An die Ruten(um)bauer-Fraktion: aus Zweisteg mach Einsteg?

[jahn]

Hallo Rutenbauer |wavey:,

hab' schon etliches hier gelesen zum Thema Rutenbau und insbesondere auch Beringung, Aktion etc. ... und ich habe da so eine Rute - bisher als schwere Mefo- und leichte Dorschspinne beim waten benutzt: Team Milo Kamagotchi Spin 3,05m, Zapfenverbindung, Wg 15-50g (15g ist wohl untertrieben, die 50g kommen aber hin) insgesamt 246g schwer und ziemlich kopflastig ... an sich eine (für meine Verhältnisse) ganz passable Rute, außer dass sie auf Dauer etwas zu schwer und kopflastig ist. Außerdem ist sie durchgängig zweistegberingt (6+1, sogar mit Unterwicklung) und hat eine astreine Spitzenaktion mit Mörder-Rückrat, was wohl auch an dem extremen Konus (Spitze 2mm, knapp über dem Handteil 16mm, in der Gegend des Zapfens 10-11mm) liegen dürfte.
Meine Idee: das Spitzenteil auf Einstegberingung umrüsten ... und zwar nicht durch neu wickeln, sondern durch Entfernung des Stegs und der Wicklung oberhalb vom Ring ... sieht jedenfalls machbar aus.
Die Frage? Was könnte das bringen |kopfkrat ??? ... so in puncto Kopflastigkeit, Aktion, Schnelligkeit etc. ... viel Material ist das ja nicht. Und was gäbe es sonst noch so zu beachten?

Vielen Dank schonmal im Voraus!

Grüße aus Rostock, Jahn |wavey:

 

[robert07]

AW: An die Ruten(um)bauer-Fraktion: aus Zweisteg mach Einsteg?

moin moin.

würd dir davon abraten. wenn du fünf stege enfernst, wirst du nicht besonders viel gewicht sparen. daher keine große änderung bei der kopflastigkeit. du schreibst, die rute hat eine astreine spitzenaktion. warum dann dran rumbasteln? zweistegringe machen den blank straffer, also wird wohl etwas von der schnelligkeit verloren gehen.
ich würd entweder alle ringe neu wickeln, dabei auf eine unterwicklung verzichten (Gewichtersparnis!) und einstegringe nehmen (nochmal gewichtersparnis!), oder die rute so lassen, wie sie ist und am griffende kontergewicht zum ausballancieren einbauen. das ausballancieren ist kein großer aufwand, kann aber "wunder" bewirken. denn die ballance ist enorm wichtig. auch wenn eine rute nur 150g wiegt; wenn sie kopflastig ist, ist sie auf dauer "anstrengender" als eine ausballancierte 250g rute.#6

 

[Buds Ben Cêre]

AW: An die Ruten(um)bauer-Fraktion: aus Zweisteg mach Einsteg?

Lass die Rute so wie sie ist und schau in Gerlingers Sopo-Liste. Da ist immer ein Schnäppchen drin, teilweise massiv runtergesetzt.
Habe mir selbst im Dezember eine Black Star CM Progressive spin in 2,85, WG 5 - 30 gramm bei G. bestellt. Von über 150 auf, glaube ich, 64 Euros runtergesetzt, ein sehr feines Rütchen.
Das ganze geht auch noch eine Ecke günstiger, musst du mal schauen.

Deine Rute, wie du sie beschreibst, ist mit dem Bombenrückgrat doch zum Hechtspinnfischen ideal. Würde ich ehrlich nicht dran rumschrauben. Das wird glaube ich nichts gescheites.

 

[Nordlichtangler]

AW: An die Ruten(um)bauer-Fraktion: aus Zweisteg mach Einsteg?

Meine Idee: das Spitzenteil auf Einstegberingung umrüsten ...

