetter immer weiter ändert?

Egal ob im Meer oder im Süsswasser: Durch diese groß- und kleinflächigen Wetteränderungen und damit der Änderung der Lebensbedingungen werden doch in meinen Augen die Fischbestände und damit letztlich auch die Fangerfolge von uns Anglern wesentlich mehr beeinflusst als durch all die oben genannten Massnahmen.

Ich fange heute zum Beispiel Zander und Waller bei uns im Neckar an ganz anderen Stellen als noch vor 10 Jahren.
In Norwegen zeigt sich durch die globale Erwärmung ja auch eine gewisse Verschiebung der Fangergebnisse. Oder konzentrieren sich da jetzt einfach mehr Angler auf Leng und Heilbutt weil sie schon alle genug Dorsche gefangen haben??

Aber es fällt doch schon auf dass sowohl Fangmeldungen als auch Diskussionen hier im Board sich oft eher umd die beiden genannten Arten als um Dorsche drehen - vor ein paar Jahren war das auch noch anders.

Müssen wir uns also mittelfristig darauf einstellen, dass die Angelei mit Methoden und auf Arten wie wir es heute gewohnt sind sich so gar nicht mehr aufrecht erhalten lässt sonmdern dass sich auf Grund der Wetteränderungen und der damit verbundenen Änderungen der Lebensbedingungen vielleicht zukünftig ganz andere Arten mit ganz anderen Angelmethoden mehr im Vordergrund stehen werden?

Oder liegt diese Änderung auch daran und gar nicht am Wetter, dass Medien (ob Zeitschriften oder im Internet) und Geräte- und Reiseindustrie heute andere Angelmethoden publizieren als noch vor ein paar Jahren, weil sich durch anders Gerät auch andere Methoden auf andere Arten erfolgreicher einsetzen lassen??

Ich mach gerade so einfach mal meine Gdanken wie das mit dem Angeln (unabhängig jetzt mal von anderen Faktoren wie Gesetzgeber etc.) sich entwickeln wird- ob das was ich meinen Neffen heute am Wasser beibringe also in ein paar Jahren überhaupt noch Gültigkeit hat oder haben kann??

Jaja, ich weiss, das ist alles sehr "fylosofisch", aber Eure Meinung dazu würde mich schon interessieren.
 

ThomasRö

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AW: Anderes Wetter - Andere Fänge?

Hallo,
Thomas9904 schrieb:
Wie sieht das denn bei Euch aus?
Letztes Jahr war es sehr früh und sehr lange sehr warm und trocken - dieses Jahr wills gar nicht recht Frühling geschweige denn Sommer werden.

Hängen vielleicht sich verändernde Fänge mit den sich verändernden Gewohnheiten der Fische wegen des sich verändernden Wetters zusammen?
Das kann bestimmt sein. Die Fische passen sich zum Beispiel verschiedene Wassertemperaturen und sich veränderenden Strömungen an. Dort wo viel Nahrung steht ist auch viel Fisch-falls natürlich nicht weggeangelt ;) )
Wenn im Wasser zum Beispiel ein Baumstamm liegen bleibt, ändert dieser ja die Strömung, wenn auch nur geringfügig. Jedoch werden dadurch Nahrung an andere Stellen gespült, an welche dann die Fische wandern. Auch kann es sein, dass Löcher oder Sandbänke erschaffen werden, welche ja auch zu bevorzugten Fischstandplätzen gehören. Auch der Baumstamm selbst kann von den Fischen als Unterstand genutzt werden.
dito schrieb:
Wir diskutieren hier ja auch immer wieder zu Recht bei zurückgehenden Fängen über Faktoren wie Überfischung durch Berufsfischer (Dorsch), durch Nebenerwerbsfischer (Mefos an der Küste, Zander in Hamburg), falsches Bewirtschaften (Besatzmanagnement durch Fischrechtinhaber), immer weitere mehr oder weniger sinnvolle Beschränkungen durch den Gesetzgeber oder Fischrechtinhaber (lebender Köfi, c+r, Nachtangelverbot etc.).

Aber in wie weit spielen denn diese Faktoren noch eine (Haupt)Rolle wenn sich das Wetter immer weiter ändert?
Wo kein Fisch ist kann man auch keinen fangen.
Falscher Besatz kann zum Beispiel durch Krankheiten ganze Populationen zerstören, Berufs,- und Nebenerwerbsfischer können viel Fisch weggfangen, wodurch dann vielleicht vorhanden Räuber, die dann in grösserer Zahl wie die Beute vorkommen, im nächsten Jahr die gesamte Brut wegfressen.
Lebender Köderfisch kann mehr Fisch bringen, muss aber wohl nicht->ich kenne mich nicht aus
C & R: Jeden Fisch zurückzusetzen erhält die Population wie sie ist.
Nachtangelverbot schränkt natürlich den Fang von zum Beispiel Aalen erheblich ein, weil diese ja bekanntermaßen vorallem nachts beissen.
dito schrieb:
Müssen wir uns also mittelfristig darauf einstellen, dass die Angelei mit Methoden und auf Arten wie wir es heute gewohnt sind sich so gar nicht mehr aufrecht erhalten lässt sonmdern dass sich auf Grund der Wetteränderungen und der damit verbundenen Änderungen der Lebensbedingungen vielleicht zukünftig ganz andere Arten mit ganz anderen Angelmethoden mehr im Vordergrund stehen werden?
Ich denke, dass man auch in 20 Jahren noch mit den heutigen Methoden auf die üblichen Fische fast überall erfolgreich sein wird. Andere Arten setzen sich zum Teil durch, die Welsbestände werden ja auch immer besser.
Der Zander kam vor einiger Zeit nur in einem Abschnitt eines Flusses den ich nicht mehr weiß vor, jetzt lässt er sich in ganz Europa fangen.
Genauso wie sich erfolgreiche Fischarten durchsetzen, wird sich auch die modernere Angelei durchsetzen. Wer angepasst ist kann besser fangen, wer flexibel ist kann sich besser anpassen und besser fangen.
dito schrieb:
Oder liegt diese Änderung auch daran und gar nicht am Wetter, dass Medien (ob Zeitschriften oder im Internet) und Geräte- und Reiseindustrie heute andere Angelmethoden publizieren als noch vor ein paar Jahren, weil sich durch anders Gerät auch andere Methoden auf andere Arten erfolgreicher einsetzen lassen??
Jeder präsentier ja seine Fanggarantie, egal auf Reisen oder Produkte, ganz einfach weil jeder am meisten verkaufen will. Neue Methoden können jedoch auch ein neues "Zeitalter" einläuten, wie es zum Beispiel der Boilie tat.
So ich hab fertig :q
 
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