Mach das, aber gleich richtig! #6

Es lohnt nicht, Du willst damit ans Meer, wie willst Du die Trennstellen wieder versiegeln, das wird doch immer murksig.
Dann die Arbeit, die Gefahr an der Rute den Blank anzuritzen und zu zerstören, der gezogen gepreßte Stahl ist äußerst tückisch und zäh, wie man beim schleifen lernt.
Ergo: So ein paar Einbeinringe fürs ST (mit 2 Stegen an dem einen Fuß ) kosten gerade mal gut 10 EUR, haben den richtigen längeren einen Fuß und sind schon schön fertig, da muss nur noch das wickeln und lackieren geübt werden, nebenan gibts ja gerade einen "Starterthread".
Überdies sind die abgepellten Bereiche sehr leicht scheckig und fleckig, evtl. bedarf es einer kompletten Lackierung des ST, zumindest Ausbesserung mit Klarlack, und daher auch besser alle Ringe herunter.

Auf jeden Fall die alte Ausrichtung markieren, bei Fertigruten erlebt man sonst das blaue Wunder, wie krumm die Flitze eigentlich ist, nur geschickt versteckt. Lieber gleich eine Kerbe für Ringe unten reinmachen.

 

[jahn]

AW: An die Ruten(um)bauer-Fraktion: aus Zweisteg mach Einsteg?

Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise:m:m:m!!!

So wie es aussieht, werde ich es dann wohl eher lassen, weil es mir doch zu sehr in Richtung Rutenbau geht und da halten sich meine Ambitionen (z.B. aufgrund der Infektionsgefahr/Ansteckungsrate ...) in Grenzen ... außerdem, bevor das dann unschön wird |uhoh:, muss ja nicht sein.
Ausbalancieren ist an sich schon eine ganz gute Idee - ich habe nochmal nachgewogen, es sind dann doch (Exaktheit der Küchenwaage vorausgesetzt) jetzt schon satte 266g ... ich werde das mal ohne auseinanderbauen testen, wieviel Gewicht es brauch', um den Balancepunkt so 5-10cm nach hinten zu verschieben. Selbiger Punkt ist zwar momentan so ca. 1cm vor dem Vordergriff, dieser ist aber incl. Rollenhalter relativ lang bzw. der Punkt immerhin so 15cm vom Rollensteg weg.

|kopfkrat Die Änderung in der Aktion durch eine Einstegberingung des Spitzenteils habe ich aber leider noch nicht ganz nachvollziehen können. Sicher machen Zweistegringe den Blank straffer, aber (auch aufgrund des höheren Gewichts) eben auch träger - insofern wäre ich mir über Schnelligkeitseinbußen nicht so sicher. Über die Spitzenaktion ist die Rute schon recht aggressiv schnell - was mir auch den einen oder anderen Schnurbruch selbst mit 25er Mono beim Auswurf eingebracht hat. Ich hätte ja eher gehofft, ohne Schnelligkeitseinbußen eine etwas 'geschmeidigere' Aktion hinzubekommen. Naja, wird wohl eh nix - und ist zum Glück ja auch nicht meine einzige Rute ...

Vielen Dank also nochmal und Grüße von Jahn |wavey:

 

[Nordlichtangler]

AW: An die Ruten(um)bauer-Fraktion: aus Zweisteg mach Einsteg?

|kopfkrat Die Änderung in der Aktion durch eine Einstegberingung des Spitzenteils habe ich aber leider noch nicht ganz nachvollziehen können. Sicher machen Zweistegringe den Blank straffer, aber (auch aufgrund des höheren Gewichts) eben auch träger - insofern wäre ich mir über Schnelligkeitseinbußen nicht so sicher.

Die Zweibeinigen Ringe machen den Blank nicht straffer, das ist ein zu vernachlässigender Faktor, auch wenn es auf den ersten Blick erstaunt, ist aber oft genug praktisch nachgewiesen.
Das Mehrgewicht bringt eine zusätzliche Last und Trägheit, das stimmt, und hat nur mit dem Ringgewicht zu tun, und die Ringe vorne sind die besonders wirksamen, durch die Hebellänge, 1g*2,20m ist viel.